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Freitag, 29. Januar 2016

NASA Television to Air Russian Spacewalk


Russian cosmonaut Alexander Skvortsov
Russian cosmonaut Alexander Skvortsov, Expedition 40 flight engineer, attired in a Russian Orlan spacesuit, is pictured in this close-up view during a session of extravehicular activity (EVA) in support of science and maintenance on the International Space Station. During the five-hour, 11-minute spacewalk, Skvortsov and cosmonaut Oleg Artemyev (out of frame) deployed a small science satellite, retrieved and installed experiment packages and inspected components on the exterior of the orbital laboratory.
Credits: NASA

NASA Television will broadcast live coverage of a 5.5-hour spacewalk by two Russian cosmonauts aboard the International Space Station beginning at 7:30 a.m. EST Wednesday, Feb. 3.

Expedition 46 Flight Engineers Yuri Malenchenko and Sergey Volkov of Roscosmos will don their spacesuits and exit the station's Pirs airlock at approximately 8:10 a.m. Their objectives are to deploy and retrieve several experiment packages on the Zvezda and Poisk modules and install devices called gap spanners, which will be placed on the hull of the station to facilitate the movement of crew members on future spacewalks.

Malenchenko and Volkov also will install the Vinoslivost experiment, which will test the effects of the space environment on various structural material samples, and test a device called the Restavratsiya experiment, which could be used to glue special coatings to external surfaces of the station’s Russian segment. 
The pair will retrieve the EXPOSE-R Experiment, a collection of biological and biochemical samples placed in the harsh environment of space. The EXPOSE program is part of ESA’s (European Space Agency) research into astrobiology, or the study of the origin, evolution and distribution of life in the universe.
The spacewalk will be the 193rd in support of space station assembly and maintenance, the sixth spacewalk for Malenchenko and the fourth spacewalk for Volkov. Malenchenko will be designated extravehicular crew member 1 (EV1) and Volkov will be extravehicular crew member 2 (EV2). Both will wear Russian Orlan spacesuits bearing blue stripes.

For NASA TV streaming video, schedule and downlink information, visit:


For more information about the International Space Station and its crew, visit:






Mittwoch, 27. Januar 2016

Forscher messen Rekord-Erosion am Flussufer in Alaska




Forscher begutachten die 35 Meter hohe und 680 Meter lange Steilwand (Yedoma, Permafrost-Aufschluss) am Itkillit River im Norden Alaskas. Zu erkennen ist das Nebeneinander von langen Eiskeilen (grau) und Sedimentsäulen (bräunlich). Das Eis der Eiskeile ist bis zu 50.000 Jahre und älter. Foto: Alfred-Wegener-Institut/ Jens Strauss Researchers are looking at the yedoma cliff (35 meter high, 680 long) at the Itkillit river in Northern Alaska. Here one can see ice wedges next to frozen sediment pillars. The ice is up to 50 000 years old. Photo: Alfred-Wegener-Institut/ Jens Strauss


Itkillik River frisst sich pro Jahr durchschnittlich 19 Meter tief in das tauende Ufer.

Bremerhaven, 26. Januar 2016. Die tauenden Permafrostböden Alaskas kosten die USA laut Schätzungen mehrere 100 Millionen Dollar pro Jahrzehnt – vor allem, weil Flughäfen, Straßen, Pipelines und Siedlungen aufgrund absackender Böden und erodierender Uferlinien verlegt werden müssen. Ein internationales Forscherteam hat nun am Itkillik River im Norden Alaskas Flussufer-Erosionsraten gemessen, die alle bisherigen Rekordwerte übertreffen. In einem Landstrich mit besonders viel Eis im Boden frisst sich der Itkillik River pro Jahr 19 Meter tief in das Ufer, berichten die Forscher in einer kürzlich erschienenen Studie im Fachmagazin Geomorphology.

„Diese Ergebnisse zeigen, dass das Tauen von Permafrost nicht ausschließlich langsam vonstatten geht, sondern seine Folgen auch kurzfristig und unmittelbar spürbar werden“, sagt Permafrostforscher Dr. Jens Strauss von der Potsdamer Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Institutes, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).

Er hatte gemeinsam mit Kollegen aus den USA, Kanada und Russland den Itkillik River an einer Stelle untersucht, an welcher der Fluss durch ein Plateau schneidet, dessen Untergrund zu 80 Prozent aus purem Eis und zu 20 Prozent aus gefrorenen Sedimenten besteht. „Dieses Bodeneis ist 13.000 bis mehr als 50.000 Jahre alt, reicht säulenartig bis in eine Tiefe von mehr als 40 Meter und hat die Uferzone des Flusses in der Vergangenheit stabilisiert“, so Jens Strauss.

Wie die mehrjährige Forschungsarbeit der Wissenschaftler jedoch ergab, versagen diese Stabilisationsmechanismen, wenn zwei Faktoren aufeinandertreffen: (1) der Fluss über einen langen Zeitraum fließend Wasser führt; (2) die Uferlinie aus einer Steilklippe besteht, deren Front Richtung Süden zeigt und damit viel direktes Sonnenlicht abbekommt.

Jens Strauss: „Der schnelle und vor allem lang anhaltende Zerfall dieser Klippe hat zwei Gründe. Zum einen ist das Flusswasser wärmer als der Permafrost, lässt ihn tauen und transportiert das herabfallende Material gleich ab. Dieser Abtransport geht besonders schnell vonstatten, wenn der Eisanteil im Boden sehr hoch ist.“

Zum anderen taue die Klippe aufgrund der Sonnenlage. „Auch wenn die Jahresdurchschnittstemperatur in dieser Region bei minus zwölf Grad Celsius liegt, wird es in der Sonne so warm, dass im Sommer Eisklumpen und Matsch in Strömen den Abhang hinabrutschen“, berichtet Studien-Erstautor Mikhail Kanevskiy von der Universität Alaska Fairbanks.

Insgesamt zog sich die rund 700 Meter lange und 35 Meter hohe Klippe im Zeitraum von 2007 bis 2011 um bis zu 100 Meter zurück. Dabei ging eine Landfläche von rund 31.000 Quadratmetern verloren. Sie entspricht der Größe von rund 4,3 Fußballfeldern. In Eis- und Erdmasse umgerechnet, trug der Itkillik River pro Jahr 70.000 Tonnen Material davon – darunter 880 Tonnen organisches Material (gebundener Kohlenstoff), das vorher im Permafrostboden gespeichert war.

Die Wissenschaftler wurden zudem im August 2007 Zeuge, wie sich innerhalb weniger Tage bis zu 100 Meter lange und 13 Meter tiefe Risse im Plateau bildeten und ein 800 Quadratmeter großer Block in die Tiefe stürzte. „Ein solcher Abbruch läuft nach einem festen Muster ab. Zuerst taut der Fluss die Steilklippe an und spült eine Nische in ihren Sockel. Von dort ausgehend bilden sich entlang der großen Eissäulen Risse im Boden. Der Block löst sich anschließend Stück für Stück von der Klippe und stürzt ab“, erklärt Jens Strauss.

