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Samstag, 5. Dezember 2015

Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland: NEWS






Presseportal für Hochbegabung


Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Die begabungsgerechte Förderung umfasst die gesamte Lernbiographie eines Kindes…Die Entfaltung von hohen Leistungspotenzialen setzt ein frühes Erkennen und Begleiten durch Schule und Elternhaus voraus. Sie bedarf einer gezielten Diagnose und systematischen Anregung, Förderung und Begleitung.“

Wer hat’s gesagt bzw. geschrieben???

Im Fokus

Vermutlich kennen Sie die Quelle, aus der dieses Zitat stammt! Wenn nicht – hier ist sie: Mit diesen klaren Sätzen zur (Hoch-)Begabung meldete sich die Konferenz der Kultusminister_innen der Länder (KMK) im Sommer dieses Jahres. Sie sind enthalten in dem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 11.06.2015, der sich ganz gezielt auf die Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schüler konzentriert.
http://www.kmk.org/dokumentation/veroeffentlichungen-beschluesse/bildung-schule/allgemeine-bildung.html#c13473

Das insgesamt fünfzehn Seiten umfassende Positionspapier enthält keine umstürzenden neuen Er-kenntnisse1; das ist auch nicht zu erwarten. Aber es ist erfreulich, dass die KMK mit diesem Be-schluss erstmalig die Notwendigkeit der Unterstützung leistungsstarker Schüler_innen nach außen hin sichtbar macht. Zudem wird mit der Betonung auf die Singularversion Förderstrategie offen-sichtlich auch die Gemeinsamkeit des KMK Vorhabens bestätigt. Inhaltlich knüpft das Papier an die in vielen Punkten gleichlautenden Forderungen der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) aus dem Juli 2011 an. Für den Bundesvorstand und die 15 Regionalvereine der DGhK ist damit ein Zwischenziel erreicht: „Mit der Verabschiedung der Förderstrategie werden die meisten der im Jahr 2011 formulierten „Bildungspolitischen Forderungen“ erfüllt.
(vgl. http://www.dghk.de/aktuell/stellungnahme-der-dghk-zum-kmk-beschluss sowie auch die Kommentierung zum KMK Beschluss von M. Majunke in der Zeitschrift Labyrinth 125 der DGhK in-klusive der interessanten MedienLinks zum Beschluss.)

Das ICBF (Internationale Centrum für Begabungsforschung) und die Karg-Stiftung bezeichnen in ih-rer Abschlusserklärung zum 5. Münsterschen Bildungskongress den KMK-Beschluss als „richtiges Zeichen zur richtigen Zeit“ und zeigen sich zuversichtlich, dass konkrete inner- und außerschulische Maßnahmen folgen werden. Ob dem so sein wird, wird sich zeigen. Vor allem in der Lehrer_innen-Ausbildung bedarf der genannte Förderungsbaustein DIAGNOSTIK vermutlich noch des Anschubs. So ist in den Standards für die Lehrerbildung Bereich Bildungswissenschaften2 nur sehr allgemein festgelegt, dass Studierende in der theoretischen Ausbildungsphase „Formen von Hoch- und Son-derbegabung sowie die Grundlagen der Lernprozessdiagnostik kennen“ und sie in der praktischen Ausbildung Begabungen erkennen und Möglichkeiten der Begabungsförderung gezielt in der Bera-tung nennen können. Es ist zu hoffen, dass der neue KMK-Beschluss sich auch in dieser Richtung konkreter und maßgebender auswirkt und als Modul in der Lehrer_innenbildung aufgenommen wird. In der Weiterbildung ist das Thema bei den Zukunftsschulen NRW, die sich der Individuellen Förderung verschrieben und im Netzwerk Hochbegabung mit der Karg-Stiftung zusammenarbeiten, bereits in hohem Maße angekommen. So widmeten sich auf der Landestagung der „Zukunftsschu-len NRW“ am 02. September 2015 in Wuppertal dem Thema Diagnostik und Hochbegabung etliche Vorträge. http://www.zukunftsschulen-nrw.de/cms/front_content.php?idcat=311

