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Montag, 25. Dezember 2017

27. Dezember 2017 - Domkantorei Köln führt Bachs Weihnachtsoratorium auf - Eintritt frei



Am dritten Weihnachtstag erklingen die Kantaten III, V und VI.

Das Timing ist bewusst gewählt. "Denn wir wollen den Dombesuchern ermöglichen, die von Bach für die Weihnachtstage geschriebene Komposition auch am Weihnachtsfest selbst erleben zu können", begründet Winfried Krane die Terminwahl. Der Leiter der Domkantorei Köln und der Kölner Domkapelle führt daher am dritten Weihnachtstag, dem 27. Dezember, die Kantaten 3, 5 und 6 aus dem Bach'schen Weihnachtsoratorium im Kölner Dom auf. Und natürlich wird zum Konzertauftakt auch "Jauchzet, frohlocket" aus dem ersten Teil nicht fehlen, bevor Dompropst Gerd Bachner an diesem Abend die Konzertgäste begrüßt. "Den Eingangschor erwarten die Zuhörer, und der gehört schließlich zu diesem Oratorium auch gewissermaßen als Erkennungsmelodie dazu", lacht Krane, der in den vergangenen Jahren immer wieder diese im Advent so oft aufgeführte Musik aufs Programm der Kölner Dommusik gesetzt hat. "Bach hat die Musik selbst für den liturgischen Raum geschrieben, und deshalb führen wir sie auch bevorzugt in der Kirche auf, wo geistliche Musik vor allem hingehört und die Erfahrbarkeit von Spiritualität gleich mitliefert", sagt der Musikpädagoge.

Das textliche Rückgrat des Weihnachtsoratoriums aus dem Jahr 1734 bildet der biblische Bericht von der Geburt Jesu, der Verkündigung durch den Engel, der Anbetung der Hirten, von der Namensgebung und von den Weisen aus dem Morgenland. Der Leipziger Thomaskantor folgt darin in großen Zügen den für die einzelnen Sonn- und Festtage vorgeschriebenen Evangelienlesungen, weicht jedoch überall da von der kirchlichen Einteilung ab, wo es gilt, die Kontinuität der Erzählung zu wahren. Das heißt, die sechs Teile des Weihnachtsoratoriums, die am 6. Januar enden, bilden, auch wenn sie ursprünglich an sechs verschiedenen Tagen in der Weihnachtszeit aufgeführt werden sollten - beginnend mit dem ersten Weihnachtstag - doch ein inhaltliches Ganzes, wie es heute auch gängiger Aufführungspraxis entspricht.

Auffällig ist, dass Bach schon damals auf Synergieeffekte setzte und er immer mal die Wiederverwendbarkeit von musikalischen Zitaten - vor allem aus weltlichen Kantaten - prüfte. So wagte er es beispielsweise, Chöre und Arien der Kantaten "Lasst uns sorgen, lasst uns wachen" aus "Herkules auf dem Scheideweg", Bachwerkeverzeichnis 213, und "Tönet ihr Pauken, erschallet, Trompeten", BWV 214, fast vollständig ins Weihnachtsoratorium zu übernehmen. Auch an anderen Stellen wird die Fähigkeit Bachs deutlich, aus verschiedensten älteren und ad hoc komponierten Stücken ein neues und in sich ausgewogenes Gesamtwerk zu schaffen. An seiner Originalpartitur lassen sich solche Vorgehens- und Angleichungsprozesse nachvollziehen und ablesen. Nach einer intensiven Phase vor allem weltlicher Kantaten war es außerdem zur Entstehungszeit des Weihnachtsoratoriums sein Vorhaben, für einige wichtige Feste des Kirchenjahres Oratorien zu schreiben, die nach Art der Kantate in den Sonntagsgottesdiensten aufgeführt werden sollten. So entsteht neben dem Weihnachtsoratorium, dem zweifelsohne bekanntesten dieser Gattung, auch ein Himmelfahrtsoratorium und ein Osteroratorium; ein Pfingstoratorium stand ebenfalls auf der Agenda des vielbeschäftigten Kantors. Ob es zur Ausführung kam und heute verschollen ist, konnte letztlich aber nie ganz geklärt werden.

Mitwirkende und Solisten am 27. Dezember im Kölner Dom: Domkantorei Köln und Kölner Domkapelle unter der Leitung von Winfried Krane, Ingeborg Schilling, Sopran, Isabel Baumgartner, Alt, Thomas Klose, Tenor, Phillip Langshaw, Bass. Beginn: 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Beatrice Tomasetti
KÖLNER DOM

Sonntag, 24. Dezember 2017

Das Team der Hochbegabungspresse wünscht Ihnen und Ihren Familien 
FROHE FEIERTAGE.

Mögen Sie Zeit für sich und 
Ihre Liebsten haben.

Herzliche Grüsse

Das Team der 
Hochbegabungspresse

Sonntag, 10. Dezember 2017

„Im besten Sinne ansteckend und wegweisend“: Karlspreis 2018 für Emmanuel Macron


Preisträger Emmanuel Macron bei seiner Rede
an der Pariser Sorbonne am 26. September 2017
Quelle: Stadt Aachen/dpa


●     Direktorium ehrt den Präsidenten der Französischen Republik für
seine kraftvolle Vision von einem neuen Europa.
●     Direktoriumsvorsitzender Linden spricht von Macrons
entschiedenem Kampf gegen jede Form von Nationalismus und Isolationismus. Nur so sei die europäische Krise zu überwinden.
●     Die Preisverleihung wird am Himmelfahrtstag, 10. Mai 2018, im
Krönungssaal des Aachener Rathauses stattfinden.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron wird mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet. Das haben der Aachener Oberbürgermeister Marcel Philipp und der Vorsitzende des Direktoriums der Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen, Dr. Jürgen Linden, am heutigen Freitag (8. Dezember) in Aachen  bekanntgegeben. Die Preisverleihung, bei der Emmanuel Macron für seine Verdienste um die Einheit Europas ausgezeichnet wird, findet am Himmelfahrtstag, 10. Mai 2018, im Krönungssaal des Aachener Rathauses statt. In einer ersten Reaktion sagte der designierte Karlspreisträger dem Direktoriumsvorsitzenden Linden, dass er sich sehr geehrt fühle und sich über diese hohe Auszeichnung freue.

