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Donnerstag, 15. Oktober 2015

Ein wahrer Schatz – das neue Buch von Manon Garcia: „Hochbegabt oder hochsensibel“

„Hochbegabt oder hochsensibel“ -
das neue Buch von Manon Garcia


Manon Garcia im Interview zu 
„Hochbegabt oder hochsensibel“
Journalistin: Lilli Cremer-Altgeld


Lilli Cremer-Altgeld/LCA: In Ihrem Buch HOCHBEGABT ODER HOCHSENSIBEL geht es darum, das „Anderssein (zu) akzeptieren“, „alte Verhaltensmuster ab(zu)legen und Herausforderungen (besser) annehmen (zu) können.“ (Klappentext) Was erwartet uns in dieser spannenden neuen Veröffentlichung? Vor allem: Was erwartet uns, das wir noch nicht aus Ihrem ersten Buch für Hochbegabte „Hochbegabung bei Erwachsenen – Erkennen, Akzeptieren, Ausleben“ kennen gelernt haben?

Manon Garcia/MG: In meinem ersten Buch lag der Schwerpunkt darauf zu erfahren, wie es sein kann, dass man jahre- und jahrzehntelang als hochbegabter Mensch lebte, es aber keiner erkannte. Ich fragte nach den Besonderheiten, dass hochbegabte Menschen nicht erkannt werden. Hier spielen Vorurteile und Unwissenheit eine große Rolle.

In meinem zweiten Buch geht es nun darum, sein Leben zu ändern. Oftmals ist es so, dass man sich als Mensch, der anders ist, nicht entsprechend entwickeln kann. Die Reaktionen des Umfelds, die von Ablehnung, Ausgrenzung bis hin zur Diskriminierung gehen können, machen sich bei der Identität, des Selbstbewusstsein, Selbstvertrauens, Selbstwertes und der Selbstliebe bemerkbar. Sind diese Punkte aber nicht angemessen entwickelt, kann das Anderssein nicht entsprechend gelebt werden. Das zweite Buch soll dem Leser / der Leserin helfen, sich selbst zu mehr Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstliebe zu coachen. Es stellt somit eine Anleitung zum Selbstcoaching dar.

LCA: Soweit der allgemeine Überblick. Nun die Kür: Auf was dürfen sich Hochbegabte in diesem Buch besonders freuen?

MG: Auf das Leben ihres Andersseins. Wer eine innere Stärke entwickelt, wird sein Anderssein mit stolz leben. Ist zufriedener und glücklicher, weil man in sich ruht und nicht ständig auf der Hut ist oder Angst vor Reaktionen anderer hat.

LCA: Und hochsensible Menschen ?

MG: Das gilt für alle Menschen. Es geht um Menschen, die anders sind, und deshalb von ihrem Umfeld nicht die Anerkennung oder den Respekt erhielten, wie es für eine gesunde Entwicklung notwendig wäre. Sich selbst zu akzeptieren ist ein wichtiger Schritt.

LCA: Was werden hochbegabte – und hochsensible – Menschen im Idealfall erreicht haben, nachdem sie Ihr Buch gelesen und auch durchgearbeitet haben?

MG: Im Idealfall – und davon gibt es hoffentlich sehr viele – werden die Leser_innen meiner Ratgeber nach dem Lesen und Durcharbeiten mit mehr Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstliebe ihr Anderssein leben.

LCA: Mir ist eine für mich recht kühne These aufgefallen: Sie schreiben in Ihrem Buch auf Seite 45: „Sie können jedes Verhalten ändern, indem Sie es analysieren und verstehen (…)“. Für Hochbegabte ist die Analyse zumeist recht einfach – wenn es um eine Sache und/oder andere Menschen geht. Erfahrungsgemäß ist es jedoch nicht so einfach, das eigene Verhalten zu erkennen, zu analysieren und zu verändern. Ich denke hier an die Theorie des Johari-Fensters. Wie sehen Sie das?