 (Hoch)Begabungsförderung und Migration

Auf ein aktuell mehr denn je herausforderndes Thema, das der dringenden Bearbeitung bedarf, wies Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan von der Universität Duisburg-Essen hin, der den Eröffnungsvortrag zum Thema „Verkennung der Talente und Potentiale von Schülerinnen und Schülern mit Zuwande-rungsgeschichte“ hielt. Dabei konstatierte er viele diagnostische Mängel in der Erhebung von Hoch-Begabungen bei SuS mit Migrationshintergrund, die u.a. daran liegen „dass gebräuchliche IQ-Testverfahren bei ihrer Konstruktion und Eichung kaum kulturelle, ethnisch- sprachliche Pluralität berücksichtigen bzw. in die Normstichprobe aufgenommen werden.“. Vielleicht mit ein Grund da-ran, dass so Prof. Haci-Halil Uslucan „der Anteil von Schüler_innen mit Migrationshintergrund in Hochbegabtenförderprogrammen in Deutschland zwischen 4 und 9 % beträgt“. Prof. Uslucan ist mit diesem Thema auch bei der Ringvorlesung der Uni Münster vertreten. Nähere Angaben unter Ver-anstaltungen.

Informationen aus der AG rheinland-hochbegabt
(in alphabetischer Reihenfolge)

(1) AG rheinland-hochbegabt e.V. http://rheinland-hochbegabt.de/
Am 12. November 2015 fand die 16. Mitgliederversammlung der AG rheinland-hochbegabt e.V. statt. Zu Gast waren die Mitglieder und Gäste diesmal in der Christophorusschule Königswinter. Näheres siehe unter CJD.

(2) Bildung & Begabung http://www.bildung-und-begabung.de/
Die Problematik um fehlende Azubis (und ihre Voraussetzungen) ist wohlbekannt. Umso leichter fällt in der Diskussion darüber die Frage um Begabungsförderung dieser Gruppe von Jugendlichen leicht unter den Tisch. Umso notwendiger und hilfreicher daher der aktuelle Wettbewerb von Bil-dung & Begabung: „Das bundesweite Talentförderzentrum Bildung & Begabung ruft Auszubildende und Berufsschüler zum ‚Bundeswettbewerb Fremdsprachen TEAM Beruf 2016‘ auf. Bis zum 28. Februar 2016 können sich sprachbegeisterte Gruppen anmelden. Der Wettbewerb stärkt die Attrak-tivität der beruflichen Bildung in Deutschland. Seit dem Jahr 1989 haben über 25.000 Azubis daran teilgenommen.“ Weitere Infos unter: https://www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de/

Rückblick:
Die eingangs besprochene Kompetenz in Sachen Diagnostik ist ein wichtiger Faktor in der Bega-bungsförderung. Die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu entdecken durch die Schulung der Selbsteinschätzung der Pädagog_innen ist eine notwendige Ergänzung empirisch-diagnostischer Methoden, denn „der sensible Umgang mit Vielfalt ist das pädagogische Gebot der Stunde.“ Ihm widmete sich der »Praxis Begabung« Workshop mit Prasad Reddy in Köln. Zu oft kommen Poten-ziale nicht zur Entfaltung, weil sie unentdeckt bleiben oder das Urteil darüber, was als Talent einge-schätzt wird, sehr unterschiedlich ausfällt. „Oft nimmt man nur das wahr, auf das man bereits ach-tet“, warnte der Erziehungswissenschaftler Dr. Prasad Reddy am 14. November in Köln beim Praxis Begabung Workshop »Ich sehe was, was Du nicht siehst!«. Mehr dazu unter: https://www.bildung-und-begabung.de/veranstaltungen/2015-11-14-praxis-begabung-ich-sehe-was

