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Dienstag, 30. April 2013

Bestnoten für Jülicher Atmosphärenforschung. BMBF nimmt Forschungsinfrastruktur IAGOS in seine nationale Roadmap auf


Über IAGOS wird Deutschland eine zentrale Rolle bei der Erhebung und Auswertung 
von dringend benötigten globalen Datensätzen zur atmosphärischen Zusammensetzung 
der freien Troposphäre spielen. IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System) 
nutzt zivile Verkehrsflugzeuge, um regelmäßig Atmosphärendaten aus der Höhe der 
Flugkorridore und vertikale Profile in der Atmosphäre zu gewinnen. Quelle: A. Karmazin


Hochbegabungspresse

29. April 2013 - Die Jülicher Umweltforschungsinfrastruktur IAGOS ist bundesweit eines von drei Großforschungsprojekten, das heute nach hervorragender Bewertung durch den Wissenschaftsrat in die Roadmap für Forschungsinfrastrukturen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aufgenommen worden ist. Die Roadmap soll laut BMBF dazu dienen, politische Entscheidungen über langfristige Forschungsinfrastrukturen – dazu gehören beispielsweise umfangreiche Experimente, Ressourcen oder Serviceeinrichtungen für die Großforschung – auf nationaler und internationaler Ebene zu treffen. Verbunden mit der Aufnahme in die Roadmap ist die grundsätzliche Finanzierungsbereitschaft der Maßnahmen durch das BMBF. Auf dieser Basis können die Projektverantwortlichen konkrete Absprachen treffen und mit internationalen Partnern in Kontakt treten.
Prof. Andreas Wahner, Projektkoordinator IAGOS: "Diese Entscheidung für IAGOS freut mich und unsere deutschen und internationalen Partner außerordentlich. Zusammen mit den beteiligten Linienfluggesellschaften werden nun präzise und hochaufgelöste Messungen klimarelevanter und reaktiver Spurenstoffe mit globaler Abdeckung ermöglicht. Diese Daten werden unser wissenschaftliches Verständnis der Atmosphärenchemie und der Klimaveränderungen verbessern und damit präzisere Vorhersagen sowohl auf der globalen als auch auf der regionalen Skala ermöglichen."
Das BMBF hatte im Jahr 2011 den Wissenschaftsrat beauftragt, Konzepte für große wissenschaftliche Infrastrukturvorhaben zu prüfen. Im heute veröffentlichten Bericht des Wissenschaftsrates heißt es zu IAGOS: "IAGOS könnte Deutschlands wichtigster Beitrag zu einem globalen System für die Beobachtung der Atmosphäre werden. Das verleiht dem Vorhaben eine hohe wissenschaftliche und politische Bedeutung und wird sogar Deutschlands Rolle bei Gestaltung und Verwendung globaler Datensätze stärken. Über IAGOS wird Deutschland eine zentrale Rolle bei der Erhebung und Auswertung von dringend benötigten globalen Datensätzen zur atmosphärischen Zusammensetzung der freien Troposphäre spielen. Deutschland ist bereits heute ein attraktiver Standort für diesen Forschungsbereich. Die neue Infrastruktur wird Deutschlands führende Rolle in diesem Bereich in Europa und weltweit noch stärker zum Ausdruck bringen. Mit dem Vorhaben stünden Deutschland und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Zentrum einer bedeutenden wissenschaftlichen Infrastruktur."
IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System) nutzt zivile Verkehrsflugzeuge, um regelmäßig Atmosphärendaten aus der Höhe der Flugkorridore und vertikale Profile in der Atmosphäre zu gewinnen. Das war bisher nur punktuell und aufwändig mit Forschungsflugzeugen möglich. Damit wird eine wichtige Wissenslücke geschlossen, um genauere Klimavorhersagen zu treffen und die Auswirkungen der Luftverschmutzung festzustellen. Weltweit sind mehrere renommierte internationale Airlines in IAGOS eingebunden. Am Vorhaben werden bis zu 20 Langstreckenflugzeuge beteiligt sein, von denen jedes weltweit während rund 500 Flügen pro Jahr mit vollautomatischen Instrumenten Messungen zu wichtigen reaktiven Gasen und Treibhausgasen (z. B. Kohlendioxid und Methan) sowie zu Staub- und Wolkenpartikeln durchführen wird. Zusätzlich wird einmal pro Monat ein Flugzeug mit einem Frachtcontainersystem eingesetzt, das die Messung einer großen Bandbreite von Atmosphärenbestandteilen mithilfe neuester Messgeräte erlaubt.
IAGOS wird koordiniert vom Forschungszentrum Jülich. Zu den Partnern gehören Forschungsinstitute und Hochschulen mit Schwerpunkt auf Atmosphärenwissenschaften in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, außerdem Wetterdienste, spezialisierte Unternehmen und Fluggesellschaften.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung des BMBF:

http://www.bmbf.de/press/3442.php

Pressemitteilung des Wissenschaftsrates:
http://www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=1135&=

IAGOS
http://www.iagos.org/
http://www.fz-juelich.de/iek/iek-8/DE/UeberUns/Projekte/IAGOS/IAGOS_node.html

Institut für Energie- und Klimaforschung, Troposphäre (IEK-8)
http://www.fz-juelich.de/iek/iek-8/DE/Home/home_node.html

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Wahner
Institut für Energie- und Klimaforschung, IEK-8: Troposphäre
Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61 5932
a.wahner@fz-juelich.de

Dr. Andreas Volz-Thomas
Institut für Energie- und Klimaforschung, IEK-8: Troposphäre
Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61 6730
a.voltz-thomas@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Annette Stettien, Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61-2388
a.stettien@fz-juelich.de



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Forschungszentrum Juelich GmbH
52425 Juelich
Sitz der Gesellschaft: Juelich
Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498
Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Dr. Karl Eugen Huthmacher
Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr. Achim Bachem (Vorsitzender),
Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt,
Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt
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Deutschland erstellt Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes Gruppen und Gemeinschaften können sich mit kulturellen Ausdrucksformen bewerben


Hochbegabungspresse  

Am 3. Mai 2013 beginnt das Bewerbungsverfahren für das bundesweite Verzeichnis des
immateriellen Kulturerbes. Gruppen und Gemeinschaften, die eine kulturelle Ausdrucksform
praktizieren, können ihre Anmeldung bis zum 30. November 2013 in ihrem Bundesland
einreichen. Die Bewerbungsunterlagen sind auf der Webseite der Deutschen UNESCOKommission
(www.unesco.de) verfügbar. An dem mehrstufigen Verfahren sind die
Bundesländer, der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Auswärtige
Amt und die Deutsche UNESCO-Kommission beteiligt. In Deutschland tritt das
Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes am 9. Juli 2013 in Kraft.

