Translate

Dienstag, 25. April 2017

DLR auf der Hannover Messe: Alternative Brennstoffe, emissionsarme Gasturbinen und eine Klimaanlage für Elektroautos


Hannes Höppner und Roman Weitschaft vom DLR-Institut für
Robotik und Mechatronik präsentieren den Airbag.
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)



CO2-neutrale Brennstoffe sind ein wichtiger nächster Schritt auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energieversorgung. Auf der Hannover Messe vom 24. bis 28. April 2017 stellen Energieforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) vor, wie solche Energieträger in Zukunft mit erneuerbaren Energien, insbesondere Sonnenenergie, hergestellt und genutzt werden können. Mit dem Brennstoffzellenflugzeug HY4 und einer Klimaanlage für Elektrofahrzeuge zeigt das DLR ganz konkrete Beispiele, wie mehr Nachhaltigkeit auch in der Mobilität gelingt. Das DLR stellt zudem eine moderne Gasturbine mit geringen Schadstoffemissionen für eine dezentrale Energieversorgung vor. Aus dem Bereich der Robotik präsentiert das DLR einen Airbag für die sichere Interaktion zwischen Mensch und Maschine.

Energie weiter denken
 
"Für eine klimafreundliche Energieversorgung brauchen wir über den Stromsektor hinaus auch Lösungen für den Verkehrs- und Wärmesektor", sagt Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand für Energie und Verkehr. "Mit unserer Forschung an alternativen Antrieben, erneuerbaren Brennstoffen und nachhaltigen Speichermöglichkeiten gestalten wir neue Lösungen für ein effizientes Energiesystem. Mittelfristig können wir so auch den Verkehrssektor, der in Deutschland knapp 20 Prozent der CO2-Emissionen verursacht, nachhaltiger gestalten. Projekte wie das Brennstoffzellenflugzeug HY4 profitieren von der engen Verzahnung der Energie- und Verkehrsforschung im DLR und der damit verbundenen hohen interdisziplinären Kompetenz." Das DLR präsentiert einen Ausschnitt seiner Energieforschung auf der Hannover Messe 2017 in Halle 27, Stand G68 sowie am Hydrogen Fuel Cells-Gemeinschaftsstand, D66 ebenfalls in Halle 27. Aus dem Bereich der Robotik und Automation stellt das DLR in Halle 17, am Stand G04 der KUKA AG einen Roboterarm mit Airbag vor.

Die größte künstliche Sonne der Welt

In der Synlight-Forschungsanlage am DLR-Standort Jülich sind 149 Strahler mit der Lichtleistung eines Großkino-Projektors verbaut, sie ist damit die größte künstliche Sonne der Welt. Zusammen erzeugen die Strahler ein Licht, das dem von fast 100.000 60-Watt-Glühlampen entspricht und sich auf das 10.000-fache des Sonnenlichts verdichten lässt. Mit der künstlichen Sonne können Forscher von den Wetterbedingungen unabhängig unter reproduzierbaren Bedingungen experimentieren und so die Entwicklung von solaren Treibstoffen und Bauteilen von Solarkraftwerken vorantreiben. Möglich sind auch Alterungstests mit UV-Licht oder Anwendungen für extrem hohe Temperaturen. Ingenieure des DLR-Instituts für Solarforschung haben die im März 2017 eingeweihte Anlage konzipiert und begleiten Kooperationspartner bei der Durchführung der Experimente. Das DLR zeigt auf der Messe einen der im Durchmesser ein Meter großen Strahler sowie einen Virtual Reality-Rundgang durch die 15 Meter hohe Synlight-Anlage.

Wasserstoff aus Wasser und Sonnenlicht

Wasserstoff ist keine Primärenergie, der Energieträger muss erst mithilfe anderer Energiequellen hergestellt werden. Dann allerdings enthält Wasserstoff, bezogen auf seine Masse, mehr Energie als jeder andere chemische Brennstoff, bei seiner Verbrennung entstehen lediglich Wasser und Wärme. Sonnenenergie wiederum ist die mit Abstand am meisten verfügbare Energieressource auf der Erde. Im Projekt HYDROSOL_PLANT arbeiten Forscher des DLR-Instituts für Solarforschung an der Weiterentwicklung eines Herstellungs-verfahrens, mit dem sie Wasserstoff direkt aus Wasser mithilfe von Sonnenlicht erzeugen. Mit einem solarchemischen Reaktor wird die Wärmeenergie der Sonne über eine Redox-Reaktion direkt zur Wasserstofferzeugung genutzt. 2017 erproben die Forscher dafür einen 750 Kilowatt Reaktor auf der Plataforma Solar de Almería des spanischen Forschungszentrums CIEMAT. Der Reaktor ist eine Weiterentwicklung einer Anlage, mit der den Forschern die ther-mochemische Wasserstoffherstellung bereits 2006 gelang. Diese Innovation ist mit dem DESCARTES-Preis der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden.