Zum Glück liegt der Flussabschnitt mit den hohen Erosionsraten in einer nahezu menschenleeren Gegend, sodass weder Dörfer noch wichtige Bauten wie Straßen oder Brücken gefährdet sind. Jens Strauss gibt das Ausmaß der Ufererosion dennoch zu denken: „Wie schnell sich eine Uferlinie zurückzieht, hängt in den Permafrostgebieten vom Eisgehalt im Boden und den geografischen Gegebenheiten ab. Angesichts der steigenden Durchschnittstemperatur in der Arktis zeigt unser Beispiel am Itkillik River aber schon mal, welches Tempo die Erosion aufnehmen kann.“

Nun gilt es, dieses neue Wissen zum Beispiel bei der Planung neuer Siedlungen, Stromtrassen oder Verkehrsadern zu berücksichtigen. „Außerdem beeinträchtigt die Erosion die Wasserqualität der Flüsse. Ein Fakt, der vor allem für jene Gemeinden zum Problem werden kann, die ihr Trinkwasser gewinnen, indem sie das Flusswasser aufbereiten“, sagt Jens Strauss. 


Hinweise für Redaktionen:
Die Studie ist unter folgendem Titel im Fachjournal Geomorphology erschienen:
•     Mikhail Kanevskiy, Yuri Shur, Jens Strauss, Torre Jorgenson, Daniel Fortier, Eva Stephani, Alexander Vasiliev: Patterns and rates of riverbank erosion involving ice-rich permafrost (yedoma) in northern Alaska, Geomorphology, doi:10.1016/j.geomorph.2015.10.023 (Web-Link: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0169555X15301872 )



Ihr wissenschaftlicher Ansprechpartner am Alfred-Wegener-Institut in Potsdam ist:
•     Dr. Jens Strauss (Tel: +49 (0)331 288 - 2173; E-Mail: Jens.Strauss@awi.de)

Ihre Ansprechpartnerin in der Abteilung Kommunikation und Medien ist Sina Löschke (Tel: +49 (0)471 4831 - 2008; E-Mail: medien@awi.de).


Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.




Donnerstag, 21. Januar 2016

„Ein starkes Serienjahr“ Grimme-Institut gibt Nominierungen zum 52. Grimme-Preis 2016 bekannt

(Marl) Aus mehr als 800 Einreichungen haben in diesem Jahr erstmals vier Kommissionen die diesjährigen Nominierungen ausgewählt. 76 Produktionen und besondere Einzelleistungen sind für den 52. Grimme-Preis 2016 nominiert. Die Auszeichnungen werden am 8. April 2016 im Theater der Stadt Marl verliehen. Durch die Preisverleihung wird erneut ARD-Moderator Jörg Thadeusz führen.

Im vergangenen Fernsehjahr hat sich die deutschsprachige Serie ihren Platz zurückerobert. 32 Serien konkurrierten in der Kategorie Fiktion um einen der begehrten Serienplätze. Hoffnung auf einen Grimme-Preis können sich nun die Macher von „Weinberg“ (TNT), „Deutschland 83“ (RTL), „Weissensee“(MDR/Degeto) und „Lerchenberg“(ZDF) machen. Insgesamt wurden 21 Produktionen und Spezialleistungen in der Kategorie Fiktion nominiert. Neben Komödien („Vorsicht vor Leuten“ WDR/Degeto, „Ein Mord mit Aussicht“ WDR/Degeto), historischen Stoffen wie dem Dokudrama „Meine Tochter Anne Frank“ (HR/RBB/WDR) und der koproduzierten Romanadaption „Nackt unter Wölfen“ (MDR/Degeto/WDR/SWR/BR) spielten auch in diesem Jahr aktuelle gesellschaftliche Themen eine große Rolle („Unterm Radar“ WDR/Degeto, „Die Ungehorsame“ Sat.1, „Silvia S. – Blinde Wut“ ZDF).

„Die hohe Zahl der Serieneinreichungen zeigt, dass der internationale Serientrend auch in Deutschland angekommen ist. Die Sender und Produktionsfirmen setzen verstärkt auf hochklassige Eigenproduktionen, eine Entwicklung, die sich auch bei den privaten Sendern zeigt.“ sagte die Direktorin des Grimme-Instituts, Dr. Frauke Gerlach.

Auch die 23 Nominierungen in der Kategorie Information & Kultur spiegeln die aktuellen gesellschaftspolitischen Ereignisse und Diskussionen wider. Neben den dominierenden Themen Flucht und Migration stehen auch Kulturthemen wie „Satiesfiktionen - Spaziergänge mit Erik Satie“ (WDR/ARTE) oder der Strukturwandel im Ruhrgebiet („Göttliche Lage“ WDR/ARTE) im Wettbewerb. Nominiert wurden unter anderem außerdem „Weltbahnhof mit Kiosk“ (NDR), „Die Story im Ersten: Dunkles Deutschland“ (RBB), „Hier und Heute: Nordstadtkinder Stefan“ (WDR) oder „Flucht nach Europa“ (ZDF/ARTE).

Neu in diesem Jahr ist die Rubrik „Journalistische Leistung“ in der Kategorie Information & Kultur. Für diesen erstmals ausgelobten Preis sind die Reporterteams der Panorama-Redaktion (NDR), Claudia Butter und Achim Reinhardt aus der „Report“-Redaktion des SWR sowie Daniel Harrich, Thomas Reutter, Hans-Michael Kassel und Claudia Gladziejewski für die investigative Recherche zu illegalen Waffenlieferungen nach Mexiko (SWR/BR) nominiert.

In den drei anderen Kategorien kann jeweils ein zusätzlicher Innovationspreis verliehen werden.

Die Nominierungskommission Unterhaltung hat auch 2016 wie bereits im vergangenen Jahr ihr Kontingent nicht vollständig ausgeschöpft. Sie benannte nur insgesamt 16 Nominierungen von 20 möglichen; drei davon für die neue Rubrik „Innovation“: die „Varoufakis-Stinkefinger-Satire #varoufake aus dem Neo Magazin Royale und die Formate Streetphilosophy (RBB/ARTE)  und „Das Lachen der anderen“ (WDR). Auf einen Spezialpreis können Carolin Kebekus als mutiges Multitalent und Martina Hill für ihre Vielseitigkeit bei ihrem Format „Knallerfrauen“ (Sat.1) hoffen.

2016 gibt es in Marl außerdem eine Premiere: Zum ersten Mal werden Grimme-Preise explizit in der Kategorie Kinder & Jugend verliehen. Die Kommission nominierte 16 Produktionen sowie eine Spezialleistung. Neben der Vox-Serie „Club der roten Bänder“ wurden zwei Beiträge aus der Reihe „Schau in meine Welt“ („Jonas ganz groß“ RBB und „Nusin - Ein Leben in der Arche“ SWR), die Sendung mit der Maus-Spezial „Was ist Kinderarmut“ (WDR) und das neue Talkformat „Let's talk - Weil Meinung zählt!“ (ZDF) für die Rubrik „Innovation“ ausgewählt. Martin Reinl wurde für sein herausragendes witziges Puppenspiel in zahlreichen Formaten des Kinder- und Jugendfernsehens für einen Spezialpreis nominiert. Auch hier wurde das Kontingent von insgesamt 20 möglichen Nominierungen nicht komplett ausgeschöpft.