MG: Es ist nicht einfach, sich selbst zu reflektieren. Zum einen, weil uns das Umfeld oftmals sagen möchte, dass die eigenen Empfindungen nicht "richtig" sind oder aber, weil es vermeintlich leichter ist, bei anderen zu schauen. Wer nicht genügend Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen besitzt schaut lieber zu anderen und analysiert dort. Das ist einfacher und erhält einem eine vermeintliche Stärke. Weil bei einer Selbstreflektion Dinge zum Vorschein kommen könnten, die aber doch verheimlicht werden sollen, weicht man gern auf die Analyse von anderen Personen oder von Sachthemen aus. Hier gilt es sich diesen Mechanismus immer wieder vor Augen zu führen. Fange ich also an, andere zu analysieren, gilt es sich zu stoppen und bei sich zu schauen. Das ist nicht leicht, aber jeder weitere Versuch lässt es einfacher werden. Diesem wichtigen Thema widme ich mich entsprechend im zweiten Ratgeber.

Der blinde Fleck besagt, dass einem Selbst etwas unbekannt ist, was anderen bekannt ist. Jeder Mensch hat einen blinden Fleck. Der ist bei jedem individuell. Allerdings ist die Selbstreflektion und das Analysieren ein wichtiger Schritt, um diesen blinden Fleck zu minimieren. Aber natürlich sollte auch im Außen gefragt werden, was andere in einem sehen, was einem selbst nicht sichtbar ist. Das ist ein schwieriger Prozess. Da man sich stellt. Aber wer zu einer inneren Stärke kommen möchte, der sollte sich alle seine Eigenschaften anschauen können, ohne in Scham zu verfallen. Bei der Fremdwahrnehmung, also dem, was andere in uns sehen, ist zudem die Frage, was andere in einem sehen. Ist es real oder wird etwas hinein interpretiert? Dieses zu unterscheiden, ist auch ein Lernprozess. Wer aber damit beginnt, wird merken, dass dieser Prozess, des sich selbst Entdeckens, Erkundens, Reflektierens und Analysierens, mit der Zeit leichter wird. Um voranzukommen, sollten die eigenen Scheuklappen beiseite gelegt werden, damit auch die schwierigen Punkte bei einem selbst betrachtet werden können. Im Kapitel Selbstwahrnehmung gehe ich unter anderem auf das Johari-Fenster ein.

LCA: Dann gibt es noch eine Irritation für mich: Im Weiteren sprechen Sie von Vorfreude: „Nutzen Sie die Vorfreude für das Erreichen der eigenen Ziele. Die Ausschüttung von Glückshormonen mit deren positiven Wirkungen motiviert und treibt an“. Werden bei dem Gedanken „Ziele erreichen“ oft nicht mehr Ängste wach als Vorfreude möglich ist? Ängste, die möglicherweise nicht nur intellektuell bearbeitet werden können?

MG: Die Vorfreude an sich ist ein Motivationswerkzeug, weil Glückshormone ausgeschüttet werden. Sollten allerdings statt Glückshormone Ängste geschürt werden, sollte die Person in sich hineinhorchen und eruieren, woher die Ängste kommen. Beispielsweise, indem sie sich folgende Fragen stellen: Wie wurden die Ziele gewählt? Sind es die eigenen Ziele oder versucht die Person fremde Ziele zu erreichen? Sind die Ziele zu hoch, zu groß, mit anderen Worten unerreichbar? Sollten Ängste im Wege stehen, gilt das Hauptaugenmerk natürlich den Ängsten. Dafür gibt es auch ein extra Kapitel. Wer es schafft die Ursachen der Ängste zu finden, der kann in einem Prozess seine Ziele so wählen, dass die Vorfreude mit ihren Glückshormonen ohne Beeinträchtigung möglich ist.

LCA: Ich bleibe noch bei dem Thema „Ängste“. Sie haben Beispiele aufgeführt, wie ein Mensch seine Ängste loslassen kann. Dies ist besonders wichtig für Menschen, die einen gewissen Abstand zu sich selbst entwickeln – und Ängste distanziert betrachten können. Dies wiederum setzt schon Selbst-Bewusstsein und Selbst-Sicherheit voraus. Was aber machen die Menschen, denen diese Kräfte nicht zur Verfügung stehen? Halten Sie „geführte Meditationen“, in denen ein psychologisch ausgebildeter Coach oder ein(e) Therapeut/in die Hochbegabten an die Hand nimmt, für empfehlenswert?

