Translate

Dienstag, 25. Juni 2013

Bildungsministerin Schmied verleiht Fairness Award 2013

Kat. 6 bis 10 Jahre, Praxisvolksschule PH NÖ (1. Platz),
Credit: BM für Unterricht, Kunst und Kultur/APA-Fotoservice/Preiss


Hochbegabungspresse

Zum heutigen Auftakt der Aktionstage „Weiße Feder“ vergibt Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied den Fairness Award 2013. Er zeichnet Projekte und Verhaltensvereinbarungen von Schulen aus, die ein faires, schulpartnerschaftliches Miteinander ins Zentrum stellen. Dieses Jahr konnten die Praxisvolksschule PH NÖ (6-10 Jahre), das SPZ Zirl, Tirol (11-14 Jahre), sowie die Berufsschule für Bürokaufleute, Wien (15-19 Jahre), die ExpertInnenjury überzeugen.

„Die Schule ist nicht nur Ort der Wissensvermittlung, sie bereitet SchülerInnen auch auf ein aktives Leben in unserer Gesellschaft vor. Zivilcourage, persönliches Engagement und Teamgeist sind essentielle Sozialkompetenzen für ein demokratisches und friedvolles Zusammenleben. Ich freue mich sehr über die vielseitigen Projekte des diesjährigen Fairness Awards, die beweisen, wie engagiert und kreativ sich Österreichs Schulpartner mit Fairness, Respekt und gemeinschaftlichem Miteinander im Schulalltag auseinandersetzen und gratuliere den GewinnerInnen herzlich!“, so Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied

Motto 2013: „Zivilcourage – Wir sind füreinander da!“ 
„Zivilcourage – Wir sind füreinander da!“ ist das Schwerpunktthema des diesjährigen Fairness Awards und setzt den Fokus auf persönliches Engagement, faires Miteinander sowie auf Wille und Mut, sich für andere einzusetzen. Einreichungen aus ganz Österreich stellten die ExpertInnen-Jury vor die Herausforderung, die besten 9 Projekte sowie die besten drei Verhaltensvereinbarungen in drei Alterskategorien zu nominieren.

Die Gewinnerprojekte

Wolfsgeheul & Giraffenherz. Praxisvolksschule PH NÖ 
In der Alterskategorie 6-10 Jahre wird die Praxisvolksschule PH NÖ ausgezeichnet. Das Projekt „Wolfsgeheul & Giraffenherz“ ist Ergebnis einer Elternbefragung und stellt gewaltfreie Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg ins Zentrum. Alle LehrerInnen, NachmittagsbetreuerInnen, SchülerInnen und Eltern waren in das Projekt eingebunden.
Buddyprojekt am SPZ-Zirl. (Tirol) 
Als Gewinnerprojekt der Alterskategorie 11-14 Jahre konnte sich das SPZ Zirl (Tirol), mit dem „Buddyprojekt am SPZ – Zirl“ durchsetzen. SchülerInnen werden zu Buddies ausgebildet, um als „In-Control-Team“ Buddyangebote zu stellen und als „Help-Team“ Erste Hilfe an der eigenen Schule anzubieten. Ziel ist es, den Selbstwert von SonderschülerInnen zu stärken und Sie durch Zusatzkompetenzen gut auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.
Traumfänger – Texte und Bilder gegen Gewalt. Berufsschule für Bürokaufleute (Wien) 
Die Berufsschule für Bürokaufleute in Wien erreicht den ersten Platz in der Alterskategorie 15-19 Jahre. Das Projekt „Traumfänger – Texte und Bilder gegen Gewalt“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Gewalt gegenüber Kindern. Die SchülerInnen beschäftigen sich besonders mit der Situation obdachloser Jugendlicher, konkret mit der Notschlafstelle „A_Way“, für die sie auch eine Kleidersammlung organisierten.
Kategorie Verhaltensvereinbarungen 
In der Kategorie Verhaltensvereinbarungen werden die schulpartnerschaftlichen Initiativen der Volksschule LAAB Regenbogenschule, Oberösterreich (6-10 Jahre), der HSI Mistelbach, Niederösterreich (11-14 Jahre) und des ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck, Oberösterreich (15-19 Jahre) ausgezeichnet.

Der Fairness Award

Mit dem Fairness Award unterstützt das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Projekte und Initiativen, die sich nachhaltig für Partnerschaftlichkeit, Fairness und Respekt an Österreichs Schulen einsetzen. Die Initiative berät zudem bei der Umsetzung von Projekten und stärkt die Verantwortung der Schulpartner füreinander. Die ersten Plätze sind mit je 1.000 Euro dotiert, die zweiten erhalten jeweils 750 Euro, die Drittplatzierten 500 Euro. Die Verhaltensvereinbarungen werden in allen drei Alterskategorien mit je 1.000 Euro ausgezeichnet. www.fairnessaward.at

Die Weiße Feder

Die „Weiße Feder“, eine Initiative des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, ist ein Symbol der Solidarität. Sie ist ein Zeichen, dass Gewalt an und von jungen Menschen in der Gesellschaft keinen Platz hat. Insbesondere im Lebensraum Schule ist es wichtig, respektvoll und tolerant miteinander umzugehen. Die vielseitigen Projekte der „Weißen Feder“ helfen, Konflikte zu lösen und setzen sich für mehr Fairness im Zusammenleben ein.www.weissefeder.at

Alle PreisträgerInnen des Fairness Awards 2013:

Kategorie „Schulprojekte“ 6- bis 10-Jährige
1. Platz
Praxisvolksschule PH Niederösterreich
Wolfsgeheul & Giraffenherz
2. Platz
Volksschule Geidorf (Steiermark)
Unsere Menschenrechtsschule
3. Platz
Volksschule Ansfelden (Oberösterreich)
Schubladen.denken verboten! Kinder kennen (k)eine Schublade. Schubladen machen neugierig.
Verhaltensvereinbarungen
Volksschule LAAB Regenbogenschule (Oberösterreich)
Kategorie „Schulprojekte“ 11- bis 14-Jährige
1. Platz
SPZ Zirl (Tirol)
Buddyprojekt am SPZ - Zirl
2. Platz
Musikhauptschule Weiz (Steiermark)
SOS Werkstatt – wir übernehmen Verantwortung!
3. Platz
Neue Mittelschule – Europäische Mittelschule Oberwart (Burgenland)
Harry Potter an der Europäischen Mittelschule Oberwart
Verhaltensvereinbarungen
HSI Mistelbach (Niederösterreich)
Kategorie „Schulprojekte“ 15- bis 19-Jährige
1. Platz
Berufsschule für Bürokaufleute (Wien)
Traumfänger – Texte und Bilder gegen Gewalt
2. Platz
BHAK/BHAS Wien 13 (Wien)
get2gether
3. Platz
BRG Traun (Oberösterreich)
Sozialprojekt am BRG Traun
Verhaltensvereinbarungen
ORG der Franziskanerinnen Vöcklabruck (Oberösterreich)
Wien, 24.6.2013

