Mittwoch, 17. Juli 2013

HRK-Präsident zu Empfehlungen des Wissenschaftsrats: Ja zum Zukunftspakt – mit höchster Priorität nach der Bundestagswahl

Hochbegabungspresse

„Ein gelungenes Ensemble gut abgestimmter Maßnahmen, die das deutsche Wissenschaftssystem insgesamt stärken werden.“ So beurteilt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler, die heute vorgelegten Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems.


Hippler: „Die Vertreter der Wissenschaft, des Bundes und der Länder haben sich nach schwierigen Beratungen und trotz der bekannt komplizierten Finanz- und Rechtslage auf konkrete, zielführende Maßnahmen einigen können. Das verdient Anerkennung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen berücksichtigen einerseits Kontinuität und Planungssicherheit, andererseits fördern sie mit sinnvollen Instrumenten die Dynamik der Wissenschaft.

Gleich nach der Bundestagswahl kommt es nun zum Schwur: Bund und Länder müssen mit höchster Priorität den vom Wissenschaftsrat vorgeschlagenen Zukunftspakt schließen, wenn sie ihr eigenes Bekenntnis zur Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland ernst nehmen.

Den Hochschulen kommt in der Wissenschaftsratsempfehlung selbstverständlich eine konstitutive Rolle zu. Die Optimierung des Gesamtsystems kann nur von den Aufgaben der einzelnen Hochschulen und Hochschularten ausgehend organisiert werden. Sie sorgen über die Einheit von Forschung und Lehre in der Breite der Disziplinen und in allen Regionen für den Transfer von Wissen in die Gesellschaft.
Deshalb sind besonders die Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur föderalen Finanzierung der Hochschulen von großer Bedeutung. Die Hochschulen benötigen unbedingt die verlässliche Erhöhung der Grundfinanzierung um mindestens den einen Prozentpunkt oberhalb der Kostensteigerung. Mit der empfohlenen Erhöhung der Pauschale für die Gemeinkosten bei Forschungsprojekten von 20 auf 40 Prozent erkennt der Wissenschaftsrat an, dass einem schleichenden Erosionsprozess endlich Einhalt geboten werden muss: Die Hochschulen drohen an ihrem eigenen Erfolg zugrunde zu gehen, weil sie bei jedem eingeworbenen Projekt aus der ohnehin stagnierenden oder abnehmenden Grundausstattung quer finanzieren müssen.

Als Hochschulen werden wir uns im Rahmen der HRK intensiv mit den Vorschlägen des Wissenschaftsrats zur institutionellen Profilbildung, zur Zukunft der Exzellenzinitiative und zur Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen intensiv auseinandersetzen. Dazu gehört mit Blick auf die Strategie- und Steuerungsfähigkeit auch der Austausch zwischen ähnlich profilierten oder benachbarten Hochschulen.


Die Hochschulen müssen bei der Konkretisierung der Vorschläge eine tragende Rolle spielen – wir brauchen ein wissenschaftsgeleitetes Verfahren. Die Herausforderungen werden die Hochschulen gern annehmen, wenn ihnen endlich faire, verlässliche Rahmenbedingungen geboten werden.“


Pressemitteilung des Wissenschaftsrats


Stefanie Schulte-Austum
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
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