„Die Einreichungen in der Kategorie Kinder & Jugend zeigen, dass auch hier aktuelle gesellschaftliche Themen wie Kinderarmut, Terrorismus, die dramatische Situation der Flüchtlinge oder Inklusion neben den klassischen Themen des Kinder- und Jungendfernsehens eine große Rolle spielen. Bemerkenswert ist, auf welche herausragende und kind- bzw. jugendgerechte Weise die Redaktionen diese Themen für die junge Zielgruppe aufbereitet haben,“ so Frauke Gerlach.

Die Preisträger des 52. Grimme-Preises 2016 werden am  9. März 2016 bei einer Presse-Konferenz im Essener Grillo-Theater bekanntgegeben.



Kontakt:

Lucia Eskes
Grimme-Preis
Tel: 02365-918921





Montag, 18. Januar 2016

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt: Video: Autonomes Landen bei vollem Tempo




Ein unbemanntes, elektrisches, autonomes Luftfahrzeug landet mit 75 Kilometer pro Stunde sanft auf dem Dach eines fahrenden Autos: Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) konnten erstmals die dafür entwickelte Technik erfolgreich vorführen. Das System könnte auf ultraleichte Solarflugzeuge angewendet werden, welche klassische Satellitensysteme in der Stratosphäre ergänzen. Durch das Weglassen der Landevorrichtung kann die verfügbare Nutzlast dieser Solarflugzeuge erheblich vergrößert werden. Gleichzeitig wird das Landen mit Seitenwind deutlich vereinfacht, wodurch auch Landungen bei schlechtem Wetter möglich werden.

Gewichtsreduzierung

Ultraleichte Solarflugzeuge können in mehr als 20 Kilometer Höhe fliegen und das über mehrere Wochen. Um länger in der Luft bleiben zu können, ist für die Fluggeräte der Faktor Gewicht von entscheidender Bedeutung. Durch das Weglassen des Landefahrwerks, kann das Eigengewicht dieser UAVs (Unmanned Aerial Vehicles) erheblich reduziert werden. Das ermöglicht mehr Ladekapazität, eine höhere Reichweite und bessere Leistung. Normalerweise notwendige Versteifungen in der Struktur des Fluggeräts könnten so ebenfalls eingespart werden, was das Gewicht weiter verringert.

Autonomes Landen

Wissenschaftler vom DLR-Institut für Robotik und Mechatronik haben durch die Kombination von Technologien aus den Bereichen Robotik und UAV ein System entwickelt, welches das automatische Landen eines sogenannten "Starrflüglers" (Fixed-wing Aircraft) auf einem fahrenden Bodenfahrzeug möglich macht. In Flugversuchen auf einem Flugplatz im schwäbischen Mindelheim-Mattsies wurde dieses System nun mit einem gut drei Meter großen, 20 Kilogramm schweren, elektrischen Starrflügel-UAV erfolgreich getestet. Dazu wurde ein Netz auf das Dach eines PKWs gespannt und mit mehreren optischen Markern versehen. Bis auf einen halben Meter genau, kann sich das Fluggerät über der vier Meter langen und fünf Meter breiten mobilen Landeplattform positionieren. Befindet es sich darüber, erkennt das optische Multi-Marker Tracking-System die Landevorrichtung und bestimmt die relative Position zum Bodenfahrzeug mit hoher Genauigkeit. Mit diesen Daten wird die Landung dann computergesteuert durchgeführt.

Der große Vorteil: Die Bewegung des UAVs und des Fahrzeugs werden mit Hilfe der entwickelten Algorithmen auf einander angepasst. Indem sich das Auto inklusive Landevorrichtung und der "Starrflügler" gleich schnell bewegen, gleicht das Landen eher einem Absetzen. Das macht die Landephase einfacher und sicherer. Bei den durchgeführten Versuchen war aus flugbetrieblichen Sicherheitsanforderungen noch ein Fahrer im Auto. Dieser erhielt die berechneten Steuerkommandos über eine graphische Anzeige, die ihm vorgab, ob er schneller oder langsamer fahren musste. Für eine spätere Anwendung in der Praxis, kann ein robotisches Fahrzeug ohne Fahrer verwendet werden.

Die Arbeiten wurden durch das EU-Projekt "EC-Safemobil" unterstützt.

Kontakte:

Fabian Locher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Redaktion Luftfahrt
Tel.: +49 2203 601-3959


Tin Muskardin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Robotik und Mechatronik
Tel.: +49 8153 28-4061


Dr. Konstantin Kondak
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Robotik und Mechatronik
Tel.: +49 8153 28-1127





Mittwoch, 13. Januar 2016

NASA Advisory Panel Releases 2015 Safety Report



 
The Aerospace Safety Advisory Panel (ASAP), an advisory committee that reports to NASA and Congress, has issued its annual report examining NASA's safety performance in 2015 and highlighting accomplishments, issues and concerns to agency and government officials. 

The report, released Wednesday, is based on the panel's 2015 fact-finding and quarterly public meetings; "insight" visits and meetings; direct observations of NASA operations and decision-making processes; discussions with NASA management, employees and contractors; and the panel members' own experience.

“The panel continues to steadfastly believe competition between Boeing and Space Exploration Technologies Corporation (SpaceX) is essential to achieving a safe and productive commercial crew program. The Orbital-3, SpaceX CRS-7, and Russian Soyuz/Progress 59 cargo accidents underscore this position,” said retired Navy Vice Adm. Joseph W. Dyer, ASAP chairman. “The three cargo accidents, and resulting loss of resupply missions, yielded a challenging year for the International Space Station (ISS), but NASA’s planning and logistics stewardship of the ISS minimized impact and allowed for continued operations.”

Highlights of the 2015 report include:  

·         constancy of purpose
·         commercial cargo and crew to transport low-Earth orbit
·         Exploration Systems Development
·         International Space Station operations
·         other NASA accomplishments

Congress established the panel in 1968 to provide advice and make recommendations to the NASA administrator on safety matters after the 1967 Apollo 1 fire that claimed the lives of three American astronauts.
For more information about the Aerospace Safety Advisory Panel, and to view the 2015 report, visit:





Tiefflug über Zwergplanet Ceres


Kupala-Krater auf Zwergplanet Ceres
Quelle: NASA

Derzeit nur noch 385 Kilometer von der Oberfläche entfernt, fliegt die Raumsonde Dawn über Ceres hinweg. Das Ergebnis: Fotos, die den Zwergplaneten in der bisher besten Auflösung von 35 Meter pro Bildpunkt zeigen und die Wissenschaftler auf eine Oberfläche voller Krater, Risse, Aufwölbungen und helle Flecken blicken lassen. "Ceres hat einen recht anständigen Eisanteil und ist daher ein sehr dynamischer Körper - das macht den Zwergplaneten auch so spannend", erläutert Prof. Ralf Jaumann, Planetenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Mitglied im Dawn-Team der Mission. Seit Dezember 2016 kreist Dawn in diesem niedrigen Orbit um Ceres. "Es gibt vollkommen unterschiedliche Krater, stellenweise ist die Oberfläche auch schon wieder ausgeglichen und es gibt rätselhaftes helles Material… Uns Planetenforschern stellen sich jede Menge Fragen."

