Mittwoch, 30. Dezember 2015

News Conference Features Next Space Station Crew; Interviews Available



Expedition 47
NASA astronaut Jeff Williams and cosmonauts Alexey Ovchinin and Oleg Skripochka of Roscomos (Russian Federal Space Agency) will launch to the space station aboard a Soyuz TMA-20M spacecraft March 18, 2016 from the Baikonur Cosmodrome in Kazakhstan.
Credits: NASA

NASA will host a news conference for the next crew launching to the International Space Station, featuring NASA astronaut Jeff Williams, on Thursday, Jan. 7, 2016, at the agency’s Johnson Space Center in Houston. NASA Television will broadcast the news conference live at 2 p.m. EST after airing b-roll video of crew training at 1:30 p.m. Both can be seen online at:


This will be Williams’ third long-duration stay on the space station. Joining him for Expedition 47 and 48 will be cosmonauts Alexey Ovchinin and Oleg Skripochka of Roscosmos (Russian Federal Space Agency). Williams will be the commander of Expedition 48.

Immediately after the news conference, all three crew members will be available for individual media interviews in person or by phone. To request credentials to attend, or to reserve an interview opportunity, U.S. media must contact the Johnson newsroom at 281-483-5111 by 6 p.m. Tuesday, Jan. 5.
Reporters who wish to participate in the news conference by telephone must contact the newsroom at least 10 minutes prior to its start. Those following the briefing on social media may ask questions using the hashtag #askNASA.
The trio will launch to the space station aboard a Soyuz TMA-20M spacecraft March 18, 2016, from the Baikonur Cosmodrome in Kazakhstan to join Expedition 47 Commander Tim Kopra of NASA, astronaut Timothy Peake of ESA (European Space Agency), and cosmonaut Yuri Malenchenko of Roscosmos.
During their six-month mission, the expedition crew members will facilitate approximately 250 research investigations and technology demonstrations not possible on Earth to advance scientific knowledge of Earth, space, physical, and biological sciences and benefit those on Earth. Science conducted also will enable future long-duration human and robotic exploration into deep space and on the agency’s journey to Mars.

The crew members are expected to be at the station for arrivals of American cargo spacecraft the SpaceX Dragon and Orbital ATK Cygnus. Williams can expect to enter the deployed Bigelow Expandable Activity Module (BEAM), a demonstration of expandable habitat technology that will be attached to the station for two years. During his time in space, the first International Docking Adapter to enable the arrival of future U.S. commercial crew spacecraft will be installed.

This mission will be Williams’ fourth spaceflight and third long-duration stay on the orbiting laboratory -- a first for an American – and will be his first return to the station since its completion in 2011. Williams served as the flight engineer and lead spacewalker for the space shuttle Atlantis STS-101 mission in 2000. He was a flight engineer for Expedition 13 in 2006, when the station only had two modules and three crew members. In 2009 and 2010, he served as a flight engineer on Expedition 21 and commanded Expedition 22, when the Tranquility module and cupola were added to the station. During that mission, he also conducted the first live interaction with the agency’s social media fans and followers.

During his three flights, Williams spent 19 hours conducting three spacewalks and logged 362 days in space. By the completion of this 172-day mission, Williams will become the American with the most cumulative days in space, 534 overall, surpassing Expedition 46 Commander Scott Kelly, who is about three quarters of the way through a one-year mission that will culminate in 520 total days in space.
Born in Superior, Wisconsin, Williams considers Winter, Wisconsin, to be his hometown. He earned a Bachelor of Science degree in Applied Science and Engineering from the U.S. Military Academy (USMA) in 1980, a Master of Science in Aeronautical Engineering and the degree of Aeronautical Engineer from the U.S. Naval Postgraduate School, both in 1987, a Master of Arts in National Security and Strategic Studies from the U.S. Naval War College in 1996, and an honorary Doctorate of Business Administration from Johnson and Wales University in 2007.

The crew members will share their mission experiences on Instagram at:


Follow Williams on Twitter at:


For more information about the International Space Station and its crews, visit:





Dienstag, 29. Dezember 2015

Eine Puppe im Windkanal revolutionierte das Skispringen


Sportler im Windkanal
Quelle: DLR (CC-BY 3.0)



Als das Skispringen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts als neue Sportart etablierte, war sie von Versuch und Irrtum geprägt. Erst die Versuche eines Schweizer Flugzeugingenieurs in einem Windkanal des Vorläufers des heutigen Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Göttingen lieferten wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse über die optimale Körperhaltung. Erstmals eingesetzt wurde sie bei der ersten Vierschanzentournee 1953.