Der Präsident der Kultusministerkonferenz Stephan Dorgerloh lädt alle, die Formen
lebendigen Kulturerbes pflegen, ein, sich zu bewerben: „Die Länder haben sich in der
Kultusministerkonferenz auf ein einheitliches Verfahren zur Erhebung immateriellen
Kulturerbes geeinigt. Durch die Erstellung des bundesweiten Verzeichnisses kann das breite
Spektrum lebendiger kultureller Ausdrucksformen erfasst und in seiner Wertschätzung
gefördert werden.“ Kulturstaatsminister Bernd Neumann würdigt den Beitritt und die
Bedeutung des beginnenden Prozesses: „Der Beitritt Deutschlands zum UNESCOÜbereinkommen
zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes war von Anfang an ein Ziel der
Kulturpolitik des Bundes. Wir nehmen damit unsere Verantwortung für besondere
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland
Schutzbedürftigkeit von immateriellen Kulturformen und Kulturschätzen nachdrücklich und
konsequent wahr. Seit Jahrtausenden werden Kenntnisse und Bräuche von Generation zu
Generation weitergegeben und gewandelt. Durch eine stärkere Wertschätzung und die
Auseinandersetzung mit dem immateriellen Kulturerbe werden wichtige Grundlagen für den
gesellschaftlichen Dialog und Zusammenhalt geschaffen.“

Jedes Bundesland trifft nach Ende der Ausschreibung eine erste Auswahl und übermittelt
zwei Vorschläge an die Kultusministerkonferenz. Ein unabhängiges Expertenkomitee der
Deutschen UNESCO-Kommission prüft und bewertet dann die Dossiers nach fachlichen
Kriterien. Die Kultusministerkonferenz und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur
und Medien bestätigen abschließend die Empfehlungen des Expertenkomitees. Die Einträge
in das bundesweite Verzeichnis werden auf der Webseite der Deutschen UNESCOKommission
veröffentlicht. Weitere Ausschreibungsrunden werden folgen. Das bundesweite
Verzeichnis sieht für Einträge kein Limit vor.

Außenstaatsministerin Cornelia Pieper weist darauf hin, dass Tanz, Theater und Sprachen
die kulturelle Identität der Menschen noch weitaus stärker prägen als Denkmäler und
archäologische Stätten. „Immaterielle Kulturformen zeugen von kultureller Vielfalt und den
vielen regionalen Traditionen in Deutschland. Für die Vitalität einer kulturellen
Ausdrucksform ist es wesentlich, ob sich Menschen in einer Gruppe darauf verständigten,
diese aktiv zu pflegen und lebendig zu halten“, so Pieper. Der Vizepräsident der Deutschen
UNESCO-Kommission und Vorsitzende des Expertenkomitees, Christoph Wulf,
beobachtet in Deutschland ein steigendes Interesse an regionalen Traditionen. „Oft ist das
jahrhundertealte Alltagswissen, etwa in Naturheilkunde und Handwerkstechniken, so
bedeutend, dass es sinnvoll ist, eine Kulturtechnik zu erhalten, bevor sie ganz verschwindet.
Eine Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis ist eine öffentlich sichtbare Anerkennung der
kulturellen Ausdrucksform und ihrer Träger“, so Wulf.

Seit 2003 stellt die UNESCO von menschlichem Wissen und Können getragene kulturelle
Ausdrucksformen in den Mittelpunkt internationaler Kooperation. Die Organisation will
damit in allen Weltregionen überlieferte Traditionen und Alltagskulturen als Teil des Erbes
Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland
der Menschheit erhalten und fördern. Bis heute sind 151 Staaten dem UNESCOÜbereinkommen
zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes beigetreten. Die ersten
internationalen Nominierungen aus Deutschland können frühestens 2014 bei der UNESCO in
Paris eingereicht werden.

Sekretariat der
Kultusministerkonferenz
Internet: www.kmk.org

Taubenstraße 10, 10117 Berlin
Postfach 11 03 42, 10833 Berlin
Fax: 030 25418-452
Tel.: 030 25418-401

Bonner Büro:
Graurheindorfer Str. 157, 53117 Bonn
Postfach 22 40, 53012 Bonn,
Fax: 0228 501-763
Tel.: 0228 501-611

Allianz zur Bundesratssitzung: Geplantes Zweitveröffentlichungsrecht diskriminiert Hochschulforscher


ALLIANZ DER WISSENSCHAFTSORGANISATIONEN:

ALEXANDER VON HUMBOLDT-STIFTUNG • DEUTSCHE AKADEMIE DER NATURFORSCHER
LEOPOLDINA NATIONALE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
• DEUTSCHER AKADEMISCHER AUSTAUSCHDIENST
• DEUTSCHE FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT
• FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT
• HELMHOLTZ-GEMEINSCHAFT DEUTSCHER FORSCHUNGSZENTREN
• HOCHSCHULREKTORENKONFERENZ • LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT
• MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT • WISSENSCHAFTSRAT


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Gemeinsame Erklärung

30.4.2013

Wissenschaftsorganisationen warnen anlässlich der Bundesratssitzung:
Geplantes Zweitveröffentlichungsrecht diskriminiert Forscherinnen und Forscher an Hochschulen

Anlässlich der Beratungen des Bundesrates am 3. Mai fordert die Allianz der
Wissenschaftsorganisationen Nachbesserungen am vorliegenden Regierungsentwurf zum
Zweitveröffentlichungsrecht.

Die Wissenschaftsorganisationen begrüßen grundsätzlich das Bestreben der Bundesregierung,
den Urhebern wissenschaftlicher Texte eine der digitalen Arbeitswelt angemessene Möglichkeit
zu verschaffen, ihre Werke weitestgehend öffentlich zugänglich zu machen und damit selbst
über den Grad der Sichtbarkeit ihrer Forschungsergebnisse zu entscheiden.
Sie kritisieren jedoch die geplante Einschränkung auf „Forschungstätigkeiten, die im Rahmen
der öffentlichen Projektförderung oder an einer institutionell geförderten außeruniversitären
Forschungseinrichtung durchgeführt werden“. Damit würde Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern an Hochschulen das neue Zweitveröffentlichungsrecht verweigert, soweit
deren Forschung nicht überwiegend mit öffentlichen Drittmitteln finanziert wird.

„Diese Benachteiligung ist unverständlich und widerspricht dem in den Hochschulgesetzen
verankerten Auftrag zur Forschung an Hochschulen unter Nutzung der Grundmittel und zur
Verbreitung von Wissen", kritisiert Professor Dr. Horst Hippler, Präsident der
Hochschulrektorenkonferenz und derzeitiger Sprecher der Allianz der deutschen
Wissenschaftsorganisationen. "Es entsteht der Eindruck, die Bundesregierung halte Forschung
an den deutschen Hochschulen für zweitklassig."

Darüber hinaus würde die von der Bundesregierung vorgeschlagene Regelung große
Rechtsunsicherheit schaffen: In allen Fällen, in denen Forschung an Hochschulen
mischfinanziert wird, bei Kooperationen zwischen Hochschulen und außeruniversitären
Einrichtungen oder wenn Wissenschaftler an einer Hochschule und einer außeruniversitären
Forschungseinrichtung beschäftigt sind, ist die erforderliche Zuordnung einer Publikation
schlicht nicht durchführbar.