Krater mit glattem Inhalt

Eine dieser Fragen stellt sich auch bei Krater Kupalo: Der Einschlagkrater mit einem Durchmesser von 26 Kilometern ist in seinem Inneren mit Material gefüllt, das flache Ebenen innerhalb der Kraterränder bildet. "Kupalo gehört zu den interessanten Gebieten, weil die Oberfläche des Kraterbodens noch einmal überprägt wurde", sagt DLR-Planetenforscher Ralf Jaumann. "Das Material in seinem Inneren ist jünger als der Krater selbst." Der Krater selbst dürfte mehr als zwei Kilometer tief sein, ist aber über die Hälfte mit feinem Material gefüllt. Sein Kraterrand erhebt sich wohl nur noch 1000 Meter über das Kraterinnere. Allerdings: Woher dieses Material stammt, sorgt für Diskussionen unter den beteiligten Wissenschaftlern der Mission. "Es könnte Schmelzmaterial sein, das durch die Energie des Einschlags entstanden ist, aber auch aus dem Inneren von Ceres stammen."

Auch bei den hellen Streifen am Kraterrand gibt es mehrere Möglichkeiten, was diese verursacht: "Es könnten Salzablagerungen sein, aber auch Eis", erläutert Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung. "Oder es sind glatte Flächen, die besonders stark spiegeln - und die Sonne spielt uns einen Streich." Damit ist Krater Kupalo auch gleich ein Beispiel für die nächste Frage, die die Wissenschaftler beschäftigt: Sind die ungewöhnlichen hellen Flecken Salzablagerungen oder blickt man auf Eis?

Risse und helle Flecken

Deutlich erkennbar sind diese hellen Flecken auch auf dem Kraterboden von Dantu. Der Krater mit einem Durchmesser von 126 Kilometern ist mit Einsturzsenken und Rissen übersät und hat auch weiße Flecken, die die Wissenschaftler bereits während des Anflugs auf Ceres überraschten. "Was auch immer dort ganz genau zu sehen ist - es ist auf jeden Fall recht jung, denn die Helligkeit zeigt, dass das Material noch wenig durch die kosmische Strahlung verändert wurde." Ob es sich um Salzablagerungen oder Eis handelt, werden erst die Farb- und Spektralaufnahmen zeigen, die Dawn im Laufe der Mission erstellen wird. Die Risse wiederum, die sich stellenweise radial von einer Stelle ausbreiten, könnten durch Aufwölbungen entstanden sein.

Geschwungene Berge im Krater

Ein Einschlagskrater älteren Datums ist Messor: Er wurde nach seiner Entstehung immer wieder von weiteren Einschlägen getroffen und hat zahlreiche kleinere und größere Krater sowohl im Inneren als auch in seiner Umgebung. "Die Berge in seinem Inneren wurden durch Hangrutschungen gebildet, deren Material sich übereinander geschoben hat." Die Rutschungen haben dabei wellenförmige Muster erzeugt. "Es haben sich fast schon geschwungene Berge gebildet", beschreibt DLR-Planetenforscher Ralf Jaumann die ungewöhnlichen Formen. Ein ähnliches Bild ist auch bei einem bisher unbenannten Krater zu sehen: "Dort trifft sich ziemlich vieles in der Mitte - das heißt, dass hier Material vom Rand in großen Blöcken ins Innere gerutscht ist."

3D-Modell in Arbeit

Zurzeit wird mit Dawns Reise um den Zwergplaneten Ceres eine erste komplette Abdeckung aus 385 Kilometern Entfernung erreicht. Um die bisher am DLR erstellten dreidimensionalen Höhenmodelle von Ceres weiterhin mit den höher aufgelösten Daten zu verfeinern, benötigt das DLR-Team allerdings noch weitere Abdeckungen, bei denen die Kamera aus einem anderen Winkel auf die Oberfläche des Himmelskörpers blickt. Dies wird die Mission bis zum Sommer 2016 erreichen. Mit der geplanten Aufnahme von Farb- und Spektraldaten können dann beispielsweise auch die hellen Flecken und ihr Ursprung entschlüsselt werden.

Mission der Gegensätze

Ceres ist bereits der zweite Himmelskörper, der im Laufe der Dawn-Mission untersucht wird. Den Gesteinsasteroiden Vesta hatten die Planetenforscher von Juli 2011 bis September 2012 im Blick. Seit März 2015 erforscht die Mission den ehemaligen Asteroiden Ceres, der 2006 der neuen Klasse der Zwergplaneten zugeordnet wurde. "Beide sind auf ihre Art spannend: Vesta als trockener Asteroid aus Gestein, Ceres als nasser Asteroid mit einem hohen Eisanteil - es sind zwei völlig unterschiedliche Welten, die eine unterschiedliche Entwicklung durchlaufen haben.

Voraussichtlich bis Ende Juni 2016 wird Dawn in 385 Kilometer Entfernung um Ceres kreisen. Nach dem Ende der Mission bleibt sie dort in einem stabilen Orbit. Bis dahin wird die Sonde allerdings noch zahlreiche wissenschaftliche Daten zur Erde senden. "Wir haben noch etliche Fragen, auf die wir Antworten finden wollen", sagt DLR-Planetenforscher Prof. Ralf Jaumann.

Die Mission

Die Mission Dawn wird vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der amerikanischen Weltraumbehörde NASA geleitet. JPL ist eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena. Die University of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der Mission verantwortlich. Das Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in Braunschweig entwickelt und gebaut. Das Kameraprojekt wird finanziell von der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR und NASA/JPL unterstützt.

Kontakte:

Manuela Braun
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Kommunikation, Redaktion Raumfahrt
Tel.: +49 2203 601-3882
Fax: +49 2203 601-3249

Prof. Dr. Ralf Jaumann
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Institut für Planetenforschung, Planetengeologie
Tel.: +49 30 67055-400
Fax: +49 30 67055-402







Helmholtz fördert vier weitere Unternehmensgründungen


In der Entwicklung von Software, in der Materialforschung oder der Tierzucht – aus vielen Forschungsergebnissen entstehen konkrete Geschäftsideen. Diese Ideen zu Unternehmen zu entwickeln, ist das Ziel des Förderprogramms „Helmholtz Enterprise“. In der aktuellen Ausschreibungsrunde wurden vier weitere Ausgründungen aus Helmholtz-Zentren positiv bewertet. Die Gründer erhalten damit bis zu 260.000 Euro für ihre Geschäftsidee. Die Hälfte davon stammt aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft, die andere Hälfte steuert das jeweilige Zentrum bei. Seit 2005 hat die Helmholtz-Gemeinschaft damit insgesamt 98 Ausgründungen von Forscherinnen und Forschern unterstützt.

