Hochbegabungspresse
Inhalt
1.
Hilfe, mein
Büroleiter ist ein Cowboyhase!
2.
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Datum: Wo & wann?
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investieren Sie?
6.
Öffentliche
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7.
Der schlaue
Spruch
Mein Büroleiter
ist ein Cowboyhase!
Liebe Schweinehundefreunde,
jeden Donnerstag drehen mein Büroleiter Aki Rüpprich
und ich eine Runde mit unseren Hunden. Das ist eines meiner
Lieblingsrituale: Nicht nur können wir uns in dieser Zeit höchst effizient
und quasi nebenbei über aktuelle Projekte austauschen, wir schnacken auch
über Familie, Sport, Politik, Medien, Gott und die Welt. Sprich: Wir haben
ein informelles Meeting an der frischen Luft geschaffen, das uns (und
unseren Hunden!) in vielerlei Hinsicht gut tut.
Auch gestern wieder holte ich Aki und Mila (seine
wunderschöne Weimaraner-Hündin) im Teambüro ab, welches nur eine Querstraße
von meinem Büro entfernt liegt (ich bin ein typischer Alleine-Arbeiter und
brauche fest geschlossene Türen, um produktiv zu sein). Klitschko, meine
französische Bulldogge (und übrigens Milas fester Freund), steht an der
Bürotüre und bellt Aki an, als er uns öffnet. Aki? Nein, vor uns steht:
ein Cowboyhase!
Es
ist Karneval!
Traraaa: Es ist Karneval! Und wie jedes Jahr
beginnt dieser am Donnerstag (Weiberfastnacht) bereits um 11.11 Uhr – und
jeder macht mit. Nur ich scheine das gestern vergessen zu haben. Und so komme
ich mir ziemlich exotisch vor: Unsere Hunde haben längst in ihren Flirt- und
Spielmodus gewechselt und neben mir läuft ein Mann in Jeans, Lederjacke und
Cowboystiefeln mit Sporen, die bei jedem Schritt ein rasselndes Geräusch von
sich geben. Zudem trägt der Mann Revolver, Halstuch und einen waschechten
Cowboyhut von dessen Krempe aus zwei große und sehr plüschige Hasenohren in
die Luft ragen. (Warum nur habe ich vergessen, ein Foto zu machen?!)
Unterwegs begegnen wir anderen Cowboys (ohne
Hasenohren), Sträflingen, Rotkäppchen und dem bösen Wolf,
einem (unechten) Rosenverkäufer und jeder Menge geschminkten Mädels
und Jungs mit allerlei Perücken und Rollen. Die Luft duftet nach Kölsch,
alle Kneipen haben geöffnet, man hört Karnevalslieder. Hier und
da torkeln und lallen schon die ersten. Aus dem Fenster einer
proppevollen Eckkneipe klettert die blaue Neytiri aus Avatar und rät einem
Freund lautstark, sich nicht zu schämen und doch einfach an die Hauswand zu
urinieren. Ich hingegen schäme mich wirklich: Es ist Karneval – und NUR
ICH (!!!) bin nicht verkleidet ... (Das liegt daran, dass ich gestern
Oberkante Unterlippe zu tun hatte und meinte, keine Zeit mehr zu haben, mich
umzuziehen. Passiert mir nie wieder!)
Was soll ich sagen? Karneval in Köln muss man erlebt
haben, um das Phänomen zu verstehen. Es ist nicht einfach nur Karneval. Nein,
Karneval IST. Er ist da. Überall. Immer. ALLES ist hier Karneval
zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch. Sich dagegen zu wehren ist
unvorstellbar. In Köln gehört der Karneval so sehr zum Leben, dass Arbeit
währenddessen unwichtig wird. Viele Büros haben geschlossen, oder es ist
höchstens eine Notbesetzung anwesend. Zum Glück! Für das, was hier abgeht,
dürfte man anderswo nicht mal rudimentär Verständnis aufbringen – geschweige
denn sich zu Geschäften ermutigt fühlen. Die spinnen, die Kölner.
Karneval
ist weise
Doch halt: Spinnen die Kölner wirklich? Ich glaube nicht.
Im Gegenteil: Ich bin (obwohl vorwiegend süddeutsch sozialisiert und lange
Zeit Karnevalsskeptiker) der festen Überzeugung, dass Karneval eine
zutiefst weise Sache ist.
Vor allem die folgenden drei Lebensregeln zelebriert
man hier beeindruckend erfolgreich:
1.
Nimm dich nicht so wichtig!
Oft halten wir uns für das Zentrum des Universums. Unser
Job? Unsere Probleme? Unsere ach so seriöse soziale Rolle? Wichtig, wichtig,
wichtig! An Karneval jedoch: UNWICHTIG!
Hier schunkelt der Anwalt neben dem Busfahrer, baggert
die betrunkene Studentin den schwulen Nachbarn an und wird der strenge
Mathelehrer zum Tänzer auf dem Tisch. Alle sind verkleidet. Alle haben Spaß.
Alle geben Gas. Die „normalen“ Regeln sind außer Kraft gesetzt – und genau
dadurch werden alle „normal“.
