Translate

Freitag, 29. September 2017

Überschallgasströmungen als Überbleibsel aus dem Urknall steuern die Bildung massereicher Schwarzer Löcher


Ein massereicher Stern entsteht: Projektion der Dichteverteilung der dunklen Materie (Hintergrund und oberes Bild) sowie der interstellaren Materie (die drei unteren Bilder). Abbildungen: Shingo Hirano, Takashi Hosokawa, Naoki Yoshida, Rolf Kuiper.



Forscherteam unter Beteiligung der Universität Tübingen entwirft ein Szenario im frühen Universum, das die Existenz der rätselhaften supermassereichen Objekte erklären könnte


Jüngeren Entdeckungen zufolge sind in einer Entfernung von 13 Milliarden Lichtjahren supermassereiche Schwarze Löcher zu finden – sie entstanden bereits im frühen Universum. Schwarze Löcher bestehen aus einer derart kompakten Masse, das die von ihr erzeugte Schwerkraft in der Umgebung alle Materie und Energie in die Löcher hineinzieht. Als supermassereich oder supermassiv werden Objekte mit einer mindestens 100.000-fachen Masse unserer Sonne bezeichnet. Bisher stellte die schnelle Entstehung der supermassiven Schwarzen Löcher, möglicherweise nur einige Hundert Millionen Jahre nach dem Urknall, die Forschung vor Rätsel. Nun ist es einem internationalen Forscherteam unter Beteiligung von Dr. Rolf Kuiper vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen gelungen, das Rätsel mithilfe einer Supercomputer-Simulation zu lösen: Gasströme mit Überschallgeschwindigkeit, die sich schon beim Urknall formierten, können die Bildung von schnell wachsenden massiven Schwarzen Löchern verursachen. Die neue Studie wird in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht.

„Diese Erkenntnis ist ein bedeutender Fortschritt“, sagt der Autor Dr. Shingo Hirano, der zurzeit an der University of Texas in Austin forscht. Eine Entfernung von 13 Milliarden Lichtjahren entspricht dem Zustand des sich immer weiter ausdehnenden Universums zu einer Zeit, als es erst fünf Prozent des heutigen Alters erreicht hatte. Bestehende Theorien zur Bildung und Entwicklung der Schwarzen Löcher in dieser gewaltigen Entfernung von der Erde griffen nicht, weil auch wenig über die beteiligten physikalischen Mechanismen bekannt ist. In theoretischen Studien hatten Forscher bisher vermutet, dass sich die Schwarzen Löcher aus Überresten der ersten Sternengeneration nach dem Urknall gebildet haben könnten oder direkt durch einen Gravitationskollaps einer frühen massereichen Gaswolke. Doch zeigte sich, dass die Prozesse viel zu lange dauern würden, um in kurzer Zeit supermassive Schwarze Löcher zu formen, oder zumindest hätte dies sehr spezielle Bedingungen erfordert.

Keim für ein extrem schnelles Sternenwachstum

Das Forscherteam entdeckte einen vielversprechenden physikalischen Prozess, durch den sich ein massives Schwarzes Loch schnell genug bilden könnte. Den Schlüssel bilden Überschallgasströmungen, die mit dunkler Materie wechselwirken. Dunkle Materie ist nicht sichtbar, Forscher können ihre Existenz nur indirekt erschließen. Die Supercomputer-Simulation des Forscherteams ergab, dass sich ein massiver Klumpen dunkler Materie 100 Millionen Jahre nach Entstehung des Universums gebildet hatte. Die dunkle Materie fing Gasströme mit Überschallgeschwindigkeit ein, die beim Urknall entstanden waren. Es bildete sich eine dichte, turbulente Gaswolke. Im Inneren begann sich ein Protostern, ein Vorstadium eines Sterns, zu entwickeln. „Im umgebenden Gas war mehr als genug Material, das er aufnehmen konnte. Der Stern wuchs in kürzester Zeit zu extremer Größe heran, ohne viel Strahlung abzugeben“, sagt Rolf Kuiper, der an der Universität Tübingen eine Emmy Noether-Forschungsgruppe zur Bildung der massivsten Sterne im heutigen Universum leitet.

Als der Stern die 34.000-fache Masse unserer Sonne erreicht hatte, kollabierte er aufgrund seiner eigenen Schwerkraft und hinterließ ein massives Schwarzes Loch. Solche massiven Schwarzen Löcher aus dem frühen Universum wuchsen weiter oder verschmolzen zu supermassiven Schwarzen Löchern. „Unseren Berechnungen zufolge müsste in jeder Richtung ein massives Schwarzes Loch in drei Milliarden Lichtjahren zu finden sein – dieser Wert deckt sich bemerkenswert gut mit der beobachteten Dichte supermassiver Schwarzer Löcher“, sagt Dr. Hirano.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Studienergebnisse eine wichtige Grundlage für weitere Untersuchungen an massiven Schwarzen Löchern bilden. Denn davon, so hoffen sie, werden noch viele weitere entdeckt im weit entfernten Universum, sobald im kommenden Jahr das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA ins All geschossen wird und Daten liefert.