Der Schweizer Flugzeugingenieur Reinhard Straumann erkannte als erster bereits 1924 den entscheidenden Einfluss der Luft als tragenden Faktor beim Skispringen. Ab 1926 beschäftigte er sich wissenschaftlich mit dem Wintersport und untersuchte die Beziehung von Geschwindigkeit, Technik, Körperhaltung und Schanzenprofilen. Er führte hierzu Messungen bei Sprungveranstaltungen durch und experimentierte mit Springerpuppen im Göttinger Windkanal der Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen, dem Vorläufer des DLR.

"Straumanns Windkanaluntersuchungen waren eine zukunftsweisende Entwicklung weg vom Bauchgefühl-Springen hin zu einer wissenschaftlich fundierten Technik", sagt der Ski-Historiker und Direktor des Deutschen Skimuseums Dr. Gerd Falkner.

Dass Straumann sich an die norddeutsche Forschungseinrichtung wandte, war kein Zufall. Göttingen gilt als die Wiege der modernen Aerodynamik. Hier wurde 1907 die weltweit erste staatliche Luftfahrtforschungseinrichtung gegründet. In Göttingen wurden wichtige Grundlagen der modernen Luftfahrt erforscht. Hier entwickelte Ludwig Prandtl die Grenzschichttheorie, testete Hans Joachim Pabst von Ohain den Vorläufer des ersten Strahltriebwerks und erfanden Forscher den Pfeilflügel als Voraussetzung für den schnellen Reiseflug.

Heute arbeiten im DLR Göttingen über 480 Fachleute an den Flugzeugen, Raumschiffen und Hochgeschwindigkeitszügen der Zukunft. Für experimentelle Untersuchungen stehen mehr als 20 Windkanäle und Großforschungsanlagen zur Verfügung.

Puppe kopfüber aufgehängt

Für die Untersuchung der optimalen Haltung von Skispringern wurde eigens eine etwa 50 Zentimeter große Puppe hergestellt und kopfüber in einen Windkanal gehängt. Straumann veröffentlichte 1926/27 seine Theorie über die aerodynamisch günstigste Körperhaltung. Er kam zu der Erkenntnis, dass der Springer die besten Weiten erzielen kann, wenn er eine Flughaltung annimmt, die dem aerodynamischen Prinzip von Flugzeugtragflächen nachempfunden ist. Dabei segeln die Springer in weiter Körpervorlage parallel zu ihren 2,60 Meter langen und bis zu sechs Kilogramm schweren Sprung-Ski mit angelegten Armen. Nur die Hände sollen wie Fischflossen im Wasser die Richtung korrigieren: daher die Bezeichnung Fisch-Stil.

"Vorher haben die Springer permanent mit den Armen gerudert. Straumanns Technik hatte den großen Vorteil, dass er Ruhe in das System brachte und damit weniger abbremste", erklärt Falkner.

Straumanns Theorie wurde jedoch erst zwanzig Jahre nach den Windkanalversuchen praktisch umgesetzt. Ab 1953 etablierte sich dieser Stil bei der ersten Vierschanzentournee. "Das hatte hauptsächlich sportpolitische Aspekte", so Falkner. "Man war nicht daran interessiert, immer weiter zu springen." Einmal eingeführt, dominierte bis in die Achtzigerjahre hinein, mit leichten Variationen, die nach vorne gestreckte Flughaltung mit paralleler Skiführung. Im Zusammenhang mit dem Ende der Achtzigerjahre etablierten V-Stil wird der Fisch-Stil heute meistens wegen der parallelen Skihaltung als Parallel-Stil bezeichnet. Einer der erfolgreichsten deutschen Skispringer, Jens Weißflog, erzielte seine Siege mit diesem Stil.

Die Forschungsberichte über die Versuche zum Skispringen befinden sich heute im Zentralen Archiv des DLR in Göttingen. In den 30er Jahren kam es im Auftrag des Skivereins Norwegen zu weiteren Windkanalversuchen in Göttingen. Ziel: "den Luftwiderstand beim Skisprung endgültig festzustellen".