(3) CJD Christophorusschule Königswinter www.cjd-koenigswinter.de
Anlässlich der 16. MV der AG rheinland-hochbegabt im CJD Königswinter führten die Koordinato-rinnen des Hochbegabtenzweigs am Gymnasium, Frau Claudia Sarver sowie Frau Dagmar Trachternach, ausführlich und kompetent in die Arbeit dieses „Dorfes“ ein. In Wort, Bild und Füh-rungen durchs Schulgelände lernten die anwesenden Teilnehmer der MV diese Schule kennen, für die noch besser der Ausdruck der Wirkungsstätte passen würde, weil dort Schüler_innen im Aus-tausch untereinander und mittels der Förderung durch die Lehrer_innen ihre individuellen Kräfte und Begabungen erfolgreich entfalten. Besonders eindrucksvoll: das Selbstlernzentrum der Schule mit Mediathek, lebendiger Bibliothek (aktuelle und ästhetische anspruchsvoll gestaltet BuchPräsen-tationen, Forum für Lesungen etc.) und 23 PC-Arbeitsplätzen sowie das Kreativhaus. Man gewinnt den Eindruck, als seien die Förderstrategien des aktuellen KMK-Beschlusses im CJD Königswinter bereits umgesetzt!

(4) Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln https://www.ksk-koeln.de/unternehmen/gut-fuer-die-region/stiftungen-der-ksk/hochbegabten-stiftung.aspx
Christian Brand, Geschäftsführer der Stiftungen der Kreissparkasse Köln und Vorsitzender der AG rheinland-hochbegabt, überzeugte sich persönlich anlässlich der 23. Sommerakademie für Schüle-rinnen und Schüler von deren Begeisterung, Ausdauer und sozialem Miteinander.
Auch die zwei Herbst-Kinderakademien für Grundschüler der 3. und 4. Klasse in Siegburg und Ker-pen waren wie immer ein Erfolg. Für Nachfragen: Die Ausschreibung/Bewerbung erfolgt ausschließ-lich über die Schulen. Weitere Informationen können in der Geschäftsstelle der Stiftungen der Kreissparkasse Köln angefordert werden: Tel. 0221/2272938 oder bei Frau Dr. Claudia Valder-Knechtges, claudia.valder-knechtges@ksk-koeln.de

(5) Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland (HBZ) http://hoch-begabten-zentrum.de/
Vor kurzem ist die neue 4. Ausgabe des HBZ-Rätselheftes „Knobelini“ erschienen. Die aktuelle Aus-gabe sowie auch alle bisherigen kann man sich auf folgender Seite anschauen und downloaden; bei Interesse kann man dort auch seine Kontaktdaten hinterlassen und die neue Ausgabe kostenlos an-fordern. http://hoch-begabten-zentrum.de/foerderangebote/knobelini/

"Talente erkennen, Begabungen entfalten, Neugierde fördern"
Allen neugierigen und motivierten Schülerinnen und Schülern der 1./2. sowie 3./4 Klasse bietet das Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland wieder ein spannendes und vielfältiges Kursprogramm an. Die Kinder können in den folgenden Bereichen ihren Fähigkeiten und Interessen nachgehen: Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik, Astronomie, Lego-Robotik, Kreatives Malen und Spanisch. Die Kurse werden an unterschiedlichen Standorten im Köln-Bonner Raum angeboten und starten ab dem 15.02.2016; eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen zu den Kursorten und -zeiten, zur Anmeldung und den Kosten finden sich unter: http://hoch-begabten-zentrum.de/foerderangebote/kursprogramm-des-hbz/

(6) Institut zur Förderung hoch begabter Vorschulkinder (IHVO) http://www.ihvo.de/
Immer wieder eine reiche Fülle von Beispielen aus der Praxis mit hochbegabten Vorschulkindern bietet das Handbuch Hochbegabtenförderung in Kindertagesstätten (auch in englischsprachiger Version zugänglich). Neu im Handbuch: Eine Präsentation zu Hochbegabung in der Kita von Jordis Overödder, die von interessierten Leser_innen auch weiterverwendet werden darf. http://www.ihvo.de/14775/powerpoint-prasentation-zu-hochbegabung-in-der-kita/

(7) Junge Uni Bonn – Uni Bonn /Abt. 10.1 – Identifikation und Veranstaltungen
https://www.uni-bonn.de/studium/junge-uni
Die 26. Vorlesungsreihe der Bonner Kinderuni (Zielgruppe 8-13 Jährige) starten am Montag, 11. Ja-nuar 2016 mit der Vorlesung: „Von Angela Merkel, Rentieren und starken Männern“
https://www.uni-bonn.de/studium/junge-uni/kinderuni

