Translate

Posts mit dem Label Presseportal für Hochbegabung by Lilli Cremer-Altgeld werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Presseportal für Hochbegabung by Lilli Cremer-Altgeld werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 5. Dezember 2015

Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland: NEWS






Presseportal für Hochbegabung


Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Die begabungsgerechte Förderung umfasst die gesamte Lernbiographie eines Kindes…Die Entfaltung von hohen Leistungspotenzialen setzt ein frühes Erkennen und Begleiten durch Schule und Elternhaus voraus. Sie bedarf einer gezielten Diagnose und systematischen Anregung, Förderung und Begleitung.“

Wer hat’s gesagt bzw. geschrieben???

Im Fokus

Vermutlich kennen Sie die Quelle, aus der dieses Zitat stammt! Wenn nicht – hier ist sie: Mit diesen klaren Sätzen zur (Hoch-)Begabung meldete sich die Konferenz der Kultusminister_innen der Länder (KMK) im Sommer dieses Jahres. Sie sind enthalten in dem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 11.06.2015, der sich ganz gezielt auf die Förderung von leistungsstarken Schülerinnen und Schüler konzentriert.
http://www.kmk.org/dokumentation/veroeffentlichungen-beschluesse/bildung-schule/allgemeine-bildung.html#c13473

Das insgesamt fünfzehn Seiten umfassende Positionspapier enthält keine umstürzenden neuen Er-kenntnisse1; das ist auch nicht zu erwarten. Aber es ist erfreulich, dass die KMK mit diesem Be-schluss erstmalig die Notwendigkeit der Unterstützung leistungsstarker Schüler_innen nach außen hin sichtbar macht. Zudem wird mit der Betonung auf die Singularversion Förderstrategie offen-sichtlich auch die Gemeinsamkeit des KMK Vorhabens bestätigt. Inhaltlich knüpft das Papier an die in vielen Punkten gleichlautenden Forderungen der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) aus dem Juli 2011 an. Für den Bundesvorstand und die 15 Regionalvereine der DGhK ist damit ein Zwischenziel erreicht: „Mit der Verabschiedung der Förderstrategie werden die meisten der im Jahr 2011 formulierten „Bildungspolitischen Forderungen“ erfüllt.
(vgl. http://www.dghk.de/aktuell/stellungnahme-der-dghk-zum-kmk-beschluss sowie auch die Kommentierung zum KMK Beschluss von M. Majunke in der Zeitschrift Labyrinth 125 der DGhK in-klusive der interessanten MedienLinks zum Beschluss.)

Das ICBF (Internationale Centrum für Begabungsforschung) und die Karg-Stiftung bezeichnen in ih-rer Abschlusserklärung zum 5. Münsterschen Bildungskongress den KMK-Beschluss als „richtiges Zeichen zur richtigen Zeit“ und zeigen sich zuversichtlich, dass konkrete inner- und außerschulische Maßnahmen folgen werden. Ob dem so sein wird, wird sich zeigen. Vor allem in der Lehrer_innen-Ausbildung bedarf der genannte Förderungsbaustein DIAGNOSTIK vermutlich noch des Anschubs. So ist in den Standards für die Lehrerbildung Bereich Bildungswissenschaften2 nur sehr allgemein festgelegt, dass Studierende in der theoretischen Ausbildungsphase „Formen von Hoch- und Son-derbegabung sowie die Grundlagen der Lernprozessdiagnostik kennen“ und sie in der praktischen Ausbildung Begabungen erkennen und Möglichkeiten der Begabungsförderung gezielt in der Bera-tung nennen können. Es ist zu hoffen, dass der neue KMK-Beschluss sich auch in dieser Richtung konkreter und maßgebender auswirkt und als Modul in der Lehrer_innenbildung aufgenommen wird. In der Weiterbildung ist das Thema bei den Zukunftsschulen NRW, die sich der Individuellen Förderung verschrieben und im Netzwerk Hochbegabung mit der Karg-Stiftung zusammenarbeiten, bereits in hohem Maße angekommen. So widmeten sich auf der Landestagung der „Zukunftsschu-len NRW“ am 02. September 2015 in Wuppertal dem Thema Diagnostik und Hochbegabung etliche Vorträge. http://www.zukunftsschulen-nrw.de/cms/front_content.php?idcat=311

 (Hoch)Begabungsförderung und Migration

Auf ein aktuell mehr denn je herausforderndes Thema, das der dringenden Bearbeitung bedarf, wies Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan von der Universität Duisburg-Essen hin, der den Eröffnungsvortrag zum Thema „Verkennung der Talente und Potentiale von Schülerinnen und Schülern mit Zuwande-rungsgeschichte“ hielt. Dabei konstatierte er viele diagnostische Mängel in der Erhebung von Hoch-Begabungen bei SuS mit Migrationshintergrund, die u.a. daran liegen „dass gebräuchliche IQ-Testverfahren bei ihrer Konstruktion und Eichung kaum kulturelle, ethnisch- sprachliche Pluralität berücksichtigen bzw. in die Normstichprobe aufgenommen werden.“. Vielleicht mit ein Grund da-ran, dass so Prof. Haci-Halil Uslucan „der Anteil von Schüler_innen mit Migrationshintergrund in Hochbegabtenförderprogrammen in Deutschland zwischen 4 und 9 % beträgt“. Prof. Uslucan ist mit diesem Thema auch bei der Ringvorlesung der Uni Münster vertreten. Nähere Angaben unter Ver-anstaltungen.

Informationen aus der AG rheinland-hochbegabt
(in alphabetischer Reihenfolge)

(1) AG rheinland-hochbegabt e.V. http://rheinland-hochbegabt.de/
Am 12. November 2015 fand die 16. Mitgliederversammlung der AG rheinland-hochbegabt e.V. statt. Zu Gast waren die Mitglieder und Gäste diesmal in der Christophorusschule Königswinter. Näheres siehe unter CJD.

(2) Bildung & Begabung http://www.bildung-und-begabung.de/
Die Problematik um fehlende Azubis (und ihre Voraussetzungen) ist wohlbekannt. Umso leichter fällt in der Diskussion darüber die Frage um Begabungsförderung dieser Gruppe von Jugendlichen leicht unter den Tisch. Umso notwendiger und hilfreicher daher der aktuelle Wettbewerb von Bil-dung & Begabung: „Das bundesweite Talentförderzentrum Bildung & Begabung ruft Auszubildende und Berufsschüler zum ‚Bundeswettbewerb Fremdsprachen TEAM Beruf 2016‘ auf. Bis zum 28. Februar 2016 können sich sprachbegeisterte Gruppen anmelden. Der Wettbewerb stärkt die Attrak-tivität der beruflichen Bildung in Deutschland. Seit dem Jahr 1989 haben über 25.000 Azubis daran teilgenommen.“ Weitere Infos unter: https://www.bundeswettbewerb-fremdsprachen.de/