Auch in den Jahrzehnten danach kam es immer wieder zu Untersuchungen an Wintersportlern. So feilten in den 70er Jahren Olympioniken wie Christa Kinshofer an ihrer Körperhaltung, und 2010  halfen DLR-Forscher der deutschen Paralympics-Nationalmannschaft im Ski Alpin, die windschnittigste Haltung zu finden.

Kontakte:

Jens Wucherpfennig
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Göttingen
Tel.: +49 551 709-2108
Fax: +49 551 709-12108

Dr. Jessika Wichner
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Tel.: +49 551 709-2153
Fax: +49 551 709-2948




Donnerstag, 24. Dezember 2015

Max: Die etwas andere Weihnachtsgeschichte


Wir wünschen Ihnen
frohe Weihnachtstage
und ein gesegnetes 2016!










Es war der 1. Advent und ich erwachte durch ein zartes Schnarchen. Schnarchen? Wer konnte das sein? Ich war irgendwo in Deutschland in einem Klosterseminar. Und allein im Bett. Schnarchen?

„Ich weiss schon, was Du denkst“, klang es zart an mein Ohr. Nun konnte ich ihn sehen: den kleinen Wichtelmann. „Ich bin Max. Und ich komme von einem kleinen Asteroiden.“ 

Lilli: „Asteroiden?“

Max: „Ach, Du weisst schon: Ein paar Planetoiden weiter lebt der KLEINE PRINZ. Und jetzt habe ich einen Bärenhunger.“

Nach Cappuccino & Croissant begann er zu erzählen:  „Wir, meine Familien und ich, beobachten seit Jahren das Leben der Hochbegabten auf der Erde. Und auf unserer letzten Familienkonferenz haben wir beschlossen: Wir müssen etwas für die Hochbegabten tun!“


 





Lilli: „Wie süss! Und was wollt Ihr tun?“

Max: „Euch erinnern!“

Lilli „Erinnern?“

Max: „Ja. Erinnern. Ihr Menschen hier auf der Erde habt Euch und Euer Wissen und Euer Können vergessen.“

Lilli: „Max, das ist ganz zauberhaft. Aber weisst Du wie viele Hochbegabte es in Deutschland gibt? Und in Österreich, der Schweiz, Polen, Russland, Frankreich …

Ich bin doch ein Millionling …

in den Niederlanden, Belgien, UK …

ein Millionling?

Nun bei Euch gibt es Zwillinge, Drillinge, Vierlinge. Ich bin aber ein Millionling. Genau genommen habe ich 1.037.211 Schwestern und Brüder.“

Lilli: „OHHH!“

Max: „Und jeder von uns hat mit der Geburt ‚100 feste Freunde‘ als Mitgift bekommen. Und alle sind schon irgendwo auf dieser Welt unterwegs. Ich bin nur der Einzige, der sich sichtbar machen kann.“

Lilli: „103.721.100 Helferlein für die Hochbegabte?“
(Ich bekam ganz feuchte Augen.) „Und wie geht das?“

Max: „Na, Hoffnung geschnappt?“







Lilli: *Strahlen*

Max: „Wenn einer von Euch sagt oder denkt: *Max, bitte hilf mir.* Dann beame ich mich hin. Und mental tauschen wir uns aus über die Art der Hilfe.“

Lilli: „Hm? Wie sieht das in der Praxis aus?“

Max: „Ganz einfach:  So wie ich das gestern schon erlebt habe. Da habe ich mit Hilfe von Saskia die ersten Kontakte geknüpft: Andreas, Versicherungskaufmann, hat einen neuen Job angeboten bekommen. Aber er traut sich nicht die Herausforderung anzunehmen. Da habe ich mit ihm mental über Marie von Ebner-Eschenbach diskutiert. Die hat einmal gesagt: *Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann, so ist es der Glaube an die eigene Kraft.*

Die ersten kleinen Berge hat er schon verschoben. Und er ist zum Vorstellungsgespräch nach Hamburg gereist.

Oder:  Susanne plant schon lange sich als Graphik-Designerin mit ihrem Freund, einem Texter, selbständig zu machen.  Aber sie kommt einfach nicht ‚zu Potte‘ wie Ihr so schön sagt. Mit ihr habe ich über Goethe gesprochen. Der sagte einmal: *Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!*Gestern hat sie ein Atelier angemietet. Saskia hat da unheimlich humorvoll vermittelt!