Wissenschaftsminister Heubisch beim Spatenstich für den Neubau des Zentrums für naturwissenschaftliche Grundlagen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf / „Bayerische Wissenschaftslandschaft ist dynamisch und lebendig“

Hochbegabungspresse

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch hat heute mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für den Neubau des Zentrums für naturwissenschaftliche Grundlagen an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf gegeben. Der rund 30 Millionen Euro teure Neubau in Weihenstephan war im Zuge der steigenden Studierendenzahlen notwendig geworden. Heubisch betont: „Die bayerische Wissenschaftslandschaft ist dynamisch und lebendig. Das zeigt die erfreuliche Entwicklung der Hochschule in Weihenstephan-Triesdorf und deren stetig steigenden Studierendenzahlen. Gute Wissenschaftspolitik schafft Raum für Talente. Das bedeutet zunächst: Sie sorgt für finanzielle Rahmenbedingungen, die es den Hochschulen erlauben, bestmöglich zu forschen und zu lehren. Der Etat des Wissenschaftsministeriums ist gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich gestiegen – auf mehr als sechs Milliarden Euro. Noch nie hat der Freistaat soviel Geld für Hochschulen, Forschung und Kunst in die Hand genommen. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und investieren kräftig in die Zukunftsbereiche.“

Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf arbeitet eng mit dem Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München und der Landesanstalt für Landwirtschaft zusammen. „Die Zusammenarbeit zwischen diesen Einrichtungen deckt das komplette Spektrum in Forschung und Lehre ab und macht daher den Standort Weihenstephan-Triesdorf so stark. Die Hochschule hat sich zu einem einzigartigen Kompetenzzentrum entwickelt, indem sie ökologische und ökonomische Belange miteinander verbindet. Diese Entwicklung wollen wir mit dem Neubau weiter fördern und ausbauen“, so Heubisch abschließend.


Bayerisches Staatsministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst
Pressestelle
Salvatorstraße 2
80333 München

Tel:  0049-(0)89-2186-2666
Fax: 0049-(0)89-2186-2888

Vorsicht, Burnout! Gallup-Studie: Belastung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz nimmt zu

Hochbegabungspresse


Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich zunehmend auf der Arbeit gehetzt und müssen in gleicher Zeit immer mehr Leistung erbringen. Dies geht aus Daten hervor, die das Beratungsunternehmen Gallup anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai veröffentlicht. Für die repräsentative Untersuchung wurden 2.198 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren telefonisch interviewt. 

Unterschiede nach Alter und im Ost-West-Vergleich
In der Studie stimmten 18 Prozent der befragten Arbeitnehmer vollständig der Aussage zu,
dass sie sich bei ihrer Arbeit oft gehetzt fühlen. Fast ein Viertel (24 Prozent) gab an, dass vom
Arbeitgeber erwartet wird, in gleicher Arbeitszeit mehr zu leisten. „Vor allem Arbeitnehmer
in der Altersgruppe zwischen 35 und 54 Jahren sehen sich einem größeren Druck ausgesetzt.
Denn in dieser Lebensphase versuchen viele von ihnen, Karriere und Familie in Einklang zu
bringen“, erklärt Marco Nink, Senior Consultant bei Gallup Deutschland.
Zudem fühlen sich die Menschen in den neuen Bundesländern stärker von den
Entwicklungen betroffen als Arbeitnehmer im Westen des Landes. So gaben mit 24 Prozent
der Befragten weitaus mehr ostdeutsche Arbeitnehmer an, auf der Arbeit gehetzt zu sein, als
dies in den alten Bundesländern der Fall ist (16 Prozent). „Vor dem Hintergrund höherer
Arbeitslosigkeit in den ostdeutschen Bundesländern, steigt aus Angst vor einer
Erwerbslosigkeit der Druck auf die Arbeitnehmer. Die Wahrnehmung vieler Arbeitnehmer ist
zudem, dass zu wenig Personal für die anfallenden Aufgaben vorhanden ist“, so Nink. Das
spiegelt sich seiner Meinung nach auch in den unterschiedlichen Verhältnissen von Gehalt
und Arbeitszeit wider: „Ostdeutsche Arbeitnehmer arbeiten im Schnitt 1,5 Stunden länger
pro Woche als Arbeitnehmer aus Westdeutschland, verdienen aber rund 800 Euro weniger
pro Monat.“

Steigende Burnout-Gefahr
„Mit Blick auf die Ergebnisse verwundert es nicht, dass die Zahl der Burnout-gefährdeten
Mitarbeiter in deutschen Unternehmen hoch ist“, meint Nink. Fast ein Drittel (32 Prozent)
der befragten Arbeitnehmer gab an, sich durch den steigenden Arbeitsstress in den letzten 30
Tagen innerlich ausgebrannt gefühlt zu haben. Hochgerechnet auf die gesamte
Arbeitnehmerschaft in Deutschland betrifft dies fast 11,2 Millionen Arbeitnehmer. „Dabei
sollten Unternehmen ein hohes Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeiter gesund bleiben.
Eine Krankschreibung auf Grund von Burnout-Syndromen ist vor allem für die betroffenen
Menschen tragisch, schadet aber auch den Unternehmen. Denn Arbeitnehmer, die zu viel
Stress ausgesetzt sind, fehlen krankheitsbedingt im Schnitt 2,3 Tage länger im Jahr als
andere Arbeitnehmer“, so der Gallup-Berater.

Wellbeing auf der Unternehmensagenda
Laut Marco Nink haben viele Firmen dieses Problem bereits erkannt: „Optimistisch stimmt
immerhin, dass das Wohlbefinden der Mitarbeiter auf die Unternehmensagenda rückt.“ So
gaben 29 Prozent der Arbeitnehmer an, dass sich ihr Arbeitgeber für ihr allgemeines
Wohlergehen interessiert. Gallup berät seit vielen Jahren weltweit Unternehmen dabei, wie
sie das Thema „Wellbeing“ im Unternehmensalltag verankern können. „Aus unserer
Erfahrung heraus ist es notwendig, dass Führungskräfte das Thema stärker in den Fokus
stellen. Vielen Mitarbeitern ist möglicherweise nicht bewusst, welche Möglichkeiten ihr
Unternehmen im Bereich ‚Wellbeing‘ anbietet. Die Führungskraft ist dabei der Stein des
Anstoßes und kann Mitarbeiter ermutigen, in Aktivitäten einzusteigen“, erläutert Nink.