Das Zweitveröffentlichungsrecht sollte aus Sicht der Allianz dazu dienen, möglichst alle
wissenschaftlichen Erkenntnisse, die mit Steuermitteln gefördert werden, frei zugänglich zu
machen, um eine erhöhte Zirkulation von Wissen zu erzielen und den Nutzen der eingesetzten
Steuermittel zu maximieren. Der Gesetzentwurf ist insofern inkonsequent und sollte im
Bundestag entsprechend nachgebessert werden.

Bereits in ihrer Stellungnahme zum Referentenentwurf vom 8. März 2013 haben die
Wissenschaftsorganisationen gemeinsam mit der Kultusministerkonferenz außerdem darauf
hingewiesen, dass insbesondere in den sogenannten MINT-Fächern eine Embargofrist (also der
Zeitraum zwischen Publikation und freier Zugänglichkeit) von sechs Monaten – statt der jetzt
im Entwurf vorgeschlagenen zwölf Monate – angemessen wäre. Diese kürzere Frist ermöglicht
eine freie und öffentliche Zugänglichmachung neuer, aus Steuermitteln finanzierter
wissenschaftlicher Erkenntnisse und trägt den berechtigten wirtschaftlichen Interessen der
Verleger ausreichend Rechnung. Die von der Allianz gemeinsam mit der
Kultusministerkonferenz geforderten Fristen entsprechen im Übrigen den Vorstellungen der EUKommission, wonach die Ergebnisse EU-geförderter Forschung spätestens sechs Monate nach
der Veröffentlichung (in den Geistes- und Sozialwissenschaften nach 12 Monaten) frei
zugänglich sein sollen.

Schon seit 2006 liegt der Bundesrat, was die Regelung eines unabdingbaren
Zweitveröffentlichungsrechts angeht, mit der Allianz auf der gleichen Linie. Zuletzt unterstrich
er dies in seiner Stellungnahme vom 12. Oktober 2012. Vor diesem Hintergrund begrüßt die
Allianz ausdrücklich die vorliegenden Empfehlungen des Ausschusses für Kulturfragen an den
Bundesrat, die zugleich die Änderungsvorschläge von Allianz und Kultusministerkonferenz
aufgreifen.

Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen ist ein Zusammenschluss der
bedeutendsten Wissenschafts- und Forschungsorganisationen in Deutschland. Sie nimmt
regelmäßig zu Fragen der Wissenschaftspolitik, Forschungsförderung und strukturellen
Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems Stellung. Mitglieder der Allianz sind
die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina –
Nationale Akademie der Wissenschaften, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD),
die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Fraunhofer-Gesellschaft, die Helmholtz-
Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die Hochschulrektorenkonferenz, die Leibniz-
Gemeinschaft, die Max-Planck-Gesellschaft und der Wissenschaftsrat.

Ansprechpartner:
Susanne Schilden
Pressesprecherin der HRK
0228/887-152/153
presse@hrk.de

Ministerin Schulze: Eindrucksvoller Beleg erfolgreicher Forschungspolitik

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Wissenschaftsrat empfiehlt zwei NRW-Forschungsbauten für Millionenförderung
Ministerin Schulze: Eindrucksvoller Beleg erfolgreicher Forschungspolitik

Der Wissenschaftsrat empfiehlt, bundesweit neun neue Hochschul-Forschungsbauten, zwei davon in NRW, in die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern aufzunehmen. Das Gesamtvolumen der Förderung beläuft sich auf 290 Millionen Euro für die Förderphase 2014. Der Bund trägt die Hälfte der Projektkosten. Wissenschaftsministerin Schulze freute sich über das Votum des Wissenschaftsrats: „Von den bundesweit neun geförderten Projekten gehen zwei nach Nordrhein-Westfalen. Dies belegt eindrucksvoll den Erfolg unserer Forschungspolitik im Bundesvergleich.“

Gefördert werden sollen an der Universität Düsseldorf das Zentrum für synthetische Lebenswissenschaften ZSL (geschätzte Gesamtprojekt-kosten ca. 36 Millionen Euro) und an der Universität Münster das Center for Soft Nanoscience SoN (geschätzte Gesamtprojektkosten ca. 34 Millionen Euro).

„Mit diesem Bau wird der Ausbau der Molekularen und Synthetischen Lebenswissenschaften an der HHU sichtbar vorangetragen“, sagte Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Rektor der Universität Düsseldorf. „Das ZSL wird ein europaweit herausragendes Gebäude für absolute Spitzenforscher.“

Die Rektorin der Universität Münster, Prof. Dr. Ursula Nelles, sagte: „Mit dem Center for Soft Nanoscience ist es uns erneut gelungen, ein Projekt der Spitzenforschung an der Universität Münster zu realisieren“, erklärte die Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles. „Wir freuen uns aber auch darüber, dass die WWU damit zum Erfolg für Nordrhein-Westfalen bei-getragen hat – das SoN ist ein Glanzlicht für ganz NRW.“

Die formale Entscheidung über die Aufnahme der Vorhaben in die gemeinsame Förderung durch Bund und Länder trifft auf der Basis dieser Empfehlungen die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK). Nord-rhein-Westfalen hatte beim Wissenschaftsrat drei Antragsskizzen eingereicht, die alle vom Ausschuss Forschungsbauten uneingeschränkt positiv bewertet und als geeignete Basis für eine Antragstellung angesehen wurden: Aus den auf dieser Grundlage in der zweiten Stufe von NRW eingereichten drei Vollanträgen wurden die zwei genannten Projekte als förderungswürdig und finanzierbar eingestuft.

Zusammenfassung der WR-Empfehlung:

Baden-Württemberg
•     Universität Heidelberg
Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS)

Bayern
•     Universität Erlangen-Nürnberg
Interdisziplinäres Zentrum für nanostrukturierte Filme (IZNF)
•     TU München
Bayerisches NMR-Zentrum

Berlin
•     HU Berlin
Hybridsysteme Elektronik, Optoelektronik, Photonik

Niedersachsen
•     Universität Osnabrück
Center of Cellular Nanoanalytics (CellNanOs)
•     TU Braunschweig
Laboratory for emerging Nanometrology (LENA)

Nordrhein-Westfalen
•     Universität Düsseldorf
Zentrum für synthetische Lebenswissenschaften ZSL
•     Universität Münster
Center for Soft Nanoscience SoN

Rheinland-Pfalz
•     Universität Mainz
Transnationale Neurowissenschaften (FTN)

Pressereferat
Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 49
40221 Düsseldorf
Tel.  +49 (0211) 896-4791
Fax  +49 (0211) 896-4575

Veranstaltungshinweis: „Helmholtz&Uni“: Neues Dialogforum zur künftigen Wissenschaftslandschaft


Hochbegabungspresse  

Mit ihrer neuen Veranstaltungsreihe „Helmholtz&Uni“ will die Helmholtz-Gemeinschaft gemeinsam mit Universitäten offen über das Zusammenspiel von Universitäten und der außeruniversitären Forschung diskutieren – und zwar dort, wo seit Jahrhunderten das Herz der Wissenschaft schlägt: an den Universitäten selbst. „Helmholtz & Uni“  wird von nun an mehrmals im Jahr stattfinden und aktuelle Fragen zur Entwicklung der deutschen Hochschullandschaft und des deutschen Wissenschaftssystems aufgreifen. Auftakt ist am 6. Mai in der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Wie wird Wissenschaft künftig organisiert sein? Welchen Stellenwert werden die Universitäten haben? Welche Kooperationsformen werden die Forschung am effizientesten fördern? Und welche Rolle sollen und können außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Helmholtz-Gemeinschaft zukünftig spielen?