Oder: Christine. Eine Ärztin. Sie tanzt immer noch nach der Pfeife ihrer Eltern. Mit ihr sprach ich über Albert Einstein: *Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich von selbst etwas ändert.*

Am 01. Januar zieht sie in ihre erste eigene Wohnung ein.“

Lilli: „Ah, ich verstehe. Ihr handelt nach dem Grundsatz von Galileo Galilei: *Du kannst einen Menschen nichts lehren. Du kannst ihm nur helfen, es in sich zu finden.*“

Max: „Richtig!“

Lilli: „Und auch nach dem alten chinesischen Gedanken:*Wenn der Himmel einen Menschen liebt, dann lässt er ihm einen Freund begegnen.*

Dafür danke ich Euch von Herzen. Und was kann ich dazu tun?“



 




Max: „Nun, Du kannst es allen Menschen sagen, die hochbegabt sind.“

Lilli: „Alle Menschen, die hochbegabt sind? Alle? Wie soll ich die erreichen? Da brauche ich wohl auch noch Nachhilfeunterricht von Dir.“

Max zwinkert.

Lilli: „Hm. Aber dem einen oder anderen, den ich treffe, dem sage ich das gerne. Und warum macht Ihr das gerade zur Weihnachtszeit?“

Max: „Albert Einstein sagte einmal:  *Es gibt weder große Entwicklungen noch wahre Fortschritte auf dieser Erde, solange noch ein unglückliches Kind auf ihr lebt.*
Wenn wir helfen, dass die Eltern zufriedener sind – dann können sie diese Zufriedenheit auf ihre Kinder übertragen. 

Wir finden: 

*Das ist eine gute Botschaft zu Weihnachten.*

 


Text: Lilli Cremer-Altgeld 
Fotos: Saskia-Marjanna Schulz 
lillicremeraltgeld@t-online.de   
saskiamarjannaschulz@me.com


  




Freitag, 18. Dezember 2015

"Tele-Handshake" zwischen ISS und Erde


Sekt-Anstoss mit der ISS
Quelle: DLR (CC-BY 3.0).

Eine einfache Geste der Begrüßung und doch außergewöhnlich: Händeschütteln zwischen einem Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS und Wissenschaftlern am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Interaktion erfolgte mittels des humanoiden DLR-Roboters SpaceJustin, der sich in Oberpfaffenhofen befindet und am 17. Dezember 2015 von der ISS aus ferngesteuert wurde. Der russische Astronaut Sergei Volkov auf der ISS und DLR-Institutsdirektor Prof. Alin Albu-Schäffer auf der Erde konnten sich gegenseitig sehen, miteinander sprechen und - dank Kraftrückkoppelung - die Kraft und die Bewegung des Händeschüttelns spüren.

"Mit dem Technologie-Experiment Kontur-2 ist dem DLR ein weiterer Erfolg in der Robotik gelungen. Erstmalig wurde eine Kraftrückkopplung zwischen einem Astronauten im Erdorbit und einem Menschen auf der Erde mithilfe eines humanoiden Roboters durchgeführt", betont Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. "Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieses Vorhabens bieten ein breites Anwendungsspektrum von der planetaren Exploration bis hin zu irdischen Anwendungen in der Telemedizin und der Telepräsenz in für den Menschen kritischen Situationen." Telepräsenz-Systeme ermöglichen es Menschen, über große Entfernung hinweg über einen robotischen "Avatar" zu agieren und dabei das Gefühl zu haben, selbst vor Ort zu sein.

Unerreichte Komplexität

Noch nie zuvor wurde ein humanoider Roboter vom Weltall aus gesteuert. Die Steuerung und Kraftrückkopplung von SpaceJustins Arm erfolgte mit dem Kontur-2 Joystick, der seit Juli 2015 an Bord der ISS ist und vom DLR-Institut für Robotik und Mechatronik entwickelt wurde. Die Besonderheit der Technologie und des Experiments liegen in ihrer bisher unerreichten Komplexität: Mit dem raumfahrttauglichen Joystick auf der ISS ist man in der Lage, dem Astronauten feinfühlige Kraftrückkoppelung in Echtzeit zu übermitteln. Ein zusätzliches Bedienelement des Joysticks ermöglicht das Schließen der Roboterhand, so dass der Astronaut sogar einen Gegenstand greifen kann.