Über Gallup
Gallup Deutschland ist ein forschungsbasiertes Beratungsunternehmen und Spezialist für die
Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie. Gallup berät Unternehmen u.a. im
Bereich der Verhaltensökonomie und entwickelt zukunftssichernde Strategien. Mit seinen
wissenschaftlich fundierten Werkzeugen und seiner branchenübergreifenden Expertise trägt
Gallup maßgeblich zum organischen Wachstum von Unternehmen bei.

Die Grafiken zur Studie finden Sie zum Download unter folgendem Link:

Gern können Sie uns bei weiteren Fragen direkt kontaktieren:
Anke Pfeifer
Marketing Consultant
Tel.: 030-394051-220

Ergebnisse der 342. Kultusministerkonferenz am 20./21. Juni 2013 in der Lutherstadt Wittenberg

Hochbegabungspresse

Start frei für den Aufbau eines Pools von Prüfungsaufgaben für die Allgemeine Hochschulreife - Präsident Stephan Dorgerloh zum Wittenberger Beschluss: „Aufgabenpool gewährleistet Qualität und Vielfalt in den Ländern und sichert notwendige Vergleichbarkeit“

Auf dem Weg zu einer verbesserten Vergleichbarkeit der Allgemeinen Hochschulreife in zentralen Fächern beginnen die Länder ab sofort mit dem Aufbau eines gemeinsamen Pools von Abiturprüfungsaufgaben. Das hat die Kultusministerkonferenz am 20. und 21. Juni 2013 bei ihren Plenarberatungen in der Lutherstadt Wittenberg beschlossen. Ziel dieses Aufgabenpools für die Fächer Deutsch, Mathematik und die fortgeführte Fremdsprache ist es, die Vergleichbarkeit der Anforderungen in den Ländern zu gewährleisten und eine hohe Qualität der Aufgaben auf Grundlage der Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife sicherzustellen. In der  Konzeption zum Aufbau des Aufgabenpools, die von der Kultusministerkonferenz in der Lutherstadt Wittenberg angenommen, wird festgelegt, nach welchem Verfahren die Aufgaben für den Pool geprüft, ausgewählt und den Ländern zur Verfügung gestellt werden. Nach dem Wittenberger Beschluss wird der Aufgabenpool kontinuierlich aufwachsen und den Ländern als Angebot für den Ein¬satz im Abitur bereits im Schuljahr 2016/2017 zur Verfügung stehen.

Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh, erklärte: „Der Aufbau eines solchen Prüfungsaufgabenpools gewährleistet die Vergleichbarkeit des Abiturs, sichert hohe Qualität und verbessert  die Mobilität unter den Ländern. Das von uns gewählte Verfahren verbindet die Vorteile pädagogischer Vielfalt in den Ländern mit der notwendigen Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit der Aufgaben hinsichtlich ihrer Schwierigkeit, Qualität und Bewertung. Im Sinne eines Best-Practice-Verfahrens bündeln die Länder ihre jeweiligen Erfahrungen und stellen dem Pool ihre besten Aufgaben für alle zur Verfügung. Damit leiten wir einen Kulturwandel beim Abitur ein: Durch einen gemeinsamen Qualitätsentwicklungsprozess aller Länder wird sowohl die Qualität der Prüfungsaufgaben verbessert als auch das Anforderungsniveau schrittweise angeglichen. Wir entsprechen damit der berechtigten Forderung, dass für ein Zertifikat vergleichbare Leistungen zugrunde gelegt werden müssen.“

Für die Entscheidung, welche Abiturprüfungsaufgaben zur späteren Nutzung in den Aufgabenpool gelangen, werden abgesicherte Kriterien zur Qualität, Schwierigkeit der Aufgaben sowie zur Vergleichbarkeit von Korrektur und Bewertung zugrunde gelegt. Die dafür erforderlichen wissenschaftlichen Arbeiten werden vom Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) übernommen.

Die in den Pool aufgenommenen Abiturprüfungsaufgaben sollen anhand von transparenten Leistungsanforderungen und eindeutigen Korrekturhinweisen in vergleichbarer Weise in den Ländern bewertet werden.

Die Arbeiten am Pool der Prüfungsaufgaben unterstützen den ebenfalls angelaufenen Prozess der  Implementation der Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife. Die Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife in den Fächern Deutsch, Mathematik und fortgeführter Fremdsprache (Englisch/Französisch) sollen ab dem Schuljahr 2014/2015  auf Grundlage einer gemeinsamen Konzeption, die von der Kultusministerkonferenz verabschiedet werden soll, umgesetzt werden. Stephan Dorgerloh: „Der Aufbau des Aufgabenpools unterstützt wirkungsvoll das Ziel der Bildungsstandards, den Unterricht stärker als bisher am Erwerb von Kompetenzen auszurichten, d.h. Wissen und Können miteinander zu verbinden. Der Aufgabenpool als ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung soll in den kommenden Jahren im laufenden Prozess unter Wahrung der pädagogischen Kontinuität aufgebaut werden. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern können sich verlässlich darauf einstellen, dass der Aufgabenpool zum Abitur 2017 zur Verfügung stehen wird.“


Neben dem Aufbau eines Pools von Prüfungsaufgaben standen der Lehrereinstellungsbedarf  bis 2025, der Bericht zur Situation im Masterbereich im Wintersemester 2012/2013 sowie die künftige Finanzierung der Hochschulklinika im Mittelpunkt der Beratungen.


Lehrereinstellungsbedarf und Lehrereinstellungsangebot in der Bundesrepublik Deutschland - Berechnung 2012 bis 2025

Zum Lehrereinstellungsbedarf und zum Angebot an Lehrkräften in der Bundesrepublik Deutschland legte die Kultusministerkonferenz eine Berechnung für den Zeitraum 2012 bis 2025 vor. Danach haben Lehramtsstudierende in Zukunft grundsätzlich gute Chancen, insbesondere in den ostdeutschen Ländern.