Innovative Klimaanlage für Elektrofahrzeuge

Für das "Next Generation Car" (NGC) des DLR entwickeln die DLR-Institute für Technische Thermodynamik und Fahrzeugkonzepte innovative Hilfsaggregate zur Klimatisierung von Elektrofahrzeugen. Bei Brennstoffzellenfahrzeugen besteht dieses Aggregat aus zwei Reaktoren mit jeweils der Größe einer kleinen Schuhschachtel, die mit Metallhydrid gefüllt sind. Die Klimaanlage ist dabei ein sogenanntes offenes System, sie mogelt sich in die bestehende Wasserstoffinfrastruktur des Brennstoffzellenantriebs hinein, ohne selbst Wasserstoff zu verbrauchen. Um den Reaktionsprozess zu starten, wird der bestehende Druckunterschied genutzt, der ohnehin vom Wasserstofftank mit seinen mehreren hundert bar auf fünf bar für die Brennstoffzelle heruntergedrosselt werden muss. Die Klimaanlage lässt sich als geschlossenes System auch auf batteriebetriebene Elektroautos ausweiten, ohne dabei die Reichweite des Fahrzeugs zu minimieren. Notwendig sind dazu zwei weitere Reaktoren, die quasi als Wasserstofftanks fungieren. Eine Anlage für Elektrofahrzeuge im Bereich 2,5 Kilowatt wurde bereits entwickelt und aufgebaut und soll mit Industriepartnern im Feldversuch getestet werden. Ein Prototyp am DLR-Stand zeigt die Funktionsweise der Klimaanlage.

Gasturbine mit geringer Schadstoffemission

Moderne Gasturbinenbrennkammern müssen viele Anforderungen erfüllen: Sie sollen unter unterschiedlichen Lastanforderungen stets optimal arbeiten, vom Methangas bis zum Holzgas möglichst viele unterschiedliche Brennstoffe verbrennen können und unter allen Betriebsbedingungen möglichst wenig Schadstoffe ausstoßen. Das FLOX®-Konzept wird all diesen Ansprüchen gerecht und stellt damit vor allem für dezentrale Energieversorgungseinheiten, zum Beispiel ein Wohnkomplex, eine vielversprechende Option dar. Das Exponat des DLR-Instituts für Verbrennungstechnik zeigt zwei FLOX®-Brenner für den Einsatz in Mikrogasturbinen. Der größere Brenner ist für einen Leistungsbereich von 100 Kilowatt elektrischer Leistung und den Einsatz von Holzgas konzipiert. Holzgas entsteht bei der thermochemischen Vergasung holzartiger Biomasse und ist daher besonders als Produktgas für den Betrieb dezentraler Blockheizkraftwerke geeignet. Aufgrund seiner Zusammensetzung kann es nur schwer in klassischen Verbrennungsmotoren umgesetzt werden. Der kleinere Brenner ist für einen Leistungsbereich von drei Kilowatt elektrischer Leistung ausgelegt, ebenfalls für den Einsatz von Biogasen mit geringem Heizwert. Die Lufteintrittstemperaturen liegen bei diesem Brenner über 700 Grad Celsius. Im Einsatz ist die Brennkammer bereits in einer Demonstrationsanlage in Vaihingen/Enz, wo sie die anfallende Biomasse eines Landschaftspflegebetriebs nutzt sowie zur Unterstützung der Fernwärmeproduktion in einem Leonberger Heizkraftwerk in Kooperation mit EnBW und der Dürr Systems GmbH.

Fliegen mit der Brennstoffzelle

Die HY4 ist weltweit das erste viersitzige Passagierflugzeug, das allein mit einem Wasserstoffbrennstoffzellen-Batterie-System angetrieben wird. Der Erstflug der Maschine mit einer Reichweite von bis zu 1500 Kilometern fand am 29. September 2016 statt. Der Antriebsstrang der HY4 besteht aus einem Wasserstoffspeicher, einer Niedertemperatur-Wasserstoffbrennstoffzelle sowie einer Hochleistungsbatterie. Die Brennstoffzelle wandelt die Energie des Treibstoffs Wasserstoff direkt in elektrische Energie um. Als einziges Abfallprodukt entsteht dabei Wasser. Mit dem so gewonnenen Strom treibt der Elektromotor den Propeller des Flugzeugs an. Die an Bord mitgeführte Lithium-Ionen-Batterie liefert zusätzlichen Strom während der Startphase und bei Steigflügen. Das Brennstoffzellenflugzeug wurde vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik mit den Partnern Hydrogenics, Pipistrel, H2FLY, der Universität Ulm und dem Flughafen Stuttgart entwickelt und wird von der H2FLY betrieben. Am DLR-Stand finden Sie ein 1:4 Modell des Flugzeugs sowie Informationen zur Funktionsweise des Antriebsstrangs.