Publikation:
Shingo Hirano, Takashi Hosokawa, Naoki Yoshida, Rolf Kuiper: Supersonic Gas Streams Enhance the Formation of Massive Black Holes in the Early Universe. Science, 29. September 2017. DOI: https://doi.org/10.1126/science.aai9119  


Kontakt:
Dr. Rolf Kuiper
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Astronomie und Astrophysik
rolf.kuiper[at]uni-tuebingen.de

Donnerstag, 28. September 2017

40 Jahre Biotechnologie am Forschungszentrum Jülich – eine Erfolgsgeschichte

Jülich, 28. September 2017 – Wichtige Entdeckungen, zahlreiche Preise, Millionenförderungen, erfolgreiche Ausgründungen – Gründe genug, das 40-jährige Bestehen des Instituts für Biotechnologie im Forschungszentrum Jülich mit einem Festakt zu begehen. "Die Biotechnologie ist eine Schlüsseldisziplin für ein nachhaltiges Wirtschaften. In vier Jahrzehnten Forschung im Bereich der Weißen Biotechnologie hat sich Jülich zu einem Zentrum mit herausragender Expertise entwickelt. Das Bundesforschungsministerium hat die Jülicher Forscher hierbei unterstützt und wird dies auch zukünftig tun", sagte Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesforschungsministerium (BMBF) und Festredner in der Feierstunde zum Jubiläum am diesjährigen "Jülich Biotech Day".

Der Jülicher Vorstandsvorsitzende Prof. Wolfgang Marquardt erinnerte in seinem Grußwort nicht nur an die 40-jährige Erfolgsgeschichte des Instituts – er warf auch einen Blick in die Zukunft. "In der neuen Strategie des Forschungszentrums nimmt die Biotechnologie im strategischen Forschungsfeld ,Nachhaltige Bioökonomie‘ eine zentrale Stellung ein. Für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Wirtschaftssystem müssen wir erforschen, wie wir Mikroorganismen und Enzyme zur Gewinnung unterschiedlichster Bioprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen nutzen können."
Auf dem Weg zu diesem Ziel haben sich gerade Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Jülicher Biotechnologie immer wieder mit innovativen Ideen und Projekten hervorgetan: So wurden die Juniorprofessorinnen Julia Frunzke und Dörte Rother – beide Trägerinnen des Jülicher Exzellenzpreises – in diesem Jahr mit einem Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) ausgezeichnet; Dr. Jan Marienhagen erhielt den Grant, mit dem bahnbrechende wissenschaftliche Vorhaben über fünf Jahre mit bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert werden, im Jahr 2015. Ein Beispiel aus jüngster Zeit für eine erfolgreiche Ausgründung ist das Unternehmen "SenseUp" von Georg Schaumann und Stephan Binder. Die beiden Forscher entwickelten eine Sensortechnologie, mit der sich schnell und effizient hochproduktive Mikroorganismen finden lassen, die aus nachwachsenden Rohstoffen wertvolle Grundbausteine für Nahrungs- und Lebensmittel herstellen.
40 Jahre nach seiner Gründung arbeitet und forscht am Jülicher Institut für Biotechnologie ein interdisziplinäres Team aus Biologen, Biochemikern, Chemikern, Informatikern, Mathematikern, Physikern und Ingenieuren. "Die besondere Stärke des IBG-1 ist die enge Verknüpfung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung. Sie wird auch in Zukunft unser Leitbild und Basis unserer Innovationskraft sein", stellte Prof. Michael Bott fest, seit 2007 Direktor des Instituts. "Unser Ziel war und ist ein detailliertes molekulares Verständnis der Mikroorganismen und Enzyme, die als Biokatalysatoren genutzt werden können, um Basis- und Feinchemikalien, Pharmazeutika und Proteine nachhaltig herzustellen", ergänzte Prof. Wolfgang Wiechert, seit 2009 Direktor des Instituts.
Neben dem eigentlichen Institut für Biotechnologie zählen auch die Institute für Molekulare Enzymtechnologie (IMET) und für Bioorganische Chemie (IBOC) der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, beide auf dem Campus des Forschungszentrums, zur Jülicher Biotechnologie. Die drei Institute sind wiederum Teil des "Bioeconomy Science Center" (BioSC), zu dem sich 2010 Forscher der Universitäten Aachen, Bonn und Düsseldorf sowie des Forschungszentrums zusammengeschlossen haben.

Daten und Fakten:

  • 1977 wurde das erste Institut für Biotechnologie (IBT-1) des Forschungszentrums Jülich gegründet mit dem Fokus auf angewandter Mikrobiologie. Zwei Jahre später das IBT-2 mit einem Schwerpunkt auf industriell nutzbaren Bioprozessen. Im Laufe der Jahre kamen zwei Biotechnologie-Institute der Universität Düsseldorf auf dem Jülicher Campus hinzu: 1986 das Institut für Enzymtechnologie (IET, ab 2002 das Institut für Molekulare Enzymtechnologie, IMET) sowie 2004 das Institut für Bioorganische Chemie (IBOC). 2010 wurden IBT-1 und 2 im neuen Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Biotechnologie (IBG-1) vereinigt.
  • Jährlich erscheinen durchschnittlich 70 Aufsätze Jülicher Biotechnologen in Peer-Review-Journalen.
  • In den vergangenen 40 Jahren nahmen mehr als 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Jülicher Biotechnologie-Institute einen Ruf an eine Universität oder Forschungseinrichtung im In- und Ausland an.
40 Jahre Biotechnologie
Feierten gemeinsam 40 Jahre Biotechnologie im Forschungszentrum Jülich: Prof. Jörg Pietruszka (Institutsleiter IBOC Düsseldorf), Prof. Wolfgang Marquardt (Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich), Prof. em. Christian Wandrey (ehem. Leiter des IBT-2), Thomas Rachel MdB (Forschungsstaatssekretär im BMBF), Prof. em. Hermann Sahm (ehem. Leiter des IBT-1), Prof. Sang Yup Lee (Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST), Südkorea), Prof. Wolfgang Wiechert (Institutsleiter IBG-1), Prof. Karl-Erich Jaeger (Institutsleiter IMET Düsseldorf) , Prof. Frances Arnold (California Institute of Technology (Caltech), USA) und Prof. Michael Bott (Institutsleiter IBG-1).
Copyright: Forschungszentrum Jülich