Zusammenfassung der Ergebnisse für den Zeitraum 2012 bis 2025:

1.    Zwischen den westdeutschen und ostdeutschen Ländern gibt es dauerhaft erhebliche Unterschiede im Verhältnis zwischen Lehrereinstellungsbedarf und -angebot. Dies gilt sowohl für die Gesamtschau als auch für die separate Betrachtung der Lehramtstypen. Für den „Sekundarbereich II (allgemeinbildende Fächer) oder für das Gymnasium“ besteht deutschlandweit in den nächsten Jahren durchgängig ein Überangebot. In allen anderen Lehrämtern lassen die Zahlen einen dauerhaften erheblichen Bedarf an Lehrkräften in den ostdeutschen Ländern (inklusive Berlin) erwarten. An einem Lehramtsstudium interessierte Bewerberinnen  und  Bewerber sollten sich vor Aufnahme eines Studiums eingehend über die künftige Bedarfssituation für Lehrkräfte je nach gewähltem Fach, nach Schulart und Region informieren, da sich die Bedingungen von Land zu Land sehr stark unterscheiden.

2.    Bundesweit ist bei derzeit 794.300 hauptberuflichen Lehrkräften für den Zeitraum bis 2025 mit einem durchschnittlichen jährlichen Einstellungsbedarf von rund 25.800 Lehrerinnen und Lehrern zu rechnen. Dabei übersteigt in den westdeutschen Ländern das Angebot an Lehrkräften den Lehrerbedarf durchschnittlich über alle Lehramtstypen um etwa 39 %, d. h. jährlich im Durchschnitt um rund 8.100 Personen. In den ostdeutschen Ländern hingegen besteht eine Unterdeckung von durchschnittlich 12 %, d. h. von jährlich rund 600 Personen.

3.    Für Deutschland stehen folglich bis zum Jahre 2025 insgesamt betrachtet zwar genügend ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung. Die Differenzierung nach Lehramtstypen und der fachspezifische Bedarf zeigen jedoch, dass das Problem nicht besetzbarer Stellen in allen Ländern zum Teil weiterhin bestehen bleiben wird. Unverändert angespannt ist die Situation für den Lehramtstyp „Sekundarbereich II (berufliche Fächer) oder für die beruflichen Schulen“ – hier insbesondere in den ostdeutschen Ländern –  sowie den sonderpädagogischen Lehrämtern, bei denen der Bedarf über dem Angebot liegt.

4.    Aus der Sicht der Lehramtsbewerber ist – mit Ausnahme der erwähnten Situation für den „Sekundarbereich II (allgemeinbildende Fächer) oder für das Gymnasium“ –festzustellen, dass sie bei einer länderübergreifenden Gesamtbetrachtung im genannten Prognosezeitraum gute Einstellungschancen im Schulsystem vorfinden werden. In den ostdeutschen Ländern wird der Einstellungsbedarf bis 2025 deutlich zunehmen und folglich zu einer verstärkten Nachfrage nach Lehrkräften in allen Schularten führen.

5.    Bei einem Vergleich mit der im Jahr 2011 veröffentlichten Berechnung hat sich der durchschnittliche jährliche Lehrereinstellungsbedarf in länderübergreifender Gesamt-betrachtung nur marginal verändert.

Zum Hintergrund:
Die Berechnung zur langfristigen Personalentwicklung im Schulbereich stützt sich auf Angaben der Länder und verfolgt das Ziel, die aktuelle Abschätzung des Lehrereinstellungsbedarfs der verschiedenen Lehramtstypen in den kommenden Jahren mit einer Vorausberechnung des Angebots an Absolventen der Zweiten Staatsprüfung zu verbinden.

Ausgangspunkt für die Ermittlung des Gesamtbedarfs bilden die Lehrkräfte, die für die vorhandenen und prognostizierten Schülerzahlen bis 2025 als erforderlich angesehen werden. Der künftige Lehrerbedarf wird jedoch von bildungspolitischen Faktoren wie Vorgaben zur Klassengröße, Schulstrukturen und pädagogischen Maßnahmen bzw. von Entscheidungen zur Weiterentwicklung der Lehrerstellen sowie finanzpolitischen Zielsetzungen mitbeeinflusst. Die Berechnung der Kultusministerkonferenz kann daher aufgrund unterschiedlicher Annahmen von Berechnungen der Lehrerverbände abweichen. Die Prognose des Angebots an Lehrkräften ist ebenso von einer Reihe von Faktoren abhängig. Insbesondere können persönliche Entscheidungen der Studierenden sowie öffentliche Trendaussagen zum künftigen Lehrerbedarf das Lehrerangebot entscheidend beeinflussen.


Gesamtangebot an Masterstudienplätzen bedarfsgerecht ausgeweitet – Drei Viertel aller Masterstudiengänge ohne Zulassungsbeschränkungen

An den deutschen Hochschulen vollzieht sich eine weiterhin positive Entwicklung bei der Umstellung auf die Bachelor- und Masterstudiengänge. Wie die Kultusministerkonferenz in ihrem „Bericht zur Situation im Masterbereich im Wintersemester 2012/2013“ feststellt, haben die Universitäten und Fachhochschulen ihr Angebot im Masterbereich auch im vergangenen Jahr bedarfsgerecht ausgeweitet, so dass insgesamt erneut kein Mangel an Masterstudienplätzen zu erkennen ist.

Die Zahl der Masterstudiengänge konnte im Vergleich zum Vorjahr von 5.379 auf  5.592 erhöht werden. Zugleich ist eine Zunahme der Zulassungsbeschränkungen von Masterstudiengängen an Fachhochschulen (von 34,7 Prozent auf 42,1 Prozent) festzustellen. An den Universitäten ist ein moderater Anstieg (von 20,7 Prozent auf 21,6 Prozent) zu verzeichnen. Einen besonders geringen Anteil zulassungsbeschränkter Masterstudiengänge weisen erneut die Ingenieurwissenschaften an den Universitäten mit 9,3 Prozent auf.

Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh, erklärte: „Bei einer zunehmenden Zahl von Bachelorabsolventen stellen die Universitäten und Fachhochschulen  nach wie vor ein ausreichendes Angebot an Masterstudienplätzen bereit. Die zunehmende Akzeptanz des Bachelors bei den Arbeitgebern trägt zu einer besseren Integration der Absolventen mit ihrem berufsqualifizierenden Studienabschluss in den Arbeitsmarkt bei. Zugleich haben die Länder und Hochschulen ihre Anstrengungen erhöht und das Angebot an Masterstudiengängen nochmals ausgeweitet. Damit stehen den Bachelorabsolventen viele Wege zum direkten Start ins Berufsleben oder zur weiteren Qualifizierung an einer Hochschule offen. Die Kultusministerkonferenz wird ihr Augenmerk weiterhin auf die Entwicklung im Masterbereich legen – insbesondere wegen der gestiegenen Studienanfängerzahlen in den Bachelorstudiengängen.“


Besondere Aufgaben der Hochschulklinika müssen finanziell berücksichtigt werden Die Kultusministerkonferenz spricht sich für einen Systemzuschlag für Hochschulklinika aus, um der Vielfalt der Aufgaben und finanziellen Sonderbelastungen in der universitären Medizin angemessen Rechnung zu tragen. Dazu zählen insbesondere Extremkostenfälle, Notfallversorgung, Weiterbildung, Hochschulambulanzen, Behandlung seltener Erkrankungen, interdisziplinäre Versorgungszentren und Innovationen. Diese Belastungen werden im bestehenden Vergütungssystem nicht hinreichend berücksichtigt. Sie summieren sich nach einer ersten Berechnung auf einen Gesamtbetrag von über 1 Mrd. Euro pro Jahr. 
Die Kultusministerkonferenz plädiert vor diesem Hintergrund für einen Systemzuschlag, der nicht als Zuschlag auf die Einzelvergütung, sondern als Strukturfonds für die Hochschulmedizin ausgestaltet werden soll. Die KMK wird zu diesem Thema Gespräche mit dem Bundesgesundheitsministerium aufnehmen. 


Sekretariat der Kultusministerkonferenz
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Graurheindorfer Straße 157
53117 Bonn
Tel.: 0228-501-611
Fax.:0228-501-763


Unterstützung für das Magenband – Gewichtsverlust mit Hormonzusatz

Hochbegabungspresse


Neuherberg, 21.06.2013. Wissenschaftler des Instituts für Diabetes und Adipositas (IDO) am Helmholtz Zentrum München und der Technischen Universität München haben gemeinsam mit amerikanischen Partnern der Universität von Cincinnati einen neuen Ansatzpunkt zur verbesserten Behandlung von Fettleibigkeit (Adipositas) entwickelt. Wie die Forscher um Prof. Dr. Matthias Tschöp, Direktor des IDO, und Dr. Kirk Habegger vom Metabolic Disease Institute, Universität Cincinnati, USA, herausfanden, verstärkt das im Magen-Darm-Trakt gebildete Hormon Glukagon-like Peptide 1 (GLP-1) die Wirkung eines Magenbandes auf den Gewichtsverlust.

Es gibt verschiedene chirurgische Methoden zur Bekämpfung von Fettleibigkeit. Das Magenband hat gegenüber anderen chirurgischen Methoden den Vorteil, dass die Operation verhältnismäßig unkompliziert und für den Patienten besser verträglich ist. Hinzu kommt, dass das Magenband jederzeit operativ wieder entfernt werden kann. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass der erzielte Gewichtsverlust im Vergleich zu anderen chirurgischen Methoden gering ist.

Wie die Wissenschaftler um Tschöp und Habegger nun herausfanden, kann durch eine Aktivierung des GPL-1-Rezeptors die Wirkung des Magenbandes wesentlich verstärkt werden. Eine Kombination von Band und Hormontherapie führte an fettleibigen Ratten zu annähernd dem gleichen Gewichtsverlust wie ein Magenbypass. „Besonders wichtig ist dabei jedoch der richtige medikamentöse Ansatz“, betont Tschöp.

Zukünftig wollen die Forscher nun herausfinden, ob eine Kombination mehrerer im Magen-Darm-Trakt gebildeter Hormone die Wirkung des Magenbandes weiter verstärken kann. "Wir glauben heute, dass Kombinationstherapien das zukünftige Mittel der Wahl für die Behandlung ausgeprägter Adipositas sein werden", so Tschöp. "Eine sogenannte Polytherapie mit chirurgischen und medikamentösen Elementen ist neu und vielversprechend. Diese wurde allerding bisher noch nicht am Menschen durchgeführt."

Weitere Informationen

Original-Publikation:
Habegger, KM. et al. (2013), GLP-1R Agonism Enhances Adjustable Gastric Banding In Diet-Induced Obese Rats, Diabetes.

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. www.helmholtz-muenchen.de

Das Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) erforscht die Erkrankungsmechanismen des Metabolischen Syndroms mit systembiologischen und translationalen Ansätzen. Mittels zellulärer Systeme, genetisch modifizierter Mausmodelle und klinischer Interventionsstudien sollen neue Signalwege und Zielstrukturen entdeckt werden. Ziel ist die interdisziplinäre Entwicklung innovativer Therapieansätze zur personalisierten Prävention und Behandlung von Adipositas, Diabetes und deren Begleiterkrankungen.www.helmholtz-muenchen.de/ido



Ansprechpartner für die Medien
Abteilung Kommunikation, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-2238 - Fax: 089-3187-3324 - E-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

Fachlicher Ansprechpartner
Prof. Dr. Matthias Tschöp, Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH), Institut für Diabetes und Adipositas, Ingolstädter Landstr. 1, 85764 Neuherberg - Tel.: 089-3187-2103 - E-Mail: matthias.tschoep@helmholtz-muenchen.de

Sie erhalten unsere Presseinformationen, da Sie sich beim Helmholtz Zentrum München registriert haben oder eine akkreditierte Pressestelle sind. Sollten Sie unsere Presseinformationen abbestellen wollen, erbitten wir eine E-Mail an presse@helmholtz-muenchen.de



Helmholtz Zentrum München
Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) Ingolstädter Landstr. 1
85764 Neuherberg

Heisenberg ein Schnippchen geschlagen


Teilansicht des experimentellen Aufbaus, an dem die
 AEI-Wissenschaftler ihre neue Quantenmessmethode 

demonstrierten.© Albert-Einstein-Institut Hannover

Hochbegabungspresse

Physiker der Max-Planck-Gesellschaft und der Leibniz Universität Hannover entwickeln neues Konzept, um die Empfindlichkeit von Gravitationswellendetektoren zu verbessern

Laserinterferometer messen winzige Abstandsänderungen mit hoher Präzision. Doch in diesen Instrumenten auftretendes Streulicht beeinträchtigt und begrenzt die Messgenauigkeit. Forscher des Albert-Einstein-Instituts Hannover haben nun erstmals gezeigt, wie sich mittels Laserlicht mit maßgeschneiderten Quanteneigenschaften eindeutig zwischen Messsignal und Streulicht unterscheiden lässt. Das neuartige Messkonzept umgeht die Heisenbergsche Unschärferelation und kann zukünftig die Genauigkeit von Gravitationswellendetektoren wie GEO600 oder dem mit GEO eng kooperierenden amerikanischen Advanced LIGO-Projekt (aLIGO) steigern.

