Beitrag zur öffentlichen Debatte um die „Replikationskrise“
/ „Replizierbarkeit
berührt im Kern Qualität von Forschung und betrifft gesamte Wissenschaft“
Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im April 2017 eine Stellungnahme zur
Replizierbarkeit von Forschungsergebnissen veröffentlicht und damit
differenziert Position in der laufenden öffentlichen Debatte um die
„Replikationskrise“ bezogen. „Die Frage nach der Replizierbarkeit von
Forschungsergebnissen berührt im Kern die Frage der Qualität von Forschung und
betrifft die gesamte Wissenschaft“, sagt DFG-Präsident Prof. Dr. Peter
Strohschneider. „Mit der Stellungnahme kommt die DFG daher als
Forschungsförderorganisation und Selbstverwaltungsorganisation für die
Wissenschaft in Deutschland ihrer Verantwortung nach, sich in der Debatte zu
positionieren.“ Den Anstoß zur Diskussion hatte eine Serie zur Replizierbarkeit
von Forschungsergebnissen (in der Biomedizin) in der Fachzeitschrift „Lancet“
im Jahr 2014 gegeben.
In der Stellungnahme weist die DFG darauf hin, dass die Wiederholbarkeit
von Ergebnissen, Replikation
genannt, nur eines von vielen unterschiedlichen Verfahren zur
Qualitätssicherung von Ergebnissen
empirisch-quantitativ arbeitender Wissenschaftsgebiete ist. Sie unterstreicht
zudem, dass Nicht-Replizierbarkeit nicht immer mit schlechter
Wissenschaft gleichzusetzen ist und die Gründe für Nicht-Replizierbarkeit auch
struktureller Natur sind, wie beispielsweise der steigende Wettbewerbs- und
Beschleunigungsdruck im Wissenschaftssystem. Schließlich nimmt die DFG
verschiedene relevante Aspekte ihres Handelns als Organisation der
Forschungsförderung und der wissenschaftlichen Selbstverwaltung in den Blick.
Dabei sieht sie sich in der Verantwortung, die fachspezifisch bereits
angestoßenen Diskussionsprozesse zu begleiten.
Die
Stellungnahme ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar.
Weiterführende
Informationen
Zur
DFG-Stellungnahme „Replizierbarkeit von Forschungsergebnissen“:
To the DFG statement
„Replicability of Research Results“:
Medienkontakt:
Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
Ansprechpartnerin
in der DFG-Geschäftsstelle:
Dr.
Katja Hartig, DFG, Tel. +49 228 885-2359, Katja.Hartig@dfg.de