„Die Vision von einem neuen Europa“
In der Begründung des Karlspreisdirektoriums heißt es: „Die Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen ehrt im Jahr 2018 den Präsidenten der Französischen Republik, Emmanuel Macron, für seine Vision von einem neuen Europa und der Neugründung des europäischen Projektes, von einer neuen europäischen Souveränität und einer engen, neu strukturierten Zusammenarbeit der Völker und Nationen." Besonders hebt das Direktorium hervor, dass Macrons „Leidenschaft und sein europäisches Engagement, sein Eintreten für Zusammenhalt und Gemeinsamkeit und sein entschiedener Kampf gegen jede Form von Nationalismus und Isolationismus zur Überwindung der europäischen Krise vorbildhaft, im positiven Sinne ansteckend und wegweisend“ sei.

Oberbürgermeister Marcel Philipp beschrieb Macron als „einen mutigen Vordenker für die Erneuerung des europäischen Traums“. Zugleich verbinde die Karlspreisgesellschaft mit der Ehrung die Hoffnung und den Wunsch vieler europäischer Bürgerinnen und Bürger, dass die Vorschläge des Karlspreisträgers 2018 seine europäischen Partner inspirieren und zu einer zukunftsfähigen Erneuerung des europäischen Projektes beitragen mögen.

Europäische Idee als zentrales Wahlkampf-Thema „Uns haben zwei Punkte besonders bewogen, den französischen Staatspräsidenten auszuzeichnen“, erklärte Direktoriumssprecher
Linden: Macrons pro-europäischer Wahlkampf und seine wertvollen Impulse für die europäische Reformdebatte. Linden: „Emmanuel Macron hat so offensiv wie nur wenige andere die europäische Idee ins Zentrum seines politischen Engagements und seines Wahlkampfs gerückt. Er hat auf beeindruckende Weise die Auseinandersetzung mit denen gesucht, die das Projekt, dem unser Kontinent die längste Friedensperiode seiner Geschichte verdankt, zur Disposition stellen wollen.“

„Die Wahl von Macron beweist: Europa kann begeistern!“ Macron machte den französischen Präsidentschaftswahlkampf zu einem Referendum für Europa, beschreibt das Direktorium. Und das Zitat „wenn Sie ein zaghafter Europäer sind, sind Sie bereits ein besiegter Europäer“, unterstreiche  die  unumstößliche politische Position des künftigen Preisträgers. Das Karlspreis-Direktorium hält fest:

„Während mancherorts lamentiert wird, dass sich politische Positionen in den europäischen Demokratien immer mehr anglichen, dass den Wählerinnen und Wählern klare Alternativen fehlten, standen sich bei der Stichwahl um das Amt des französischen Staatsoberhauptes zwei Kandidaten gegenüber, die in ihren Grundüberzeugungen und Wahlprogrammen gegensätzlicher nicht sein könnten.“ Die Wahl von Emmanuel Macron zum Präsidenten der Französischen Republik habe einmal mehr eindrucksvoll bewiesen, dass Europa begeistern kann.
„Durch seine pro-europäische Haltung stellt er sich gegen eine Re-Nationalisierung seines Landes, damit auch gegen die nationalistischen und populistischen Tendenzen im übrigen Europa“, zitiert Linden die Auffassung des Direktoriums.

Und zum zweiten Punkt, der die Karlspreis-Gesellschaft besonders
beeindruckt: In seiner politischen Arbeit setze der 39-jährige Präsident mit ambitionierten Vorschlägen Impulse für die Reformdebatte der EU. Sie erhalte auf diese Weise neuen Schwung. Macron selbst hatte zuletzt in einem Interview darauf hingewiesen, wie wichtig die Weiterentwicklung der EU nun sei, „die Neubegründung eines souveränen, geeinten und demokratischen Europas“ – denn, so seine Überzeugung: „Wir sollten wieder empfänglich dafür sein, große Geschichte schreiben zu wollen“.

Staatspräsident Macron hat das Karlspreis-Direktorium überzeugt - auch seine Haltung, dass das moderne politische Leben den Sinn für das Symbolische wiederfinden müsse. Linden brachte es auf den Punkt: „So erschließt sich die Szene des gerade gewählten neuen französischen Präsidenten, der nicht etwa zur Marseillaise, sondern zu den Klängen der Europahymne den Innenhof des Louvre durchschreitet, um zu seinen Anhängern zu sprechen und die feste Verankerung Frankreichs in der Europäischen Union zu unterstreichen.“

Macron macht Europa wieder Mut
Im Rahmen der Pressekonferenz in Aachen unterstrichen Linden wie auch Oberbürgermeister Philipp  die für Europas Zukunft Mut machenden Impulse, die der Präsident in seiner noch kurzen Amtszeit bereits gesetzt hat. Unverzichtbar ist dabei der Hinweis auf seine richtungsweisende Rede „Initiative für Europa“ an der Pariser Sorbonne im September 2017. Dort sagte der Präsident: „Ich überlasse nichts denen, die Hass, Spaltung oder nationale Abschottung versprechen. Ich überlasse ihnen keinen einzigen Vorschlag. Es liegt an Europa, Vorschläge zu machen. Es liegt an uns, diese zu tragen, jetzt und sofort.“ Er sieht den Schlüssel zur Souveränität in der europäischen Zusammenarbeit.

Oberbürgermeister Philipp fasste am Ende der Pressekonferenz das Votum des Direktoriums so zusammen: „In einer Zeit, in der unser Kontinent vor entscheidenden Weichenstellungen steht, hat Emmanuel Macron den Kampf für Europa mit Leidenschaft und mutiger Zuversicht offensiv angenommen. In seiner noch kurzen Amtszeit hat Macron Europa neu inspiriert und der Debatte über eine vertiefte Einigung unseres Kontinents neuen Schwung und eine neue Dynamik gegeben.“

INFO KARLSPREIS
Emmanuel Macron wird der 60. Träger des Internationalen Karlspreises zu Aachen sein. In diesem Jahr wurde der britische Historiker Timothy Garton Ash  mit dem Preis ausgezeichnet, 2016 ging die Auszeichnung an Papst Franziskus.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen gilt als einer der bedeutendsten europäischen Preise. Er wird seit 1950 an Personen und Institutionen verliehen, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben. Zu den früheren Preisträgern gehörten unter anderem Konrad Adenauer (1954), die Europäische Kommission (1969), der spanische König Juan Carlos I. (1982), Francois Mitterand und Helmut Kohl (1988), Václav Havel (1991), Königin Beatrix der Niederlande (1996), der amerikanische Präsident Bill Clinton (2000), der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker (2006), Bundeskanzlerin Angela Merkel (2008), Jean-Claude Trichet (2011) oder Martin Schulz (2015), damals Präsident des Europäischen Parlaments. Im März 2004 erhielt Papst Johannes Paul II. einen außerordentlichen Karlspreis, der in Rom verliehen wurde.