Geschärfter Quantenblick auf Gravitationswellen
Die Wissenschaftler des Albert-Einstein-Instituts (AEI; Institut für Gravitationsphysik der Leibniz Universität Hannover und Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) in Hannover sind der letzten offenen Vorhersage von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie auf der Spur – den schwer zu fassenden Gravitationswellen, die ein neues Fenster zum All öffnen werden. Die Forscher wollen die Kräuselungen der Raumzeit mit Detektoren wie GEO600 in Ruthe bei Hannover und aLIGO in den USA aufspüren. Dort arbeiten Laser, die winzige, von Gravitationswellen hervorgerufene Längenänderungen registrieren sollen. Die stetige Verbesserung der verwendeten Laser und die Minimierung von Störeinflüssen – etwa Laserstreulicht – ist daher von großer Bedeutung.

Nun erzeugten die Physiker erstmals Laserlicht mit maßgeschneiderten Quanteneigenschaften. Damit umgehen sie sogar die Heisenbergsche Unschärferelation, die gewöhnlich die Genauigkeit von Messungen begrenzt. „Durch den Einsatz unseres neuartigen Verfahrens kann der Störeinfluss von Streulicht in Gravitationswellendetektoren zukünftig deutlich reduziert werden. Damit würde GEO600 dann noch empfindlicher nach Gravitationswellen aus dem All lauschen. Nach einem erfolgreichen Einbau kann die Technologie dem weltweiten Netz der Gravitationswellenobservatorien zur Verfügung gestellt werden“, sagt Roman Schnabel, Leiter der Arbeitsgruppe für Quanteninterferometrie und gequetschtes Licht am AEI und Wissenschaftler im Forschungsbereich „Quantensensoren“ des Exzellenzclusters QUEST.

Verschränkte Zustände
spielen die Hauptrollen im neuen Messverfahren der Hannoveraner Forscher. Nach der Heisenbergschen Unschärferelation lassen sich die quantenmechanische Eigenschaften prinzipiell nicht gleichzeitig beliebig genau bestimmen. Bei Teilchen gilt das etwa für Ort und Impuls, bei Lichtwellen für Amplitude und Phase.

Bisher verwendeten die AEI-Wissenschaftler bei GEO600 sogenanntes gequetschtes Laserlicht. Dabei verringern die Forscher die Unschärfe in der Phase oder in der Amplitude des Lichts, allerdings auf Kosten einer erhöhten Unschärfe in der anderen Messgröße. So lassen sich jeweils nur entweder die Phase oder die Amplitude sehr genau auslesen. „Für laserbasierte Präzisionsmessungen mit Hilfe einer einzigen Quanteneigenschaft des Lichts ist ein Quetschlichtlaser das Instrument unserer Wahl. Aber wir haben uns gefragt, ob auch in der anderen Messgröße verwertbare Informationen stecken“, so Schnabel.

Daher wendeten die Forscher einen weiteren Trick an. Durch die Überlagerung von zwei Quetschlichtlaserstrahlen erzeugten sie zwei neue Laserstrahlen, die quantenmechanisch miteinander verschränkt sind. Einer der Strahlen wird zur Präzisionsmessung verwendet, der andere dient als Referenzstrahl. Durch einen Vergleich zwischen Mess- und Referenzstrahl können die Forscher nun Phase und Amplitude gleichzeitig mit verringerter Unschärfe vermessen und so winzige Schwankungen in beiden Größen registrieren.

„Wir können der Heisenbergschen Unschärferelation nun erstmals ein Schnippchen schlagen, weil wir die Messgrößen relativ zu einem verschränkten Referenzsystem aufnehmen“, erklärt Sebastian Steinlechner, Erstautor der nun in Nature Photonics erschienenen Veröffentlichung. Er arbeitet als Doktorand in Schnabels Arbeitsgruppe im Rahmen des Sonderforschungsbereich/Transregio 7.

Rote Karte für Streulicht
Damit unterdrücken die Physiker den störenden Einfluss von Laserstreulicht im Detektor. Schon einzelne Laserphotonen, die auf unerwünschten Umwegen durch den Detektor laufen, können sich untrennbar mit dem Messsignal überlagern und so die Ergebnisse verfälschen. Doch das neue Verfahren erlaubt nun eine genauere und voneinander unabhängige Messung der Phasen- und Amplitudenschwankungen des Laserlichts. Durch diese Aufspaltung in zwei unabhängige Komponenten lässt sich das Streulicht schon während der Messung direkt identifizieren. Betroffene Messdaten werden von der weiteren Auswertung ausgeschlossen – und die Genauigkeit des Endergebnisses erhöht sich.

Der Gravitationswellendetektor GEO600
kann die erste praktische Anwendung für das neuartige Messkonzept der AEI-Wis\-sen\-schaft\-ler werden. Denn die erforderlichen Technologien sind in einfacherer Form bereits seit zwei Jahren im Detektor eingebaut und haben sich bewährt: Seit 2011 wurde die Messgenauigkeit des interferometrischen Detektors GEO600 durch die Verwendung gequetschten Laserlichts bereits um rund 50 Prozent gesteigert. 

Doch wird sich die Empfindlichkeit des Detektors nur dann weiter verbessern lassen, wenn die Physiker dem Streulicht auf die Spur kommen. Die Forscher sind zuversichtlich, diesen störenden Einfluss mit ihrem neuartigen Verfahren zu reduzieren und auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit einer ersten direkten Messung der Gravitationswellen zu erhöhen.


Originalveröffentlichung
Quantum Dense Metrology: Steinlechner, S., Bauchrowitz, J., Meinders, M., Müller-Ebhardt, H., Danzmann, K. und Schnabel, R. in Nature Photonics, im Druck; erhältlich über die Nature Photonics Homepage für registrierte Journalisten.