Rückblick:
Die eingangs besprochene Kompetenz in Sachen Diagnostik ist ein wichtiger Faktor in der Bega-bungsförderung. Die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu entdecken durch die Schulung der Selbsteinschätzung der Pädagog_innen ist eine notwendige Ergänzung empirisch-diagnostischer Methoden, denn „der sensible Umgang mit Vielfalt ist das pädagogische Gebot der Stunde.“ Ihm widmete sich der »Praxis Begabung« Workshop mit Prasad Reddy in Köln. Zu oft kommen Poten-ziale nicht zur Entfaltung, weil sie unentdeckt bleiben oder das Urteil darüber, was als Talent einge-schätzt wird, sehr unterschiedlich ausfällt. „Oft nimmt man nur das wahr, auf das man bereits ach-tet“, warnte der Erziehungswissenschaftler Dr. Prasad Reddy am 14. November in Köln beim Praxis Begabung Workshop »Ich sehe was, was Du nicht siehst!«. Mehr dazu unter: https://www.bildung-und-begabung.de/veranstaltungen/2015-11-14-praxis-begabung-ich-sehe-was

(3) CJD Christophorusschule Königswinter www.cjd-koenigswinter.de
Anlässlich der 16. MV der AG rheinland-hochbegabt im CJD Königswinter führten die Koordinato-rinnen des Hochbegabtenzweigs am Gymnasium, Frau Claudia Sarver sowie Frau Dagmar Trachternach, ausführlich und kompetent in die Arbeit dieses „Dorfes“ ein. In Wort, Bild und Füh-rungen durchs Schulgelände lernten die anwesenden Teilnehmer der MV diese Schule kennen, für die noch besser der Ausdruck der Wirkungsstätte passen würde, weil dort Schüler_innen im Aus-tausch untereinander und mittels der Förderung durch die Lehrer_innen ihre individuellen Kräfte und Begabungen erfolgreich entfalten. Besonders eindrucksvoll: das Selbstlernzentrum der Schule mit Mediathek, lebendiger Bibliothek (aktuelle und ästhetische anspruchsvoll gestaltet BuchPräsen-tationen, Forum für Lesungen etc.) und 23 PC-Arbeitsplätzen sowie das Kreativhaus. Man gewinnt den Eindruck, als seien die Förderstrategien des aktuellen KMK-Beschlusses im CJD Königswinter bereits umgesetzt!

(4) Hochbegabten-Stiftung der Kreissparkasse Köln https://www.ksk-koeln.de/unternehmen/gut-fuer-die-region/stiftungen-der-ksk/hochbegabten-stiftung.aspx
Christian Brand, Geschäftsführer der Stiftungen der Kreissparkasse Köln und Vorsitzender der AG rheinland-hochbegabt, überzeugte sich persönlich anlässlich der 23. Sommerakademie für Schüle-rinnen und Schüler von deren Begeisterung, Ausdauer und sozialem Miteinander.
Auch die zwei Herbst-Kinderakademien für Grundschüler der 3. und 4. Klasse in Siegburg und Ker-pen waren wie immer ein Erfolg. Für Nachfragen: Die Ausschreibung/Bewerbung erfolgt ausschließ-lich über die Schulen. Weitere Informationen können in der Geschäftsstelle der Stiftungen der Kreissparkasse Köln angefordert werden: Tel. 0221/2272938 oder bei Frau Dr. Claudia Valder-Knechtges, claudia.valder-knechtges@ksk-koeln.de

(5) Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland (HBZ) http://hoch-begabten-zentrum.de/
Vor kurzem ist die neue 4. Ausgabe des HBZ-Rätselheftes „Knobelini“ erschienen. Die aktuelle Aus-gabe sowie auch alle bisherigen kann man sich auf folgender Seite anschauen und downloaden; bei Interesse kann man dort auch seine Kontaktdaten hinterlassen und die neue Ausgabe kostenlos an-fordern. http://hoch-begabten-zentrum.de/foerderangebote/knobelini/

"Talente erkennen, Begabungen entfalten, Neugierde fördern"
Allen neugierigen und motivierten Schülerinnen und Schülern der 1./2. sowie 3./4 Klasse bietet das Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland wieder ein spannendes und vielfältiges Kursprogramm an. Die Kinder können in den folgenden Bereichen ihren Fähigkeiten und Interessen nachgehen: Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik, Astronomie, Lego-Robotik, Kreatives Malen und Spanisch. Die Kurse werden an unterschiedlichen Standorten im Köln-Bonner Raum angeboten und starten ab dem 15.02.2016; eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen zu den Kursorten und -zeiten, zur Anmeldung und den Kosten finden sich unter: http://hoch-begabten-zentrum.de/foerderangebote/kursprogramm-des-hbz/

(6) Institut zur Förderung hoch begabter Vorschulkinder (IHVO) http://www.ihvo.de/
Immer wieder eine reiche Fülle von Beispielen aus der Praxis mit hochbegabten Vorschulkindern bietet das Handbuch Hochbegabtenförderung in Kindertagesstätten (auch in englischsprachiger Version zugänglich). Neu im Handbuch: Eine Präsentation zu Hochbegabung in der Kita von Jordis Overödder, die von interessierten Leser_innen auch weiterverwendet werden darf. http://www.ihvo.de/14775/powerpoint-prasentation-zu-hochbegabung-in-der-kita/

(7) Junge Uni Bonn – Uni Bonn /Abt. 10.1 – Identifikation und Veranstaltungen
https://www.uni-bonn.de/studium/junge-uni
Die 26. Vorlesungsreihe der Bonner Kinderuni (Zielgruppe 8-13 Jährige) starten am Montag, 11. Ja-nuar 2016 mit der Vorlesung: „Von Angela Merkel, Rentieren und starken Männern“
https://www.uni-bonn.de/studium/junge-uni/kinderuni

9. Wissenschaftsrallye: Jugendliche zwischen 13- und 17 Jahren lädt die Uni am 23. Januar 2016 zur Wissenschafts-Rallye rund um Poppelsdorf ein. https://www.uni-bonn.de/studium/junge-uni/wis-senschaftsrallye

(8) Rhein-Erft-Akademie http://www.rhein-erft-akademie.de/
Neue Geschäftsführerin der Rhein-Erft-Akademie für berufliche Bildung ist Frau Dr. Kerstin Vorberg. Die AG rheinland-hochbegabt wünscht viel Erfolg und freut sich auf eine gute Zusammen-arbeit.