9. Wissenschaftsrallye: Jugendliche zwischen 13- und 17 Jahren lädt die Uni am 23. Januar 2016 zur Wissenschafts-Rallye rund um Poppelsdorf ein. https://www.uni-bonn.de/studium/junge-uni/wis-senschaftsrallye

(8) Rhein-Erft-Akademie http://www.rhein-erft-akademie.de/
Neue Geschäftsführerin der Rhein-Erft-Akademie für berufliche Bildung ist Frau Dr. Kerstin Vorberg. Die AG rheinland-hochbegabt wünscht viel Erfolg und freut sich auf eine gute Zusammen-arbeit.

(9) Universität zu Köln: Arbeitsbereiche Kinderuni – JuniorUni – Schüler studieren
Zum Projekt „Schülerinnen und Schüler an der Universität“ gibt es einen neuen Flyer, der interes-sante Infos für die Zielgruppe enthält – u.a. den Link zu einem Erfahrungsbericht auf YouTube, Stichwort: „Schiller-Schüler/Innen an der Uni Köln“. Projektleitung: Dr. Ulrich Halbritter. E-Mail: schueler@math.uni-koeln.de

Das Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) arbeitet derzeit an der Konzeptionierung eines Projektes, das den Bereich Inklusion und hierbei den Schwerpunkt Hochbegabung in den Blick nimmt. Gedacht ist auch an eine Zusammenarbeit mit der KölnerKinderuni. http://zfl.uni-koeln.de/aktuelles.html
Kürzlich erschienen ist die Dokumentation der Internationalen Tagung der Kinderuni vom Mai 2014 „The Supply and Demand Relationship under the Principle of Participation. Opportunities and challenges raised by the Children’s University.” Sie enthält u. a. die Keynote von Ngondi Kamatuka, Kansas University, zum Thema: “How and why do we get students from first generation, low income to higher education?” Sie kann im Büro der Kinderuni angefordert werden. Mail: kinderuni@uni-koeln.de

Aktuelles aus der Region

 Arbeitskreis Begabtenförderung im Rheinisch Bergischen Kreis: Ein Flyer informiert über Bera-tungsangebote für Eltern und Lehrerinnen. Herausgegeben wird er vom Schulamt für den Rhei-nisch-Bergischen Kreis und kann auch dort angefordert werden. Tel.: 02202/132024; E-Mail: schul-amt@rbk-online.de

Der nächste Termin des Arbeitskreises Begabtenförderung des Rheinisch-Bergischen Kreises in Bergisch Gladbach ist der 02.02.2016 um 14.00 Uhr in der GGS Paffrath. http://www.ggs-paffrath.de/

 IKuH e.V. – Interessengemeinschaft Kind und Hochbegabung Bergisches Land e.V.: berichtet von wachsenden Nachfragen von Eltern und ebensolchen Anstrengungen der Kitas im Bereich der früh-kindlichen Begabungsförderung. Die regelmäßigen Treffen der IKuH sind zu erfahren über http://www.ikuh.de

Und nebenan...

 Hessen und Sachsen wollen im Bereich der Begabtenförderung künftig enger kooperieren. Unter dem Titel „Perspektiven der Begabtenförderung“ werde es Anfang Dezember eine gemeinsame Konferenz der Länder Bayern, Hessen und Sachsen in Berlin geben, kündigten Sachsens Kultusmi-nisterin und KMK-Präsidentin Brunhild Kurth mit Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz anlässlich des Besuchs von Ministerin Kurth in Hessen an.
https://kultusministerium.hessen.de/presse/pressemitteilung/individuelle-foerderung-als-herausforderung-des-schulsystems-0