Wenn es um die Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems geht, sind viele Fragen offen. Die Antworten müssen Hand und Fuß haben, denn sie werden die Zukunft unsere Wissenschaftslandschaft prägen. Helmholtz&Uni gibt verschiedensten Standpunkten ein Forum und lädt zum offenen Dialog ein.

Die erste Helmholtz&Uni-Veranstaltung findet Montag, 6. Mai 2013, um 18.30 Uhr an der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt.
Adresse: Präsidiumsgebäude, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt a. M.

Es diskutieren:
Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Universitätsklinik Frankfurt
Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft
Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Prof. Dr. Wolf Singer, Max Planck Institute for Brain Research / Ernst Strüngmann Institute (ESI) for Neuroscience in Cooperation with Max Planck Society


Moderation: Meinhard Schmidt-Degenhard (Hessischer Rundfunk)
Helmholtz&Uni ist eine öffentliche Veranstaltung.
Die nächste Helmholtz&Uni findet im Juni 2013 statt.

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).


Ansprechpartner für die Medien:
Janine Tychsen
Stellvertretende Leiterin Kommunikation und Medien
Tel.: 030 206 329-24
janine.tychsen@helmholtz.de
Kommunikation und Medien
Büro Berlin
Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
10178 Berlin

Forschungszentrums Jülich: Kurznachrichten April 2013


Monopol-Antimonopol-Struktur (orange) in einem künstlichen Spin-Eis-Gitter
 aus magnetischen Bausteinen (blau). 
Bildquelle: S. Gliga / Argonne National Laboratory


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Spurensuche im Spin-Eis

Neues DFG-Schwerpunktprogramm zu „Mikroschwimmern“
Wundheilung: eine Frage der Selbstorganisation
DKK-Klima-Frühstück zu Luftqualität
Erfolgreiche russische Partner
Termine
Netz


Spurensuche im Spin-Eis

Ein internationales Forscherteam unter Jülicher Beteiligung schlägt eine neue Möglichkeit vor, um exotische Materialeigenschaften in bestimmten nanostrukturierten Magneten experimentell zu finden und zu analysieren. Die Forscher erwarten, dass sich damit Eigenschaften in sogenannten künstlichen Spin-Eis-Materialien leichter aufspüren lassen, mit deren Hilfe einmal neuartige Logikelemente für die Datenverarbeitung entwickelt werden könnten. Die Erkenntnisse sind in der angesehenen Fachzeitschrift „Physical Review Letters“ nachzulesen.

Spin-Eis-Materialien besitzen außergewöhnliche Eigenschaften. Unter anderem können sich darin magnetische Monopole und Antimonopole bilden, die paarweise über Ketten magnetischer Bausteine miteinander im Kontakt stehen. Die Physiker zeigten nun mithilfe von Computersimulationen, dass sich solche magnetischen Strukturen in künstlichem Spin-Eis anhand charakteristischer Schwingungen im Mikrowellenbereich identifizieren lassen. Wie ein Fingerabdruck geben die Schwingungen Auskunft über das Auftreten von Monopolen und über ihre Häufigkeit in der untersuchten Probe. Erzeugen lassen sich die Schwingungen, indem man die Proben anregt, etwa durch einen Magnetfeldpuls oder einen Laserpuls.

Weil sich die Monopol-Strukturen in künstlichem Spin-Eis platzieren und bewegen lassen, schlagen die Forscher vor, sie für die Konzeption neuartiger Logikelemente zu nutzen, in denen anstelle von Ladung magnetische Schwingungswellen fließen sollen. In den Logikelementen würden die Strukturen ähnlich wie ein Wellenbrecher wirken und die Ausbreitung der Wellen steuern. Künstliche Spin-Eis-Materialien lassen sich durch geschicktes Arrangement winziger magnetischer Bereiche, die jeweils als ein magnetischer Baustein fungieren, gezielt entwerfen, zum Beispiel per Lithografie.

Originalveröffentlichung:
Spectral Analysis of Topological Defects in an Artificial Spin-Ice Lattice; Sebastian Gliga, Attila Kákay, Riccardo Hertel, Olle G. Heinonen; PRL 110, 117205 (2013),
DOI: 10.1103/PhysRevLett.110.117205

Informationen zum Peter Grünberg Institut, Bereich Magnetische Eigenschaften (PGI-6):



Prof. Gerhard Gompper vom Forschungszentrum Jülich ist Koordinator eines neuen Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Titel: „Microswimmers – From Single Particle Motion to Collective Behaviour”.

Das Programm befasst sich mit den biologischen und synthetischen Systemen der sogenannten „Mikroschwimmer“, also z.B. Spermien und Bakterien oder Nanostäbchen. Denn der interne Antriebsmechanismus vieler „Mikroschwimmer“ ist ebenso bedeutsam wie bislang nur ungenügend verstanden wie auch ihr kollektives Verhalten, z.B. die Bildung von „Schwärmen“ oder die selbstbestimmte Bewegung zu einem bestimmten Ziel. Ein besseres Verständnis könnte es aber ermöglichen, künstliche Schwimmer herzustellen und damit biologische Systeme zu imitieren oder gezielt zu beeinflussen. Mikroschwimmer werden in Jülich am Institute of Complex Systems (ICS) erforscht.

Die DFG fördert die insgesamt 13 neuen Schwerpunktprogramme mit 64 Millionen Euro. Sie sollen im April 2014 ihre Arbeit aufnehmen und laufen in der Regel sechs Jahre. 

Informationen zum Institute of Complex Systems, Bereich Theorie der Weichen Materie und Biophysik:


Wundheilung: eine Frage der Selbstorganisation

Wenn eine Wunde heilt, bilden Zellen eine neue Gewebeschicht. Das Zellwachstum ist ein kollektiver, selbstorganisierter Prozess, bei dem sich Zellen immer wieder teilen und wandern, bis die Wunde überwachsen ist. Eine internationale Forschergruppe mit Jülicher Beteiligung hat eine Erklärung gefunden, wie sich Zellen mit einem einfachen mechanischen Prinzip orientieren beziehungsweise koordinieren können. Die Forscher, zu dem der Biophysiker Dr. Jens Elgeti vom Bereich Theorie der Weichen Materie und Biophysik (ICS-2 / IAS-2) gehört, konnten mit Hilfe von Computersimulationen Ergebnisse einer anderen Wissenschaftlergruppe erklären und erfolgreich am Rechner reproduzieren.