MG: Ängste sind ein großes Thema, gerade auf dem Weg zur inneren Stärke mit Selbstbewusstsein, Selbstwert, Selbstvertrauen und Selbstliebe. Deshalb sollte jeder versuchen, sich seinen Ängsten zu stellen. Im gesamten Ratgeber gehe ich darauf ein, wie man den Zugang zu sich selbst finden kann. Nichtsdestotrotz können Ängste bestehen bleiben. Jeder muss für sich herausfinden, was für ihn das Passende ist, womit er seine Ängste minimieren kann. Ich möchte hier keine Empfehlung geben, weil es viele verschiedene Wege gibt. Die für den einen richtig und passend sind, bewirken beim anderen das Gegenteil. Insofern halte ich alles für empfehlenswert, was dem einzelnen weiterhilft.

Sie fragen, ob man nicht schon Selbstsicher sein muss, um seine Ängste abzubauen. Die Entwicklung seiner Identität oder Selbstbewusstsein oder inneren Stärke ist natürlich ein Prozess. Genau, wie die Ängste zu minimieren. Natürlich wird man nicht den Mantel der Angst in einer Sekunde beiseitelegen und alles ist gut. Es sind viele Schritte nötig, bei denen auf der einen Seite die innere Stärke auf- und die Ängste abgebaut werden.

LCA: Welche geführten Meditationen empfehlen Sie?

MG
: Ich selbst habe so vieles ausprobiert, was mir als Ideallösung empfohlen wurde, aber es hat mich oftmals mehr zurückgeworfen, als das es mir half. Denn zu dem Fakt, dass es bei mir nicht half, kam dann die Frage, warum hilft es anderen und nicht mir? Gerade Menschen mit wenig Selbstbewusstsein können dadurch zurückgeworfen werden. Ich behaupte, dass jede_r, die/der sich informiert und auf sich hört, das für sich stimmige und passende auswählt. Und wenn es nicht das Passende war, dann wird die Person das merken und ändern. Etwas anderes ausprobieren, bis es passt. Hier muss jeder Mensch seinen eigenen Weg finden. Aber auch hier gilt es sich zu hinterfragen, reflektieren und analysieren. Seinen eigenen Weg zu finden.

LCA: Ein weiterer Leitgedanke in Ihrem Buch sind „Krankheiten“. Hier gibt es von Ihnen segensreiche „Aufgaben“ den Ursachen und der Heilung näher zu kommen. Ich möchte bei diesem besonders wichtigen Thema eine Verbindung zu einem Interview ziehen, das ich an der Uni Witten/Herdecke Mitte der 90er Jahre gemacht habe: Ich interviewte eine Medizin-Studentin, die über „Beten als Heilmittel“ promovierte. Probanden waren BWL-Student/innen, die eher ungeübt im Beten waren. Durch das Beten wurden jedoch für mich erstaunliche medizinische Ergebnisse erzielt: Schnellere Heilung, weniger Medikamente u.a.m. Ich konnte das gar nicht glauben, also sprach ich zur Kontrolle mit dem Doktor-Vater, der die Ergebnisse jedoch voll und ganz bestätigte. Welche Erfahrungen haben Sie mit „beten hilft“ gemacht?

MG: Ich selbst habe mit Beten keine Erfahrungen gemacht, kann mir aber sehr gut vorstellen, dass das funktionieren kann.

LCA: Die Bandbreite Ihrer Themen reicht u.a. von „Asperger-Syndrom“ zu „Selbstverwirklichung“, von „Narzismus“ „Borderline“ und „Minderwertigkeitsgefühle“ bis zu „Selbstliebe“, „Erlauben“ und „Traumjob“. Welches sind nach Ihrer Erfahrung die herausragenden Kernthemen mit denen die meisten Hochbegabten zu tun haben?