Weitere Informationen:


Ansprechpartner:

Prof. Michael Bott
Direktor Institut für Bio- und Geowissenschaften, 
Bereich Biotechnologie (IBG-1)
Tel.: 02461 61-3294
E-Mail: m.bott@fz-juelich.de
Prof. Wolfgang Wiechert
Direktor Institut für Bio- und Geowissenschaften, 
Bereich Biotechnologie (IBG-1) 
Tel.: 02461 61-5557
E-Mail: w.wiechert@fz-juelich.de
Prof. Jörg Pietruszka
Direktor Institut für Bio- und Geowissenschaften, 
Bereich Biotechnologie, Bioorganische Chemie (IBOC)
Tel.: 02461 61-4158
E-Mail: j.pietruszka@fz-juelich.de
Prof. Karl-Erich Jaeger
Direktor Institut für Bio- und Geowissenschaften, 
Bereich Biotechnologie, Molekulare Enzymtechnologie (IMET)
Tel.: 02461 61-6966
E-Mail: k.-e.jaeger@fz-juelich.de

Pressekontakt:

Steffen Bender, Unternehmenskommunikation,
Forschungszentrum Jülich
Tel.: 02461 61-3903
s.bender@fz-juelich.de

Dienstag, 26. September 2017

Vice President Pence Visits NASA’s Marshall Space Flight Center


Rep. Robert Aderholt, R-Alabama, and Vice President Mike Pence talk with Expedition 53 crew members
Rep. Robert Aderholt, R-Alabama, and Vice President Mike Pence talk with Expedition 53 crew members Joe Acaba, Randy Bresnik and Mark Vande Hei of NASA, who currently are working and living aboard the International Space Station, from the Payload Operations Integration Center at NASA's Marshall Space Flight Center, Monday, Sept. 25, 2017.
Credits: NASA/Bill Ingalls
 
Vice President Mike Pence, second from left, is given an overview on Monday, Sept. 25, 2017, of NASA's Space Launch System structural test stand at the agency's Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama, by Center Director Todd May, right, as Rep. Robert Aderholt, R-Ala., looks on. The Vice President visited the space center to view test hardware for NASA’s Space Launch System, America’s new deep space rocket and to call the crew aboard the International Space Station.
Credits: NASA/Bill Ingalls

Makes First White House-level Call to Space Station Crew from Center
Vice President Mike Pence offered his thanks Monday to employees working on NASA’s human spaceflight programs during a tour of the agency’s Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama.

The Vice President saw the progress being made on NASA’s Space Launch System (SLS), the world’s most powerful deep space rocket, that will send astronauts on missions around the Moon and ultimately to Mars. He also visited Marshall’s Payload Operations Integration Center, where the agency manages all research aboard the International Space Station.

“Today, I met pioneers who are helping America travel into the unknown and expand our knowledge for the benefit of the nation,” said Vice President Pence. “I’m inspired by the people at Marshall, and NASA as a whole, who are passionate and dedicated to space exploration. The massive hardware and innovative technologies we are building will propel us far beyond our home planet and allow America to lead in space again.”

From Marshall’s science command center, Vice President Pence called the NASA astronauts aboard the space station and spoke with Expedition 53 commander Randy Bresnik, and flight engineers Mark Vande Hei and Joe Acaba. This is the first White House-level call to the International Space Station from Marshall. He also met with the ground controllers that provide around-the-clock support of the crew’s scientific activities on the orbiting laboratory, paving the way for future deep space exploration missions.

“The work underway today at Marshall, supporting station science and with SLS, is integral to ensuring this nation’s incredible global leadership in human exploration,” said acting NASA Administrator Robert Lightfoot. “Vice President Pence now has personally visited three NASA centers in the last four months, and I deeply appreciate the Vice President’s strong commitment to our space exploration mission.”
The Vice President toured the SLS engineering facility where the engine section of the rocket’s massive core stage is undergoing a major stress test. The rocket’s four RS-25 engines and the two solid rocket boosters that attach to the SLS engine section will produce more than 8 million pounds of thrust to launch the Orion spacecraft beyond low-Earth orbit. More than 3,000 measurements using sensors installed on the test section will help ensure the core stage for all SLS missions can withstand the extreme forces of flight.

“The work we are doing today is paving the way for a new generation of astronauts to travel farther into space than humans have ever ventured before,” said Marshall Center Director Todd May, who hosted the visit. “This next chapter in the story of our national space program is being written by the men and women of Marshall, who keep us on the leading edge of spaceflight and truly make this the Rocket City.”

The Vice President concluded his visit with a tour of U.S. Army Aviation and Missile Research, Development and Engineering Center for briefs from Army leaders on current missile defense projects and Army initiatives. Redstone Arsenal, where Marshall is located, is an Army installation with a workforce of around 41,000 active duty military, government civilians, and contractors. The arsenal is a federal center of excellence hosting components of more than 70 government organizations, including NASA, Department of Defense, Missile Defense Agency, FBI, and Department of Justice.