(9) Universität zu Köln: Arbeitsbereiche Kinderuni – JuniorUni – Schüler studieren
Zum Projekt „Schülerinnen und Schüler an der Universität“ gibt es einen neuen Flyer, der interes-sante Infos für die Zielgruppe enthält – u.a. den Link zu einem Erfahrungsbericht auf YouTube, Stichwort: „Schiller-Schüler/Innen an der Uni Köln“. Projektleitung: Dr. Ulrich Halbritter. E-Mail: schueler@math.uni-koeln.de

Das Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) arbeitet derzeit an der Konzeptionierung eines Projektes, das den Bereich Inklusion und hierbei den Schwerpunkt Hochbegabung in den Blick nimmt. Gedacht ist auch an eine Zusammenarbeit mit der KölnerKinderuni. http://zfl.uni-koeln.de/aktuelles.html
Kürzlich erschienen ist die Dokumentation der Internationalen Tagung der Kinderuni vom Mai 2014 „The Supply and Demand Relationship under the Principle of Participation. Opportunities and challenges raised by the Children’s University.” Sie enthält u. a. die Keynote von Ngondi Kamatuka, Kansas University, zum Thema: “How and why do we get students from first generation, low income to higher education?” Sie kann im Büro der Kinderuni angefordert werden. Mail: kinderuni@uni-koeln.de

Aktuelles aus der Region

 Arbeitskreis Begabtenförderung im Rheinisch Bergischen Kreis: Ein Flyer informiert über Bera-tungsangebote für Eltern und Lehrerinnen. Herausgegeben wird er vom Schulamt für den Rhei-nisch-Bergischen Kreis und kann auch dort angefordert werden. Tel.: 02202/132024; E-Mail: schul-amt@rbk-online.de

Der nächste Termin des Arbeitskreises Begabtenförderung des Rheinisch-Bergischen Kreises in Bergisch Gladbach ist der 02.02.2016 um 14.00 Uhr in der GGS Paffrath. http://www.ggs-paffrath.de/

 IKuH e.V. – Interessengemeinschaft Kind und Hochbegabung Bergisches Land e.V.: berichtet von wachsenden Nachfragen von Eltern und ebensolchen Anstrengungen der Kitas im Bereich der früh-kindlichen Begabungsförderung. Die regelmäßigen Treffen der IKuH sind zu erfahren über http://www.ikuh.de

Und nebenan...

 Hessen und Sachsen wollen im Bereich der Begabtenförderung künftig enger kooperieren. Unter dem Titel „Perspektiven der Begabtenförderung“ werde es Anfang Dezember eine gemeinsame Konferenz der Länder Bayern, Hessen und Sachsen in Berlin geben, kündigten Sachsens Kultusmi-nisterin und KMK-Präsidentin Brunhild Kurth mit Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz anlässlich des Besuchs von Ministerin Kurth in Hessen an.
https://kultusministerium.hessen.de/presse/pressemitteilung/individuelle-foerderung-als-herausforderung-des-schulsystems-0

 Schweiz
Das Netzwerk Begabungsförderung der Deutschschweizer Kantone verbindet Institutionen und Per-sonen (Lehrer_innen, Eltern, Bildungsfachleute, Forschende, Berater_innen und Mentoren), die sich für Begabungs- und Begabtenförderung engagieren. Anlässlich der letzten gemeinsamen Tagung Ende Oktober 2015 stellten sich Fachleute und Mitglieder des Netzwerks der Frage, wie sich die immer stärker geforderten „überfachliche(n) Kompetenzen (personale, soziale und methodische Kompetenzen) in die Begabungsförderung implementieren lassen. Die Folien einzelner Vorträge sowie interessante Ergebnisse finden sich unter http://www.begabungsfoerderung.ch/

Veranstaltungshinweise

 Öffentliche Ringvorlesung an der WW-Universität Münster im Wintersemester 2015/16 „Bega-bungsförderung und Kompetenzentwicklung“. Da diese Veranstaltung als eine Reihe von in sich ab-geschlossenen Vorträgen zu einzelnen Schwerpunkten aufgebaut ist, kann man noch jederzeit ein-steigen bzw. nur einzelne Vorträge sich anhören. Allein die drei Termine nach Weihnachten lohnen sich!

o 12.01.2016 Dr. Karin Boriss (Universität Münster), „Bewegung und Lernen – Förderung exe-kutiver Funktionen in der Schulpraxis“
o 19.01.2016 Prof. Dr. Simone Seitz (Universität Paderborn), „Hochbegabung inklusive: Bega-bungsförderung in inklusiven Schulen“
o 26.01.2016 Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan (Universität Duisburg-Essen), „Hochbegabung bei ethnischen Minderheiten: Das Erkennen und Verkennen ihrer Potenziale“
o 02.02.2016 Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani (Fachhochschule Münster), „Armut und Begabung“
Ort: Schloss der Universität Münster, Hörsaal S 10 (4. OG)
Zeit: Dienstags, 16.15 – 17.45 Uhr, 27.10.2015 – 02.02.2016; Eintritt frei

Am 21.02.2016 findet erneut ein außergewöhnliches Konzert im Rahmen der "Frühlings-Spitzen" mit Solisten des Pre-College Cologne sowie des Orchesters Neue Philharmonie Westfalen unter der Leitung von David Marlow statt.
Ort: Trinitatiskirche, Filzengraben 6, 50676 Köln
Zeit: Sonntag, 21.02.2016, 11 Uhr


 Nationale & Internationale Tagungen und Konferenzen

o 15th International ECHA Conference: "TALENTS IN MOTION" (02.-05.03.2016)
Der nächste ECHA (European Council for high ability) Kongress widmet sich der Talentförderung im Kontext von Migration. Die Referentenliste ist international und hochkarätig be-setzt. http://www.echa2016.info/

o Fachtagung "Perspektive Begabung: Diversität als Chance" (31.05.2016)
Schüler haben unterschiedliche Interessen, Erfahrungen und Lebenskontexte. Deshalb muss auch die individuelle Begabungsförderung sensibel und fair auf diese Unterschiede eingehen. Bei der Fachtagung "Perspektive Begabung: Diversität als Chance" diskutieren Experten und Bildungspraktiker darüber, welches Wissen und welche Kompetenzen benötigt werden, um die Talente unterschiedlicher Kinder und Jugendlicher anzusprechen. Die Tagung bietet mit Vorträgen und Praxisforen vielfältige Blickwinkel und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Alle Infos zum Programm und zur Anmeldung auf der TAGUNGSSEITE.
https://www.bildung-und-begabung.de/veranstaltungen/perspektive-begabung-2016

o 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (18.-22.09.2016)
Am Geburtsort der wissenschaftlichen Psychologie in Leipzig findet vom 18. – 22. Sept. 2016 der nächste DGPS-Kongress statt. Anmeldungen sind ab 01.02.2016 möglich. Einer der Höhepunkte: Festliche Eröffnung des „Leipziger Forschungszentrums für frühkindliche Ent-wicklung“ unter Beteiligung der Max-Planck-Institute für Evolutionäre Anthropologie sowie für Kognitions- und Neurowissenschaften am 22.09.2016: http://www.dgpskongress.de

Wettbewerbe

 Noch bis zum 15. Januar 2016 können sich Menschen von 7 – 22 Jahren am Youth for Space Challenge – ODYSSEUS II”-Projekt beteiligen.
http://www.odysseus-contest.eu/de/uber-den-odysseus-wettbewerb/informationen/