Kontakt:
Prof. Dr. Roman Schnabel
Arbeitsgruppenleiter „Quanteninterferometrie und gequetschtes Licht“
Albert-Einstein-Institut Hannover
Tel.: +49-(0)511-762-19169

Dipl.-Phys. Sebastian Steinlechner
Erstautor der Veröffentlichung
Albert-Einstein-Institut Hannover
Tel.: +49-(0)511-762-17076

Dr. Benjamin Knispel
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Einstein-Institut Hannover
Tel.: +49-(0)511-762-19104


Weitere Informationen:

Homepage der Arbeitsgruppe „Quanteninterferometrie und gequetschtes Licht“:

Homepage des Albert-Einstein-Instituts:

Homepage des Gravitationswellendetektors GEO600:

Homepage des Exzellenzclusters QUEST:

Homepage des Sonderforschungsbereich/Transregio 7:

Bilder zu dieser Pressemitteilung auf Anfrage oder nach Ablauf des Embargos unter:


Milde Marketing Science  Communication
Merkurstr. 12
D-14482 Potsdam
Tel. : +49 331 583 93 55
Fax : +49 331 583 93 57

"Aufnahmen vom Gehirn in bisher unerreichter Qualität". Jülicher Forscher stellen virtuelles Hirnmodell „BigBrain“ in „Science“ vor


Die histologische Verarbeitung, insbesondere 
das Schneiden von "BigBrain".
Quelle:  Amunts, Zilles, Evans et al.

Hochbegabungspresse

Jülich, 21. Juni 2013 – Das dreidimensionale Hirnmodell „BigBrain“ gewährt tiefe Einblicke in die menschliche Schaltzentrale. Erstmals ist es nun möglich, in allen drei Ebenen des Raums die komplizierte Struktur des Gehirns auf mikroskopischer Ebene zu sehen und zu verstehen. Einblicke mit einer Auflösung von 20 Mikrometern – das entspricht etwa der Größe einer Nervenzelle oder weniger als der Hälfte eines Haardurchmessers – machen dies möglich. Fünf Jahre haben Jülicher Forscher um die Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Katrin Amunts gemeinsam mit Kollegen aus Montreal (Kanada) an dem frei zugänglichen Modell gearbeitet. Die Erkenntnisse wurden heute in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ vorgestellt.

Die vollständige Pressemitteilung und Bildmaterial finden Sie unter:

Originalpublikation:
Katrin Amunts et al., BigBrain: An Ultrahigh-Resolution
3D Human Brain Model, Science, 21. Juni 2013, Vol. 340, S. 1472-1475
DOI: 10.1126/science.1235381

Weitere Informationen:

Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Bereich Strukturelle und Funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1):

Link zum Softwaretool „BigBrain“:

Link zum „Human Brain Projekt“:

Ansprechpartner:
Prof. Katrin Amunts, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Bereich Strukturelle und Funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1)
Tel. 02461 61-4300

sowie

C. und O. Vogt-Institut für Hirnforschung
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Pressekontakt:
Dr. Barbara Schunk, Annette Stettien
Tel. 02461 61-8031/-2388


Max-Planck-Update (Gravitationswellendetektor, schwere Calcium-Isotope, Turbulenz)

Hochbegabungspresse

Heisenberg ein Schnippchen geschlagen

23. Juni 2013: Physiker entwickeln neues Konzept, um die Empfindlichkeit von Gravitationswellendetektoren zu verbessern
Laserinterferometer messen winzige Abstandsänderungen mit hoher Präzision. Doch in diesen Instrumenten auftretendes Streulicht beeinträchtigt und begrenzt die Messgenauigkeit. Forscher des Albert-Einstein-Instituts Hannover haben nun erstmals gezeigt, wie sich mittels Laserlicht mit maßgeschneiderten Quanteneigenschaften eindeutig zwischen Messsignal und Streulicht unterscheiden lässt. Das neuartige Messkonzept umgeht die Heisenbergsche Unschärferelation und kann zukünftig die Genauigkeit von Gravitationswellendetektoren wie GEO600 oder dem mit GEO eng kooperierenden amerikanischen Advanced LIGO-Projekt (aLIGO) steigern.


Pingpong mit schweren Calcium-Ionen

19. Juni 2013: Messungen an den Isotopen Calcium-53 und Calcium-54 erlauben Rückschlüsse auf die Bindungskräfte in Atomkernen
Einem internationalen Wissenschaftlerteam ist es erstmals gelungen, mit einem Flugzeitmassenspektrometer die Bindungsenergien exotischer Atomkerne zu bestimmen. Wie jetzt im Fachmagazin Nature berichtet, ergeben sich aus dem Vergleich der Messungen mit neuen theoretischen Werten Rückschlüsse auf die Natur der Kräfte, die diese Atomkerne im Innersten zusammenhalten. Die schwierigen Messungen, an denen auch Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kernphysik beteiligt waren, wurden durch eine Erweiterung von ISOLTRAP, einer Art Präzisionswaage für Atomkerne, am europäischen Forschungszentrum CERN möglich. So konnten erstmals die Massen der künstlich erzeugten Isotope Calcium-53 und Calcium-54 bestimmt werden. Diesen Isotopen kommt eine Schlüsselrolle in der kernphysikalischen Grundlagenforschung zu. Die Messungen bestätigen Vorhersagen der beteiligten Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt.


Turbulenz mit neuen Wirbeln

19. Juni 2013: Eine völlig neue Form der Turbulenz erklärt, warum Öl mit einer geringen Konzentration an Polymer mit weniger Reibung durch Pipelines fließt
Eine neue Art der Turbulenz hat ein Team um Forscher des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen und der Universität des Saarlandes entdeckt. Der chaotische Zustand, den die Wissenschaftler als elasto-inertiale Turbulenz bezeichnen, tritt beispielsweise in Polymerlösungen auf – und folgt einer völlig anderen Choreographie als die gewöhnliche Turbulenz, die ruhige Wasserläufe in wild durcheinander wirbelnde Ströme verwandelt. So kennt die elasto-inertiale Turbulenz keine räumlich begrenzten Wirbelregionen; die chaotischen Verwirbelungen durchsetzen immer die ganze Strömung. Die neuen Erkenntnisse helfen zu verstehen, warum die Zugabe von Polymeren Ölströmungen in Pipelines beruhigt.

* * * * *

Den gesamten Text der Presseinformationen finden Sie auf unserer Homepage www.mpg.de.

Montag, 24. Juni 2013

myBoard erhält Comenius-EduMedia Auszeichnung für REDCAT Soundsystem




Hochbegabungspresse

Mit dem REDCAT Audiosystem für Klassenzimmer und Seminarräume wurde der myBoard Verlag am 20. Juni 2013 in Berlin mit dem Comenius-EduMedia-Siegel 2013 ausgezeichnet. Die Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. (GPI) vergibt diese Auszeichnung jährlich einmal im Jahr und fördert damit pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch besonders wertvolle IKT-basierte Bildungsmedien. Das REDCAT Audiosystem der Firma lightspeed technologies aus den USA, im deutschsprachigen Raum vertreten durch den myBoard Verlag, gehörte zu den glücklichen Gewinnern.