For more information about NASA’s missions and activities, including video and images of Vice President Pence’s tour of the Marshall Space Flight Center, visit:


Freitag, 22. September 2017

Ausgründer entwickeln Medikamente gegen Alzheimersche Krankheit. Neuer Wirkmechanismus entwickelt


Düsseldorf, Jülich 22. September 2017 – Die Entwicklung neuartiger Therapien und Medikamente zur Behandlung beispielsweise der Alzheimer-Krankheit ist der Schwerpunkt einer Ausgründung aus dem Forschungszentrum Jülich und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Die Priavoid GmbH mit dem Gründer Prof. Dieter Willbold und seinem Team hat vor wenigen Tagen ihre Arbeit aufgenommen. Die Wissenschaftler haben einen Wirkstoffkandidaten zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit entwickelt, zu welchem nun die präklinischen Tests abgeschlossen sind. Unterstützt wurden sie u. a. vom Forschungszentrum Jülich, dem Helmholtz Validierungs-Fonds, der Universität Düsseldorf und der Volkswagenstiftung.
Priavoid ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung neuartiger Therapien für Patienten mit Erkrankungen des Zentralnervensystems konzentriert. Dabei stehen neurologische Erkrankungen im Fokus, die von fehlgefalteten und aggregierten Proteinen verursacht werden.
Die Alzheimer-Krankheit tritt auf, wenn harmlose Proteinmoleküle, sogenannte Monomere, zu schädlichen toxischen Oligomeren verklumpen, die die Verbindungen zwischen Nervenzellen und letztlich auch die Nervenzellen selbst schädigen. Die Monomere werden ständig im Menschen produziert, ohne zur Krankheit zu führen. Die toxischen Oligomere bilden sich selten und zufällig, doch über längere Zeiträume mit immer höherer Wahrscheinlichkeit. Das ist vermutlich der Grund, warum das Alter eines Menschen der größte Risikofaktor für Alzheimer ist.
Priavoid hat einen Wirkstoffkandidaten zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit entwickelt, welcher alle erforderlichen präklinischen Sicherheits- und Toxizitätstests absolviert hat und nun vor einer Zulassung für die "Klinische Phase-I" steht. In dieser Phase wird das Medikament an gesunden Freiweilligen getestet, um es auf unerwünschte Nebenwirkungen zu prüfen. Die Behandlungsstrategie von PRI-002 liegt darin, dass die toxischen Oligomere durch den Wirkstoffkandidaten eliminiert werden. Die orale Verabreichung von PRI-002 führte bei Mäusen mit alzheimerähnlichen Symptomen zu einer kognitiven Leistungsverbesserung.
"Viele Forschungsgruppen sowie die pharmazeutische Industrie versuchen, die Produktion der Monomere zu reduzieren, um die Wahrscheinlichkeit der Oligomer-Bildung präventiv zu verringern", erklärt Dieter Willbold, Aufsichtsrat der Priavoid GmbH und Direktor am Institut für Strukturbiochemie. "Einige wenige andere Ansätze versuchen ebenfalls, die Oligomere ins Visier zu nehmen, und zwar mit Antikörpern, die zwar an Oligomere binden, diese aber dadurch nicht direkt zerstören, sondern auf Komponenten des Immunsystems hoffen müssen, die die Antikörper-markierten Oligomere möglicherweise abbauen. Unsere Therapie-Strategie ist jedoch völlig anders. Mit unserem speziell entwickelten Wirkstoffkandidaten zielen wir auf bereits ausgebildete Oligomere. Wir eliminieren sie direkt, ohne dass wir uns auf die Hilfe des Immunsystems verlassen müssen."
Dr. Ralph Zahn, Geschäftsführer der Priavoid GmbH meint dazu: "Die positiven Ergebnisse aller bisherigen Studien haben uns darin bestärkt, den nächsten Schritt in Richtung einer klinischen Studie zu unternehmen." Bis zur möglichen Zulassung eines Medikaments vergehen jedoch im Durchschnitt 7 Jahre vom Start einer Phase I bis zur Marktzulassung.

Das Priavoid Gründungsteam mit Prof. Dieter Willbold (2. v.l.) und Dr. Ralph Zahn (2. v.r.).Das Priavoid Gründungsteam mit Prof. Dieter Willbold (2. v.l.) und Dr. Ralph Zahn (2. v.r.). Copyright: Forschungszentrum Jülich / Priavoid GmbH / Oleksandr Brener

Weitere Informationen:

Ansprechpartner:

Prof. Dieter Willbold
Institute of Complex Systems (ICS-6), Forschungszentrum Jülich
Institut für Physikalische Biologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Tel. +49 2461 61-2100
E-Mail: d.willbold@fz-juelich.de
dieter.willbold@priavoid.com

Pressekontakt:


Peter Zekert
Forschungszentrum Jülich
Tel. +49 2461 61-85175
E-Mail: p.zekert@fz-juelich.de

Donnerstag, 21. September 2017

Das Deutsche Internet-Institut nimmt seine Arbeit auf


„Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft“ offiziell in Berlin eröffnet