Die andere Forschergruppe hatte bei Experimenten zum Wachstumsprozess von Zellen überraschend festgestellt, dass Zellkolonien dabei nicht unter Druck, sondern unter Spannung stehen. Eigentlich hätte man erwarten können, dass Zellen bei der Teilung ihre Nachbarn einfach nur wegdrücken und so das ganze Gewebe unter Druck steht. Tatsächlich ist es eher wie beim Tauziehen. Die Zellen ziehen in eine Richtung – und zwar sowohl die Zellen vorne in den ersten Reihen einer Schicht als auch die ganz hinten. So entsteht eine Spannung. Jens Elgeti und seine Kollegen hatten sich daraufhin gefragt: Woher wissen Zellen, die nicht in vorderster Reihe stehen, in welche Richtung sie ziehen sollen? Ihre Antwort ist eine rein mechanische Erklärung. „Es ist etwa so, als ob man sich blind durch eine Menge von anderen Blinden bewegt. Man stößt gegen etwas und ändert dann die Richtung. Irgendwann laufen dann alle in eine Richtung – selbst organisiert, ohne dass irgendein Signal, etwa ein chemischer Botenstoff, allen Zellen vorher gesagt hat, dass es genau diese Richtung werden soll“, erklärt der Jülicher Forscher.

Die Ergebnisse könnten für die Wundheilung interessant werden. Denn die Experimente, die das Forscherteam um Jens Elgeti am Rechner reproduzierte, gelten als Modellsysteme für Wundheilung. Es sind aber noch einige Fragen zu klären. Die Wissenschaftler vermuten, dass sich die Zellen bei der Wundheilung durch die Spannung schneller teilen und – was entscheidender sein könnte – die Spannung der neuen Gewebeschicht das darunter liegende Gewebe wie ein Heftpflaster zusammenhält.   

Originalveröffentlichung:
Alignment of cellular motility forces with tissue flow as a mechanism for efficient wound healing.
Markus Basan, Jens Elgeti, Edouard Hannezo, Wouter-Jan Rappel, Herbert Levine.
Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) 2013, Vol. 110 Nr. 7, http://www.pnas.org/content/110/7/2452

Informationen zum Institute of Complex Systems, Bereich Theorie der Weichen Materie und Biophysik (ICS-2 / IAS-2):


DKK-Klima-Frühstück zu Luftqualität

Prof. Andreas Wahner, Direktor des Instituts für Energie- und Klimaforschung des Forschungszentrums Jülich, war einer der beiden Referenten beim ersten „DKK-Klima-Frühstück“, das das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) im April in Berlin veranstaltete. Thema: Luftqualität. Anlass war die anstehende Überarbeitung der EU-Richtlinie zur Luftqualität in diesem Jahr. Unter der Fragestellung „Sind Umweltzonen nutzlos? – Leipzig und Peking, Stadt vs. Megacity – ein Vergleich“ erhielten Journalisten wissenschaftliche Hintergrundinformationen zu den Schadstoffen und den Möglichkeiten, sie zu vermeiden. Wahner und Prof. Andreas Macke, Direktor des Leipziger Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung, zeigten, wie die menschengemachten Partikel – genannt Ruß, Feinstaub oder Aerosole, sowohl in unser Klima als auch in unsere Gesundheit tief eingreifen.

Das DKK-Klima-Frühstück greift monatlich oder zweimonatlich virulente Themen auf und lädt hierzu Medienvertreterinnen und  -vertreter zu einem Hintergrundgespräch ein. Experten aus den Mitgliedsinstitutionen des DKK beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Ein autorisierter Kurzbericht wird im Nachgang Politik und Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das nächste DKK-Klima-Frühstück findet im Juni zum Thema Emissionshandel statt.

Weitere Informationen:

Informationen zum Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Troposphäre (IEK-8):


Erfolgreiche russische Partner

Der russische Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew stattete am Rande eines Treffens mit Studenten des Moscow Institute of Physics and Technology (MIPT) auch dem „Laboratory of Advanced Research on Membrane Proteins“ des Instituts einen Besuch ab. Das Labor arbeitet  mit dem Institute of Complex Systems, Bereich Molekulare Biophysik, des Forschungszentrums Jülich zusammen.

Direktor Prof. Georg Büldt, Co-Direktor Valentin Borshchevskiy und weitere Mitarbeiter informierten den Ministerpräsidenten über die biologische Strukturforschung, die in dem Labor betrieben wird. Sie stellten ihm Kristalle des Membranproteins Bacteriorhodopsin unter einem Lichtmikroskop vor  und erläuterten die zugehörige Biochemie. Borshchevskiy führte Medwedjew die Röntgenanlage vor, mit der Membranproteinkristalle untersucht werden.

Von einem weiteren Beispiel für eine erfolgreiche Partnerschaft  von Jülicher Forschern und ihren russischen Kollegen berichtete unterdessen Prof. Victor Matveev, Direktor des Joint Institute for Nuclear Research (JINR) in Dubna. Die russischen Wissenschaftler konnten dort zusammen mit Jülicher Wissenschaftlern die stochastische Strahlkühlung am Teilchenbeschleuniger Nuclotron erfolgreich in Betrieb nehmen. Dabei handelt es sich um eine Methode der Hochfrequenztechnik, einen Ionenstrahl gezielt in seiner Strahlqualität zu verbessern. Wissenschaftler des Jülicher Instituts für Kernphysik (IKP) unter Leitung von Prof. R. Maier unterstützten die russischen Kollegen bei der Fertigung und Inbetriebnahme mit ihren Erfahrungen aus der Arbeit mit dem Teilchenbeschleuniger COSY.

Die neuen Erkenntnisse sind wichtig für das Beschleunigerprojekt NICA des JINR. Die am Nuclotron gewonnenen Erfahrungen können jetzt genutzt werden, um weitere Hochfrequenzkomponenten für den Hochenergie-Speicherring (HESR) bei dem Darmstädter Beschleunigerprojekt FAIR zu entwickeln und in Betrieb zu nehmen.

Informationen zum Institute of Complex Systems, Molekulare Biophysik (ICS-5):

Informationen zum Institut für Kernphysik (IKP):


Aktuelle Termine:
Auf Seite http://www.fz-juelich.de/termine finden Sie aktuelle Konferenzen und Veranstaltungen im und mit dem Forschungs­zentrum Jülich, unter anderem:

Buchpräsentation „Strom“

6. Mai, Haus der Bundespressekonferenz, Berlin
Prof. Christoph Buchal vom Forschungszentrum Jülich stellt am Montag, 6. Mai, im Haus der Bundespressekonferenz sein neues Buch „Strom“ vor. Beginn ist um 11 Uhr, Adresse: Schiffbauerdamm 40.

Mehr Informationen zum Buch:

Erstes internationales CEPLAS-Symposium

2. und 3. Mai, Köln und Düsseldorf
Die Zielsetzung des Exzellenzclusters CEPLAS (Cluster of Excellence on Plant Sciences) ist es, die grundlegenden Mechanismen zu entschlüsseln, die für ein ressourceneffizientes Pflanzenwachstum essentiell sind. Dazu bündelt CEPLAS die Fachkompetenz der Universitäten Köln und Düsseldorf, des Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung sowie des Forschungszentrums Jülich. Am Donnerstag und Freitag, 2. und 3. Mai, veranstaltet CEPLAS in Köln und Düsseldorf sein erstes internationales Symposium.