 Für die „Gründer von morgen“ beginnt ab 16.11.2015 das neue Existenzgründer-Planspiel für Schüler_innen ab 16 Jahren: Anmeldung unter:
https://www.ksk-koeln.de/unternehmen/gut-fuer-die-region/gut-fuer-die-jugend/deutscher-gruenderpreis-schueler-planspiel.aspx

 Eine aktuelle Gesamtübersicht über laufende und künftige Wettbewerbe findet man auf der Seite http://www.bundeswettbewerbe.de/

Medientipps

 Weil Begabungsförderung keine Alter(ns)grenze kennt
Christian Fischer, Christiane Fischer-Ontrup, Friedhelm Käpnick, Franz-Josef Mönks, Claudia Solzbacher (Hg.) Giftedness Across the Lifespan - Begabungsförderung von der frühen Kindheit bis ins Alter. Forder- und Förderkonzepte aus der Praxis. Schriftenreihe des ICBF Münster/Nijmegen, Bd. 19, 2015, 488 S., 29.90 EUR, 978-3-643-12962-8

 Krüger, M., Röhr-Sendlmeier, U., Bleckmann, L. & Pütz, A. (2014). Förderung beruflich begabter Auszubildender - Entfaltung von Lernpotentialen jenseits der klassischen Begabungsforschung. Bildung und Erziehung, 67 (4), 445-457.

 Und für die Kids:
Holly Goldberg Sloan: Glück ist eine Gleichung mit 7. Hanser: Berlin 2015. 304 S., 16.90 €
Geschichte einer zwölfjährigen Hochbegabten „jenseits aller Klischees“. (siehe Rezension in der Süddt. Zeitung vom 17.09.2015)

 Knobelini Nr. 4 – das HBZ Rätselheft
http://hoch-begabten-zentrum.de/foerderangebote/knobelini/

 Nicht ganz neu, doch nach wie vor ein Lese- und Filmvergnügen: Andreas Steinhöfels Geschichte vom „tiefbegabten Rico und seinem ebenfalls seltsamen Freund Oskar“: Rico, Oskar und die Tieferschatten. (Als Buch oder auch in der ebenso empfehlenswerten Filmfassung (DVD)
Buch-Rezension: http://www.lesebar.uni-koeln.de/index.php?id=16&rec=369&last=35

Redaktion des Newsletters: Ursula Pietsch-Lindt M.A.

Vorstand der Arbeitsgemeinschaft rheinland-hochbegabt

1. Vorsitzender: Christian Brand, Stiftungen der Kreissparkasse Köln Kontakt: christian.brand@ksk-koeln.de, 0221/227-2675

2. Vorsitzende: Prof. Ute Hasenauer, Pre-College Cologne – Hochschule für Musik und Tanz Köln Kontakt: ute.hasenauer@hfmt-koeln.de
Schriftführer: Dr. Michael Wolf, Hoch-Begabten-Zentrum Rheinland Kontakt: michael.wolf@hoch-begabten-zentrum.de

Die Arbeitsgemeinschaft rheinland-hochbegabt ist stets auf der Suche nach neuen interessierten Mitgliedern, die sich der (Hoch-)Begabtenförderung verbunden fühlen, entsprechende Maßnahmen im Rheinland anbieten und den Verein in der Erfüllung seiner Zielsetzungen unterstützen möchten. Wenn Sie den Newsletter abonnieren möchten oder sich für eine Mitgliedschaft interessieren, bitten wir um eine entsprechende Nachricht über das Kontaktformular: http://www.rheinland-hochbegabt.de/kontakt-17.html


1 In der Förderstrategie genannte Bausteine sind: Diagnostik | Enrichment | Akzeleration | (Lern)-Gruppierung | Integrierte Förderung (Binnendifferenzierung) | Schulergänzende Maßnahmen | Lehrerbildung | Bildungspartnerschaften |

Zu Akzeleration siehe auch http://www.netzwerk-akzeleration.de/
2 Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i. d. F. vom 12.06.2014)



Freitag, 27. November 2015

Gesellschafterversammlung bereitet internationale Positionierung des Bewerbungskonzepts Hamburg 2024 vor






Info zum Bild: hinten v.l. - Finanzsenator Dr. Peter Tschentscher, Staatssekretaer Werner Gatzer (Bundesministerium der Finanzen), Olaf Scholz (Erster Buergermeister Hamburg), Ulf Kaempfer (Oberbuergermeister Kiel), Hans-Joerg Schmidt-Trenz (Geschaeftsfuehrer Handelskammer), Stephan Abel (DOSB-Praesidium), Stefan Studt (Innenminister Schleswig-Holstein). vorn v.l. - Dr. Nikolas Hill (Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024), Bundesinnenminister Thomas de Maiziere, Katharina Fegebank (2. Buergermeisterin und Senatorin fuer Wissenschaft und Gleichstellung), Praesident Alfons Hoermann (Deutscher Olympischer Sportbund). (C) Witters.


Presseportal für Hochbegabung


Hamburg, 26.11.2015 – Heute kam die Gesellschafterversammlung der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH zur ihrer dritten Sitzung zusammen. Für die drei großen Gesellschafter haben Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, und Innenminister Thomas de Maizière teilgenommen. Auf der Tagesordnung standen unter anderem der Bericht der Geschäftsführung, die Diskussion der weiteren Bewerbungsstrategie sowie die Einführung eines Interessenregisters.
Zwei Tage vor Ende der Referenden in Hamburg und Kiel wurden die weiteren Schritte der Bewerbungsstrategie, die künftige Positionierung der Bewerbung wie auch das geplante Erscheinungsbild diskutiert. Beschlossen wurde außerdem die Einführung eines Interessenregisters, in dem alle Mitglieder der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates sowie der Gesellschafterversammlung der Bewerbungsgesellschaft ihre wirtschaftlichen und persönlichen Interessen in Bezug auf die Olympiabewerbung offenlegen. Hamburg bleibt damit seiner Linie der Transparenz treu. Im Oktober hatte die Gesellschafterversammlung bereits einen Ethik-Code sowie umfangreiche Nachhaltigkeitsregeln verabschiedet.

„Der nun vorbereitete internationale Positionierungsprozess stellt wichtige Weichen für den Zeitraum nach dem Referendum, in dem es darum geht, das Internationale Olympische Komitee (IOC) von Hamburg 2024 zu überzeugen “, sagte Alfons Hörmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und Präsident des DOSB.  
Dr. Nikolas Hill, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH: „Mit den heutigen Beratungen sind wir wichtige Schritte vorangekommen und gut vorbereitet, den Weg bis zur Entscheidung des IOC im September 2017 in Lima weiterzugehen, wenn uns am kommenden Sonntag Kiel und Hamburg die Zustimmung geben.“

Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 GmbH
Am Strandkai 1 • D-20457 Hamburg
T. +49 40 426 24 2201





„Flüstergalerie-Moden“ in Silizium-Nanokegeln verstärken die Lumineszenz


Presseportal für Hochbegabung




Das Halbleitermaterial Silizium kann mit Hilfe von Nanostrukturierung ganz neue Talente entfalten. Dies zeigt nun ein Team am HZB-Institut „Nanoarchitekturen für die Energieumwandlung“ und am MPI für die Physik des Lichts. So geben Nanokegel aus Silizium nach Anregung mit sichtbarem Licht 200mal so viel Infrarotlumineszenz ab wie vergleichbar große Nanosäulen.  Modellierungen und experimentelle Ergebnisse zeigen: Die Kegel können durch ihre Geometrie Flüstergalerie-Moden für Infrarotwellen beherbergen, die die Silizium-Lumineszenz verstärken. Neue Anwendungen bis hin zu Nanolasern auf Siliziumbasis sind damit denkbar.