Der Internetpionier Joseph Weizenbaum ist Namensgeber für das Deutsche Internet-Institut. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat heute in Anwesenheit von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller das „Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft“ eröffnet. Das Verbundprojekt, an dem sieben Berliner und Brandenburger Institutionen beteiligt sind, hat seinen Sitz in Berlin-Charlottenburg.
Am Weizenbaum-Institut werden rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu den gesellschaftlichen Veränderungen arbeiten, die die fortschreitende Technisierung mit sich bringt. Dafür arbeiten Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler eng mit Experten aus der Designforschung und der Informatik zusammen.
Im Zentrum der Forschung steht die Frage, wie die Selbstbestimmung in einer vernetzten Gesellschaft gesichert werden kann. Das Institut forscht zu sechs großen Themen: Arbeit und Innovation, Verträge und Verantwortung auf digitalen Märkten, Governance und Normsetzung, Technikwandel, digitale Bildung sowie Partizipation und Öffentlichkeit.
„Beim digitalen Wandel geht es um den verantwortungsbewussten Umgang mit Chancen und Risiken. Wir können ihn zum Beispiel für eine bessere Lebensqualität, für mehr Nachhaltigkeit und Sicherheit und für Unterhaltung auf neuem Niveau nutzen. Gleichzeitig geht es darum, das Negative zu vermeiden und Leitplanken zu setzen. Welche Grenzen sollten nicht überschritten werden?“, hat Ina Schieferdecker, eine von drei Gründungsdirektoren, im Blick.
Gründungsdirektor Axel Metzger hebt den Wissenstransfer hervor, den das Institut betreiben wird. „Wir werden unsere interdisziplinäre Grundlagenforschung auf kurzem Weg in Gesellschaft und Praxis vermitteln“, kündigte er an. Geplant sind unter anderem Open Lab Meetings, Parlamentarische Abende und öffentliche Vorträge.
Insgesamt werden 20 interdisziplinäre Forschungsgruppen aufgebaut, in denen jeweils bis zu vier Doktoranden und Postdocs forschen. Die Stellen für zwölf dieser Forschungsgruppen sind derzeit ausgeschrieben. Die ersten Forschungsgruppen können bereits im November ihre Arbeit aufnehmen. Neben den Forschungsgruppen werden fünf W3-Professuren eingerichtet, vier davon an den Berliner Universitäten und eine an der Universität Potsdam. Im Aufbau befindet sich auch die Geschäftsstelle des Instituts.
„Die Digitalisierung ist eine große Chance für unsere Wirtschaft, die Gesellschaft und jeden Einzelnen. Smartphone, Big Data oder automatisiertes Fahren können unser Leben bequemer machen“, sagte Bundesforschungsministerin Wanka zur Eröffnung. „Zugleich bringt die Entwicklung auch neue rechtliche, ethische oder soziale Herausforderungen für unser Zusammenleben mit sich. Mit dem Aufbau des Deutschen Internet-Instituts fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung die übergreifende und interdisziplinäre Forschung zu Internet und Digitalisierung. Ich erhoffe mir damit Impulse in unsere Forschungslandschaft und ein wissenschaftliches Fundament für die gesellschaftliche Debatte und politische Entscheidungen.“
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erläuterte: „Eine vernetzte Forschung für die vernetzte Gesellschaft – mit diesem Anspruch nimmt heute das Weizenbaum-Institut seine Arbeit auf. Es setzt dabei auf das Zusammenwirken von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Institutionen, Disziplinen und auch internationalen Einrichtungen und steht so beispielhaft für die besonders stark ausgeprägte Kultur der Kooperation in unserer Stadt und Region. Neben dem Einstein-Zentrum Digitale Zukunft bildet das Institut einen weiteren Meilenstein in der Digitalen Agenda Berlins. Ich freue mich über die Förderung des Bundes und über das große Vertrauen in die Qualität unseres Wissenschaftsstandortes, das damit einhergeht.“
Der Namenspate des Instituts ist der in Berlin geborene Informatiker Joseph Weizenbaum (1923-2008), der sich kritisch mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine auseinandergesetzt hat. „Der Institutsname versinnbildlicht die Wechselwirkungen zwischen Digitalisierung und Gesellschaft. Er steht für die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Veränderungen,“ sagt Gründungsdirektor Martin Emmer.
Das Weizenbaum-Institut wird getragen von einem Netzwerk aus Universitäten und außeruniversitären Einrichtungen. Ihm gehören an: die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität der Künste Berlin, die Technische Universität Berlin, die Universität Potsdam, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Das Konsortium hatte sich in einem bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt für das Institut in den ersten fünf Jahren bis zu 50 Millionen Euro bereit, davon sind 30 Millionen Euro für die ersten drei Jahre bereits bewilligt. Das Land Berlin trägt die Kosten für die Immobilie und die Ausstattung der Büroräume in der Hardenbergstraße 32. Dafür sind im Landeshaushalt in den nächsten fünf Jahren bis zu 5,2 Millionen Euro vorgesehen.
Gemeinsam mit dem dreiköpfigen Gründungsdirektorium (Prof. Dr. Martin Emmer/FU Berlin, Prof. Dr. Axel Metzger/HU Berlin und Prof. Dr.-Ing. Ina Schieferdecker/TU Berlin und Fraunhofer FOKUS) koordiniert das WZB den Aufbau des Instituts.
Vom WZB gehören Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Leiterin der Projektgruppe Politikfeld Internet und PD Dr. Martin Krzywdzinski, Leiter der Projektgruppe Globalisierung, Arbeit und Produktion zum Team des Internet-Instituts, ebenso wie Dr. Iris Cseke als Projektkoordinatorin.
Zur Website des Instituts: https://vernetzung-und-gesellschaft.de/
Mehr über den Namensgeber Joseph Weizenbaum:
Vom "Computerfreak" zum Gesellschaftskritiker (PDF)
Pressekontakt
Claudia Roth
WZB-Pressestelle
Tel.: 030 254 91 510
claudia.roth@wzb.eu

Forschung für den Flugplan von morgen: DLR und Lufthansa Systems kooperieren bei der Forschung für mehr Pünktlichkeit im Flugverkehr


Quelle: DLR (CC-BY 3.0).