Ausführliche Informationen und Veranstaltungsorte:


Netz

Mobile Website
Seit März ist die Website des Forschungszentrums auch für mobile Geräte optimiert. Sie umfasst den gesamten Webauftritt des Forschungszentrums und passt sich automatisch der Breite des Bildschirms des jeweiligen Handys oder Tablets an. Nutzer, die zum Beispiel mit ihrem Handy auf die Website gehen, bekommen automatisch die mobile Version angezeigt.

Website des Forschungszentrums Jülich:

Pressekontakt:
Erhard Zeiss, Tel. 02461 61-1841, e.zeiss@fz-juelich.de


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Forschungszentrum Juelich GmbH
52425 Juelich
Sitz der Gesellschaft: Juelich
Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Dueren Nr. HR B 3498
Vorsitzender des Aufsichtsrats: MinDir Dr. Karl Eugen Huthmacher
Geschaeftsfuehrung: Prof. Dr. Achim Bachem (Vorsitzender),
Karsten Beneke (stellv. Vorsitzender), Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt,
Prof. Dr. Sebastian M. Schmidt
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Freitag, 26. April 2013

Eure Wahl! Bundesweiter Schul-Aktionstag am 7. Juni 2013 / Kostenlose Materialien für Lehrer und Schüler bei der bpb



Hochbegabungspresse



Anlässlich der Bundestagswahl am 22. September 2013 findet am 7. Juni 2013 ein bundesweiter Schul-Aktionstag statt. Die Kinderpolitikseite HanisauLand.de der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und die ZDF-Kindernachrichtensendung logo! laden Schüler und Lehrer ein, sich mit dem Thema Bundestagswahlen zu beschäftigen.

Der Aktionstag bildet den Abschluss einer Online-Wahl, die noch bis zum 7. Juni 2013, 16.00 Uhr, läuft. Die Aktion „Eure Wahl!“ richtet sich an die Klassen 3 bis 8 aller Schulformen. Unter www.logo.de stimmen die Klassen über Themen ab, die ihnen wichtig sind. Zudem können Wünsche und Forderungen an die Politik formuliert werden. Die teilnehmenden Schüler sollen mit Hilfe einer simulierten Wahlaktion lernen, sich mit politisch-gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen und verstehen, wie Wahlen in Deutschland funktionieren.

Die Ergebnisse der Online-Wahl werden ausgewertet und in Form eines Themen-Rankings in den logo!-Kindernachrichten am 7. Juni 2013 (19.25 Uhr bei KiKA) präsentiert. Die Aktivitäten der bpb für die Bundestagswahlen im September 2013 stehen neben der Wissensvermittlung ganz im Zeichen der Wählermotivation. Thomas Krüger, Präsident der bpb, sagt dazu: „Kinder und Jugendliche sollten die ersten Wahlerfahrungen schon möglichst früh machen und demokratische Prozesse kennenlernen, um aktiv an Politik und gesellschaftlichen Entscheidungen mitwirken zu können.“

HanisauLand.de ist das Internetangebot der bpb für Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren. Hier werden komplexe Inhalte aus Politik und Gesellschaft kindgerecht erklärt.

Auf www.bpb.de/shop können kostenlose Unterrichtsmaterialien zur Aktion bestellt werden, zum Beispiel das HanisauLand-Sonderheft für Schüler und das Begleitheft für Lehrer. 

Das Online-Angebot der Kindernachrichtensendung logo! auf www.logo.de umfasst aktionsbegleitend auf den „Macht mit“-Seiten zahlreiche Informationen und Erklärfilme zum Thema Wahl sowie das interaktive Online-Spiel “logo!Wahlcity“. 

Weitere Informationen unter: www.hanisauland.de/eurewahl
Das Logo zur Aktion zum Download unter: www.bpb.de/158921


Pressekontakt:
Bundeszentrale für politische Bildung
Daniel Kraft
Adenauerallee 86
53113 Bonn

Tel +49 (0)228 99515-200
Fax +49 (0)228 99515-293
presse@bpb.de
www.bpb.de/presse

Deutscher Bibliotheksverband unterstützt Forderung nach reduziertem Steuersatz für elektronische Publikationen



Hochbegabungspresse


Auf einer Veranstaltung der CDU/CSU-Fraktion am 24. April hat sich Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, für den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent für E-Books und Hörbücher ausgesprochen. Bei der Soiree, die im Reichstag unter dem Motto "Das Gedruckte – nur noch etwas für Nostalgiker?" stattfand, betonte er, dass es schwer zu begründen sei, dass E-Books wie gedruckte Bücher preisgebunden seien, aber einen unterschiedlichen Mehrwertsteuersatz besäßen. Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) unterstützt diese Forderung und weist erneut darauf hin, dass auch für die Ausleihe von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken dringender Handlunsgbedarf besteht.

Bereits im Oktober 2012 hat der Deutsche Bibliotheksverband die Geleichbehandlung von elektronischen und gedruckten Informationen gefordert. Für gedruckte Bücher und Zeitschriften gilt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7%, für  elektronische Ressourcen gelten 19%. Der volle Mehrwertsteuersatz auf elektronische Informationsressourcen gleicht einer Steuer auf Wissen.

Ungelöst ist auch das Problem der elektronischen Ausleihe durch öffentliche Bibliotheken: Rechteinhabern steht es zurzeit unter den gegebenen gesetzlichen Bedingungen völlig frei, zu entscheiden, ob sie den Zugang zu einem bestimmten Werk gewähren möchten und zu welchen Bedingungen. Die Bibliothek kann daher ohne die Erlaubnis des Rechteinhabers keine E-Books lizensieren und verleihen. E-Books können auch nicht weiter verkauft oder weggegeben werden. Bibliotheken verlieren somit die Kontrolle über ihren Bestandsaufbau und das Bestandsmanagement. Die mangelnde Bereitschaft einiger Verlage, ihre Inhalte für Bibliotheken zu lizensieren, wird sich auf die Aufgabe Öffentlicher Bibliotheken, umfassende Kultur- und Informationsdienstleistungen und qualitätsvolle Auswahl für alle Bürger anzubieten, empfindlich auswirken.

Der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes Dr. Frank Simon-Ritz sagt: „Bei der elektronischen Ausleihe durch Öffentliche Bibliotheken herrscht eine erhebliche Rechtsunsicherheit. Wir fordern Bund und Länder auf, eindeutige Regelungen für faire Lizenzvergabemodelle zu schaffen und eine entsprechende Aktualisierung des Urheberrechts vorzunehmen und so für Rechtssicherheit zu sorgen“.

Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.000 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr als 60 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehören auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.