Elektrolyse für eine Wasserstoffrakete

Neben der direkten Herstellung von Wasserstoff aus Sonnenlicht wird der Energieträger derzeit in der Regel durch Elektrolyse, das heißt der Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mit Hilfe von elektrischem Strom, erzeugt. Wasserstoff, in großen Mengen hergestellt aus überschüssigem Windstrom, gilt auch als ein möglicher speicherbarer Energieträger der Zukunft. Verfahren für die Speicherung werden beim DLR unter anderem im Projekt H2ORIZON in Lampoldshausen demonstriert und optimiert. Die Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse zeigt das DLR auf der Messe mit dem Exponat "Wasserstoffrakete". Dabei erzeugen die Besucher den Strom mit einer Handkurbel. Die elektrolytische Reaktion findet in einem mit Wasser gefüllten Gefäß statt, in dem sich zwei Elektroden befinden, die mit Gleichstrom betrieben werden. Sammelt sich unterhalb der Rakete genügend Gas (Wasserstoff und Sauerstoff) an, wird es gezündet und reagiert wieder zu Wasser. Dabei katapultiert die in der Knallgasreaktion freiwerdende Energie die Rakete nach oben.

Forschung an Batterie, Brennstoffzelle und Elektrolyse

Am Hydrogen Fuel Cells-Gemeinschaftsstand (D66 ebenfalls in Halle 27) zeigt das DLR-Institut für Technische Thermodynamik seine Forschungsprojekte zu den Themen Batterie, Brennstoffzelle und Elektrolyse. Ein Info-Terminal in Form einer Batterie präsentiert die Batterieaktivitäten des DLR. Die Elektromobilität lässt sich nur realisieren, wenn die Batterien effizienter, günstiger und ökonomischer werden. Schwerpunktmäßig werden in der Batteriegruppe Lithium-Ionen-Batterien charakterisiert und neue vielversprechende Batterietechnologien wie Lithium-Schwefel, Lithium-Luft, Zink-Luft und Magnesium-Schwefel erforscht. Das Exponat zur Brennstoffzellenforschung gibt einen Überblick zu Möglichkeiten der Speicherung von Energie an Hand der Beispiele Hochtemperaturbrennstoffzelle (SOFC), Hochtemperaturelektrolyse (SOEC), Power-to-X und Hybridkraftwerk (SOFC/Gasturbine). Es werden Grundlagen und unterschiedliche Anwendungen mit elektrischen Wirkungsgraden, auch im Vergleich zu konventioneller Kraftwerkstechnik, dargestellt. Gezeigt werden auch Forschungsprojekte zur PEM-Elektrolyse (polymer electrolyte membrane), einer vielversprechenden Technologie zur Produktion von nachhaltigem Wasserstoff in einem zukünftigen Energie- und Verkehrssystem. Die Forschungsarbeiten am DLR konzentrieren sich auf die Entwicklung, Integration und Charakterisierung effizienter und kostengünstiger Materialien beziehungsweise Komponenten wie beispielsweise hocheffiziente Katalysatoren, kostengünstige Stromkollektoren und die Substitution von Titan durch Korrosionsschutzschichten für Bipolarplatten aus Edelstahl.

Robotik-Airbag für sichere Mensch-Maschine-Interaktion

Roboter und Mensch arbeiten vor allem in Produktionsprozessen immer enger zusammen. Allerdings sind scharfkantige Roboterwerkzeuge und Werkstücke bei dieser Zusammenarbeit nach wie vor eine Gefahr. Für die Lösung des Problems haben Wissenschaftler des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik einen Airbag entwickelt, der die enge Zusammenarbeit von Menschen und Robotern ermöglicht, ohne die Funktion des Roboter-Gesamtsystems einzuschränken. Ähnlich wie bei einem Airbag im Auto füllt sich das System mit Druckluft und umschließt dabei Roboterwerkzeug und Werkstück vor jeder Roboterbewegung. Steht der Arm still, gibt das System beide wieder frei. Dadurch können die Taktzeiten in der Produktion verkürzt und die Produktivität erhöht werden. Der robotische Airbag ist einer von fünf Finalisten des KUKA Innovation Awards 2017 und wird am Stand G04 des Roboterherstellers in Halle 17 präsentiert. Der Gewinner des Awards wird von einer internationalen Wissenschaftsjury ermittelt und am 27. April 2017 verkündet.

DLR-Technologiemarketing

Das DLR-Technologiemarketing bildet die Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie. Es ist zuständig für den branchenübergreifenden Transfer von Technologien des DLR und Ansprechpartner für innovationsfreudige Unternehmen jeglicher Größe. Gemeinsam mit DLR-Instituten und unter frühestmöglicher Einbeziehung von Industriepartnern macht das DLR-Technologiemarketing Forschungsergebnisse zu anwendungsfähigen Technologien, untersucht Märkte und Trends, entwickelt Innovationsideen, sichert Wettbewerbsvorteile durch Schutzrechte, schließt Vereinbarungen über die Vermarktung von DLR-Technologien und unterstützt Spin-offs aus dem DLR.


Kontakte

Dorothee Bürkle  
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Teamleitung Media Relation
Tel.: +49 2203 601-3492
Fax: +49 2203 601-3249

Dipl.-Ing. Bernhard Milow  
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Programmdirektion Energie
Tel.: +49 2203 601-3655




Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015