  • Bereitstellung etablierter Planungs-Software erlaubt anwendungsnahe Forhung
  • Anpassung der Flugplanung an neue Flugzeugkonzepte und Technologien im Fokus
  • Schwerpunkt(e): Luftfahrt, Digitalisierung, Data Science
Eine robuste Netz- und Flugplanung ist entscheidend für zufriedene pünktlich reisende Fluggäste und einen effizienten kostenminimierten Flugbetrieb. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht am Standort Hamburg in der Einrichtung Lufttransportsysteme neue Betriebskonzepte, Planungsprozesse und Infrastrukturen für einen sicheren, passagierfreundlichen, ökologischen und ökonomischen Lufttransport. Dafür können die DLR-Wissenschaftler nun anwendungsnah Software der Lufthansa Systems nutzen und weiterentwickeln. Beide Partner sind zusätzlich am Forschungsprojekt Robuster Flugplan beteiligt.
"Wir haben großes Interesse an einer realitätsnahen Forschung", sagt Klaus Lütjens, Abteilungsleiter für Lufttransportbetrieb und -infrastrukturen in der DLR Einrichtung Lufttransportsysteme. "Der direkte Zugriff auf die Planungssoftware der Lufthansa Systems, die bei mehr als 70 Airlines im Einsatz ist, hilft uns sehr anwendungsnahe Lösungen zu untersuchen."
"Was-Wäre-Wenn"-Szenarien
Die Software NetLine/Plan und NetLine/Sched simuliert neue Verbindungen, erstellt Prognosen für Passagierströme auf Basis von Marktdaten und kalkuliert Auswirkungen auf Kosten sowie Erträge. Die DLR-Forscher können mit der Software "Was-Wäre-Wenn"-Szenarien durchspielen und dabei herausfinden, welche Modifikationen die Flugplanung noch besser gegen Störungen wappnet, oder wie Innovationen sich auf die Gestaltung des Flugplans auswirken. "Wir können zum Beispiel analysieren, welche Auswirkungen die Entwicklung eines schnelleren Flugzeugs auf die Flugpläne und den Airline-Markt insgesamt hätte", erklärt Lütjens. "Daneben nutzen wir die bereitgestellte Software auch als Vergleichsmaßstab für eigene Werkzeuge."
Um zu ermitteln, welchen Nutzen neue Flugzeugkonzepte und Technologien entfalten, reicht es in der Regel nicht aus, bestehende Netze und Flugpläne von Fluggesellschaften zu Grunde zu legen, da diese für die bereits verfügbaren Technologien optimiert sind. Deshalb sind Modelle für angepasste Szenarien notwendig. Anforderungen von Passagieren, Fluggesellschaften, Flughäfen und Flugsicherungsorganisationen fließen in die Lösungsfindung ein.
Im Forschungsprojekt Robuster Flugplan, das im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, arbeiten DLR und Lufthansa Systems insbesondere an der Optimierung des mehrmonatigen Erstellungs- und Anpassungsprozesses, den ein neuer Flugplan durchläuft. "An der Erstellung eines Flugplanes ist ein großes Orchester von Mitarbeitern verschiedenster Bereiche beteiligt", erklärt DLR-Teilprojektleiter Steffen Wenzel. "Wir forschen an Lösungen, um diese Bereiche noch harmonischer für mehr Pünktlichkeit und Effizienz zusammenspielen zu lassen." Pascal Mougnon, Head of Network Planning Solutions bei Lufthansa Systems ergänzt: "Wir profitieren von den wissenschaftlichen Erkenntnissen, denn Data Science wird auch in der Luftfahrt immer wichtiger" Das Forschungsprojekt läuft seit 2016. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und der Luftfahrtbranche zur Verfügung gestellt.

Kontakte

 

Falk Dambowsky 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
 
Media Relations
 
Tel.: +49 2203 601-3959
 
Fax: +49 2203 601-3249
Klaus Lütjens 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
 
Einrichtung Lufttransportsysteme
 
Tel.: +49 531 295-3817
Steffen Wenzel 
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
 
Lufttransportsysteme
 
Tel.: +49 53 12953-818


Mittwoch, 20. September 2017

FREI: Wissenschaftliche Physikexperimente online durchführen. TH Köln und die Universität zu Köln suchen interessierte Schulen


Frei costa%20belibasakis th%20k%c3%b6ln1
Zwei Versuchsanordnungen zu mechanischen Schwingungen, die über das Internet gesteuert werden. (Foto: Costa Belibasakis / TH Köln)
An der Hochschule experimentieren – vom Klassenzimmer oder von Zuhause aus: Das möchten die TH Köln und die Universität zu Köln Schülerinnen und Schülern der Mittel- und Oberstufe ermöglichen und öffnen das für Studierende der TH Köln entwickelte E-Learning-Portal „Fernsteuerung von realen Experimenten über das Internet“ (FREI). Interessierte Lehrerinnen und Lehrer, die mit ihren Klassen physikalische Versuche auf hohem wissenschaftlichem Niveau durchführen möchten, können sich jetzt unter as@thp.uni-koeln.de melden. Das zweijährige Projekt wird mit 200.000 Euro von der RheinEnergie Stiftung gefördert.

„Physikalische Experimente haben an den weiterführenden Schulen aus unserer Sicht häufig zu wenig Raum – zum Beispiel, weil die Schulen Versuche aus Kosten- oder Sicherheitsgründen nicht anbieten können, oder weil aufgrund der verkürzten Schullaufbahn die Zeit dafür fehlt. Hier setzen wir mit FREI an“, sagt Prof. Dr. Johannes Stollenwerk von der TH Köln. Studierende der Hochschule können bereits seit einigen Semestern reale physikalische Experimente online ausführen. Die Versuchsaufbauten stehen dabei in einem Labor des Instituts für Physik der TH Köln. Die Studierenden steuern und messen über das Internet und können den Ablauf per Web-Cam verfolgen. Dieses System soll künftig auch Schulen zur Verfügung stehen.