Kontakt:  Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Maiken Hagemeister, Pressesprecherin und Leitung Kommunikation, Tel.: 0 30/644 98 99 25


Mehr BAföG ja, Studiengebühren nein


Hochbegabungspresse



·         Deutsches Studentenwerk (DSW) begrüßt Vorstoß der Wirtschaft zur Hochschulfinanzierung, sieht aber einzelne Punkte kritisch
·         Handelsblatt zitiert aus Konzeptpapier von BDI, BDA, Stifterverband und Institut der deutschen Wirtschaft zur Hochschulfinanzierung
·         DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde zu den Vorschlägen: „Viel Richtiges und Sinnvolles, einige Punkte problematisch“
·         Meyer auf der Heyde: „Unverständlich, warum der Ladenhüter Studiengebühren wieder ins Schaufenster gestellt wird“
·         „Studienkredite sind keine Alternative zum BAföG“

Berlin, 26. April 2013. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) begrüßt, dass die Wirtschaft ein Konzept zur Hochschulfinanzierung vorlegt, und besonders, dass sie vorschlägt, das BAföG regelmäßig zu erhöhen. Andere Punkte wie nachgelagerte Studiengebühren oder Studienkredite sieht der Studentenwerks-Verband allerdings kritisch.

Das Handelsblatt zitiert in seiner heutigen Ausgabe aus einem gemeinsamen Konzeptpapier zur Hochschulfinanzierung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft und des Instituts der deutschen Wirtschaft.

Zu den im Handelsblatt-Artikel geschilderten Punkten erklärt DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde:

„Es gibt bei den Vorschlägen einige Gemeinsamkeiten zwischen Wirtschaft und Deutschem Studentenwerk. Auch wir halten es für erforderlich, dass Bund und Länder gemeinsam die Hochschulfinanzierung stemmen. Auch wir fordern, dass das Kindergeld direkt an die Studierenden ausbezahlt wird.

Eine regelmäßige Erhöhung des BAföG fordert das Deutsche Studentenwerk schon seit langem, und es freut uns, dass sich die Wirtschaft diese Forderung nun zu eigen macht. Den BAföG-Darlehensanteil für Bachelor-Studierende auf 8.000 Euro zu begrenzen, ist kein wirklich großer Schritt. Warum soll die bisherige Darlehensdeckelung von 10.000 Euro nach Studiengängen differenziert werden?

Nachgelagerte Studiengebühren – das kann man nicht anders denn als Ladenhüter bezeichnen, der wieder ins Schaufenster gestellt wird. Studiengebühren haben in Deutschland keine gesellschaftliche und politische Akzeptanz mehr. Man kann nicht einerseits mehr BAföG fordern und andererseits die Studierenden durch Gebühren belasten; das wäre ein Nullsummenspiel.

Und anstatt auf Studienkredite zu setzen, sollten besser beim BAföG die Freibeträge erhöht werden, so dass mehr Studierende vom BAföG profitieren können. Studienkredite sind keine wirklich Alternative zu einer starken staatlichen Studienfinanzierung.“


Stefan Grob
Referatsleiter Presse/Kultur
Stellvertreter des Generalsekretärs
Deutsches Studentenwerk
Monbijouplatz 11
10178 Berlin
Tel: 030-29 77 27-20
Mobil: 0163 29 77 272
Fax: 030-29 77 27-99
PC-Fax: 030-29 77 27-55 20

2. Mai 2013, Bonn, 19 Uhr, Bundeskunsthalle: „Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus“

Qualitätssiegel zum Jubiläum: Wissenschaftler feiern den 10. Jahrestag der deutsch-französischen Arktisstation auf Spitzbergen und deren Aufnahme in neues Klimadatennetzwerk




Präsentation des GRUAN-Zertifikates


Observatoriumsleiterin Dr. Marion Maturilli (AWI Potsdam, links)
 und Dr. Holger Vömel (GRUAN-Lead Center, rechts) präsentieren
 das GRUAN-Zertifikat für die AWIPEV-Station. 
Foto: Holger Deckelmann, Alfred-Wegener-Institut



Hochbegabungspresse

Bremerhaven/Ny-Ålesund, 26. April 2013. An der deutsch-französischen Arktis-Forschungsstation AWIPEV auf Spitzbergen gibt es heute gleich zweifach Grund zur Freude: Zum einen feiert die Wissenschaftsgemeinde am nördlichsten Forschungsstandort der Welt den 10. Jahrestag der Kooperation zwischen dem deutschen Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und dem französischen Institut Polaire Paul Emile Victor (IPEV). Zum anderen erhält die Station am heutigen Tag als erste meteorologische Einrichtung weltweit das Qualitätssiegel des Klimadatennetzwerkes GRUAN. Dessen Ziel ist es, Höhenprofile von Klimaparametern wie Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit weltweit nach einheitlichen Qualitätsstandards zu messen, um die Beobachtungen global vergleichen zu können. 

Wer das Klimasystem unserer Erde verstehen will, braucht verlässliche Daten – zum Beispiel über die Temperatur, den Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit. Verlässlich und miteinander vergleichbar sind diese Messdaten allerdings nur, wenn sie auf einheitliche Art und Weise erfasst werden. „Ein Badewannenthermometer gibt eine Temperatur natürlich deutlich ungenauer an als ein Präzisionsthermometer. Auch meteorologische Messgeräte können unterschiedliche Messgenauigkeiten haben. Deshalb ist es für Klimaforscher entscheidend, dass die Messungen an den verschiedenen Stationen weltweit vergleichbar sind. Nur so können Wissenschaftler im Anschluss verlässliche Klimatrends aus diesen Daten ablesen“, sagt AWI-Meteorologin Dr. Marion Maturilli, Leiterin des meteorologischen Observatoriums an der deutsch-französischen Arktis-Forschungsstation AWIPEV in Ny-Ålesund, Spitzbergen. 

Als weltweit allererste Messstation ist das meteorologische Observatorium der deutsch-französischen Arktis-Forschungsstation nach den Standards des Global Climate Observing System Reference Upper Air Network (GRUAN) zertifiziert worden – einem internationalen Klimareferenznetzwerk, initiiert von der World Meteorological Organization, der Intergovernmental Oceanographic Commission, der UNESCO, des United Nations Environment Programme und des International Council for Science. 

„Für uns verändert sich mit dieser Zertifizierung vor allem die Messung selbst. Wann immer wir jetzt einen unserer Wetterballons steigen lassen, führen wir zuvor am Boden verschiedene Vergleichsmessungen mit der Radiosonde durch, die wir anschließend am Ballon befestigen. Diese Kalibrierung der Radiosonde erfolgt im Labor in einer Wolkenkammer und in einem kleinen Windkanal mit Präzisionsthermometer und -feuchtemesser. Das heißt, wir wissen ganz genau, wie und mit welcher Genauigkeit die Sensoren der Radiosonde reagieren“, sagt Marion Maturilli. 