Silizium zählt zu den Standardmaterialien für Computerchips und Solarzellen. Doch obwohl die Eigenschaften von Silizium sehr gut bekannt sind,  gibt es bei Nanostrukturen doch Überraschungen. So hat nun ein Team um Prof. Dr. Silke Christiansen am HZB-Institut ‘ Nanoarchitekturen für die Energieumwandlung‘ sowie am MPI für die Physik des Lichts erstmals gezeigt, wie sich Licht in einem Nanokegel aus Silizium verhält. Ihre Modellrechnungen und Experimente  zeigen nun, warum diese geometrischen Strukturen weitaus besser als beispielsweise vergleichbar große Nanosäulen optisch zur Lumineszenz angeregt werden können. „Die Kegel wirken wie Flüstergalerien, nur nicht für Schall, sondern für Licht“, erklärt der Erstautor der Studie Sebastian Schmitt.  

Starke Lumineszenz in den Nanokegeln
Im Experiment bestrahlten Schmitt und sein Kollege George Sarau einzelne Nanosäulen und Nanokegel aus Silizium mit rotem Laserlicht  (660 Nanometer) und ermittelten die Strahlung, die die Probe als Lumineszenz zurückgab. Ohne Nanostrukturierung ist die Lumineszenz in Silizium sehr gering, da eine Anregung mit sichtbarem Licht in der Regel nicht dazu führt, dass Elektronen unter Abgabe von Infrarotlicht auf ihr ursprüngliches Niveau zurückfallen (indirekte Bandlücke).  Die Nanostrukturen dagegen wandeln einen weitaus größeren Teil des eingestrahlten Lichts in elektromagnetische Strahlung im nahen Infrarotbereich um, und dieser Effekt ist in den Nanokegeln 200mal stärker als in den Nanosäulen. „Dies ist die höchste Lumineszenz-Verstärkung, die je in einer Siliziumstruktur gemessen wurde“, sagt Schmitt. 

Flüstergalerien für das Licht
Dies kann das Team auch gut erklären: Denn mit numerischen Modellen lässt sich die Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen in den verschiedenen Geometrien einer Silizium-Nanostruktur berechnen. Dabei zeigt sich: Weil der Querschnitt im Nanokegel mit der Höhe zunimmt, gibt es mehrere Ebenen, in denen sich das Infrarotlicht konstruktiv überlagert und verstärkt, es bilden sich stehende Wellen aus, die eine erhöhte Anregung von Elektronen und damit Abgabe von Lumineszenz ermöglichen. Dieser Effekt ist in Fachkreisen als Purcell-Effekt bekannt: Wenn sich eine Lichtquelle in einem optischen Resonator befindet, steigt die spontane Emission von Licht an. Die Nanokegel sind demnach hervorragende Resonatoren, eben optische Flüstergalerien für das Licht.

Designregeln für Nanostrukturen
„Solche Nanostrukturen aus einzelnen Kegeln sind nicht schwierig herzustellen“, erklärt Schmitt. Als neue Bauelemente wären sie sehr gut in die vorherrschenden CMOS-Halbleitertechnologien integrierbar, zum Beispiel als Dioden, optoelektronische Schalter und Lichtsensoren. In Verbindung mit einem geeigneten optisch aktiven Medium könnten diese Strukturen sogar Laserlicht produzieren, vermuten die Physiker.  „Wir können aus solchen Erkenntnissen einfache Design-Regeln für Halbleiternanostrukturen ableiten, um die Anzahl und Wellenlängen der gespeicherten Moden zu kontrollieren und damit auch die Lumineszenz“, sagt Silke Christiansen.  


Die Arbeit ist im renommierten Fachjournal Scientific Reports  erschienen. DOI: 10.1038/srep17089
"Observation of strongly enhanced photoluminescence from inverted cone-shaped silicon nanostuctures"
Sebastian W. Schmitt, George Sarau & Silke Christiansen 


Nanostrukturen aus Silizium unter dem Rasterelektronenmikroskop.
 Der Durchmesser der Nanosäule beträgt 570 nm. Der Nanokegel 
dagegen verjüngt sich von seinem oberen Durchmesser 
940 nm bis zu 360 nm an der Basis. Bild: MPL



Eine Infrarotkamera erfasst die Lumineszenz
(Abgabe von Licht) nach der optischen Anregung
 der beiden Nanostrukturen. Bild: MPL



Die Energiedichte des Lumineszenzlichts (hier 1027 nm)
im Querschnitt der Nanostrukturen lässt sich numerisch
modellieren. Nur im Nanokegel entstehen Flüstergalerie-Moden.
Dadurch ist die Lumineszenz 200 mal stärker als
in Nanosäulen. Bild: MPL




Hinweis: Auf Nachfrage erhalten Sie das Bildmaterial in besserer Qualität.

Weitere Informationen:


Prof. Dr. Silke Christiansen

Sebastian Schmitt

Pressestelle
Dr. Antonia Rötger
Tel.: +49 (0)30-8062-43733



International Telekom Beethoven Competition Bonn 2015 vor dem Start

Presseportal für Hochbegabung



23 Pianisten aus 11 Ländern treten ab dem 4. Dezember zum Wettbewerb an

Live-Stream und Publikums-Voting als technische Neuerungen

Am Freitag, 4. Dezember startet die International Telekom Beethoven Competition Bonn 2015. Der 2005 ins Leben gerufene Klavier-Wettbewerb begeht damit sein 10 jähriges Jubiläum.

Acht weiblichen und 15 männlichen Teilnehmer aus insgesamt 11 Nationen zwischen 18 und 32 Jahren treten nach der Auswahl durch Professor Pavel Gililov, der als Präsident und künstlerischer Leiter des Wettbewerbs zugleich Juryvorsitzender ist, sowie Professor Andreas Frölich und Professor Jacob Leuschner, beide Dozenten an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, zu dem Klavierwettbewerb in Beethovens Geburtsstadt an.