In einem ersten Schritt sollen in enger Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern geeignete Versuche identifiziert werden. „Wir suchen nach Experimenten, die eine hohe Relevanz für den Schulunterricht haben und technisch umsetzbar sind. Besonders interessant sind dabei Versuche, die nicht mit den üblicherweise in den Schulen vorhandenen Mitteln realisiert werden können“, erläutert Prof. Dr. Andreas Schadschneider vom Institut für Physikdidaktik der Universität zu Köln. Das können zum einen Experimente sein, die an Schulen bislang gar nicht angeboten werden. Zum anderen aber auch solche, die bislang von den Lehrkräften als Demonstrationsexperimente durchgeführt werden, bei denen die Schülerinnen und Schüler nur Zuschauer sind.

Ziel der Partner in der Projektlaufzeit ist es, drei physikalische Experimente sowie die dazu gehörende Unterrichtsmaterialien zu entwickeln. „Gemeinsam mit den kooperierenden Schulen testen wir die Versuche dann im Unterricht. Der Lernerfolg und die Motivation werden dabei durch begleitende didaktische Studien erfasst“, sagt Dr. Mohamed Ait Tahar von der TH Köln.

Die TH Köln bietet Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland ein inspirierendes Lern-, Arbeits- und Forschungsumfeld in den Sozial-, Kultur-, Gesellschafts-, Ingenieur- und Naturwissenschaften. Zurzeit sind mehr als 25.000 Studierende in über 90 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Die TH Köln gestaltet Soziale Innovation – mit diesem Anspruch begegnen wir den Herausforderungen der Gesellschaft. Unser interdisziplinäres Denken und Handeln, unsere regionalen, nationalen und internationalen Aktivitäten machen uns in vielen Bereichen zur geschätzten Kooperationspartnerin und Wegbereiterin. Die TH Köln wurde 1971 als Fachhochschule Köln gegründet und zählt zu den innovativsten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

Prof. Dr. Johannes Stollenwerk, Prof. Dr. Andreas Schadschneider und
Dr. Mohamed Ait Tahar (v.l.) Foto: Costa Belibasakis / TH Köln



Kontakt für die Medien

TH Köln
Referat Kommunikation und Marketing
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Christian Sander
0221-8275-3582
pressestelle@th-koeln.de



Flieger und Flugsimulator statt Hörsaal: Mit der DLR_Uni_Summer_School Luftfahrt vom Braunschweiger Forschungsflughafen abheben


Quelle: TU Braunschweig/Max Fuhrmann.

 
Vom 18. bis 22. September 2017 heißt es für 36 Studierende wieder bei der DLR_Uni_Summer_School den Hörsaal gegen echte Flugerfahrung einzutauschen. Im Fokus stehen diesmal die Herausforderungen, beim Flug eines A320-Linienjets und eines EC-135-Helikopters selbst im Simulator am Steuer zu sitzen und mit der zweimotorigen Propellermaschine Dornier Do 128-6 der TU Braunschweig abzuheben, um Flugeigenschaftsuntersuchungen zu absolvieren. Daneben lassen Vorträge und Führungen die Studierenden hinter die Kulissen der vielen Institute des DLR und der TU Braunschweig blicken und präsentieren die zahlreichen wissenschaftlichen Facetten des Forschungsflugbetriebs am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg.

"Ganz nah an der heutigen Luftfahrtforschung sollen die Studierenden ihren ersten Forschungsflug erleben", sagt DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke. "Die DLR_Uni_Summerschool haben wir gemeinsam mit den Luftfahrtuniversitäten zu dieser einmaligen Gelegenheit ausgebaut." Mittlerweile beteiligen sich acht Universitäten aus ganz Deutschland an dem Programm und entsenden besonders talentierte Studierende. Prof. Peter Hecker vom Institut für Flugführung der TU Braunschweig ergänzt: "Wir freuen uns darüber, Studierende aus ganz Deutschland in Braunschweig zu begrüßen und die jungen Talente für die Forschung zu begeistern."

Die Auswahl der Studierenden aus Luft- und Raumfahrttechnik, Verkehrsingenieurwesen, Regelungstechnik und Maschinenbau erfolgte durch die Unis selbst, wobei dieses Jahr neben der TU Braunschweig die RWTH Aachen sowie die Technischen Universitäten Berlin, Darmstadt, München, Hamburg und Dresden Teilnehmer entsenden, die zuvor durch besonders gute Leistungen in Vorlesungen oder Übungen auf sich aufmerksam gemacht haben. In der Sommerschule lernen sie als Gäste des DLR und der TU Braunschweig den Umgang mit fortschrittlichen Methoden der Flugerprobung, wie es der offizielle Veranstaltungstitel benennt.

Linienpilot für einen Tag

Die Simulatorflüge im Rahmen der Sommerschule stehen unter dem Motto ‚Linienpilot für einen Tag‘. "Dafür unternehmen wir im A320-Simulatorcockpit einen vollständigen Flug von Stuttgart nach Frankfurt, bei dem wir wesentliche Abläufe wie Start- und Landeprozeduren, Briefings sowie den Funkverkehr durchspielen", erklärt DLR-Forschungspilot Stefan Seydel. Daneben üben sich die Studierenden im Flugsimulatorzentrum AVES (Air Vehicel Simulator) am Steuer des EC-135-Cockpits. "Hier haben die Studierenden die einmalige Gelegenheit, als Pilot die Flugeigenschaften eines Hubschraubers mit Stabilisierungssystemen und modernen Assistenzsystemen zu erleben", erklärt Dr. Holger Duda, der die Abteilung Flugdynamik und Simulation am DLR-Institut für Flugsystemtechnik leitet.