Ganz ehrlich: Was gibt es Sympathischeres als Menschen,
die sich selbst nicht allzu ernst nehmen? Was gibt es Netteres als eine Stadt
voller Pappnasen und guter Laune? Hier relativiert der Karneval das ganze Leben:
Wir steigen bewusst aus unserer Rolle aus, verlassen unseren Bezugsrahmen –
und gewinnen genau dadurch Überblick und Sehschärfe. Der Karneval hilft uns,
die Dinge in der richtigen Relation zu sehen: Wir alle SIND nicht so wichtig!
Das macht Vieles leichter. Das Leben fühlt sich locker flockig an, selbst
wenn es das mal nicht ist.
2.
Mach dich locker!
Oft halten wir krampfhaft an unseren Haltungen und
Vorstellungen fest: Die Dinge haben so zu sein, wie wir sie sehen (wollen).
Das geht zu Lasten einer gesunden mentalen Flexibilität, es tötet die
Leichtigkeit.
Karneval hingegen zwingt fast zur
Leichtigkeit. Er massiert selbst die härtesten Krämpfe aus unserem Ego.
Denn es gibt im Leben häufig nur eine Möglichkeit, psychisch unbeschadet zu
bleiben: Sich locker – und manchmal einfach nur mitzumachen!
Genau das trainiert der Karneval: Ist es nicht so wie du
willst, ist es eben anders. Und wenn alle singen und feiern, dann mach doch
einfach mit! Einen Grund dazu brauchst du nicht. Egal, ob dir danach zumute
ist. Was bedeuten schon deine Laune, deine Problemchen, deine kleine Rolle? Also
stell dich nicht so an, mach dich locker und mach mit!
Mitunter eine sehr gesunde innere Haltung ...
3.
Es geht auf Knopfdruck!
Was brauchen wir oft nicht alle, um glücklich zu sein?
Ein größeres Auto, schlauere Kinder, mehr Gehalt. Und wenn wir unsere Ziele
erreicht haben, tauchen schon wieder die nächsten auf. Hallo Hamsterrad! Da
herauszukommen ist gar nicht so leicht. Vor allem mit dem Umschalten tun wir
uns schwer: Von einem Moment auf den anderen in einen passenden Status zu
kommen, ist eine echte Herausforderung. Morgens pünktlich wach werden,
gut gelaunt in der Arbeit performen, den Kindern ein geduldiges Vorbild sein
– das Leben steckt voller Herausforderungen. Glücklicherweise gibt es Yoga,
Mentaltraining, Kaffee, die uns darin unterstützen, unseren Status zu
verändern ...
An Karneval hingegen genügen eine Perücke, ein paar
andere Menschen, die richtige Musik (und ein Glas Kölsch) – und schon geht
es ab! Fast auf Knopfdruck. Es ist wirklich erstaunlich, wie eine Horde
„ganz normaler“ erwachsener Menschen sich verkleiden, zu einer Party fahren
und zu den ersten Takten eines Karnevalsliedes in den Feiermodus umschalten
kann! Nur zwei Akkorde von den Höhnern oder Brings – und der Kölner
Karnevalist lacht und singt. Freilich wird dazu Bier getrunken. Aber das ist
eher Begleiterscheinung als Auslöser. Es ist wie bei Kindern: Die brauchen
auf Kindergeburtstagen auch nicht erst drei Bier, um in Stimmung zu kommen.
Das Faszinierende ist: Bereits von klein auf lernt man
hier diesen Karnevalsreflex. Auch mein eineinhalbjähriger Sohn Juri
hatte gestern seine erste Karnevalsparty – in der Kita. Ob er verkleidet war?
Aber klar: als Hummer! Ich freue mich für ihn: Er wird auch in den kommenden
Jahren viele schöne Karnevalsfeiern erleben.
Fazit:
Wir können vom Karneval viel lernen
Was können Sie nun daraus mitnehmen? Vielleicht fragen
Sie sich einfach folgendes:
1. Wann nehmen Sie sich zu wichtig? In welchen
Situationen stünde Ihnen ein wenig mehr Gelassenheit und Freude am
Rollenwechsel? Sicher warten dabei einige Aha-Erlebnisse.
2. Worin sollten Sie sich hin und wieder fügen, statt
stur und kraftraubend dagegen anzukämpfen? Merke: Nur wer starr ist,
bricht im Sturm – während Flexible sich locker dehnen können.
3. Welchen Status möchten Sie gerne auf Knopfdruck
erlangen? Hellwach sein? Sich entspannen können? Anderen besser zuhören?
Ich verspreche Ihnen: Untern Strich alles Übungssache. Los, fangen Sie
noch heute an, sich entsprechend zu konditionieren!
Und welche Messages können wir für unser
Berufsleben mitnehmen?
Ich jedenfalls freue mich sehr auf die Party in unserer
Lieblingskneipe, die wir nachher besuchen werden.
In diesem Sinne: Kölle alaaf!
Ihr
Stefan Frädrich
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Wann & wo?
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13.00 Uhr (Come together) bis ca. 21.00 Uhr
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Der schlaue
Spruch
Das bedeutet im Umkehrschluß, wir seien zuvor irgendwie "verwickelt" oder "versteckt". Also sucht man mitunter mühsam und lange in seinem Inneren nach Antworten ("Wer/Wo bin ich wirklich?") - und findet häufig keine. Schlauer wäre es, das Leben als einen Gestaltungsprozess zu sehen und sich zu fragen: "Wer will ich werden?" Oder: "Was will ich erschaffen?" Dann werden wir Schöpfer statt Opfer. Wir sind, was wir tun - und können sofort loslegen. Stefan Frädrich |
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