Verliehen wird neben einer Urkunde auch eine Medaille, die auf der Vorderseite das älteste Aachener Stadtsiegel aus dem 12. Jahrhundert mit thronendem Karl dem Großen und auf der Rückseite eine Inschrift für den jeweiligen Preisträger zeigt.


Stadt Aachen
Fachbereich Presse und Marketing
Haus Löwenstein
Markt 39
52058 Aachen
Tel.: +49 241 432-1309 (Sekretariat)
Fax: +49 241 28121


Montag, 4. Dezember 2017

Ein wahres Meisterwerk: FH-Absolvent Eric Greven gewinnt Deutschen Fotobuchpreis


Ein wahres Meisterwerk:
FH-Absolvent Eric Greven
gewinnt Deutschen Fotobuchpreis


„Entkommen“ heißt das studentische Projekt von Eric Greven, der am Fachbereich Gestaltung der FH Aachen studierte, das jetzt mit dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet wurde. In seiner Bachelorarbeit hat er sich fotografisch mit im Libanon lebenden Flüchtlingen auseinandergesetzt und die Umstände ihres Lebens sowie ihre Schicksale in einem Buchprojekt in Bildern und Texten dokumentiert.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Stuttgarter Buchwochen statt. Erstmalig wurden – neben den bisherigen Kategorien „Coffee Table Books“, „Künstlerisch konzeptionelle Fotobücher“ und „Fototechnik-Bücher“ – auch studentische Projekte und Fotobücher ausgezeichnet, die im Self-Publishing entstanden sind. Eric Greven konnte die Jury mit seinem Projekt „Entkommen“ in dieser neuen Kategorie überzeugen. Der Absolvent des Kommunikationsdesigns zeigt mit seinen Fotografien und Texten: Nicht alle, die vor dem Krieg in Syrien geflohen sind, haben den Absprung nach Europa geschafft – und nicht alle haben das überhaupt vor. Im Libanon besteht ungefähr ein Drittel der Bevölkerung aus Flüchtlingen. Aus Syrien, dem Irak, Palästina und Armenien kommen sie, um Schutz und Frieden zu finden. Die Umstände des Lebens dort und die Schicksale der Vergangenheit werden in „Entkommen“ für den Betrachter eindrucksvoll festgehalten.


Aus den etwa 300 Einsendungen kamen insgesamt 240 in die Jurierung. Rund 150 Arbeiten sind noch bis 3. Dezember 2017 auf den Buchwochen zu sehen und gehen danach auf Tournee. Sie werden unter anderem auf der Frankfurter Buchmesse 2018 gezeigt.

Pia Sonntag B.A.
Volontärin

Stabsstelle für Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Department of Public Relations and Marketing

FH Aachen
University of Applied Sciences
Bayernallee 11
52066 Aachen
Telefon: +49 241 6009 51092
Telefax: +49 241 6009 51090

E-Mail: p.sonntag@fh-aachen.de

Donnerstag, 30. November 2017

MINTegration: Förderung jugendlicher Flüchtlinge


Geflüchtete Jugendliche werden gezielt zur Förderung in den MINT-Fächern an die Universität zu Köln eingeladen - Ford Stiftung fördert Projekt mit 31.000 Euro bis Mai 2018 - Pilotprojekt mit 13 bis 17-jährigen Schülerinnen und Schülern aus den Vorbereitungsklassen des Schiller-Gymnasiums in Köln erfolgreich umgesetzt - Einsatz digitaler Medien und sprachsensibler Lehrmaterialien soll Sprachbarriere überwinden

„Der Titel MINTegration ist Programm: Es geht um die Integration jugendlicher Flüchtlinge verknüpft mit der Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern“, erläutert Jun.-Prof. Dr. Amitabh Banerji, Projektverantwortlicher und Dozent am Institut für Chemiedidaktik die Namensgebung. Ziel des Projektes ist es, für die Gruppe der jugendlichen Flüchtlinge geeignetes Lehrmaterial für den MINT-Unterricht zu entwickeln und dieses gemeinsam mit ihnen zu erproben. Das entwickelte Material wird dann zum einen Lehrerinnen und Lehrern und Schulen zur Verfügung gestellt und zum anderen in den Schülerlaboren der Uni Köln regelmäßig zum Einsatz kommen. Am Pilotprojekt haben bisher insgesamt über 100 Schülerinnen und Schüler der Vorbereitungsklassen teilgenommen. Im Wintersemester 2017/18 werden weitere Vorbereitungsklassen an die Universität zu Köln eingeladen.

Die Ford Stiftung hat diesen didaktischen Ansatz mit geflüchteten Jugendlichen als sehr positiv und förderungswürdig eingestuft. So wurde die Summe von rund 31.000 Euro für die Initiierung des MINTegration-Projektes zugewiesen. „Wir fördern seit 2014 bereits mehrere innovative und nachhaltige Bildungsprojekte, darunter auch die KölnerKinderUni und die Ford MINT Didaktik-Stipendien. Das Projekt MINTegration passt genau in unser Förderungsprofil, mit dem wir Kinder und Jugendliche für MINT-Fächer begeistern wollen“, fasst Dr. Wolfgang Hennig, Programm-Manager bei der Ford-Werke GmbH das Engagement der Ford Stiftung „Ford Motor Company Fund“ an der Universität zu Köln zusammen.