ISS - St. Petersburg - Oberpfaffenhofen

Eine der größten Herausforderungen für Telepräsenz-Anwendungen in der Raumfahrt ist die Zeitverzögerung bei der Datenübertragung. Bei einer Distanz von rund 400 Kilometern beträgt die Verzögerung rund 30 Millisekunden. Hierbei stellt ein spezielles Regelungskonzept sicher, dass durch die Verzögerung kein instabiles Verhalten entstehen und bei dem sich das System unkontrolliert aufschwingen kann. Die Kraftrückkopplung funktionierte bei dem Tele-Handshake im DLR dabei so ausgezeichnet, dass den Wissenschaftlern ein weiteres, anspruchsvolles Experiment gelang:

Während ISS-Besatzungsmitglied Volkov den rechten Arm von SpaceJustin fernsteuerte, übernahm das russische Institut RTC in St. Petersburg (Russian State Scientific Center for Robotics and Technical Cybernetics) die Steuerung des linken Roboterarms. Das Institut RTC verfügt über einen identischen Kontur-2 Joystick vom DLR und wurde aus seinem Labor in St. Petersburg zugeschaltet. Gemeinsam griffen Volkov und RTC mittels SpaceJustin nach einem Ball und übergaben den Ball an das DLR-Team in Oberpfaffenhofen, das den Ablauf koordinierte. Alle drei Beteiligten konnten dabei die Kontaktkräfte der Anderen spüren - das Drücken gegen den Ball beim Greifen und das Loslassen beim Aushändigen des Balls.

Robonaut der Zukunft

Für die Raumfahrt sind Telepräsenz-Technologien in Zukunft unverzichtbar: Astronauten könnten von einer Raumstation aus einen Roboter steuern, der zum Beispiel den Mars oder den Mond erkundet und dort feinmotorische Aufgaben erfüllen soll. Auch Wartungs- und Reparaturarbeiten an Satelliten können vom Boden aus telepräsent durchgeführt werden.

Der Tele-Handshake und die kooperative Ballübergabe markieren den Höhepunkt der Experimentreihe "Kontur-2", in der die Telepräsenz-Technologie auf der ISS optimiert und getestet wurde. Nach der erfolgreichen Demonstration dieser Technologie ist das DLR-Institut für Robotik und Mechatronik bereit für die nächsten Schritte: Die telepräsente Steuerung kann künftig auch auf Bediensysteme mit mehr als zwei Freiheitsgraden übertragen werden. Das erlaubt eine Steuerung in jede Raumrichtung und bereitet der Weg für eine neue Etappe in der telepräsenten Raumfahrt-Robotik. Komplexere Aufgaben sind künftig möglich: Der Astronaut wird nicht nur in der Lage sein, Arm und Hand von SpaceJustin zu steuern, sondern den gesamten Körper eines humanoiden Roboters.


Kontakte:

Bernadette Jung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation Oberpfaffenhofen
Tel.: +49 8153 28-2251
Fax: +49 8153 28-1243

Jordi Artigas Esclusa
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Institut für Robotik und Mechatronik
Tel.: +49 8153 28-3243


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Zum 100. Todestag von Alois Alzheimer


Blutgefäße des menschlichen Gehirns (MRT-Aufnahme bei 7-T)
Quelle: DZNE


Hirnforschung: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte Der Magdeburger Hirnforscher Emrah Düzel koordiniert das Nationale Neuroimaging Netzwerk am DZNE

Bonn/Magdeburg, 18. Dezember 2015. Am 19.12. jährt sich der 100. Todestag von Alois Alzheimer. Seit damals hat sich viel getan: Moderne Technik macht es möglich, dem Gehirn beim Denken zuzuschauen und ins Innere von Nervenzellen zu blicken. "Bildgebende Verfahren" sind daher für die Hirnforschung und die Entwicklung neuer Therapien gegen Hirnerkrankungen unverzichtbar. Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) bündelt nun seine bundesweite Expertise auf diesem Gebiet im Rahmen des "Nationalen Neuroimaging Netzwerks". Koordinator ist der Magdeburger Hirnforscher Emrah Düzel.