Die internationale Ausrichtung des Wettbewerbs zeigt sich diese Jahr erstmalig auch auf technischer Seite: Unter dem Motto „Ihre Stimme zählt!“ kann das Publikum in den ersten zwei Wettbewerbsrunden über seine Favoriten abstimmen und diesen unabhängig von der Jury-Wertung in den nächsten Durchgang wählen. Darüber hinaus wird im Semifinale – parallel zur Wahl der Finalisten durch die Jury -  per Online-Voting der Gewinner des Beethoven-Haus-Preises von den Zuschauern bestimmt. Grundlage der digitalen Abstimmung ist der Live-Stream, der alle Wettbewerbsphasen begleitet und damit ein ortsunabhängiges Verfolgen aller Beiträge in Echtzeit ermöglicht. 

Weitere Informationen unter:


Pressekontakte:
Beethovenfest Bonn, Barbara Dallheimer
presse@beethovenfest.de, Tel.: 0228 / 20 10 340
Deutsche Telekom AG, René Bresgen
medien@telekom.de, Tel.: 0228 / 181-4949


Teilnehmer an der International Telekom Beethoven
Competition Bonn 2015









Arbeitsmigration und Hörprozesse im Hirn

Presseportal für Hochbegabung


Die Nachwuchspreise 2015 der Leibniz-Gemeinschaft gehen an einen Wirtschaftswissenschaftler aus Kiel und eine Hirnforscherin aus Magdeburg

Auf ihrer Jahrestagung in Berlin hat die Leibniz-Gemeinschaft die herausragenden Doktorarbeiten des Wirtschaftswissenschaftlers Tobias Stöhr aus Kiel und der Neurobiologin Judith Mylius aus Magdeburg mit ihrem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Die Arbeiten beschäftigen sich mit sozialen und wirtschaftlichen Aspekten der internationalen Arbeitsmigration und dem Ablauf verschiedener Prozesse im Gehirn beim Hören.

Dr. Tobias Stöhr (29) vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel analysierte in seiner Dissertation „Social and Economic Effects of Migration“ verschiedene soziale und ökonomische Effekte internationaler Arbeitsmigration aus Sicht von Migranten und ihrer Familien.
Stöhrs Untersuchungen zu den Auswirkungen von Arbeitsmigration erwachsener Kinder auf die zurückbleibenden, älteren Familienmitglieder zeigten, dass es unter Geschwistern häufig einen starken Spezialisierungseffekt gibt. Dieser führt dazu, dass einzelne Geschwister ins Ausland gehen, um zu arbeiten, während die zurückbleibenden Familienmitglieder deren Ausfall bei der Pflege der Eltern kompensieren. Tobias Stöhr zeigte zudem, dass ein Weggang von Familienmitgliedern nicht ‑ wie oft befürchtet ‑ negative Konsequenzen haben muss. Ein erhöhtes Einkommen durch Geldüberweisungen der im Ausland arbeitenden Kinder kann die Ernährung der Eltern im Herkunftsland verbessern. Weniger Aufwand für die Selbstversorgungslandwirtschaft verschafft ihnen außerdem mehr Zeit für Erholung und soziale Kontakte. Als dritten Aspekt wies Stöhr nach, dass die Nutzung einer Fremdsprache für Migranten im Zielland zu höheren Einkommen führt. Für Deutschland beruhten diese Lohneffekte aber meist in der Verwendung der englischen Sprache und nur selten der Sprache des Herkunftslandes.
Alle drei Artikel der kumulativen Dissertation sind inzwischen in angesehenen wissenschaftlichen Fachzeitschriften erschienen. Ihre Ergebnisse hat Tobias Stöhr auf mehreren Fachkonferenzen sowie in Ministerien und internationalen Organisationen präsentiert.
Nach seiner Promotion arbeitet Tobias Stöhr als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Armutsminderung und Entwicklung des Instituts für Weltwirtschaft.

Publikationen:
Stöhr, T. (2015). Siblings’ interaction in migration decisions: who provides for the elderly left behind? Journal of Population Economics, 28(3), 593-629. DOI: 10.1007/s00148-015-0546-z.

Böhme, M., Persian, R., Stoehr, T. (2015). Alone but Better Off? Adult Child Migration and Health of Elderly Parents in Moldova. Journal of Health Economics, 39, 211-227. DOI: 10.1016/j.jhealeco.2014.09.001.

Stoehr, T. (2015). The Returns to Occupational Foreign Language Use: Evidence from Germany. Labour Economics, 32, 86-98. DOI: doi:10.1016/j.labeco.2015.01.004.

Dr. Judith Mylius (35) vom Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg hat in ihrer Doktorarbeit „Phasic and tonic changes of neuronal activity in primate auditory cortex induced by the dopaminergic ventral midbrain“ den Zusammenhang verschiedener kognitiver Prozesse wie Hörverständnis, Motivation und Aufmerksamkeit im Gehirn untersucht. Durch Verhaltensexperimente mit Langschwanz-Makaken zeigte sie, dass der Botenstoff Dopamin das Hörzentrum in der Großhirnrinde beeinflusst und ein motiviertes Individuum besser hört, da die Nervenzellen durch das Dopamin Signale besser verarbeiten können. Mit der Beantwortung dieser alten neurobiologischen Frage eröffnen sich neue Behandlungswege für Menschen mit Lernstörungen aufgrund einer Degeneration des Dopamin-Systems mit Tiefer Hirnstimulation. Durch die Verwendung nicht-menschlicher Primaten statt Nagern als Tiermodell ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass Mylius‘ Erkenntnisse besser und schneller auf den Menschen übertragen werden können. Schließlich verfügen die Langschwanz-Makaken über eine dem Menschen sehr ähnliche Hirnorganisation und kognitive sowie sensomotorische Leistungen. Es gibt bereits konkrete Planungen, die Ergebnisse aus Judith Mylius‘ Dissertation für die Entwicklung neuer Tiefer Hirnstimulationsprotokolle in der Stereotaktischen Neurochirurgie in Magdeburg zu verwenden.
Judith Mylius setzt ihre Forschung auch nach Abschluss des Promotionsverfahrens am Leibniz-Institut für Neurobiologie fort.

Publikationen:
Mylius, J. et al. (2013). Subcortical auditory structures in the mongolian gerbil: I. Golgi architecture. Journal of Comparative Neurology vol. 521, iss. 6, pp. 1289–1321. DOI: 10.1002/cne.23232

Mylius, J. et al. (2015). Fast transmission from the dopaminergic ventral midbrain to the sensory cortex of awake primates. Brain Structure and Function. November 2015, vol. 220, iss. 6, pp 3273-3294. DOI: 10.1007/s00429-014-0855-0.

Huang, Y, Mylius, J. et al. (2014) Tonic effects of the dopaminergic ventral midbrain on the auditory cortex of awake macaque monkeys. Brain Structure and Function, advance online publication. DOI: 10.1007/s00429-014-0950-2.