Das Projekt MINTegration wird aktuell von den Instituten für Biologie- und Chemiedidaktik der Universität zu Köln umgesetzt. Sie entwickeln mit den Lehramtsstudierenden das Lehrmaterial und erproben dieses gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Vorbereitungsklassen. Beispielhafte Chemie-Themen sind: Gase, Rotkohlindikator, Chromatographie, Lösen in Flüssigkeiten und Energie. Für das Fach Biologie wurden folgende Themen didaktisch aufbereitet: Mechanische und chemische Wasserreinigung, Getreide und die Kartoffel. Auch das Kochen mit der Kartoffel stand auf dem Programm. Frau Hollmann, Projektverantwortliche und Dozentin am Institut für Biologiedidaktik, erklärt: „Je besser wir den Bogen von den biologischen Grundlagen zum Alltag der Schüler schlagen können, umso leichter ist es, die Schüler zu motivieren und für biologische Themen zu begeistern. Durch das gemeinsame Erleben können sprachliche und fachliche Kompetenzen leichter erworben werden. Naturwissenschaften und Integration lassen sich so ideal miteinander verbinden.“

Für die nächste Phase des Projektes, die mit dem Wintersemester 2017/18 startete, haben sich die Projektverantwortlichen vorgenommen, die Angebote aus den Fächern stärker zu vernetzen sowie den Spracherwerb der Lernenden mithilfe der zumeist digitalen Lernhilfen und passenden Aufgabenformaten gezielter zu fördern. Zusätzlich sollen in diesem Durchlauf auch erstmals Lehreinheiten an der Schule stattfinden, um die Eignung der Konzepte im Schulalltag zu evaluieren. Die übergreifenden Projektziele sind der Aufbau von Professionswissen bei MINT-Lehramtsstudierenden der Uni Köln sowie die Bereitstellung von erprobten MINT-Lernmodulen, die Lehrkräfte für jugendliche Flüchtlinge in Vorbereitungsklassen bundesweit kostenfrei einsetzen können.

„Die jugendlichen Flüchtlinge in den Vorbereitungsklassen benötigen anderes Lehrmaterial und andere Ansprache“, erklärt Frau Schulz-Krause, Rektorin der Pilotschule Schiller-Gymnasium den Bedarf auf der Seite von Schule und Lehrkräften. Hier hat sich im Pilotprojekt der Einsatz digitaler Medien – hier vor allem Tablet PCs – als hilfreich erwiesen. So wurden die Versuchsanleitungen von den Studierenden der Chemiedidaktik mit Hilfe von Videosequenzen und auditiven Vokabellisten zum Abrufen am Tablet PC aufbereitet. Insgesamt wurde das Pilotprojekt von den Schülerinnen und Schülern und Schulen sehr gut aufgenommen. Inzwischen gibt es weitere Schulen, die sich für eine Teilnahme interessieren.

Für die Uni Köln und ihre hier aktiven Institute ist es gesellschaftliche Verantwortung und Wissenszuwachs in einem. Die Lehramtsstudierenden erarbeiten die Lehrinhalte und können diese direkt anwenden. Sowohl das Thema „Sprachsensibler Fachunterricht“ als auch „Einsatz digitaler Medien“ sind dabei zwei fachüberreifende Kenntnisbereiche, die den Studierenden zu Gute kommen. Das Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) an der Universität zu Köln hat die Erfahrungen und Lehrmaterialien aus dem Pilotprojekt im Rahmen der Online-Plattform „digiLL_NRW“ (www.digill.nrw) bereits genutzt. Auf den diggiKurs können Lehramtsstudierende und Lehrkräfte zugreifen und sich online weiterbilden.


Presse und Kommunikation
Corinna Kielwein
+49 221 470-1700
c.kielwein@verw.uni-koeln.de


Weitere Informationen im Web:
www.zdi-schuelerlabor.uni-koeln.de
Video-Grußwort Jun.-Prof. Banerji:
https://youtu.be/KFFtGDMSCh8
Video-Sequenzen mit Studierenden
https://youtu.be/aXGJ-i6E1IU
https://youtu.be/m89KiUpRndk
https://youtu.be/iM47vWZMA8Y


Verantwortlich: Dr. Patrick Honecker MBA

Dienstag, 21. November 2017

NASA Astronaut Available for Interviews Before Space Station Mission


NASA astronaut Scott Tingle completes spacewalk training in the Neutral Buoyancy Laboratory at NASA’s Johnson Space Center
NASA astronaut Scott Tingle completes spacewalk training in the Neutral Buoyancy Laboratory at NASA’s Johnson Space Center in preparation for his first mission to space in December 2017.
Credits: NASA

NASA astronaut Scott Tingle will be available at 6 a.m. EST Friday, Dec. 1 for live satellite interviews one last time prior to his upcoming launch to the International Space Station Dec. 17, on what will be his first mission in space.

Originating from the Gagarin Cosmonaut Training Center in Star City, Russia, the interviews will air on NASA Television and the agency’s http://www.nasa.gov/live website. At 5:30 a.m., NASA TV will run a video feed of highlights from Tingle’s training.

To interview Tingle, media must contact Sarah Volkman at 281-483-9071 or sarah.e.volkman@nasa.gov no later than 3 p.m. on Wednesday, Nov. 29. Media participating in the interviews must tune to the NASA TV Media Channel. Satellite tuning information is available at:


Tingle is one of nine members of the 20th NASA astronaut class, selected in July 2009. His astronaut training has included scientific and technical briefings; intensive instruction in space station systems, spacewalks and robotics; physiological training; T-38 flight training; and water and wilderness survival training.

A U.S. Navy captain, Tingle grew up in Randolph, Massachusetts, and earned a Bachelor of Science degree in mechanical engineering from Southeastern Massachusetts University in Dartmouth, now the University of Massachusetts Dartmouth, and a Master of Science degree in mechanical engineering from Purdue University in West Lafayette, Indiana. Following graduate school, Tingle spent three years with the Aerospace Corp., in El Segundo, California, as a technical staff member in its Propulsion Department. He was commissioned as a U.S. Navy officer in 1991, and accumulated more than 4,500 flight hours in 51 types of aircraft, 750 carrier arrestments and 54 combat missions.

Tingle will arrive at the Baikonur Cosmodrome in Kazakhstan Monday, Dec. 4, for final prelaunch training. He and his crewmates, Anton Shkaplerov of the Russian space agency Roscosmos and Norishige Kanai of the Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA), will launch on the Russian Soyuz MS-07 spacecraft at 2:20 a.m. EST Dec. 17. They are scheduled to return to Earth next spring.
The flight plan calls for an arrival at the station two days after launch, where they will join Expedition 54 Commander Alexander Misurkin of Roscosmos, and Flight Engineers Mark Vande Hei and Joe Acaba of NASA. The crew members will continue several hundred experiments in biology, biotechnology, physical science and Earth science currently underway and scheduled to take place aboard humanity's only permanently occupied orbiting lab.

