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Eisstation
Installation von Untereissensoren waehrend
einer Eisstation. Foto: Alfred-Wegener-Institut
Stefan Hendricks
Presseportal für Hochbegabung Bremerhaven, den 18. Mai 2015. Am Dienstag, den 19. Mai
2015 startet das Forschungsschiff Polarstern von seinem Heimathafen Bremerhaven
aus Richtung Arktis. Unter Leitung von Dr. Ilka Peeken vom
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI)
werden 53 Forscherinnen und Forscher aus 11 Ländern die Auswirkungen von
Klimaänderungen in der Arktis vom Meereis bis zum Tiefseeboden untersuchen.
Polarstern wird im Seegebiet nördlich von Spitzbergen in
die Meereiszone fahren. Auf zwei Schnitten vom Flachwasser bis in die Tiefsee
wollen die Wissenschaftler Prozesse im eisbedeckten, zentralen Arktischen Ozean
untersuchen. Mit ihren Ergebnissen wollen sie die Forschungsarbeiten von
Expeditionen ergänzen, die in den letzten Jahren im Spätsommer stattfanden. Sie
setzen unter anderem erstmals mehrere Geräte ein, die kontinuierlich die
Temperatur, den Salzgehalt, die Gaszusammensetzung und die Algen im Meerwasser
analysieren. „Wir wollen untersuchen, welche Tiere und Pflanzen des Arktischen
Ozeans im Frühsommer aktiv sind. Dies ist in diesem Jahr besonders spannend,
weil das Meereis so früh wie nie zuvor in den letzten 30 Jahren zu schmelzen
begann“, sagt Ilka Peeken.
Das Leben unter dem Meereis und an der Grenze zwischen
Eis und offenem Ozean steht seit einigen Jahren vermehrt im Fokus der
AWI-Forscher. Die globale Erwärmung ist in der Arktis besonders ausgeprägt, was
durch Negativrekorde der Meereisausdehnung sichtbar wird. Zusätzlich wird das
Eis auch immer dünner. Das führt unter anderem zu veränderten
Lichtverhältnissen im Wasser darunter. Gelangt mehr Sonnenlicht durch das Eis,
so steht Algen, die am Anfang der Nahrungskette stehen, mehr Energie für ihr
Wachstum zur Verfügung. Genauso wie Landpflanzen benötigen die Algen im Ozean
Nährstoffe, um zu wachsen.
„Wir wollen untersuchen, wie das frühe Schmelzen des
Meereises in der Arktis die Nährstoffverteilung und damit das Algenwachstum
beeinflusst und welche Folgen dies für die Tiere im Wasser und auf dem
Meeresboden hat“, so die AWI-Biologin. Mit ihren Untersuchungen wollen die
Forscher das Verständnis für die Auswirkungen des Klimawandels im Arktischen
Ozean verbessern.
Die Polarstern-Expedition trägt den Namen TRANSSIZ
(Transitions in the Arctic Seasonal Sea Ice Zone – Verschiebungen in der
saisonalen arktischen Meereiszone) und wurde von dem Netzwerk ART (Arctic in
Rapid Transition – Die Arktis in schneller Veränderung) initiiert. Dahinter
steht ein internationales Forscherteam, das die Auswirkungen von
Klimaveränderungen in der Arktis aus unterschiedlichen naturwissenschaftlichen
Disziplinen untersucht.
Polarstern soll am 18. Juni Longyearbyen auf Spitzbergen
anlaufen, von wo aus dann die nächste Expedition in die Grönlandsee startet.
Hinweise für Redaktionen:
Druckbare Bilder finden Sie unter www.awi.de
Ihre Ansprechpartnerin ist Dr. Ilka Peeken (Tel.: 0471
4831-1626; E-Mail: Ilka.Peeken@awi.de).
In der AWI-Pressestelle steht Ihnen Dr. Folke Mehrtens gerne für Rückfragen zur
Verfügung (Tel.: 0471 4831-2007; E-Mail: Folke.Mehrtens@awi.de)
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Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis,
Antarktis und den Ozeanen der mittleren und hohen Breiten. Es koordiniert die
Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den
Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für
die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist
eines der 18 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten
Wissenschaftsorganisation Deutschlands.
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