„Der Weg von einer guten Geschäftsidee hin zu einem erfolgreichen Unternehmen ist manchmal steinig“, sagt Rolf Zettl, der Geschäftsführer der Helmholtz-Gemeinschaft. In der frühen Phase einer Unternehmensgründung fehle es oft an Personal, finanziellen Mitteln und Managementexpertise. „Unsere Förderung setzt genau hier an und gibt potenziellen Gründern den entscheidenden Freiraum, verschiedene Geschäftsmöglichkeiten auszuloten und im Kontakt mit Kunden weiterzuentwickeln“, sagt Zettl. „Mit dem Helmholtz Enterprise-Programm begleitet und unterstützt die Helmholtz-Gemeinschaft die potenziellen Gründer und ihre Ideen bei diesen ersten Schritten.“

Die neu geförderten Projekte sind:

1.) GridLab – Softwareentwicklung zur Laborautomatisierung
Der Begriff Industrie 4.0 ist in aller Munde und beschreibt unter anderem, wie in einer Fabrik sämtliche Maschinen digital gesteuert untereinander kommunizieren. In einem modernen Forschungslabor ist es ähnlich. Dort befinden sich meist mehrere Geräte mit unterschiedlicher Software für verschiedenste Messverfahren. Diese von einer zentralen Schnittstelle aus zu koordinieren und zu synchronisieren, ist Ziel der Software GridLab. Die Software integriert die einzelnen Gerätetreiber und bündelt damit die Funktionalität der Einzelgeräte. Deren Messdaten laufen dank GridLab zentral zusammen. Gerade für die Forschung ist es wichtig, dass Parameter und Verfahren der einzelnen Experimente flexibel und ohne großen Programmieraufwand den jeweiligen Fragestellungen angepasst werden können. GridLab funktioniert also wie ein Betriebssystem für Laborgeräte. Zunächst für ein optisches Rastermikroskopieverfahren entwickelt, soll GridLab mithilfe der Förderung durch „Helmholtz Enterprise“ weiterentwickelt werden, sodass beliebige Geräte miteinander verbunden werden können. Forscherteams an Hochschulen und Forschungseinrichtungen können so in Zukunft Laborprozesse leichter steuern und automatisieren.

Ansprechpartner: Dr. Thomas Sebastian
Tel.: +49 351 260 2919
E-Mail: t.sebastian@hzdr.de  
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

2.) SMActuators – folienbasierte Aktoren aus Formgedächtnislegierungen
Formgedächtnislegierungen (FGL) sind Metalle, die abhängig von der Temperatur zwei unterschiedliche Gitterstrukturen annehmen können. Diese Werkstoffe besitzen eine hohe Leistungsdichte und sind daher interessant für die Herstellung von Aktoren. Das Team von SMActuators nutzt FGL-Folien und stellt daraus Mikroaktoren mit einstellbarem Kraft- und Hubbereich her, die beispielsweise in Mikroventilen eingesetzt werden können. Diese Mikroventile besitzen einen Durchflussbereich, der aktuell durch Piezo- und elektromagnetische Ventile nicht abgedeckt werden kann. Als Pilotprodukt sollen die miniaturisierten Ventile marktreif entwickelt werden. Diese werden beispielsweise in der Analyse von Flüssigkeiten in der in-vitro-Diagnostik, in der Lebensmitteltechnik oder in der Medikamentenentwicklung benötigt. Die Vorteile der neuen Mikroaktoren sind hohe Schaltkräfte auf kleinem Raum, robustes Design, geräuschloses Schaltverhalten, moderate Materialkosten und die Möglichkeit, schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können. Auch der Aufbau von komplexen Aktorgeometrien ist möglich. Weitere zukünftige Produkte sind unter anderem Kapazitätsschalter und optische Bildstabilisatoren.

Ansprechpartner: Marcel Gültig, Hinnerk Oßmer
Tel.: +49 721 608 22 753; +49 721 608 22 759
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Mikrostrukturtechnik

3.) COPRO Technology – Innovative Fertigungsprozesse für Faserverbundstrukturen und -profile
Leichte Bauteile könnten in Flugzeugen und Autos entscheidend dazu beitragen, den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Leichtbaustrukturen, wie beispielsweise im Rumpf eines Flugzeuges oder im Dach eines Autos, bestehen zu einem hohen Anteil aus Profilen. Die Fertigung dieser Profile aus Leichtbaumaterialien wie Faserverbundwerkstoffen ist aufgrund der komplexen Krümmungen eine Herausforderung. Profilbauteile aus diesen Materialien lassen sich bisher nur durch kostenintensive Wickel-, Flecht- und Pressverfahren herstellen. Die COPRO-Technologie (Continuous Preforming for Composite Profiles) ist eine wirtschaftliche Alternative. Sie nutzt rotierende Walzenpaare mit variierbarer Rotationsgeschwindigkeit, um Faserverbundwerkstoffe kontinuierlich und materialschonend umzuformen. Selbst komplexe dreidimensionale Geometrien lassen sich effizient herstellen. Zudem können mehrere Lagen aus unterschiedlichen Materialien gleichzeitig verarbeitet werden. Das Angebot des auszugründenden Unternehmens COPRO wird Beratungsleistungen zum Einsatz der Technologie sowie die Herstellung, den Verkauf und den Service entsprechender Fertigungsanlagen umfassen.

Ansprechpartner: Arne Stahl, Henrik Borgwardt
Tel.: +49 531 295 23 71
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) / Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik

4.) Helgoländer Hummer GmbH – Ausgliederung der Hummerzucht
In der Nordsee rund um die Insel Helgoland befindet sich der einzige natürliche Lebensraum des Europäischen Hummers in der Deutschen Bucht. Der Bestand ist jedoch dezimiert; der Hummer gilt als stark gefährdet. Die Biologische Anstalt Helgoland des Alfred-Wegner-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) züchtet deshalb seit vielen Jahren selbst Hummer und hat dazu ein spezielles Hälterungssystem entwickelt. Die Tiere und ihr Lebensraum wurden intensiv erforscht. Im Rahmen der „Helmholtz Enterprise“-Förderung soll die Hummerzucht nun kommerzialisiert werden. Ziel ist es, Tiere für verschiedene Einsatzbereiche zu züchten, beispielsweise für die Bestandsaufstockung um Helgoland oder für die Belieferung von Aquakulturfirmen mit Jungtieren. Ein erholter Bestand um Helgoland würde eine nachhaltige Fischerei ermöglichen. Die Führungen durch die Hummerzuchtanlage erfreuen sich großen Interesses durch Anwohner und Touristen. Damit ist der Besuch der Anlage ein weiteres attraktives Angebot für die Gäste der Insel.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Maarten Boersma , Dr. Isabel Schmalenbach
Tel.: +49 4725 819 33 50
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung / Biologische Anstalt Helgoland

Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von mehr als vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).


Ansprechpartner für die Medien:

Roland Koch
Pressereferent
Tel.: 030 206 329 -56

Dr.-Ing. Jörn Krupa
Stabsstelle Wissens- und Technologietransfer
Tel.: 030 206 329 -72

Kommunikation und Medien
Büro Berlin
Anna-Louisa-Karsch-Str. 2

10178 Berlin




Frankfurt University of Applied Sciences: Termin Weiterbildung „Mediation“

Nächste Informationstreffen am 15. Januar und 05. Februar 2016

Frankfurt am Main, 12. Januar 2016. Die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) bietet ab April 2016 (bis Mai 2017) erneut die berufsbegleitende Weiterbildung „Mediation – Konstruktive Konfliktbearbeitung und interkulturelle Kompetenz“ an. Ziel der Weiterbildung ist es, die Mediation als Verfahren der konstruktiven Konfliktbearbeitung theoretisch und praktisch kennenzulernen und Kompetenzen für die friedliche Lösung von Konflikten zu erlangen. Dabei wird sowohl die Diagnose von Konfliktsituationen als auch der Prozess der Konfliktbearbeitung betrachtet.

