Die Gemeinsame
Wissenschaftskonferenz (GWK) hat heute die Vereinbarung zur Förderung des
forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers an deutschen
Hochschulen – die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ – einstimmig
verabschiedet. Bund und Länder stellen hierfür gemeinsam bis zu 550 Millionen
Euro für zehn Jahre zur Verfügung. Die von der GWK
getroffene Vereinbarung wird den Regierungschefinnen und Regierungschefs von
Bund und Ländern zur abschließenden Entscheidung am 16. Juni 2016 vorgelegt.
In ihrem Grundsatzbeschluss zur
Nachfolge der Exzellenzinitiative vom 11. Dezember 2014 haben die
Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die
GWK gebeten, eine neue Bund-Länder-Vereinbarung zu erarbeiten, die auch das
Ziel verfolgt, die Kooperation von Hochschulen untereinander und mit
außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie der Wirtschaft und anderen
gesellschaftlichen Akteuren in regionalen Verbünden, Netzwerken oder neuen
institutionellen Formen strategisch auszurichten und zu stärken. Die
Förderinitiative „Innovative Hochschule“ nimmt diese Ziele auf und hat
insbesondere Fachhochschulen sowie kleinere und mittlere Universitäten im
Fokus.
„In unserer vielfältigen Hochschullandschaft entstehen täglich neues
Wissen, neue Technologien und neue Ideen, aus denen Innovationen werden können.
Der Transfer von Wissen aus den Hochschulen in Gesellschaft und Wirtschaft
gehört zu den entscheidenden Aspekten unseres Wissenschaftssystems. Dies wollen
wir mit der neuen Initiative gezielt fördern. Gefragt sind dabei technologische
ebenso wie gesellschaftliche Innovationen, es sind ausdrücklich alle
Wissenschaftsdisziplinen angesprochen“, sagt die GWK-Vorsitzende Prof. Dr.
Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung. „Wir wollen die Verankerung von Hochschulen in ihrer Region
unterstützen und sie dabei unterstützen, ihre strategische Rolle als
Innovationsmotor in ihrem Umfeld weiter zu stärken. Dabei sollen die
Hochschulen besonders innovative und sichtbare Aktivitäten der Zusammenarbeit
mit Wirtschaft und Gesellschaft auf- und ausbauen. Deshalb richtet sich die
Initiative insbesondere an Fachhochschulen sowie kleine und mittlere
Universitäten.“
„Unsere
Fachhochschulen sowie die kleineren und mittleren Universitäten haben großes
Potential, Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft zu initiieren“, erklärte
die stellvertretende GWK-Vorsitzende und Wissenschaftssenatorin des Landes
Bremen, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt. „Für die Länder ist es wichtig, den
Transfer von der Wissenschaft in Technologie und weitere Anwendungsbereiche zu
stärken. Wir haben eine gesonderte Initiative aufgelegt, um die
strategischen Kompetenzen im Ideen- und Wissenstransfer in den Fachhochschulen
zu intensivieren. Damit wird auch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der
Hochschulen gefördert. Denn in dieser Vielfalt unterschiedlicher Profile
und Hochschultypen liegt eine besondere Stärke der deutschen
Hochschullandschaft. Durch die Förderung der strategischen Vernetzung in
Verbünden, Netzwerken und innovativen Formen soll die zentrale Stellung, die
Hochschulen im regionalen Innovationssystem innehaben, weiter ausgebaut
werden.“
Wesentliche Kernpunkte der
Förderinitiative sind:
Die vorgeschlagene Initiative zur Förderung des forschungsbasierten
Ideen-, Wissens- und Technologietransfers an deutschen Hochschulen basiert auf
folgenden Eckpunkten:
-
Die Förderinitiative ist mit 550 Millionen
Euro für zehn Jahre dotiert. Die Fördermittel sollen jeweils im Verhältnis
90:10 vom Bund und vom jeweiligen Sitzland getragen werden. Darin enthalten ist
eine Projektpauschale für Hochschulen von 22 Prozent zur Deckung der mit der
Förderung verbundenen indirekten Ausgaben.
-
Mindestens die Hälfte der Fördersumme und
mindestens die Hälfte der ausgewählten Förderfälle müssen auf Fachhochschulen
oder Verbünde unter Koordination einer Fachhochschule entfallen.
- Programmziele sind:
o
Stärkung der strategischen
Rolle der Hochschulen im regionalen Innovationssystem
o
Unterstützung von Hochschulen,
die bereits über eine kohärente Strategie für ihre Interaktion mit Wirtschaft
und Gesellschaft sowie Strukturen und Erfahrungen im Ideen-, Wissens- und
Technologietransfer verfügen, in der Profilierung im Ideen-, Wissens- und
Technologietransfer der gesamten Hochschule oder in ausgewählten thematischen
Bereichen der Hochschule
- Mit der Förderinitiative wird zur
Umsetzung dieser Ziele der strategische Auf- und Ausbau der Kooperation von
Hochschulen mit der Wirtschaft und anderen gesellschaftlichen Akteuren in
Verbünden, Netzwerken und in innovativen Formen angestrebt.
-
Die Vereinbarung soll bis zum Jahr 2027
abgeschlossen werden. Im Jahr 2016 soll die Förderinitiative ausgeschrieben
werden, der Förderbeginn ist für 2018 vorgesehen.
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