The experiments include Using Brachypodium distachyon to Investigate Monocot Plant Adaptation to Spaceflight (APEX-06), which investigates the growth of the common grass species Brachypodium distachyon in the microgravity environment of space. The grasses grow from seedlings aboard the station and are returned as frozen samples to Earth-based labs for detailed analysis and comparison with Earth based control groups. APEX-06 aims to compare the growth and gene-expression patterns of Brachypodium distachyon with those of the dicotyledonous model plant Arabidopsis thaliana, which has been extensively studied in space and whose behavior in microgravity is better understood.

Understanding how different plants grow in space can result in improved life support system design and resource planning for long-term space missions. It also provides a better understanding of grass and cereal crop stress response systems that can be applied in agriculture, habitat restoration, and natural resource management on Earth. Results from this experiment also advance comparative understanding of how plants use genetic and biomolecular systems to protect themselves under stressful conditions.

Follow Tingle on Twitter and Instagram at:


and


Learn more about the International Space Station and its crews at:


Donnerstag, 9. November 2017

Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs für den (w)armen Teil der Welt


Modell eines humanen Papillomvirus.
Quelle: DKFZ


 
Ein neuer Impfstoff gegen krebserregende humane Papillomviren (HPV) soll vor allem in Ländern der Dritten Welt dazu beitragen, die Rate an HPV-Impfungen zu steigern. Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum entwickeln dazu ein völlig neues Impfkonzept. Die Vakzine ist kostengünstig und schützt vor fast allen krebserregenden HPV-Typen. Das Projekt wurde nun zur Finanzierung aus dem Helmholtz-Validierungsfonds ausgewählt. Mit diesen Mitteln fördert die Helmholtz-Gemeinschaft vielversprechende Forschungsvorhaben auf dem Weg zu marktfähigen Anwendungen.

Der durch humane Papillomviren (HPV) verursachte Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. Weit über 80 Prozent der Fälle werden in den Entwicklungsländern diagnostiziert, vor allem in Afrika und in Südamerika. Die bisher verfügbaren Impfstoffe gegen die krebserregenden Viren sind zwar wirksam, aber mit Einschränkungen verbunden. Sie sind temperaturempfindlich und erfordern daher durchgehend gekühlte Transporte, was in manchen Ländern ein logistisches Problem darstellt. Ihre Produktion ist darüber hinaus aufwändig und teuer. Außerdem wirken sie nur gegen einige der krebserregenden HPV-Typen.

"Unser großes Ziel ist es, weltweit die Impfraten gegen HPV zu steigern, vor allen auch in Ländern, die nur über geringe Ressourcen verfügen", sagt Martin Müller vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Unser neuer, hitzestabiler Impfstoff, der günstig zu produzieren ist und vor allen krebserregenden HPV-Typen schützt, ist ein erster, großer Schritt in diese Richtung."

"Die Förderung aus dem Helmholtz-Validierungsfonds ist eine wichtige Unterstützung, um dieses innovative Projekt zur Marktreife entwickeln zu können", sagt Michael Baumann, der Vorstandvorsitzende des DKFZ. "Damit tragen wir dazu bei, die schützende Impfung insbesondere in den Teilen der Welt verfügbar zu machen, wo sie am dringendsten gebraucht wird."

Der von Martin Müller entwickelte Impfansatz unterscheidet sich deutlich von den bisher verfügbaren Impfungen. Als Ausgangsmolekül wählte Müller das L2-Protein des Virus, das bei allen krebserregenden HPV-Typen identisch ist. Allerdings löst L2 keine besonders schlagkräftige schützende Immunantwort aus. Um dieses Problem zu lösen, koppelte der DKFZ-Virologe das HPV-Protein an ein bakterielles Trägermolekül, das die Immunogenität steigert. Das Fusionsprodukt wird in E. coli-Bakterien produziert. Der Trick dabei: Das Trägermolekül stammt von einem extrem hitzestabilen Archaebakterium. "Deswegen können wir das Impfprotein sehr leicht bei hohen Temperaturen aufreinigen, alle anderen E. coli-Proteine gehen dabei zu Grunde", erläutert Müller die Vorzüge des Verfahrens.

An Mäusen konnte Müller bereits zeigen, dass der Impfstoff gegen die Infektion mit krebserregenden HPV schützt. Die zur Zulassung erforderlichen toxikologischen Untersuchungen laufen derzeit. Die präklinischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Impfstoff gegen fast 99 Prozent aller HPV-bedingten Fälle von Gebärmutterhalskrebs schützen kann. Darüber hinaus ist auch ein Schutz gegen andere HPV-Typen denkbar, die Hauterkrankungen sowie Krebs des Rachenraums und des Analbereichs verursachen.

Die Fördermittel aus dem Helmholtz-Validierungsfonds dienen nun dazu, den Impfstoff in pharmazeutischer Qualität herzustellen und in einer klinischen Phase I-Studie zu prüfen. Dazu arbeiten die DKFZ-Virologen mit ausgewiesenen Experten am Moffitt Cancer Center in Florida zusammen. Ziel ist es, die Verträglichkeit der Vakzine zu bestätigen und zu prüfen, ob sie beim Menschen die Produktion schützender Antikörper anregt.

"Wenn die klinische Prüfung des Impfstoffs erfolgreich abgeschlossen ist, müssen wir das Projekt aus den Händen geben. Für eine Forschungsinstitution wie das DKFZ ist es unmöglich, die Impfstoffentwicklung ohne ein Unternehmen als Partner weiter voranzubringen", sagt Martin Müller. Da der Impfstoff-Kandidat vor allem für die armen Länder Vorteile bringt, ist es auch denkbar, dass sich eine gemeinnützige Institution, etwa die WHO als Unterstützer findet. "Die Hauptsache für uns ist, dass die Impfung tatsächlich zur Marktreife entwickelt wird und weltweit Frauen zugutekommen kann."

Für die Projekte im Validierungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft stehen bis zum Jahr 2020 aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten fast 30 Millionen Euro zur Verfügung. Zusätzlich zu dieser Förderung beteiligen sich die Helmholtz-Zentren mit einer ähnlich hohen Summe an den innovativen Vorhaben. In den beiden diesjährigen Ausschreibungsrunden wurden insgesamt sieben Projekte ausgewählt. Diese Vorhaben werden bis 2019 mit insgesamt 9,1 Millionen Euro unterstützt. Das Vakzine-Projekt erhält eine Förderung von 2,6 Millionen Euro.
  