 Schweiz
Das Netzwerk Begabungsförderung der Deutschschweizer Kantone verbindet Institutionen und Per-sonen (Lehrer_innen, Eltern, Bildungsfachleute, Forschende, Berater_innen und Mentoren), die sich für Begabungs- und Begabtenförderung engagieren. Anlässlich der letzten gemeinsamen Tagung Ende Oktober 2015 stellten sich Fachleute und Mitglieder des Netzwerks der Frage, wie sich die immer stärker geforderten „überfachliche(n) Kompetenzen (personale, soziale und methodische Kompetenzen) in die Begabungsförderung implementieren lassen. Die Folien einzelner Vorträge sowie interessante Ergebnisse finden sich unter http://www.begabungsfoerderung.ch/

Veranstaltungshinweise

 Öffentliche Ringvorlesung an der WW-Universität Münster im Wintersemester 2015/16 „Bega-bungsförderung und Kompetenzentwicklung“. Da diese Veranstaltung als eine Reihe von in sich ab-geschlossenen Vorträgen zu einzelnen Schwerpunkten aufgebaut ist, kann man noch jederzeit ein-steigen bzw. nur einzelne Vorträge sich anhören. Allein die drei Termine nach Weihnachten lohnen sich!

o 12.01.2016 Dr. Karin Boriss (Universität Münster), „Bewegung und Lernen – Förderung exe-kutiver Funktionen in der Schulpraxis“
o 19.01.2016 Prof. Dr. Simone Seitz (Universität Paderborn), „Hochbegabung inklusive: Bega-bungsförderung in inklusiven Schulen“
o 26.01.2016 Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan (Universität Duisburg-Essen), „Hochbegabung bei ethnischen Minderheiten: Das Erkennen und Verkennen ihrer Potenziale“
o 02.02.2016 Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani (Fachhochschule Münster), „Armut und Begabung“
Ort: Schloss der Universität Münster, Hörsaal S 10 (4. OG)
Zeit: Dienstags, 16.15 – 17.45 Uhr, 27.10.2015 – 02.02.2016; Eintritt frei

Am 21.02.2016 findet erneut ein außergewöhnliches Konzert im Rahmen der "Frühlings-Spitzen" mit Solisten des Pre-College Cologne sowie des Orchesters Neue Philharmonie Westfalen unter der Leitung von David Marlow statt.
Ort: Trinitatiskirche, Filzengraben 6, 50676 Köln
Zeit: Sonntag, 21.02.2016, 11 Uhr


 Nationale & Internationale Tagungen und Konferenzen

o 15th International ECHA Conference: "TALENTS IN MOTION" (02.-05.03.2016)
Der nächste ECHA (European Council for high ability) Kongress widmet sich der Talentförderung im Kontext von Migration. Die Referentenliste ist international und hochkarätig be-setzt. http://www.echa2016.info/

o Fachtagung "Perspektive Begabung: Diversität als Chance" (31.05.2016)
Schüler haben unterschiedliche Interessen, Erfahrungen und Lebenskontexte. Deshalb muss auch die individuelle Begabungsförderung sensibel und fair auf diese Unterschiede eingehen. Bei der Fachtagung "Perspektive Begabung: Diversität als Chance" diskutieren Experten und Bildungspraktiker darüber, welches Wissen und welche Kompetenzen benötigt werden, um die Talente unterschiedlicher Kinder und Jugendlicher anzusprechen. Die Tagung bietet mit Vorträgen und Praxisforen vielfältige Blickwinkel und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Alle Infos zum Programm und zur Anmeldung auf der TAGUNGSSEITE.
https://www.bildung-und-begabung.de/veranstaltungen/perspektive-begabung-2016

o 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (18.-22.09.2016)
Am Geburtsort der wissenschaftlichen Psychologie in Leipzig findet vom 18. – 22. Sept. 2016 der nächste DGPS-Kongress statt. Anmeldungen sind ab 01.02.2016 möglich. Einer der Höhepunkte: Festliche Eröffnung des „Leipziger Forschungszentrums für frühkindliche Ent-wicklung“ unter Beteiligung der Max-Planck-Institute für Evolutionäre Anthropologie sowie für Kognitions- und Neurowissenschaften am 22.09.2016: http://www.dgpskongress.de