MG: Das kommt ganz stark auf die Sozialisation, das Umfeld, die Erfahrungen, die Kultur, etc. an. Je nach dem, ob ich als Kind oder Jugendliche gesehen und respektiert wurde oder eben nicht, entwickelt sich ein Mensch unterschiedlich. Dann ist es so, dass Menschen eine unterschiedliche Resillienz besitzen, mit denen sie bestimmte Situationen erfolgreicher als andere überstehen. So gehen manche aus einer Krise gestärkt hervor, wo andere in ein tiefes Loch fallen.

Was ich aber bei allen Menschen sehe, ist, dass das mangelnde Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und geringe Selbstliebe einen großen Teil ausmacht. Wer in unserer Gesellschaft anders ist, wird schnell an den Rand geschoben, ignoriert, ausgegrenzt, diffamiert, gemobbt, etc. Oftmals entwickeln sich die oben genannten Eigenschaften nicht entsprechend. Aber ohne diese kann das Anderssein nicht gelebt werden. Beim Narzissmus und Borderline ist Selbstliebe ein Kernthema. Das Asperger-Syndrom wurde erst in den letzten Jahren erforscht und rückt in den Fokus der Medien und Ärzte. Beim Asperger-Syndrom ist mit Sicherheit das Problem, dass das Anderssein in der Gesellschaft zu Problemen führen kann, die ein einzelner nicht immer auffangen kann.

LCA: Und welches ist die Thematik der hochsensiblen Menschen?

MG: Egal, ob hochbegabte, hochsensible Menschen oder Menschen mit dem Asperger-Syndrom, diese Menschen sind anders und das wird in der Gesellschaft kritisch und meist ablehnend aufgenommen. Die Probleme entstehen ja nicht, weil Menschen hochbegabt oder hochsensibel sind, sondern, weil sie anders sind und das Umfeld damit nicht umgehen kann. Oder aber, dass einem hochbegabten oder hochsensiblen Menschen nicht gezeigt wird, wie er mit dem Anderssein umgehen kann. Dass alles gut ist, wie es ist, auch oder gerade, weil er anders ist. Denn sowohl Hochbegabung, als auch Hochsensibilität ist ein Geschenk.

LCA: Sie bieten Diskussionen zu Ihrem Buch im Internet an http://hochbegabt-oder-hochsensibel.manongarcia.de/ . Welche Fragen sind ihren Leser/innen besonders wichtig?

MG: Durch die Auseinandersetzung mit meinen Lesern bin ich überhaupt erst auf die Idee zum zweiten Ratgeber gekommen. Denn, egal, wie die Probleme beim Einzelnen gelagert waren, es lief meistens auf zu wenig Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstliebe hinaus. Als mir das im Austausch oder auch im Mailcoaching immer deutlicher wurde, fing ich an das Buch zu schreiben.

LCA: Auf welche weiteren Engagements von Ihnen dürfen wir uns schon mal freuen?

MG: Ich bin selbst gespannt, was sich alles ergeben wird. Geplant ist von mir derzeit nichts Konkretes. Ich bin offen. Wurde schon für Vorträge oder Workshops angefragt. Auch kann sich im weiteren Austausch ein dritter Ratgeber ergeben. Ich bin selbst gespannt, was sich noch ergeben wird.

LCA: Wie heisst Ihr nächstes Buch?

MG: Mein nächstes Buch wird ein Roman und der Titel steht noch nicht fest. Allerdings werden die Protagonisten hochsensibel und hochbegabt sein. Das Thema lässt mich also nicht los. Ich benutze nur ein anderes Genre, um meine Ideen zu verwirklichen. Das Schreiben bringt mir sehr viel Spaß und ich hoffe, dass den auch meine Leser_innen haben werden.

LCA: Herzlichen Dank!

MG: Vielen Dank für die interessanten Fragen, die ich mit Freude beantwortete.


Die Diplom-Ingenieurin Manon Garcia arbeitet als Autorin, Coach und Trainerin. Seit Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der (spät erkannten) Hochbegabung, der Hochsensibilität und dem Anderssein. Aktuelle Informationen finden Sie auf ihrer Website: www.manongarcia.de sowie auf
http://hochbegabt-oderhochsensibel.manongarcia.de












Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015