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die Volkskrankheit Krebs auf. 

Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. 

Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Ansprechpartner für die Presse:

Dr. Sibylle Kohlstädt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
T: +49 6221 42 2843
F: +49 6221 42 2968


Mittwoch, 8. November 2017

NASA Pays Tribute to Early Space Pioneer Richard Gordon


Astronaut Richard F. Gordon Jr. portrait
Portrait of Astronaut Richard F. Gordon Jr. (10 Sept. 1964)
Credits: NASA

The following is a statement from acting NASA Administrator Robert Lightfoot on the passing of former NASA astronaut Richard Gordon:
“NASA and the nation have lost one of our early space pioneers. We send our condolences to the family and loved ones of Gemini and Apollo astronaut Richard Gordon, a hero from NASA’s third class of astronauts.  
“Naval officer, aviator, chemist, test pilot, and astronaut were among the many hats of this talented and daring explorer. Dick was pilot of Gemini XI in 1966, on which he performed a spacewalk where he tethered the Gemini and Agena together for the very first attempt at creating artificial gravity by rotating spacecraft. He also was command module pilot of Apollo 12, the second manned mission to land on the Moon. While his crewmates Pete Conrad and Alan Bean landed in the Ocean of Storms, he remained in lunar orbit aboard the Yankee Clipper, taking photos for potential future landing sites and later performing final re-docking maneuvers.

“An accomplished naval aviator, Dick tested many new aircraft that later entered service and also won the Bendix Trophy Race from New York to Los Angeles in 1961, setting a new speed record for the time.
“Dick will be fondly remembered as one of our nation’s boldest flyers, a man who added to our own nation’s capabilities by challenging his own. He will be missed.”

For more information about Gordon’s NASA career, visit:

Sonntag, 15. Oktober 2017

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2017 an Margaret Atwood


Maragaret Atwood erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2017. Margaret Atwood mit Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (l.) und dem Vorsteher des Börsenvereins, Heinrich Riethmüller (r.) 
Copyright: Werner Gabriel



Die kanadische Schriftstellerin, Essayistin und Dichterin Margaret Atwood ist heute mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand vor rund 1.000 geladenen Gästen in der Frankfurter Paulskirche statt. Die Laudatio hielt die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse.

In den Mittelpunkt ihrer Dankesrede stellte Margaret Atwood die Kraft des Geschichtenerzählens und die Aufgabe der Schriftstellerinnen und Schriftsteller in schwierigen Zeiten. „Geschichten haben es in sich. Sie können das Denken und Fühlen der Menschen verändern – zum Besseren oder zum Schlechteren“, sagte Atwood. Warum und mit welchem Zweck der Mensch Kunst, und damit auch das Erzählen von Geschichten betreibe, darauf gebe es keine eindeutige Antwort. „Was macht man damit? Lernen, lehren, uns ausdrücken, die Realität beschreiben, uns unterhalten, die Wahrheit darstellen, feiern oder gar anklagen und verfluchten?“, fragte Atwood. Klar sei: Der Mensch habe seit je her Kunst geschaffen.

Wir lebten aktuell, so Margaret Atwood in einem „seltsamen historischen Augenblick“, in „Zeiten von Bedrohung und Wut“. Sie veranschaulichte die Lage mit dem, was sie als Schriftstellerin am besten kann, mit einer Fabel: einer Geschichte vom Wolf, der für die vermeintlich perfekte Welt die Zivilgesellschaft abschafft und das friedliche Zusammenleben opfert, und von Kaninchen, die vor Verwirrung und Angst erstarren. Angesichts des gespannten gesellschaftlichen Klimas, sozialer Ungerechtigkeit und der zunehmenden Bedrohung von Umwelt und Natur müssten sich, so Atwood, die Bürger jedes Landes dieselbe Frage stellen: „In was für einer Welt wollen sie leben?“

Der Schriftstellerin oder dem Schriftsteller der heutigen Zeit komme eine wichtige Aufgabe zu: „Natürlich soll er oder sie vor den Mächtigen die Wahrheit aussprechen, die Geschichten erzählen, die verdrängt worden sind, den Stimmlosen eine Stimme geben. Und viele Schriftsteller haben das getan, oft haben sie sich Ärger eingehandelt und manchmal hat es sie das Leben gekostet.“ Eine Geschichte richte sich immer an denjenigen, der sie gerade höre oder lese – und dieser gestalte den Schöpfungsakt durch seine Art der Rezeption mit. „Ein Buch ist eine Stimme in deinem Ohr; die Botschaft ist – während du sie liest – für dich allein bestimmt“, sagte Atwood.

Margaret Atwoods Werk, so die Laudatorin Eva Menasse, zeige besonders gut, „wie Literatur sein muss, um auch eine politische Wirkung zu entfalten. Es zeigt, wie politische und gesellschaftliche Analyse Eingang finden, ohne die Literatur zu verbiegen oder zu beschweren.“ Ihre Erzählungen seien „realistisch, wahrhaftig, und immer ein wenig beispielhaft. Vor allem zeigen sie die anderen Möglichkeiten auf. Möglichkeiten liegen ja überall und in allem. Indem wir leben, treffen wir ständig Entscheidungen, die Möglichkeiten vernichten, Tag für Tag, Jahr für Jahr. Nur im Schreiben kann man sie wieder lebendig machen, die Varianten ans Licht holen, lachen und weinen darüber, was alles möglich gewesen wäre“, sagte Menasse.

Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins, bezeichnete Margaret Atwood als „Mahnerin für Frieden und Freiheit“: „Mit ihren Gedichten schärft Margaret Atwood unseren Blick für das Leben in all seinen Facetten, für seine Ungewissheiten, seine Widersprüche, seine Schönheiten. Sie öffnet uns mit ihren Romanen aber auch die Augen dafür, wie düster eine Welt aussehen kann, wenn wir unseren Verpflichtungen für ein friedliches Zusammenleben nicht nachkommen. Für dieses wache Bewusstsein, dem Kern ihrer Literatur und Poesie, wollen wir sie heute auszeichnen“, sagte Riethmüller.