Die  kostenlosen Informationsveranstaltungen beginnen am  15. Januar und 05. Februar 2016 um 17.30 Uhr im BCN-Hochhaus, 5. Etage. Dort können Interessierte ihre Fragen zum Angebot stellen. Eine Anmeldung zu den Infoveranstaltungen ist erbeten unter weiterbildung@fwbt.fra-uas.de. Anmeldungsschluss zur Weiterbildung ist der 05. März 2016. Kooperationspartner der berufsbegleitenden Fortbildung ist das Institut für interkulturelle Mediation und Konfliktbearbeitung (IMIKON). Das Weiterbildungsangebot orientiert sich an den Richtlinien des Bundesverbandes Mediation e.V. und ist als Lehrerfortbildung in Hessen akkreditiert.

Die Weiterbildung umfasst 200 Unterrichtseinheiten und erstreckt sich über 13 Monate. Die Weiterbildungen finden einmal im Monat freitags von 15:00 Uhr bis 20:00 Uhr und samstags von 09:30 Uhr bis 16:30 Uhr statt.

Die Weiterbildung „Mediation – Konstruktive Konfliktbearbeitung und interkulturelle Kompetenz“ ist ein Teil des vielfältigen Weiterbildungsangebotes der Frankfurt UAS. Dem Konzept des Lifelong Learning – Lebenslangen Lernens folgend können hierbei Berufstätigkeit und wissenschaftliche Qualifizierung kombiniert werden, um eine Weiterbildung auf Hochschulniveau auch Berufstätigen anzubieten. Seit vielen Jahren werden erfolgreich mehrere Themen aus dem Portfolio der Frankfurt University of Applied Sciences angeboten, die sich durch Anwendungsorientierung und engen Bezug zur Praxis und innovative Inhalte auszeichnen. Neben der didaktischen Konzeption und der Vermittlung der Seminarinhalte wird besonderen Wert auf die Anwendbarkeit im Berufs- und Betriebsalltag gelegt. 


Termine der kostenlosen Infoveranstaltungen:
15. Januar 2016, 17:30 Uhr
05. Februar 2016, 17:30 Uhr

Ort: Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz, BCN-Hochhaus, Eingang Nordendstraße, 5. Stock

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Abteilung Forschung Weiterbildung Transfer, Helmut C. Büscher, Sylvia Ortlieb, Telefon: 069/1533-2681, E-Mail: weiterbildung@fwbt.fra-uas.de

Weitere Informationen unter: www.frankfurt-university.de/weiterbildung


Nicola Veith (M.A.)

Abteilung Kommunikation

Frankfurt University of Applied Sciences
Postadresse: Nibelungenplatz 1
60318 Frankfurt am Main
Besucheradresse: Gleimstraße 3, Gebäude 2, 5. Stock, Raum 530
Telefon: 069/1533-3047
Fax: 069/1533-2403





KLIMASCHUTZPROJEKTE AN SCHULEN GESUCHT: WER WIRD ENERGIESPARMEISTER 2016 IN NORDRHEIN-WESTFALEN?


Energiesparmeister-Wettbewerb kürt bestes Projekt in jedem Bundesland / Preise in Höhe von 50.000 Euro zu gewinnen / Bis 13. April 2016 auf www.energiesparmeister.de bewerben

Berlin, 12. Januar 2016. Der Energiesparmeister-Wettbewerb für Schulen geht in eine neue Runde und sucht zum achten Mal die besten Klimaschutzprojekte an deutschen Schulen. Der vom Bundesumweltministerium geförderte Wettbewerb verleiht jährlich Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 50.000 Euro an die überzeugendsten Schul- und Schülerprojekte. „Wir freuen uns auf Bewerbungen aus allen Altersklassen und Schultypen“, sagt Steffi Saueracker, Projektleiterin des Wettbewerbs. „Ob Recycling-Theater, Lehmklassenzimmer oder Energiespar-Beauftragte an der Schule – jedes Jahr überraschen uns neue, innovative Projekte. Klimaschutz gewinnt an immer mehr Schulen an Bedeutung und wird kreativ und vielseitig umgesetzt“, so Saueracker weiter. Auf der Wettbewerbsseite www.energiesparmeister.de können sich Schüler und Lehrer bis zum 13. April 2016 einzeln oder als Team mit ihren Projekten bewerben. Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks ist Schirmherrin des von der gemeinnützigen co2online GmbH organisierten Wettbewerbs.

Jury kürt bundesweit 16 Energiesparmeister

Im Mai 2016 wählt eine Expertenjury aus allen Bewerbungen einen Energiesparmeister pro Bundesland aus. Die 16 Gewinner erhalten je 2.500 Euro sowie eine Projektpatenschaft mit renommierten Unternehmen oder Institutionen. Mit dem Landessieg in der Tasche geht es im Anschluss um den Titel „Energiesparmeister Gold“: Wer den Bundessieg und somit ein zusätzliches Preisgeld gewinnt, entscheiden Lehrer, Schüler und deren Freunde im Juni via Internetabstimmung.

Die diesjährigen Paten des Wettbewerbs sind: atmosfair gGmbH, Bundesverband Solarwirtschaft e.V. im Rahmen der „Woche der Sonne“, Cofely Deutschland GmbH, eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost, Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen GmbH, Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH, Schleswig-Holstein Energieeffizienz Zentrum e.V., Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg und Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen.

Zusätzlich unterstützen den Wettbewerb A&O HOTELS and HOSTELS Holding AG, Deutsche Bahn Stiftung gGmbH, ENSO Energie Sachsen Ost AG und Messe Berlin GmbH. Als reichweitenstarke Medienpartner agieren das bundesweite Schülermagazin YAEZ, das Naturkostmagazin Schrot & Korn sowie die Lehrerzeitung MINT Zirkel. Des Weiteren wird der Wettbewerb von Deutschlandradio Kultur mit der Berichterstattung in der Sendung „Kakadu“ unterstützt.

Über den Wettbewerb und die co2online gemeinnützige GmbH

Die gemeinnützige co2online GmbH (http://www.co2online.de) setzt sich für die Senkung des klimaschädlichen CO2-Ausstoßes ein. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren
Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests motiviert co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen.
Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.

co2online führt zum achten Mal in Folge den erfolgreichen Energiesparmeister-Wettbewerb (http://www.energiesparmeister.de) durch und vergibt jedes Jahr Preise in Höhe von 50.000 Euro an engagierte Schulen.
Der Energiesparmeister-Wettbewerb wird im Rahmen der Klimaschutzkampagne vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks ist Schirmherrin des Wettbewerbs.