Die bedeutendsten deutschen und europäischen Auszeichnungen für exemplarische IKT-basierte Bildungsmedien wurden am 20. Juni in Berlin vergeben. Bereits zum 18. Mal waren dazu viele Herausgeber, Medienhersteller und Bildungshäuser aus Deutschland und Europa der Einladung der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. (GPI) nach Berlin gefolgt. In einem zweistufigen Vergabeverfahren wurde über die Comenius-Auszeichnungen, Comenius-EduMedia-Siegel und Comenius-EduMedia-Medaille, entschieden. Mehr als 170 Bildungsmedien wurden 2013 von der Comenius-Jury begutachtet und bewertet. Das REDCAT Audiosystem und myBoard erhielten das begehrte Gütesiegel in der Kategorie Lehr- und Lernmanagementsysteme.


REDCAT - Grundgedanke und Technologie
Richtig hören und verstehen im Klassenzimmer und Seminarraum gehören zu den wichtigsten Grundvoraussetzungen beim Lernprozess. Das REDCAT Audiosystem kann diesen Prozess durch sein patentiertes Audioverfahren maßgeblich unterstützen. Ein gleichbleibender Klangteppich im Klassenzimmer oder Seminarraum ermöglicht es, dass jeder Schüler positionsunabhängig immer die gleiche Sprachqualität des Lehrers oder Trainers erfährt. Aufmerksamkeitsdefizitäre Schüler und Teilnehmer können durch den Einsatz des REDCAT Audiosystem dem Unterricht/Seminar damit besser folgen. Für die Tonübertragung wird lediglich ein kleines Umhängemikrofon genutzt, welches sich durch Infrarotübertragung mit dem Lautsprecher verbindet. Durch den Einsatz wird gleichzeitig die Stimme des Lehrers oder Trainers geschont.

Ausstattung,Verfügbarkeit und Preis
Das REDCAT Audiosystem besteht aus einem kleinen, flachen Lautsprecher, einem Umhängemikrofon, einer Aufladehalterung und Transporttasche und ist geeignet für Räume bis 150 qm. Das REDCAT Audiosystem kann direkt über die Internetseite von www. myBoard.de bestellt bzw. Kontakt zum Verlag aufgenommen werden. Das Komplettsystem für Klassenzimmer oder Seminarräume kostet 1.100,- € zzgl. 19% MwSt. zzgl. Versandkosten.




Über myBoard


Jürgen Schlieszeit (50), Initiator und Gründer des Internetportals und Verlages myBoard, ist gelernter Pädagoge und Medienpädagoge. Seit über 25 Jahren arbeitet er im Bereich Neue Medien als Berater, Autor, Herausgeber und seit 2003 auch als Lehrer. Anlass für die Entwicklung von myBoard war es, eine herstellerunabhängige Plattform ins Leben zu rufen, auf der Lehrer und Interessierte aktuelle Informationen, praktische Hilfen für den Unterricht mit interaktiven Whiteboards und interaktive Medien finden. myBoard versteht sich als die erste, deutschsprachige Informationszentrale von interaktiven Medien im Klassenzimmer. Zudem bietet myBoard boardunabhängige Beratungen und Schulungen in einem eigenen Competence Center in Zusmarshausen an. Dort stehen für Interessenten über 12 interaktive Whiteboards und Projektoren und weitere interaktive Produkte zum Test zur Verfügung.


Weitere Informationen:
www.myBoard.de
myBoard-Verlag
An der Ziegelei 8
86441 Zusmarshausen
Telefon: 08291 / 85 92 25
EMail:
presse@myboard.de
Internet: www.myboard.de

Mittwoch, 19. Juni 2013

Viel bringt nicht immer viel: RUB-Forscher enttarnen Janus-Natur mechanischer Kräfte mit Jülicher Spitzenrechner

Die Janus-Natur der Mechanochemie:
Normalerweise beschleunigen mechanische Kräfte 
chemische Reaktionen. Für Disulfidbrücken, die in großer 
Zahl in Proteinen vorkommen, sorgen kraftinduzierte 
Strukturänderungen allerdings ab einem bestimmten 
Schwellenwert für eine relative Entschleunigung. Die 
Kraft zeigt also ihr Janusgesicht.
Bildquelle: P. Dopieralski, D. Marx


Hochbegabungspresse

Jülich/ Bochum, 17. Juni 2013 - Je fester man zieht, desto schneller geht‘s. Das war eine bislang gültige Regel in der Mechanochemie, mit der Forscher chemische Reaktionen durch mechanische Kräfte in Gang setzen. Dass mehr Kraft sich aber nicht eins zu eins in eine umso schnellere Reaktion übersetzen lässt, berichten RUB-Chemiker um Prof. Dominik Marx vom Lehrstuhl für Theoretische Chemie der Ruhr-Universität Bochum in der Zeitschrift „Nature Chemistry“. Mit komplexen molekulardynamischen Simulationen am Jülicher Supercomputer „JUQUEEN“ enttarnten sie die Janus-Natur der Mechanochemie. Bis zu einer bestimmten Kraft steigt die Reaktionsgeschwindigkeit proportional zur Kraft an. Ist diese Schwelle überschritten, beschleunigen größere mechanische Kräfte die Reaktion wesentlich weniger.

Die vollständige Pressemitteilung und Bildmaterial finden Sie unter:

 Originalpublikation:

P. Dopieralski, J. Ribas-Arino, P. Anjukandi, M. Krupicka, J. Kiss, D. Marx (2013): The Janus-faced role of external forces in mechanochemical disulfide bond cleavage, Nature Chemistry, DOI: 10.1038/nchem.1676

Weitere Informationen:

Presseinformation zum Reinhart Koselleck-Projekt

Frühere Presseinformation zur Mechanochemie

Lehrstuhl für Theoretische Chemie an der RUB
http://www.theochem.rub.de/

Jülich Supercomputing Centre des Forschungszentrums Jülich
http://www.fz-juelich.de/ias/jsc/

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Dominik Marx, Lehrstuhl für Theoretische Chemie, Fakultät für Chemie und Biochemie der Ruhr-Universität , 44780 Bochum
Tel. 0234/32-28083

Pressekontakt:
Tobias Schlößer
Tel. 02461 61-4771

Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015