Manöver im Fliegenden Hörsaal

Erstmals beteiligt sich die TU Braunschweig an der DLR_Uni_Summer_School mit dem "Fliegenden Hörsaal" D-IBUF, einer Dornier Do 128-6. Das Forschungsflugzeug der TU Braunschweig fliegt seit rund 30 Jahren jährlich bis zu 150 Studierende deutscher und internationaler Hochschulen. "Wir freuen uns sehr, unsere langjährige Erfahrung nun auch in die gemeinsame Sommerschule mit dem DLR einzubringen", sagt Prof. Peter Hecker vom Institut für Flugführung von der TU Braunschweig. An Bord der D-IBUF erfassen die Studierenden Daten zu Flugeigenschaften und der Flugleistung und werten diese selbst aus. Dabei geht es um die Datenerfassung zur Standardperformance des Flugzeugs ebenso wie um die Beobachtung spezieller Manöver. Um dies durchführen zu können verfügt der "Fliegende Hörsaal" neben einem Arbeitsplatz für den Flugversuchsingenieur über drei individuelle Messplätze für die Nachwuchsforscher.

Nachwuchsförderung

Die Sommerschulen, die es auch an anderen DLR-Standorten wie Lampoldshausen und Neustrelitz regelmäßig gibt, sind Teil eines Gesamtkonzeptes zur Nachwuchsförderung - genannt DLR_Campus. Es beinhaltet Maßnahmen, die junge Menschen aller Altersstufen ansprechen. Studierenden macht das DLR neben den Sommerschulen viele weitere Angebote: von studentischen Praktika bis zu Ideenwettbewerben. Den Sommerschulen kommt dabei aber eine besondere Bedeutung zu, da sie wichtige Praxiserfahrung vermitteln und zugleich die universitäre und außeruniversitäre Welt der Forschung verknüpfen.


Kontakte:

Falk Dambowsky
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Media Relations
Tel.: +49 2203 601-3959
Fax: +49 2203 601-3249

Dr. Holger Duda
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Flugdynamik und Simulation
Tel.: +49 531 295-2610
Fax: +49 531 295-2640

Stefan Seydel
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Leiter Forschungsflugabteilung Braunschweig
Tel.: +49 531 295-2240

Stephan Nachtigall
Technische Universität Braunschweig
Presse und Redaktion
Tel.: +49 531 391-2160

Karl Schlecht erhält Universitätspreis 2017: Universität Tübingen würdigt Engagement für Forschung und Lehre: Stiftung des Unternehmers fördert Weltethos-Institut und China Centrum Tübingen



Professor h. c. Karl Schlecht.
Foto mit freundlicher Genehmigung der Karl Schlecht Stiftung


Die Universität Tübingen verleiht den Universitätspreis 2017 an den Unternehmer und Stiftungsgründer Professor h. c. Karl Schlecht. Rektor Professor Dr. Bernd Engler überreicht den Preis im Rahmen des Festakts zum Dies Universitatis am Mittwoch, den 18. Oktober 2017 (17 Uhr c. t., Alte Aula, Münzgasse 30). Die Laudatio hält Professor Dr. Dr. h c. Klaus Michael Leisinger, Präsident der Stiftung Globale Werte Allianz. Den Festvortrag hält Professor Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor des China Centrums Tübingen.

Mit der Auszeichnung würdigt das Rektorat das Engagement Karl Schlechts für universitäre Forschung und Lehre in Tübingen, insbesondere zum Thema „universelle ethische Normen und Prinzipien“. So gründete die Stiftung des Unternehmers 2012 gemeinsam mit der Weltethos-Stiftung und der Universität das Weltethos-Institut Tübingen. Als An-Institut der Universität fördert dieses in Forschung, Lehre und öffentlichen Veranstaltungen moralisches Handeln in der globalen Wirtschaft und den Dialog der Kulturen (www.weltethos-institut.org). Die Karl Schlecht Stiftung ist auch Trägerin eines ebenfalls 2012 eröffneten Weltethos-Schwesterinstituts an der Universität Peking.

Ebenfalls dank Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung forscht seit 2016  das China-Centrum an der Universität Tübingen (CCT). Es soll den interkulturellen Dialog zwischen Deutschland und China befördern sowie das wechselseitige Verständnis der unterschiedlichen Kulturkreise und Wertehorizonte verbessern. Das CCT setzt sich unter anderem für eine wissenschaftsgeleitete Auseinandersetzung mit dem chinesischen Wirtschaftssystem und für die Einführung des Schulfachs Chinesisch ein. (http://www.uni-tuebingen.de/de/74166)

Der Diplom-Ingenieur und Professor h. c. Karl Schlecht (geb. 1932 in Filderstadt-Bernhausen) ist Gründer des Betonpumpenherstellers „Putzmeister AG“ in Aichtal. 1998 gründete er die gemeinnützige Karl Schlecht Stiftung: In zahlreichen Projekten und Partnerschaften unterstützt diese die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen und angehender Führungskräfte. Ziel ist es, mit der Vermittlung humanistischer Werte die Führung in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu verbessern („Good Leadership“) und ein ethisches Bewusstsein in der Wirtschaft zu verankern. In diesem Rahmen will die Stiftung auch Impulse für die universitäre Forschung und Lehre geben. (www.karlschlechtstiftung.de)

Der Universitätspreis wird seit 2008 vergeben. Die Universität Tübingen ehrt damit herausragende Freunde, Förderer, Stifter, Sponsoren und langjährige Kooperationspartner, die durch ihr besonderes Engagement die Forschung und die Lehre an der Hochschule unterstützen.



Kontakt:
Antje Karbe
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Telefon +49 7071 29-76789

Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015