Die Vergleichsdaten aus dem Labor sowie die per Funk übertragenen meteorologischen Messwerte vom eigentlichen Ballonaufstieg werden anschließend an das GRUAN-Lead Center am Meteorologischen Observatorium Lindenberg des Deutschen Wetterdienst übertragen. „Die Kollegen dort werten die Messungen aus und nehmen jene Korrekturen vor, die sich aus den Vergleichsmessungen ergeben haben“, erklärt die Meteorologin.
Die offizielle Übergabe des GRUAN-Zertifikates durch Dr. Holger Vömel, Leiter des GRUAN Lead Centers, wird heute den Höhepunkt der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Jahrestag der deutsch-französischen Forschungskooperation in Ny-Ålesund bilden. Im Jahr 2003 hatten der damalige AWI-Direktor Prof. Dr. Jörn Thiede und IPEV-Leiter Dr. Gerard Jugie beschlossen, ein Signal für eine gemeinsame europäische Polarforschung zu geben. Sie wollten Zusammenarbeit nicht mehr länger nur predigen, sondern setzten sie durch die Fusion der deutschen und französischen Forschungsstation zur AWIPEV-Station in die Realität um. 

Eine Initiative, die sich in der Praxis bestens bewährt hat: „Die Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen und Kolleginnen klappt hervorragend. Der beste Beleg dafür ist unser gemeinsames Überwinterungsteam, das wir seit fünf Jahren zusammenstellen und gemeinsam ausbilden. Vor Ort stellt sich dann gar nicht mehr die Frage, wer aus Deutschland kommt und wer aus Frankreich“, sagt AWI-Stationskoordinator Dr. Roland Neuber. 

AWIPEV ist bis heute die größte Forschungsstation in Ny-Ålesund. Pro Jahr beherbergt sie etwa 130 bis 150 Wissenschaftler aus Deutschland und Frankreich. „Noch leben und arbeiten diese Kollegen und Kolleginnen in sechs verschiedenen Gebäuden über ganz Ny-Ålesund verteilt. Wir wünschen uns deshalb einen Stationsneubau und entwerfen gerade mit einer Seminargruppe der Bremer ‚School of Architecture’ Pläne für ein solches gemeinsames Gebäude“, erzählt Roland Neuber. 

Welcher Entwurf am Ende umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass das Interesse der Wissenschaft an der nördlichsten Forschungsstation der Welt wächst. „Seitdem wir auch unser neues Unterwasserobservatorium zum Einsatz gebracht haben, bekommen wir vermehrt  Kooperationsanfragen von Forschern anderer Nationen. Denn Themen wie Ozeanversauerung oder die Frage nach den physikalischen Veränderungen des Ozeans im Zuge des Klimawandels sind hochaktuell und lassen sich hier im Kongsfjord bestens untersuchen“, sagt Roland Neuber. 

Schlagzeilen macht die AWIPEV-Station aber auch mit ihrer Atmosphärenforschung. So hatten AWI-Wissenschaftler aus Potsdam zum Beispiel im Frühjahr des Jahres 2011 mit ihren Untersuchungen in Ny-Ålesund dazu beigetragen, das erste Ozonloch über der Arktis zu erfassen. 

Einen Wetterballon mit einer Ozonsonde im Schlepptau schickt das Team um AWI-Meteorologin Marion Maturilli einmal wöchentlich in den arktischen Himmel. Auch deren Daten werden bald in das GRUAN-Datennetzwerk eingespeist. „Langfristig verfolgen wir mit unseren nun zertifizierten Messungen drei Ziele. Sie sollen helfen, Klimatrends besser nachzuweisen, dienen als Vergleichsgröße für Satellitenmessungen und fließen in wissenschaftliche Studien atmosphärischer Prozesse ein“, sagt die Observatoriumsleiterin. Und weil sie und ihre Kollegen auf diese Arbeit auch ziemlich stolz sind, freuen sie sich besonders, dass die GRUAN-Zertifizierung zum 10. AWIPEV-Jubiläum erfolgt und damit der gemeinsamen Station heute ein weiteres Aushängeschild verliehen wird. 

Glossar:
Radiosonde 
Eine Radiosonde ist ein etwa 200 Gramm schweres Instrument mit Sensoren zur Messung der meteorologischen Größen Luftdruck, Temperatur, und Feuchte. Ihre Position wird über GPS bestimmt, und daraus auch die Daten für Windrichtung und -geschwindigkeit ermittelt. Die Radiosonde wird an einem mit Helium gefüllten Ballon gestartet und gelangt mit einer Steiggeschwindigkeit von fünf Meter pro Sekunde in eine Höhe von etwa 30 Kilometer. Auf ihrem Weg durch die Atmosphäre funkt sie jede Sekunde die Messwerte an die Bodenstation, sodass sich vertikale Profile der Messgrößen ergeben. Für den Aufstieg in diese Höhe benötigt sie etwa 90 Minuten. An der AWIPEV-Station in Ny-Ålesund starten Mitglieder des Stationsteams täglich eine solche Radiosonde.

GRUAN 
Die Abkürzung GRUAN steht für Global Climate Observing System Reference Upper Air Network, einem internationalen Klimareferenznetzwerk, das ins Leben gerufen wurde von der World Meteorological Organization (WMO), der Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) der UNESCO, des United Nations Environment Programme (UNEP) und des International Council for Science (ICSU). Sein Ziel lautet, hochgenaue Langzeitdaten über die physikalischen Merkmale der Atmosphäre zu sammeln, sodass mit ihrer Hilfe aussagekräftige Atmosphären-Höhenprofile erstellt werden können. Das GRUAN-Lead Center hat seinen Sitz am Meteorologischen Observatorium Lindenberg des Deutschen Wetterdienstes. Seine Mitarbeiter koordinieren die Messstandards, bilden Wissenschaftler und Ingenieure wie beispielsweise das AWIPEV-Überwinterungsteam aus, verarbeiten die einlaufenden Daten, kontrollieren ständig deren Qualität und stellen diese der Wissenschaft zur Verfügung. 


Hinweise für Redaktionen:
Druckbare Bilder von den Forschungsarbeiten an AWIPEV finden Sie in der Onlineversion dieser Pressemitteilung unter: http://www.awi.de/de/aktuelles_und_presse/pressemitteilungen/ 

Mehr Informationen zur AWIPEV-Station finden Sie auf der englisch-sprachigen Stationswebseite www.awipev.eu.

Ihre wissenschaftlichen Ansprechpartner am Alfred-Wegener-Institut sind Marion Maturilli (E-Mail: Marion.Maturilli@awi.de) und Roland Neuber (E-Mail: Roland.Neuber@awi.de). Beide sind derzeit an der AWIPEV-Station in Ny-Ålesund, vereinbaren aber gern via E-Mail individuelle Telefontermine mit Ihnen. Anderenfalls steht Ihnen in der Abteilung Kommunikation und Medien Sina Löschke (Tel. 0471 4831-2008, E-Mail: medien@awi.de) für Rückfragen zur Verfügung. 

Folgen Sie dem Alfred-Wegener-Institut auf Twitter (https://twitter.com/#!/AWI_de) und Facebook (www.facebook.com/AlfredWegenerInstitut). So erhalten Sie alle aktuellen Nachrichten sowie Informationen zu kleinen Alltagsgeschichten aus dem Institutsleben. 

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

Alfred-Wegener-Institut
Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Kommunikation und Medien
Postfach 12 01 61, 27515 Bremerhaven 
Tel. 0471 4831-2008
E-Mail: medien@awi.de

Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015