Wettbewerbe

 Noch bis zum 15. Januar 2016 können sich Menschen von 7 – 22 Jahren am Youth for Space Challenge – ODYSSEUS II”-Projekt beteiligen.
http://www.odysseus-contest.eu/de/uber-den-odysseus-wettbewerb/informationen/

 Für die „Gründer von morgen“ beginnt ab 16.11.2015 das neue Existenzgründer-Planspiel für Schüler_innen ab 16 Jahren: Anmeldung unter:
https://www.ksk-koeln.de/unternehmen/gut-fuer-die-region/gut-fuer-die-jugend/deutscher-gruenderpreis-schueler-planspiel.aspx

 Eine aktuelle Gesamtübersicht über laufende und künftige Wettbewerbe findet man auf der Seite http://www.bundeswettbewerbe.de/

Medientipps

 Weil Begabungsförderung keine Alter(ns)grenze kennt
Christian Fischer, Christiane Fischer-Ontrup, Friedhelm Käpnick, Franz-Josef Mönks, Claudia Solzbacher (Hg.) Giftedness Across the Lifespan - Begabungsförderung von der frühen Kindheit bis ins Alter. Forder- und Förderkonzepte aus der Praxis. Schriftenreihe des ICBF Münster/Nijmegen, Bd. 19, 2015, 488 S., 29.90 EUR, 978-3-643-12962-8

 Krüger, M., Röhr-Sendlmeier, U., Bleckmann, L. & Pütz, A. (2014). Förderung beruflich begabter Auszubildender - Entfaltung von Lernpotentialen jenseits der klassischen Begabungsforschung. Bildung und Erziehung, 67 (4), 445-457.

 Und für die Kids:
Holly Goldberg Sloan: Glück ist eine Gleichung mit 7. Hanser: Berlin 2015. 304 S., 16.90 €
Geschichte einer zwölfjährigen Hochbegabten „jenseits aller Klischees“. (siehe Rezension in der Süddt. Zeitung vom 17.09.2015)

 Knobelini Nr. 4 – das HBZ Rätselheft
http://hoch-begabten-zentrum.de/foerderangebote/knobelini/

 Nicht ganz neu, doch nach wie vor ein Lese- und Filmvergnügen: Andreas Steinhöfels Geschichte vom „tiefbegabten Rico und seinem ebenfalls seltsamen Freund Oskar“: Rico, Oskar und die Tieferschatten. (Als Buch oder auch in der ebenso empfehlenswerten Filmfassung (DVD)
Buch-Rezension: http://www.lesebar.uni-koeln.de/index.php?id=16&rec=369&last=35

Redaktion des Newsletters: Ursula Pietsch-Lindt M.A.

Vorstand der Arbeitsgemeinschaft rheinland-hochbegabt

1. Vorsitzender: Christian Brand, Stiftungen der Kreissparkasse Köln Kontakt: christian.brand@ksk-koeln.de, 0221/227-2675

2. Vorsitzende: Prof. Ute Hasenauer, Pre-College Cologne – Hochschule für Musik und Tanz Köln Kontakt: ute.hasenauer@hfmt-koeln.de
Schriftführer: Dr. Michael Wolf, Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland Kontakt: michael.wolf@hoch-begabten-zentrum.de

Die Arbeitsgemeinschaft rheinland-hochbegabt ist stets auf der Suche nach neuen interessierten Mitgliedern, die sich der (Hoch-)Begabtenförderung verbunden fühlen, entsprechende Maßnahmen im Rheinland anbieten und den Verein in der Erfüllung seiner Zielsetzungen unterstützen möchten. Wenn Sie den Newsletter abonnieren möchten oder sich für eine Mitgliedschaft interessieren, bitten wir um eine entsprechende Nachricht über das Kontaktformular: http://www.rheinland-hochbegabt.de/kontakt-17.html


1 In der Förderstrategie genannte Bausteine sind: Diagnostik | Enrichment | Akzeleration | (Lern)-Gruppierung | Integrierte Förderung (Binnendifferenzierung) | Schulergänzende Maßnahmen | Lehrerbildung | Bildungspartnerschaften |

Zu Akzeleration siehe auch http://www.netzwerk-akzeleration.de/
2 Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i. d. F. vom 12.06.2014)



Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015