Alois Alzheimer bediente sich für seine Forschung noch Handzeichnungen und des klassischen Lichtmikroskops. Heute stehen bildgebende Verfahren zur Verfügung, von denen der Entdecker der Alzheimer-Krankheit wohl kaum zu träumen gewagt hätte: "Hirnscans", wie sie mit Hilfe der Magnet-Resonanztomographie (MRT) oder Positronen-Emissionstomographie (PET) erstellt werden, ermöglichen es, die Struktur und Funktion des Gehirns zu erforschen. Es ist sogar möglich, den Menschen quasi beim Denken zuzuschauen und krankheitsrelevante Moleküle aufzuspüren. Diese Verfahren liefern deshalb nicht nur eindrucksvolle Bilder, sondern auch quantifizierbare Forschungsdaten.

"Das DZNE nutzt an seinen Standorten modernste bildgebende Verfahren. Diese werden sowohl in der Grundlagenforschung routinemäßig eingesetzt, als auch in der klinischen Forschung", sagt Professor Düzel. Neben dem "Molecular Imaging", mit dem Moleküle unter die Lupe genommen werden, betreibe das DZNE in großem Umfang auch "Human Imaging". Dabei steht das menschliche Gehirn im Mittelpunkt. "Wir erforschen das Nervensystem und Krankheitsprozesse auf verschiedenen Größenskalen. Das geschieht vom Molekül bis zu den großen Netzwerken des Gehirns. Mit dem Nationalen Neuroimaging Netzwerk wollen wir diese Aktivitäten noch enger als bisher aufeinander abstimmen", so Düzel.

Bundesweite Infrastruktur an Hirnscannern

Die Magnet-Resonanztomographie sei dabei ein Vorreiter, betont der Neurowissenschaftler. "Unsere Zentren für klinischen Studien, in denen Probanden per MRT untersucht werden, sind deutschlandweit verteilt. Für die MRT haben wir daher einheitliche Betriebsstandards entwickelt. Somit können wir Messdaten, die mit unterschiedlichen Hirnscannern aufgenommen wurden, direkt miteinander vergleichen." Bundesweit seien derzeit mehr als 800 Teilnehmer in solche Studien eingebunden, so Düzel weiter.

Am Nationalen Neuroimaging Netzwerk sind mit Berlin, Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald und Tübingen alle Standorte beteiligt, an denen das DZNE gemeinsam mit Universitätskliniken klinische Studien durchführt. An einigen dieser Standorte unterhält das DZNE eigene Hirnscanner, zudem profitiert es von Geräten, die von Partnerinstitutionen betrieben werden.

In Bonn und Magdeburg stehen jeweils neben üblichen Magnet-Resonanztomographen auch sogenannte 7-Tesla-Scanner zur Verfügung. Davon gibt es hierzulande nicht einmal zehn Exemplare, die für Studien am Menschen zugelassen sind. Solche "Hochfeld-Scanner" ermöglichen noch detailliertere Einblicke ins Gehirn als gängige MRT-Geräte. In Magdeburg wird überdies ein Hirnscanner betrieben, der MRT- und PET-Methodik miteinander kombiniert.

Ziel: bessere Möglichkeiten für die Medizin

"Es geht darum, Kräfte zu bündeln, um den Weg für bessere Diagnoseverfahren und neue Therapien zu bereiten", hebt Düzel hervor. "Das DZNE ist mit seinen verschiedenen Standorten und seinem bundesweiten Netzwerk an Partnern, insbesondere im Bereich der Universitätsklinken, eine ideale Plattform dafür. Außerdem sind wir offen für weitere Kooperationen", so Düzel.

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) erforscht die Ursachen von Erkrankungen des Nervensystems und entwickelt Strategien zur Prävention, Therapie und Pflege. Es ist eine Einrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit Standorten in Berlin, Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald, Tübingen und Witten. Das DZNE kooperiert eng mit Universitäten, deren Kliniken und außeruniversitären Einrichtungen. Web: www.dzne.de | Twitter: @dzne_de | Facebook: www.dzne.de/facebook

Pressekontakt
Dr. Dirk Förger
DZNE, Pressesprecher
Tel.: +49 (0) 228 / 43302-260



Orientierungshilfe zur Übernahme von Bauherrenaufgaben für Hochschulliegenschaften

Zur Publikation Forum Hochschulentwicklung 4|2015 „Bauherrenfunktion durch Hochschulen“