Kontakt:
Laura Wagener
co2online gemeinnützige GmbH
Hochkirchstr. 9
10829 Berlin
Tel.: 030 / 780 96 65-23
Fax: 030 / 780 96 65-11







Dienstag, 12. Januar 2016

Neues Forschungsprojekt zur Lernfähigkeit von Pflanzen



Die Tübinger Wissenschaftlerinnen wollen bei der fleischfressenden Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) schnelle Blattbewegungen durch sog. falsche Signale auslösen: Reize, die nichts mit Futter oder Gefahr zu tun haben. Foto: Alexandra Kehl


Erfolgreiche Bewerbung im Programm „Experiment!“ der VolkswagenStiftung: Tübinger Biologinnen erforschen, ob sich Pflanzen auf Verhaltensweisen konditionieren lassen

Dr. Michal Gruntman und Professorin Katja Tielbörger aus dem Institut für Evolution und Ökologie der Universität Tübingen haben sich erfolgreich für das Förderprogramm „Experiment!“ der VolkswagenStiftung beworben. Mit diesem Format fördert die Stiftung innovative und ungewöhnliche Forschungsprojekte mit ungewissem Ausgang. Die Wissenschaftlerinnen erhalten 100.000 Euro für ihr Projekt „Pawlow’sche Pflanzen“, in dem sie untersuchen, ob Pflanzen ‒ ähnlich wie Tiere ‒ auf bestimmte Verhaltensweisen konditioniert werden können, obwohl sie kein Gehirn haben.

Sollte sich die Idee der beiden Biologinnen bestätigen, würde dies die Grenzen zwischen Tier- und Pflanzenreich verwischen. Gruntman und Tielbörger gehen davon aus, dass Pflanzen sich in ihrem Verhalten gar nicht grundlegend von Tieren unterscheiden. Vorbild ist das berühmte Experiment des russischen Nobelpreisträgers Iwan Pawlow: Der „Pawlow’sche Hund“ konnte mit einem falschen Signal, einem Glockenton, zu Speichelfluss angeregt werden, auch wenn gar kein Futter präsentiert wurde. Diese Konditionierung wurde durch eine vorhergehende Koppelung des korrekten Signals (Futter) und des falschen Signals (Glockenton) erreicht.

„Wir sind der Meinung, dass Pflanzen keineswegs nur passive grüne Wesen sind, sondern genau wie Tiere ein Verhalten aufweisen können“, sagt Michal Gruntman. Die Wissenschaftlerinnen testen experimentell, ob sich Pflanzen ebenso mit falschen Signalen konditionieren lassen, also ein Verhalten aufweisen, das nichts mit dem Signal zu tun hat. Hierzu wollen sie beispielsweise bei der fleischfressenden Venusfliegenfalle und der Mimose schnelle Blattbewegungen durch Reize auslösen, die nichts mit Futter oder Gefahr zu tun haben. Ein weiteres Untersuchungsobjekt ist die Ackerschmalwand, eine typische Modellpflanze der Molekularbiologie, an der gegebenenfalls weitere Untersuchungen angeschlossen werden sollen.

Die bei „Experiment!“ eingereichten Ideen sollen etabliertes Wissen herausfordern; ein Scheitern der innovativen Vorhaben ist ausdrücklich erlaubt. In den vergangenen beiden Jahren wurden weniger als drei Prozent der eingereichten Vorhaben finanziert. Die Tübinger Forscher sind bereits zum zweiten Mal in dieser hochkompetitiven Ausschreibung erfolgreich.


Kontakt:
Dr. Michal Gruntman
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Evolution und Ökologie
Fachbereich Biologie, Vegetationsökologie
Telefon +49 7071 29-73224
Michal.gruntman[at]bot.uni-tuebingen.de


Prof. Dr. Katja Tielbörger
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Institut für Evolution und Ökologie
Fachbereich Biologie, Vegetationsökologie
Telefon +49 7071 29-74246
katja.tielboerger[at]uni-tuebingen.de





Anmeldestart zur neuen Saison der World Robot Olympiad




Am 15. Januar 2016 um 16 Uhr startet die Anmeldung zur neuen Saison der World Robot Olympiad (WRO) in Deutschland. Insgesamt stehen über 600 Startplätze bei 27 Wettbewerben im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung. Für Teams besteht die Möglichkeit, sich für das Weltfinale der WRO 2016 im November in Neu-Delhi (Indien) zu qualifizieren.

Die World Robot Olympiad (WRO) ist ein internationaler Roboterwettbewerb um Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten in 2er oder 3er Teams gemeinsam mit einem Coach an jährlich neuen Aufgaben. Bei den Wettbewerben bauen die Teams vor allem Roboter mit dem LEGO MINDSTORMS System, aber auch andere Modelle mit externen Computerbausteinen (z.B. Arduino, Raspberry Pi) und viele Programmiersprachen sind möglich.

Teilnehmen können Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 19 Jahren. Ein Team tritt in einer der drei Wettbewerbskategorien Regular-, Open- oder Football Category antreten.

Bei der Regular Category fährt ein maximal 25cm x 25cm x 25cm großer LEGO Roboter über einen ca. 2qm großen Parcours und löst verschiedene Aufgaben (z.B. Farben unterscheiden, Materialien transportieren). Dabei müssen die Teams ihren Roboter am Wettbewerbstag neu zusammenbauen und auf eine Überraschungsaufgabe reagieren.

In der Open Category sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die Teams bauen ein Robotermodell, welches bis zu 2m x 2m x 2m groß sein darf und zum Thema der Saison passen muss. Dabei sind neben der LEGO Steuerung alle andere Baumaterialien und Programmiersprachen erlaubt.

Beim Roboterfußball (Football Category) spielen je zwei LEGO Roboter pro Team nach bekannten und roboterspezifischen Regeln Fußball. Auch in dieser Kategorie müssen beide Roboter eines Teams am Wettbewerbstag zunächst neu zusammengebaut werden.

Die Anmeldung zu den regionalen Wettbewerben der WRO ist vom 15. Januar bis zum 29. Februar 2016 (jeweils 16.00 Uhr) über die Webseite www.worldrobotolympiad.de möglich. Am 1. Februar 2016 werden die Aufgaben und das Thema der Saison veröffentlicht.

Bei den regionalen Events können sich Teams für das Deutschlandfinale qualifizieren, welches in diesem Jahr am 18. und 19. Juni in Ludwigshafen am Rhein stattfindet. Dort können sich die besten Teams für das Weltfinale der WRO, welches im November in Neu-Delhi (Indien) stattfindet qualifizieren. 



Website der WRO in Deutschland:
www.worldrobotolympiad.de

Imagefilm der WRO:


Social Media Kanäle der WRO:
Facebook:                 www.facebook.com/WRO.Germany
Instagram (neu):      www.instagram.com/worldrobotolympiad_de/
Twitter:                       www.twitter.com/WROGermany
Google+:                   www.google.com/+WorldrobotolympiadDe
YouTube:                  www.youtube.com/technikbegeistertev

Pressekontakt WRO Deutschland

Markus Fleige, TECHNIK BEGEISTERT e.V.  
E-Mail:           mf@technik-begeistert.org           
Telefon:         02373 / 9468398
Handy:           0176 / 21110153

Die World Robot Olympiad (WRO) wird in Deutschland vom Verein TECHNIK BEGEISTRT e.V. koordiniert. Weitere Informationen zum Verein gibt es unter:




Frauen in Europa

Frauen in Europa
Frauen in Europa by Lilli Cremer-Altgeld. „Frauen in Europa“. Seien Sie dabei! Mit Ihren Gedichten. Mit Ihren Ideen. Mit Ihren Visionen. Mit Ihren Werken. Mit Ihrer Homepage. Bitte schreiben Sie eine Mail an Lilli Cremer-Altgeld frauenineuropa@t-online.de Bitte klicken Sie auf das Bild: So kommen Sie direkt zum Blog „FRAUEN IN EUROPA“.

