Die
Leibniz-Gemeinschaft fördert sieben weitere Leibniz-WissenschaftsCampi in Kiel,
Berlin, Essen und Leipzig. Sie dienen der regionalen thematischen Vernetzung
mit Hochschulen und werden vier Jahre finanziell unterstützt. Außerdem bewilligte
die Leibniz-Gemeinschaft weitere Fördermittel für acht
Leibniz-Forschungsverbünde.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat beschlossen, sieben
weitere Leibniz-WissenschaftsCampi für eine Dauer von vier Jahren mit insgesamt
7,5 Millionen Euro einzurichten. Drei Campi sollen in Kiel eingerichtet werden,
zwei in Berlin sowie jeweils einer in Essen und Leipzig. Thematisch reichen die
Vorhaben von wirtschaftlichen Produktionsketten im Zeitalter der Globalisierung
über die Erforschung von Lungenerkrankungen oder chronischen Entzündungen bis
zur Gesundheitsvorsorge in Regionen, die besonders vom demografischen Wandel
betroffen sind.
Zudem fördert die Leibniz-Gemeinschaft ebenfalls für vier
Jahre Vorhaben aus acht Leibniz-Forschungsverbünden mit insgesamt 1,5 Millionen
Euro. In diesen arbeiten Leibniz-Institute – auch mit externen Partnern –
interdisziplinär zusammen zu den Themen Science 2.0, Energiewende,
Medizintechnik, Wirkstoffe und Biotechnologie, Nanosicherheit, Krisen in einer
globalisierten Welt, Bildungspotenziale sowie nachhaltige
Lebensmittelproduktion und gesunde Ernährung.
Insgesamt
hatten sich 28 Leibniz-WissenschaftsCampi und Leibniz-Forschungsverbünde mit
einer Antragssumme von mehr als 26 Millionen Euro um eine Förderung beworben;
bewilligt wurden insgesamt 15 Vorhaben mit einem Finanzvolumen von knapp über
neun Millionen Euro.
Hintergrundinformationen:
Leibniz-WissenschaftsCampi
überwinden institutionelle Grenzen im deutschen Forschungssystem und
ermöglichen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen eine thematisch fokussierte
Zusammenarbeit im Sinne einer gleichberechtigten, komplementären, regionalen
Partnerschaft. Ziel ist es, den jeweiligen Forschungsbereich weiterzuentwickeln
und das wissenschaftliche Umfeld für diese Thematik zu stärken. Die
Leibniz-Gemeinschaft fördert Leibniz-WissenschaftsCampi als strategische Verbundforschungsvorhaben
in der Förderlinie „Strategische Vernetzung“ des Leibniz-Wettbewerbs. Mit den
neu eingerichteten Leibniz-WissenschaftsCampi wird es bundesweit 19 dieser
Hochschulkooperationen an zwölf Standorten geben.
Übersicht der neu bewilligten Leibniz-WissenschaftsCampi
Titel des
Leibniz-WissenschaftsCampus
|
Federführendes
Leibniz-Institut
|
Verbundpartner
|
Health care challenges in
regions with declining and ageing populations
|
Rheinisch-Westfälisches
Institut für Wirtschaftsforschung, Essen
|
‐
Universität
Duisburg-Essen
‐
University of Tilburg
(Niederlande)
‐
AOK NordWest
‐
Deutsche Rentenversicherung Westfalen
‐
Knappschaft
Bahn See
‐
Maternus
Klinik, Bad Oeynhausen
‐
WINEG
Wissenschaftliches Institut der Techniker Krankenkasse
|
Growth and fundamentals of
oxides for electronic applications
|
Paul-Drude-Institut
für Festkörperelektronik, Berlin
|
‐
Humboldt-Universität
zu Berlin
‐
Technische
Universität Berlin
‐
Leibniz-Institut
für Kristallzüchtung, Berlin
‐
Fritz-Haber-Institut
der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin
|
Kiel Science Outreach Campus
- KiSOC
|
Leibniz-Institut
für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Kiel
|
‐
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel
‐
13 weitere
Partner, darunter vier Leibniz-Institute
|
Kiel
Centre for Globalization
|
Institut
für Weltwirtschaft an der Universität Kiel
|
‐
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel
|
Eastern
Europe - Global Area
|
Leibniz-Institut
für Länderkunde, Leipzig
|
‐
Universität
Leipzig
‐
Friedrich
Schiller Universität Jena (Economic Geography)
‐
Leibniz-Institut
für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien, Halle
‐
Geisteswissenschaftliches
Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas, Leipzig
‐
Fraunhofer-Zentrum
für Mittel- und Osteuropa, Leipzig
‐
Max-Planck-Institut
für ethnologische Forschung. Halle
‐
Aleksander-Brückner-Zentrum
für Polenstudien, Halle
|
Evolutionary Medicine of the
Lung (EvoLUNG)
|
Forschungszentrum
Borstel - Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften,
|
‐
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel
‐
Max-Planck-Institut
für Evolutionsbiologie, Plön
|
Comprehensive Center for
Chronic Inflammatory Diseases (C3ID)
|
Deutsches
Rheuma-Forschungszentrum Berlin
|
‐
Charité
Universitätsmedizin Berlin
‐
Max-Planck-Institut
für Infektionsbiologie, Berlin
|
Leibniz-Einrichtungen schließen
sich in Leibniz-Forschungsverbünden zusammen, um aktuelle Themen von
hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz zu bearbeiten. In
inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit erarbeiten die
Leibniz-Forschungsverbünde Lösungen für komplexe gesellschaftliche
Herausforderungen. Leibniz-Forschungsverbünde sind ein Instrument der internen
Vernetzung und verfolgen das Ziel, komplementäre Kompetenzen der Institute zu
bündeln und so besonders erfolgreichen Forschungsvorhaben mit hoher Strahlkraft
den Weg zu bereiten. Die Leibniz-Forschungsverbünde sind zentrale
Ansprechpartner für Politik und Wirtschaft, Förderer, Medien sowie für die Zivilgesellschaft.
Sie sind offen für die Zusammenarbeit mit Universitäten, anderen
außeruniversitären Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen sowie
internationalen Forschungsgruppen und Partnern aus der Wirtschaft.
Pressekontakt für die
Leibniz-Gemeinschaft
Dr. Christine
Burtscheidt
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
Mobil: 0160 / 800 99 46
Christoph
Herbort-von Loeper M.A.
Tel.: 030 /
20 60 49 – 48
Mobil: 0174 /
310 81 74
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft
verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von
den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum-
und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute
widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie
betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den
übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche
Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die
Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den
Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft,
Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen
mit den Hochschulen ‑ u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der
Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem
transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer
gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der
Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100
Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der
Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,6 Milliarden Euro.