Hochbegabungspresse
In seinem
Papier zu den Perspektiven des deutschen Wissenschaftssystems hat der
Wissenschaftsrat unter anderem die Bedeutung thematischer und regionaler
Verbünde hervorgehoben. Die Leibniz-Gemeinschaft ist in beiden Kategorien
aktiv: Die „Leibniz-Forschungsverbünde“ sind thematisch fokussiert, die
„WissenschaftsCampi“ sind regional verankert.
Der
Wissenschaftsrat hatte über die lokalen und regionalen Verbünde geschrieben,
dass bei ihnen „die verschiedenen Einrichtungen gemeinsame strategische Ziele
in einer langfristig bis dauerhaft ausgerichteten institutionellen Kooperation
[verfolgen], oft in mehreren, häufig breit angelegten Wissenschaftsgebieten
oder in den unterschiedlichen Leistungsdimensionen Forschung, Lehre, Transfer
oder Infrastrukturleistungen, um gemeinsame Interessen zu stärken und die
Sichtbarkeit zu erhöhen.“ Und konkret: „Die kürzlich initiierte intensive
regionale Zusammenarbeit zwischen Leibniz-Einrichtungen, Hochschulen und ggf.
weiteren außeruniversitären Einrichtungen im Format des „WissenschaftsCampus“
wird als ein wichtiger Schritt in diesem Sinne begrüßt.“
Vorreiter des
Modells WissenschaftsCampus ist Tübingen, wo der erste WissenschaftsCampus 2009
an den Start ging. „Der Wissenschaftsrat fordert in seinem Perspektivpapier den
Ausbau regionaler Kooperationen zwischen Hochschulen und außeruniversitären
Forschungseinrichtungen – wir haben bereits ein Erfolgsmodell: den
WissenschaftsCampus“, resümiert Friedrich W. Hesse, Vizepräsident sowie
Beauftragter der Leibniz-Gemeinschaft für Hochschulkooperationen. Hesse ist
zugleich Sprecher des bundesweit ersten WissenschaftsCampus in Tübingen
„Bildung in Informationsumwelten“. Er entwickelt derzeit mit Vertretern der
vier weiteren WissenschaftsCampi aus Halle, Mannheim,
Mainz und Rostock Kriterien für die erfolgreiche Umsetzung und
Weiterentwicklung des Kooperationsmodells. Mit „Interdisziplinärer
Themenorientierung, gleichberechtigter Kooperation aller Partner auf Augenhöhe
und einer regional bedingten Gestaltung der Governance-Strukturen“ benennt
Hesse die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Leibniz WissenschaftsCampus.
Das
Kooperationsmodell „WissenschaftsCampus“
Der
WissenschaftsCampus ist ein Modell der regionalen Zusammenarbeit zwischen
Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen. Als gleichberechtigte Partner bearbeiten
diese eine klar umrissene wissenschaftliche Fragestellung von gemeinsamem
Interesse und ergänzen sich dabei mit ihren Spezialkompetenzen und
unterschiedlichen Perspektiven. Die regionale Nähe, eine gemeinsame Strategie
und interdisziplinäre Forschungsansätze bezogen auf Themen, Projekte und
Methoden sind die Stärken der WissenschaftsCampi. Sie bieten ideale
Voraussetzungen, um gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu bearbeiten,
ganze Forschungsbereiche weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld
am Standort für die Thematik zu stärken. Die regionale Forschungslandschaft
erlangt dadurch Profil und internationale Sichtbarkeit.
Fünf
WissenschaftsCampi haben sich seit 2009 etabliert:
·
WissenschaftsCampus
Tübingen: Bildung in Informationsumwelten
·
WissenschaftsCampus
Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident
·
WissenschaftsCampus
Mannheim: Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI)
·
WissenschaftsCampus
Halle: Pflanzenbasierte Bioökonomie
·
WissenschaftsCampus
Rostock: Rostocker Phosphorforschung
Weitere Informationen:
Die
fünf bestehenden WissenschaftsCampi werden in den kommenden Wochen in lockerer
Reihenfolge vorgestellt.
Pressekontakt für die
Leibniz-Gemeinschaft
Christian Walther
Tel.: 030 / 20 60 49 – 42
Mobil: 0173 / 513 56 69
Die Leibniz-Gemeinschaft
Die
Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren
Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die
Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften.
Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch
relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte
Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaft-liche Infrastrukturen und
bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt
Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft
und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den
Hochschulen - u.a. in Form der WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und
anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden
transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer
gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft
gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.000 Personen, darunter
7.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute
liegt bei 1,5 Milliarden Euro.