Was die anderen Hochbegabten anders machen – ein Beispiel aus der Wirtschaft für die Politik


Foto: Ralf Voigt


Man erkennt sie.

Es sind die kleinen Einsteins, die Picassos und die Mozarts. Sie lesen schon mit sechs Jahren „The New York Times“, korrespondieren mit fünf Jahren in Mandarin und spielen mit vier Jahren die Spatzenmesse in C-Dur. Später studieren sie dann bereits mit 14 an einer Uni und werden jüngster Professor oder jüngste Professorin.

Man kennt sie.

Dann gibt es noch die anderen.

Ihre Begabung ist nicht so offensichtlich. Oder: offensichtlich nur für Eingeweihte. Für Kennerinnen und Kenner. Wahrscheinlich stehen sie nicht in einem Labor. Ob sie mit dem Pinsel umgehen können? Seien Sie tapfer: Wohl eher nicht so. Ob sie eine Stradivari zu schätzen wissen? Hm.

Und doch haben sie ihre Begabung. Erkennbar wie gesagt fast nur für Eingeweihte.

Ein Beispiel: Ich war Mitglied in einem Verband, der das Wort „Wirtschaft“ in seinem Namen trägt. Es ging um ein Thema, das alle Menschen bewegt. Wirklich alle. Wirklich jeden. Es ging um Politik. Und um den Anlauf zu einem neuen Gesetz. Man diskutierte. Und fragte sich, wie man denn überzeugend argumentieren könnte.

Ich erwähnte den Gedanken einer Befragung. Sie kennen das: In jeder grösseren Stadt stehen diese Interviewer auf der grossen Einkaufsstrasse und wollen wissen, welche Zahnpasta, welches Waschmittel, welche Automarke Sie bevorzugen. Strasseninterviews nennen wir das. Wir, das sind meine Kolleg*innen aus der Marktforschung und ich. Ich hatte damals ein Institut für Markt- und Kommunikationsforschung. Unsere Klienten aus der Politik und Wirtschaft waren bekannt und angesehen und wir waren stolz darauf, für sie forschen zu dürfen.

In meinem Verband war das bekannt.

Ja. Sagte man: Eine Befragung auf der Strasse ist ein überzeugendes Argument. Wir – wer auch immer „wir“ sein sollte – wir stellen uns auf die Strasse und befragen die Menschen. Und dann geben wir – und das war der Sinn der Sache – das Ergebnis an den OB der Stadt. Einer von meinen Kollegen im Verband meinte dann: Ob wir wohl 50 Menschen dazu bewegen können, mit uns zu reden?

Wie, sagte ich: 50 Menschen?

Ja. Sagten die anderen. 50 Menschen wäre eine tolle Sache.

Klar sind 50 Menschen eine tolle Sache. Aber: Wie wollen wir einen OB mit den Stimmen von 50 Menschen motivieren, ein neues Gesetz in Gang zu bringen? Nach einer halben Stunde hatte man sich auf 100 Menschen geeinigt. Mit dem Zusatz: Ob wir das wohl schaffen werden?

Warum so zaghaft?

Die Jungs und Mädels, die hier zusammen sassen, waren die Menschen, die täglich über Millionen entschieden. Ihre Denkweisen waren nicht 100 oder 1.000. Es waren 1.000.000 und mehr!

Mir war klar, dass ich meine lieben Kolleginnen und Kollegen jetzt schockieren musste. Nicht weil ich Schocks mag – aber ich musste ihnen schon sagen, wie so etwas in der Realität funktioniert. Dass man an den verantwortlichen Stellen – sorry – 100 Menschen als Beweis nicht gelten lassen wird. Man wird schmunzeln und zur Tagesordnung übergehen.

Noch bevor ich den Gedanken: „Wie sag‘ ich es das denn jetzt?“ zu einem Satz modellieren konnte, war es raus:

1.000 INTERVIEWS!
1.000 Interviews?

Das Entsetzen war gross. Nur unser Präsident war begeistert. Und dann ging das los, was zumeist los geht, wenn ein Hochbegabter – eine Hochbegabte – eine Idee und einen Weg vor Augen hat: GEHT NICHT! FUNKTIONIERT NICHT! SCHAFFEN WIR NICHT! WIR SIND DOCH NICHT VERRÜCKT! WER SOLL DAS DENN ALLES ZAHLEN?

Ich hörte mir das eine Stunde an, während ich das Konzept schrieb, die Umsetzung des Konzepts plante und einen Entwurf für den Fragebogen entwarf. Unser Präsident hatte mich aus den Augenwinkeln beobachtet und rief mich auf – nach vorne zu kommen und die Einzelheiten zu präsentieren. Gesagt. Getan.
Wir fanden über 50 Mitglieder aus dem Wirtschafts-Verband, die mitmachten. Manager*innen, die ich mit meinem Team für diesen Einsatz schulte. Es waren wohl die Interviewer*innen mit den höchsten Stundenlöhnen, die hier und heute ehrenamtlich auf die Strasse gingen und sehr mutig die Menschen nach ihrer Meinung befragten.

Um Mitternacht hatten wir 1.037 Interviews geschafft. Alle von meinen Forscherkollegen und mir kontrolliert. Alle perfekt. Es war ein harter Job – aber selten habe ich ein Team von fast 100 „Mitarbeiter*innen“ so begeistert arbeiten gesehen.

Am nächsten Morgen wurde noch einmal kontrolliert. Und dann gingen die Fragebögen ins Rechenzentrum zur Uni. Ich schrieb dazu einen Bericht für die Präsentation. Mein Team zeigte einen bewundernswerten Einsatz. Und so konnte ich meiner Assistentin auch nicht die Bitte abschlagen, die Ergebnisse beim OB präsentieren zu dürfen.

Der OB schien sehr zufrieden. Und so wanderten unsere Ergebnisse weiter „nach oben“. Und so wurde aus unserer Idee der Beweis, dass die Menschen diese Verbesserung ihres Alltags wirklich wollten.

Schliesslich wurde aus dem Beweis ein Gesetz in Deutschland, das jedem Menschen den Alltag etwas besser macht. Zur Freude der Menschen.
Nein, so faszinierend wie ein Picasso ist dieses Gesetz nicht.

Aber es erleichtert seitdem allen Menschen ihr Leben. Und das Tag für Tag in Deutschland.

Wenn Sie Unternehmer*in sind: Gründen Sie einen Think Tank mit Ihren Hochbegabten und allen, die mutig sind und gross denken und handeln können. Dann sind Sie nicht nur Ihre Probleme los. Sie haben auch die Chance, die Welt ein bisschen besser machen zu können.

Was sagte John F. Kennedy in seiner Antrittsrede am 20. Januar 1961 in Washington, D.C.:

„Fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt (…) fragt, was wir gemeinsam tun können für die Freiheit des Menschen.“ [1]

Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001





Meine persönliche Einführung in die Hochbegabung

Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt Hochbegabung?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“ http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „Intelligenz und Hochbegabung“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei den Generalisten ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnis http://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“ https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/ Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von Mensa International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem Expertenkreis Hochbegabung/Potentiale der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das Campus-Radio Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015