Die deutschen Hochschulen befinden sich seit einigen Jahren in einem Reformprozess, der sich unter anderem durch einen Paradigmenwechsel im Hochschulmanagement von einer eher detailgesteuerten zu einer verstärkt eigenverantwortlich geführten Hochschule manifestiert. Vor diesem Hintergrund ist einzelnen Hochschulen auch die Bauherrenfunktion übertragen worden. Um eine Grundlage für eine möglichst sachgerechte Entscheidung zu schaffen, stellt HIS-HE mit der Veröffentlichung „Bauherrenfunktion durch Hochschulen“ eine Orientierungshilfe zur Verfügung, die die Hochschulen, zuständigen Ministerien und Parlamentarier dabei unterstützt, entsprechende Entscheidungen für die Aufgabenübertragung auf die Hochschulen zu treffen.

Der Wunsch vieler Hochschulen ist es, die Gesamtverantwortung für die Liegenschaften übertragen zu bekommen und ein lebenszyklusorientiertes Immobilienmanagement auf Basis der vorhandenen, nutzernahen Bewirtschaftung in eigener Zuständigkeit verwirklichen zu können. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die Übertragung der Bauherrenaufgaben auf die jeweiligen Hochschulen.
Dem öffentlichen Bauherrn obliegen bis zur Vergabe der Planungsleistungen für ein Bauvorhaben viele Aufgaben, die durch verschiedene, dem Bund, dem Land oder der Kommune unmittelbar oder mittelbar zugeordneten Institutionen/Organisationseinheiten wahrgenommen werden können und müssen. Einerseits gehören dazu nichtdelegierbare Bauherrenaufgaben, wie z. B. die Definition der Anforderungen an das Bauwerk, die Auswahl der Beteiligten, die Festlegung des Zeit- und Kostenrahmens, die Vergabe von Planungs- und Bauleistungen, die Abnahme etc. Andere Bauherrenaufgaben, u. a. die Projektsteuerung inkl. detaillierter Terminplanung und -kontrolle, die Kostenplanung, die Koordination der Beteiligten, die Bereitstellung und Beschaffung aller nötigen Unterlagen etc., können dagegen an private Dritte vergeben werden.



Ziel dieser Orientierungshilfe im vorliegenden ersten Teil ist es, Klarheit über die Rahmenbedingungen und Aufgaben im Hochschulbau zu schaffen. Durch die Auflistung und Beschreibung der vorhandenen und erforderlichen Rahmenbedingungen soll eine fundierte Grundlage geschaffen werden, die als Entscheidungshilfe für oder gegen eine Übernahme der Bauherrenfunktion durch Hochschulen dienen kann. Zur Übertragung der kompletten Bauherrenfunktion auf die Hochschulen ist für jede Hochschule deren Eignung zu prüfen, in Abhängigkeit von den derzeitigen Regelungen über die jeweiligen Zuständigkeiten im Liegenschafts- und Baumanagement der Länder. Um eine Entscheidung sachgerecht treffen zu können, ob und ggf. wie die Bauherrenfunktion auf die jeweilige Hochschule übertragen werden kann, sind zunächst die umfänglichen Aufgaben und rechtlichen Rahmenbedingungen zu beschreiben sowie die Argumente für die Bauherrenfunktion bei den Hochschulen oder den zentralen Landesbauverwaltungen abzuwägen.
Die Publikation ist mit dem ersten Teil als Forum Hochschulentwicklung 4|2015 im Dezember 2015 erschienen und steht im Internet unter www.his-he.de/publikation/forum zum Download zur Verfügung. Darauf aufbauend werden in einem noch in Bearbeitung befindlichen zweiten Teil Umsetzungsempfehlungen gegeben, welche Rahmenbedingungen, Mindestanforderungen und Bauverfahrensanpassungen bei einer Übertragung der Bauherrenfunktion an Hochschulen erfüllt sein sollten. Der 2. Teil ist für Frühjahr 2016 geplant.


Nähere Informationen:
Jana Stibbe
Tel.: 0511  16 99 29-17

Ralf Tegtmeyer
Tel.: 0511  16 99 29-12

Pressekontakt:
Katharina Seng
Tel.: 0511  16 99 29-56


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Goseriede 13a | 30159 Hannover | www.his-he.de
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