Pressefotos der Preisträger stehen online zur Verfügung unter:

Der Nachwuchspreis der Leibniz-Gemeinschaft wird jährlich für die besten Doktorarbeiten aus Leibniz-Instituten in den Kategorien „Geistes- und Sozialwissenschaften“ und „Natur- und Technikwissenschaften“ vergeben. Er ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr erneut von der Deutschen Kreditbank AG (DKB) gestiftet. Die Auswahl der Preisträger trifft eine zwölfköpfige Jury aus Personen des öffentlichen Lebens und leitenden Wissenschaftlern unter der Leitung von Leibniz-Präsident Matthias Kleiner aus den Vorschlägen der wissenschaftlichen Sektionen der Leibniz-Gemeinschaft.


Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Dr. Christine Burtscheidt
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
Mobil: 0160 / 800 99 46

Christoph Herbort-von Loeper M.A.
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
Mobil: 0174 / 310 81 74

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung, unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die 89 Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro.


Standpunkt: Effekt von Eiswolken muss neu bewertet werden

Presseportal für Hochbegabung



Wolken sind die großen Unbekannten in Klimamodellen. Ob sie wärmen oder kühlen hängt davon ab, wie sie zusammengesetzt sind und in welcher Höhe sie sich befinden und entstehen. Dr. Martina Krämer hat kurz vor dem Pariser Klimagipfel einen wissenschaftlichen Leitfaden für Eiswolken – die sogenannten Zirren – veröffentlicht. Die Fachwelt nutzt die Fakten, um die Rolle von Zirren im Klimageschehen neu zu bewerten.

In ihrem Leitfaden „Cirrus Guide“ unterscheidet Dr. Martina Krämer vom Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung zwischen zwei Typen von Zirren. Grob vereinfacht zwischen optisch dünnen und optisch dichten Eiswolken, die aber völlig unterschiedlich entstehen und auch anders zusammengesetzt sind. Die einen enthalten weniger und kleinere Eiskristalle, die anderen mehr und größere. Diese Unterschiede bestimmen auch, wie diese Wolken mit Wärmestrahlung von Sonne und Erdoberfläche umgehen. Fachleute sprechen von Strahlungsrückkopplung.

Der ersten Sorte, den optisch dünnen Zirren, wird ein wärmender Effekt auf das Klima zugeschrieben, die zweite Art soll das Klima kühlen. „Optisch dünne Zirren lassen mehr Sonnenstrahlung durch, weil sie weniger Eiskristalle beinhalten. Die dichteren Zirren lassen aufgrund ihrer optischen Eigenschaften – viele und größere Eiskristalle auf engem Raum – weniger Sonnenlicht passieren“, erklärt Marina Krämer. Gleichzeitig bilden sich diese Zirren in tieferen Luftschichten, und somit sind sie wärmer. Dadurch nehmen sie weniger Wärmestrahlung auf, die vom Erdboden kommt – sie können kühlen, ist das Fazit der Forscherin. Welchen Einfluss Jahreszeiten und unterschiedliche geographische Bedingungen auf die Eigenschaften der Zirren haben, ist noch nicht geklärt. Hierzu sind weitere Messkampagnen notwendig, um den tatsächlichen Effekt auf das Klima zu belegen.

„Wie kompliziert der Effekt von Wolken auf das Klima ist, zeigt sich daran, dass bisher kein Klimamodell unsere Messungen in den Tropen nachvollziehen konnte“, sagt Martina Krämer. „Die Modelle arbeiten im Moment noch mit zu hohen Eiskristallzahlen und somit mit ungenauen Prognosen zur Rückkopplung“, stellt sie fest. Immerhin sind 30 Prozent der Tropen im Jahresmittel mit Zirren bedeckt. Ihren Einfluss korrekt berechnen zu können, wäre ein Meilenstein der Klimaforschung.


Ob Wolken die Erdatmosphäre wärmen oder kühlen hängt davon ab, wie sie
zusammengesetzt sind und in welcher Höhe sie sich befinden und entstehen.
Die Rolle einiger Wolkenformationen im Klimageschehen ist noch nicht ein-
deutig geklärt und Gegenstand intensiver Forschung.
Copyright: Forschungszentrum Jülich



Informationen:
Cirrus guide“, veröffentlicht am 11. November 2015 in „Atmospheric Chemistry and Physics, papers in open discussion“. Hinter dem kurzen Titel stecken 17 internationale Flugkampagnen, 15 Jahre intensiver Forschung und ein weltweit einmaliger Datensatz von 94 Stunden Messzeit.

Jülicher Klimaexperten mit Themenschwerpunkten:

Ansprechpartnerin:
Dr. Martina Krämer
Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Stratosphäre (IEK-7)
Telefon: +49 2461 61-3238




------------------------------------------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------------------------------------------
Forschungszentrum Juelich GmbH
52425 Juelich
Sitz der Gesellschaft: Juelich
Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498
Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Dr. Karl Eugen Huthmacher
Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender),
Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt,
Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt
------------------------------------------------------------------------------------------------
------------------------------------------------------------------------------------------------



Börsenverein: Bundesregierung soll sich kompromisslos für den zum Tode verurteilten Lyriker Ashraf Fayadh einsetzen


Presseportal für Hochbegabung

Mit großem Entsetzen hat der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zur Kenntnis nehmen müssen, dass der 35-jährige Lyriker Ashraf Fayadh von einem Gericht in Saudi-Arabien zum Tode verurteilt wurde. „Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre Politik gegenüber Saudi-Arabien zu überprüfen und sich kompromisslos für Ashraf Fayadh und für die Freiheit des Wortes einzusetzen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. „Das Urteil zeigt in erschreckender Weise, wie das Menschenrecht der Meinungsfreiheit in vielen Teilen der Welt mit Füßen getreten wird. Autoren und Verleger, die von der Freiheit des Wortes Gebrauch machen, sind in ihrer Existenz bedroht und müssen um ihr Leben fürchten.“ Das sei für die Buchbranche, deren Tätigkeit auf der freien Meinungsäußerung und dem freien Publizieren beruht, nicht hinnehmbar.

Seit 2014 ist Ashraf Fayadh in Haft, weil er mit seinem 2008 erschienenen Gedichtband „Instruction Within“ angeblich atheistische Propaganda betrieben haben soll. Ursprünglich verurteilt wurde er zu vier Jahren Gefängnis und 800 Peitschenhieben. Nachdem sein Einspruch abgelehnt wurde, kam es zur Verschärfung des Urteils.

Frankfurt am Main, 25. November 2015

Kontakt für die Medien:

Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
Claudia Paul, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon +49 (0) 69 1306-293, E-Mail: paul@boev.de
Thomas Koch, Presse-Referent
Telefon +49 (0) 69 1306-292, E-Mail: t.koch@boev.de



Donnerstag, 26. November 2015

Mit Kugelpackungen die Waldstruktur erkennen



Presseportal für Hochbegabung




Mit Kugelpackungen die Waldstruktur erkennen

Neuer Modellierungsansatz erklärt die Größenverteilung von Bäumen in natürlichen Wäldern
Die komplexe Struktur tropischer Regenwälder zu erklären, ist eine der großen Herausforderungen der Ökologie. Von großem Interesse ist die Größenverteilung der Bäume, die für Biomasseschätzungen besonders relevant ist. Ein Team von Modellierern des Helmholz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hat nun gemeinsam mit Forschungspartnern eine neue Methode entwickelt, mit der sich die Größenverteilung von Bäumen in natürlichen Wäldern erklären lässt. Die Wissenschaftler nutzen dafür Prinzipien der stochastischen Geometrie, schreiben sie in einem Beitrag in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS, Early Edition). Mit dem Ansatz könnten die Struktur natürlicher Wälder weltweit schneller erfasst und bessere Biomasseschätzungen vorgenommen werden.