Seit 1950 vergibt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Preisträger waren neben Amos Oz und Albert Schweitzer unter anderem Astrid Lindgren, Václav Havel, Jürgen Habermas, Susan Sontag, David Grossman, Liao Yiwu, Navid Kermani und im vergangenen Jahr Carolin Emcke. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Der Redetext von Margaret Atwood ist abrufbar unter: www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Frankfurt am Main, 15. Oktober 2017

Kontakt für die Medien:


Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Thomas Koch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 (0) 69 1306-293, E-Mail: t.koch@boev.de
Cathrin Mund, PR-Managerin
Telefon +49 (0) 69 1306-292, E-Mail: mund@boev.de

Dienstag, 10. Oktober 2017

NASA TV to Broadcast Hispanic Heritage Event


NASA logo

NASA will celebrate Hispanic Heritage Month at the James Webb Auditorium in the agency’s headquarters in Washington on Thursday, Oct. 12, with a discussion of the contributions of Hispanics to NASA’s mission and the importance of Hispanic representation in science, technology, engineering and mathematics (STEM) education and careers.

¡Latinos STEM Up! is open to the public and will air live on NASA Television and the agency’s website at 10 a.m. EDT.  

Opening remarks will be delivered via video from Dr. Ellen Ochoa, director of NASA’s Johnson Space Center in Houston, and the first Hispanic woman in space. The event features a panel moderated by Elvis Cordova, former acting under secretary for the U.S Department of Agriculture, which will discuss increasing Hispanic participation in the STEM fields. The panelists are:

·         Dr. Marla Perez Davis, deputy center director, NASA’s Glenn Research Center, Cleveland
·         Sandra Cauffman, Earth Science Division deputy director, NASA Headquarters
·         Dr. Yaireska M. Collado-Vega, physical scientist, NASA’s Goddard Space Flight Center, Greenbelt, Md.
·         Marilé Colón Robles, education outreach coordinator, NASA’s Langley Research Center, Hampton, Va.
·         Dr. Carolina Aguirre, director, Reaching Rural STEM Students, University of New Mexico
·         Jose Antonio Tijerino, president and CEO, Hispanic Heritage Foundation
Acting NASA Administrator Robert Lightfoot will deliver closing remarks via recorded video.

¡Latinos STEM Up! is being hosted by NASA’s Hispanic Outreach and Leadership Alliance (HOLA) and the Equal Opportunity and Diversity Management Division (EODM). For information about the event, contact Maria Santos at 202-358-2436.
For more about NASA’s missions, programs and activities, visit:


Montag, 9. Oktober 2017

Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften – Hinweise auf Ansprechpartner in Deutschland



In Stockholm wurde heute der Träger des diesjährigen Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften bekannt gegeben. Der Preis geht an Richard H. Thaler (USA) für seine Verdienste um die Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen der Verhaltensökonomik.

Auch in Deutschland arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet des heute ausgezeichneten Forschers, unter anderem in Projekten, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Die DFG möchte Sie besonders hinweisen auf:

Professor Dr. Axel Ockenfels
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Universität zu Köln

Tel.: 0221 470 4355
E-Mail: ockenfels@uni-koeln.de

Professor Dr. Klaus Schmidt
Volkswirtschaftliche Fakultät
Ludwig-Maximilians-Universität München

Tel.: 089 2180 2250
E-Mail: klaus.schmidt@lmu.de

Prof. Ockenfels und Prof. Schmidt gelten als zwei der wichtigsten deutschen Experten auf dem Gebiet der Verhaltensökonomik. Die beiden Wissenschaftler sind von der DFG kontaktiert worden und stehen für Fragen zum Forschungsgebiet des Nobelpreisträgers zur Verfügung.


Medienkontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG
Tel. 0228 / 885-2109

The Royal Swedish Academy of Sciences: The Prize in Economic Sciences 2017 - Integrating economics with psychology

Richard H. Thaler has incorporated psychologically realistic assumptions into analyses of economic decision-making. By exploring the consequences of limited rationality, social preferences, and lack of self-control, he has shown how these human traits systematically affect individual decisions as well as market outcomes.

The Royal Swedish Academy of Sciences has decided to award the Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel 2017 to

Richard H. Thaler, University of Chicago, IL, USA
“for his contributions to behavioural economics”

Limited rationality: Thaler developed the theory of mental accounting, explaining how people simplify financial decision-making by creating separate accounts in their minds, focusing on the narrow impact of each individual decision rather than its overall effect. He also showed how aversion to losses can explain why people value the same item more highly when they own it than when they don’t, a phenomenon called the endowment effect. Thaler was one of the founders of the field of behavioural finance, which studies how cognitive limitations influence financial markets.
Social preferences: Thaler’s theoretical and experimental research on fairness has been influential.  He showed how consumers’ fairness concerns may stop firms from raising prices in periods of high demand, but not in times of rising costs. Thaler and his colleagues devised the dictator game, an experimental tool that has been used in numerous studies to measure attitudes to fairness in different groups of people around the world.
Lack of self-control: Thaler has also shed new light on the old observation that New Year’s resolutions can be hard to keep. He showed how to analyse self-control problems using a planner-doer model, which is similar to the frameworks psychologists and neuroscientists now use to describe the internal tension between long-term planning and short-term doing. Succumbing to short-term temptation is an important reason why our plans to save for old age, or make healthier lifestyle choices, often fail. In his applied work, Thaler demonstrated how nudging – a term he coined – may help people exercise better self-control when saving for a pension, as well in other contexts.
In total, Richard Thaler’s contributions have built a bridge between the economic and psychological analyses of individual decision-making. His empirical findings and theoretical insights have been instrumental in creating the new and rapidly expanding field of behavioural economics, which has had a profound impact on many areas of economic research and policy.
More information, a scientific background and illustrations free to use for editorial use, with the given credentials, can be found at:
www.kva.se/prizeeconomicsciences2017

The Laureate

Richard H. Thaler, born 1945 in East Orange, NJ, USA. Ph.D. 1974, University of Rochester, NY, USA. Charles R. Walgreen Distinguished Service Professor of Behavioral Science and Economics, The University of Chicago Booth School of Business, IL, USA.
Richard H. Thaler, The University of Chicago Booth School of Business, IL, USA
Prize amount: 9 million Swedish krona.

