Hochbegabungspresse
Die Helmholtz-Gemeinschaft zieht Konsequenzen
aus dem Hochwasser der vergangenen Wochen. Ein eigens zu diesem Zweck
gegründetes Konsortium aus drei Helmholtz-Zentren und weiteren Partnern will
bis nächsten Sommer eine umfassende Studie zu den Ursachen und Folgen der Flut
vorlegen und dabei auch erstmals systematisch analysieren, welche Fortschritte
es nach dem sogenannten Jahrhunderthochwasser von 2002 in der
Hochwasservorsorge gegeben hat und welche Defizite immer noch bestehen.
„Momentan sind zu dieser Frage viele Meinungen im Umlauf, aber das meiste kommt aus dem Bauch heraus“, sagt Bruno Merz, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum Potsdam, dem Deutschen GeoForschungszentrum (GFZ). „Was wirklich gut und was schief gelaufen ist, das muss jetzt aufgearbeitet werden, und genau das ist eine Aufgabe unseres Projekts.“
„Momentan sind zu dieser Frage viele Meinungen im Umlauf, aber das meiste kommt aus dem Bauch heraus“, sagt Bruno Merz, Hydrologe am Helmholtz-Zentrum Potsdam, dem Deutschen GeoForschungszentrum (GFZ). „Was wirklich gut und was schief gelaufen ist, das muss jetzt aufgearbeitet werden, und genau das ist eine Aufgabe unseres Projekts.“
Merz ist Sprecher des neuen Konsortiums, zu
dem außer dem GFZ das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, das
ebenfalls zu Helmholtz gehörende Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
sowie die Universität Potsdam und das Deutsche Komitee für Katastrophenvorsorge
(DKKV) zählen.
Als Merz am 29. Mai die Warnmeldung seines
Kollegen Bernhard Mühr vom KIT las, wusste er, was bevorstand. „Verbreitet
Starkregen! Mögliches Hochwasser!“ stand dort und weiter unten: „Verbreitete
Überflutungen, Erdrutsche, Verkehrsbehinderungen sind mögliche Szenarien.“ Seit
Tagen schon regnete es zu diesem Zeitpunkt, und die Flüsse in Süd- und
Ostdeutschland begannen anzuschwellen. Mühr und Merz arbeiten beide fürs CEDIM,
dem vom KIT und GFZ gemeinsam betriebenen „Center for Disaster Management and
Risk Reduction Technology“ (www.cedim.de).
Vier Wochen später werden die Schäden an
Häusern, Straßen oder Fahrzeugen auf zehn bis zwölf Milliarden Euro geschätzt,
doch Merz warnt: „Wir sollten mit diesen Zahlen vorsichtig sein, nach der Flut
2002 dauerte es über ein Jahr, bis die tatsächliche Höhe feststand.“
Sofort, als die ersten Warnungen kamen, haben
sich die CEDIM-Forscher zusammengesetzt, die Hochwasserlage analysiert und unter
der Bezeichnung „Forensic Disaster Analysis“ regelmäßig Statusberichte zur
Situation veröffentlicht.
Nicht nur das Beispiel CEDIM zeigt: Seit 2002
hat sich eine Menge auf dem Gebiet der Katastro-phenvorsorge getan. Doch fest
steht auch: Es ist noch längst nicht genug. Bis nächsten Sommer wollen die
Experten um Merz deshalb Klarheit schaffen. „Im Grund geht es um die eine
Frage, und zwar, was man aus 2002 gelernt hat – und was nicht“, sagt Merz.
Die Wissenschaftler wollen unter anderem die
Wirksamkeit der in den vergangenen Jahren errichteten Deiche und Schutzmauern
untersuchen, anderswo wollen sie schauen, was Renaturierungen von Flussläufen
gebracht haben. Sie wollen analysieren, ob die zum Teil neuen Frühwarnsysteme
so funktioniert haben, wie sie sollten, und ob die verbesserten Vorhersagen
sinnvoll genutzt wurden. Und schließlich wollen sie sich mit Fragen der
Bürgerbeteiligung auseinandersetzen: Wie können Hochwasserschutzprojekte
künftig so geplant werden, dass sich keiner übergangen fühlt, gleichzeitig aber
auch die nötigen Entscheidungen von allen gemeinsam verantwortet werden?
Georg Teutsch, wissenschaftlicher
Geschäftsführer des UFZ und zuständiger Vizepräsident der
Helmholtz-Gemeinschaft, ist sich sicher: „Das Thema Hochwasserschutz wird in
den nächsten Jahren innerhalb von Helmholtz und darüber hinaus eine zentrale
Rolle spielen.“ Die jetzt beschlossene Studie sei da ein unverzichtbarer
Impuls.
Das Ziel ist klar: Wenn die nächste
Hochwasserwarnung kommt, dann will das Land bereit sein.
Ansprechpartner für die Medien:
Jan-Martin Wiarda
Pressesprecher
Tel.: 030 206 329-54
Jan-Martin.Wiarda@helmholtz.de
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Anna-Louisa-Karsch-Str. 2
10178 Berlin
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Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8
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