Seit über einhundert Jahren ist die Größenverteilung der Bäume im Wald eine der zentralen Größen, die Förster und Ökologen weltweit erfassen, da sich daraus viele weitere Strukturmerkmale wie etwa Biomasse und Produktivität ableiten lassen. "Dieses wichtige Muster der Größenverteilung wollten wir erklären", sagt Dr. Franziska Taubert. Gemeinsam mit ihren UFZ-Kollegen Dr. Thorsten Wiegand und Prof. Andreas Huth sowie weiteren Partnern der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) hat sie sich hierbei die Theorie der stochastischen Kugelpackungen zu Nutze gemacht, die ansonsten eher in der Physik oder Chemie eingesetzt wird. Sie beschreibt, wie Kugeln in einem zur Verfügung stehenden Raum positioniert werden können. Die Wissenschaftler verteilten dazu in Waldgebieten zufällig Baumkronen unterschiedlicher Größe, die sich jedoch nicht überlappen dürfen - ähnlich wie man Äpfel in eine Kiste packen würde. Aus der Verteilung derjenigen Baumkronen, die bei der Packung einen Platz gefunden haben, ergibt sich letztlich die Baumgrößenverteilung eines Waldes.
"Viele Waldmodelle basieren auf einem dynamischen Ansatz, das heißt sie berücksichtigen Prozesse wie Wachstum, Absterben, Regeneration und die Konkurrenz von Bäumen um Licht, Wasser und Bodennährstoffe", sagt Taubert. "Da diese Modelle komplex und datenhungrig sind", fügt Thorsten Wiegand hinzu, "haben wir uns für einen radikal anderen und wesentlich einfacheren Ansatz entschieden, der nur auf räumlichen Strukturen basiert". Der einfache Modellansatz überzeugte, weil beobachtete Waldstrukturen, insbesondere die Baumgrößenverteilung, genau wiedergegeben werden konnten.
Die Forscher nutzten für die Waldmodellierung vergleichsweise einfache Parameter und verwenden Daten aus Waldinventuren, wie etwa den Stammdurchmesser einzelner Bäume, die für Untersuchungsgebiete in Sri Lanka und Panama bestens bekannt sind und aus denen sich Stammhöhe und Umfang der Baumkronen berechnen lassen.
Obwohl man sich einen Tropenwald als sehr dicht gepackt vorstellt, kamen die Wissenschaftler zu einem überraschenden Ergebnis: Die Packungsdichte der Baumkronen ist mit 15 bis 20 Prozent im Mittel erstaunlich niedrig. "Vor allem die oberen und niedrigen Höhen sind weniger dicht mit Baumkronen gepackt", sagt Taubert. Hohe Packungsdichten von rund 60 Prozent, die von der stochastischen Geometrie theoretisch vorhergesagt werden, treten nur in Höhen zwischen 25 und 40 Metern auf.

Die Befunde zur Verteilung der Baumkronen sind bedeutend, weil sich daraus wichtige Aussagen ableiten lassen - etwa zum Kohlenstoffgehalt, zur Biomasse oder zur Produktivität des untersuchten Waldareals. Mit der Modellierung konnten die Forscher obendrein zeigen, dass der entscheidende Faktor bei der Größenverteilung der Bäume im Wald vorrangig die Konkurrenz um den Raum ist. "In klassischen Waldmodellen", sagt Andreas Huth, "konkurrieren die Bäume eher um Licht oder um Wasser und Nährstoffe".
Für die UFZ-Forscher sind die Erkenntnisse aus der neuen Theorie aber erst der Anfang. Testen wollen sie künftig, ob sich das Modell auf weitere natürliche Wälder oder auch auf Wäldern der borealen oder gemäßigten Zone wie etwa in Deutschland anwenden lässt. Zudem werden sie der Frage nachgehen, ob das Modell auch helfen kann gestresste und gestörte Wälder zu erkennen. "Das wäre interessant, weil man damit einen Störungsindex entwickeln könnte", sagt Taubert. Nützlich wäre das für Fernerkundungsmessungen, mit denen man den Störungsgrad von Wäldern im Verhältnis zwischen natürlichen und gestörten Wäldern bestimmen könnte. Zum Tragen käme dabei ein weiterer Vorteil der neuen Theorie: Die Modellberechnungen und die Beschaffung der Daten sind deutlich weniger aufwendig als bei dynamischen Waldmodellen, für die zusätzliche Parameter für Prozesse wie Photosynthese, Baumwachstum oder Wasser- und Stickstoffaufnahme beschafft werden müssen
.
Publikation:
Franziska Taubert, Markus Wilhelm Jahn, Hans-Jürgen Dobner, Thorsten Wiegand and Andreas Huth: "The structure of tropical forests and sphere packings". Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS). http://www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1513417112


Beteiligte Institutionen:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Deutsches Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, Universität Osnabrück.

Die Studie wurde unterstützt vom Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC).


Visualisierung dicht gepackter Baumkronen in einem ungestörten Tropenwald zur Untersuchung der Waldstruktur. Baumkronen unterschiedlicher Größe werden als Kugeln dargestellt.
Foto: André Künzelmann, UFZ
   

Ansprechpartner
Dr. Franziska Taubert
UFZ-Department Ökologische Systemanalyse
Telefon: +49 341 235-1896
franziska.taubert@ufz.de

Prof. Dr. Andreas Huth
Leiter UFZ-Department Ökologische Systemanalyse
Telefon: +49 341 235-1719
andreas.huth@ufz.de
Kontakt Medien
Susanne Hufe
UFZ Pressestelle
Tel. +49 341 - 235-1630
www.ufz.de/index.php?de=640
Anschrift
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ
Permoserstraße 15
04318 Leipzig
www.ufz.de
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt. Sie befassen sich mit Wasserressourcen, biologischer Vielfalt, den Folgen des Klimawandels und Anpassungsmöglichkeiten, Umwelt- und Biotechnologien, Bioenergie, dem Verhalten von Chemikalien in der Umwelt, ihrer Wirkung auf die Gesundheit, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Ihr Leitmotiv: Unsere Forschung dient der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und hilft, diese Lebensgrundlagen unter dem Einfluss des globalen Wandels langfristig zu sichern. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg mehr als 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
www.ufz.de
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit 37.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 4 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
www.helmholtz.de

Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015