Contact

Press contact

Jessica Balksjö Nannini, Press officer, The Royal Swedish Academy of Sciences
jessica.balksjo@kva.se, +46 8 673 95 44, +46 70 673 96 50


Experts

Peter Gärdenfors, member of the Committee for the Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel, The Royal Swedish Academy of Sciences
peter.gardenfors@lucs.lu.se, +46 70 914 62 46

Magnus Johannesson, member of the Committee for the Prize in Economic Sciences in Memory of Alfred Nobel, The Royal Swedish Academy of Sciences
magnus.johannesson@hhs.se, +46 70 054 10 77



The Royal Swedish Academy of Sciences, founded in 1739, is an independent organisation whose overall objective is to promote the sciences and strengthen their influence in society. The Academy takes special responsibility for the natural sciences and mathematics, but endeavours to promote the exchange of ideas between various disciplines.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Nobelpreis für Chemie – Hinweise auf Ansprechpartner in Deutschland



In Stockholm wurden heute die Träger des diesjährigen Nobelpreises für Chemie bekannt gegeben. Der Preis geht an Jacques Dubochet (Schweiz), an den gebürtigen Deutschen Joachim Frank (USA) und an Richard Henderson (Großbritannien) für ihre Verdienste um die Entwicklung der Kryo-Elektronenmikroskopie, mithilfe derer sich die dreidimensionale Struktur von Biomolekülen in Lösungen und somit in ihrer natürlichen Form darstellen lässt.

Auch in Deutschland arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der heute ausgezeichneten Forscher, unter anderem in Projekten, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden. Die DFG möchte Sie besonders hinweisen auf:

Professor Dr. Werner Kühlbrandt
Max-Planck-Institut für Biophysik
Abteilung Strukturbiologie

Tel.: 069 6303 3000

Professor Dr. Christian Spahn
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Institut für Medizinische Physik und Biophysik

Tel.: 030 450 524 131


Prof. Kühlbrandt gilt als einer der wichtigsten deutschen Experten auf dem Gebiet der Kryo-Elektronenmikroskopie, Prof. Spahn hat beim Nobelpreisträger Joachim Frank als Postdoktorand gearbeitet und beschäftigt sich speziell mit der Strukturuntersuchung von Ribosomen.

Die beiden Wissenschaftler sind von der DFG kontaktiert worden und stehen für Fragen zum Forschungsgebiet der Nobelpreisträger zur Verfügung.


Medienkontakt:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG
Tel. 0228 / 885-2109

The Nobel Prize in Chemistry 2017 - Cool microscope technology revolutionises biochemistry

We may soon have detailed images of life’s complex machineries in atomic resolution. The Nobel Prize in Chemistry 2017 is awarded to Jacques Dubochet, Joachim Frank and Richard Henderson for the development of cryo-electron microscopy, which both simplifies and improves the imaging of biomolecules. This method has moved biochemistry into a new era.


The Royal Swedish Academy of Sciences has decided to award the Nobel Prize in Chemistry 2017 to


Jacques Dubochet, University of Lausanne, Switzerland,


Joachim Frank, Columbia University, New York, USA


and


Richard Henderson, MRC Laboratory of Molecular Biology, Cambridge, UK


“for developing cryo-electron microscopy for the high-resolution structure determination of biomolecules in solution”


A picture is a key to understanding. Scientific breakthroughs often build upon the successful visualisation of objects invisible to the human eye. However, biochemical maps have long been filled with blank spaces because the available technology has had difficulty generating images of much of life’s molecular machinery. Cryo-electron microscopy changes all of this. Researchers can now freeze biomolecules mid-movement and visualise processes they have never previously seen, which is decisive for both the basic understanding of life’s chemistry and for the development of pharmaceuticals.


Electron microscopes were long believed to only be suitable for imaging dead matter, because the powerful electron beam destroys biological material. But in 1990, Richard Henderson succeeded in using an electron microscope to generate a three-dimensional image of a protein at atomic resolution. This breakthrough proved the technology’s potential.

Joachim Frank made the technology generally applicable. Between 1975 and 1986 he developed an image processing method in which the electron microscope’s fuzzy two-dimensional images are analysed and merged to reveal a sharp three-dimensional structure.

Jacques Dubochet added water to electron microscopy. Liquid water evaporates in the electron microscope’s vacuum, which makes the biomolecules collapse. In the early 1980s, Dubochet succeeded in vitrifying water – he cooled water so rapidly that it solidified in its liquid form around a biological sample, allowing the biomolecules to retain their natural shape even in a vacuum.


Following these discoveries, the electron microscope’s every nut and bolt have been optimised. The desired atomic resolution was reached in 2013, and researchers can now routinely produce three-dimensional structures of biomolecules. In the past few years, scientific literature has been filled with images of everything from proteins that cause antibiotic resistance, to the surface of the Zika virus. Biochemistry is now facing an explosive development and is all set for an exciting future.    


More information, scientific background and illustrations free to use for editorial use, with the given credentials, can be found at:


www.kva.se/nobelchemistry2017

The Laureates

Jacques Dubochet, born 1942 in Aigle, Switzerland. Ph.D. 1973, University of Geneva and University of Basel, Switzerland. Honorary Professor of Biophysics, University of Lausanne, Switzerland.
Jacques Dubochet, University of Lausanne, Switzerland
Joachim Frank, born 1940 in Siegen, Germany. Ph.D. 1970, Technical University of Munich, Germany. Professor of Biochemistry and Molecular Biophysics and of Biological Sciences, Columbia University, New York, USA.  
Joachim Frank, Columbia University, New York, USA
Richard Henderson, born 1945 in Edinburgh, Scotland. Ph.D. 1969, Cambridge University, UK. Programme Leader, MRC Laboratory of Molecular Biology, Cambridge, UK. 
Richard Henderson, Cambridge, Storbritannien
Prize amount: 9 million Swedish krona, to be shared equally between the Laureates.

Press contact

Jessica Balksjö Nannini, Press officer, The Royal Swedish Academy of Sciences
jessica.balksjo@kva.se, +46 8 673 95 44, +46 70 673 96 50

Experts

Peter Brzezinski, member of the Nobel Committee for Chemistry, The Royal Swedish Academy of Sciences
peterb@dbb.su.se, +46 70 609 26 42


The Royal Swedish Academy of Sciences, founded in 1739, is an independent organisation whose overall objective is to promote the sciences and strengthen their influence in society. The Academy takes special responsibility for the natural sciences and mathematics, but endeavours to promote the exchange of ideas between various disciplines.

Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015