Ergebnisse der zweiten Auswahlrunde liegen vor: 96
Hochschulen überzeugten mit Gleichstellungs-konzepten und werden nun mit
insgesamt 150 Mio. Euro gefördert
Ein Erfolgsmodell wird neu aufgelegt: An der ersten
Ausschreibungsrunde zum zweiten Teil des Professorinnenpro-gramms beteiligten
sich 131 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern. 43 Hochschulen reichten
erstmals ein Gleichstellungskonzept ein, 29 davon wurden positiv bewertet,
insgesamt waren es 96. Diese Hochschulen können nun im Rahmen des Programms
maximal drei Professorinnen berufen, deren unbefristete W2- oder W3-Stellen in
den ersten fünf Jahren jeweils über eine Anschubfinanzierung von bis zu 150.000
Euro jährlich finanziert werden.
Mittel, die in den Hochschulen durch die Finanzierung der
Professuren aus dem Programm frei werden, muss die Hochschule im Gegenzug in
ihre Gleichstellungsarbeit investieren. Im Rahmen der 2008 gestarteten ersten
Auflage des Programms wurden 260 Professorinnen berufen. Für die zweite Auflage
stellen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die
beteiligten Bundesländer zusammen wieder 150 Millionen Euro zur Verfügung.
„Die Kompetenzen hochqualifizierter Frauen werden in der
Wissenschaft dringend gebraucht“, sagte Bundesfor-schungsministerin Johanna
Wanka.
„Das Professorinnenprogramm hat dazu beigetragen, den
Anteil der Frauen in Führungspositionen zu steigern und das Bewusstsein für
eine stärkere Frauenförderung an den Hochschulen zu verankern. Die hohe Zahl
der Bewerbungen zeigt, dass an den Hochschulen ein Kulturwandel begonnen hat.
Diesen Schwung gilt es zu nutzen, denn wir brauchen bei der Frauenförderung
noch mehr Dynamik.“
„Hochqualifizierte Frauen gehören selbstverständlich in
Führungspositionen. Wir können auf sie nicht verzichten, wenn wir die
Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Deutschland gewährleisten
wollen. Die Hochschulen haben das Thema Gleichstellung klar als Herausforderung
identifiziert. Die überzeugenden und auch kreativen Konzepte, die nun positiv
bewertet wurden, sind dafür ein Beleg“, so die Vorsitzende der Gemeinsamen
Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, die rheinland-pfälzische
Wissenschaftsministerin Doris Ahnen. „Zugleich stellen wir aber auch fest, dass
das Ziel, den Anteil von Frauen an der wissenschaftlichen Spitze deutlich zu
erhöhen, noch nicht in der gewünschten Geschwindigkeit und auch nicht im
beabsichtigten Maße erreicht wurde. Instrumente wie das Professorinnenprogramm
bleiben daher wichtig und notwendig. Das Programm hat sich als Fördermaßnahme
bewährt und trägt maßgeblich zu Veränderungen an den Hochschulen bei. Seine
Fortsetzung ist da nur eine logische Folge.“
Über zwei Drittel der jetzt begutachteten Hochschulen
waren bereits beim ersten Professorinnenprogramm dabei. Sie müssen nun für eine
positive Bewertung nachweisen, dass sie ihre damals konzipierten Maßnahmen auch
erfolgreich umsetzen. Gerade die Dokumentationen dieser „Wiederholer“ belegen
eindrücklich, dass der Wert dieses Programms weit über die unmittelbare
Erhöhung der Professorinnenzahl hinaus reicht. Besonders bei den Maßnahmen zur
Familienfreundlichkeit und der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen
Nachwuchses ist es wichtig, die Kontinuität einmal begonnener Maßnahmen
langfristig sicher zu stellen.
Ein besonderer Erfolg ist, dass sich 29 Fachhochschulen
neu an der Auswahl beteiligt haben und 17 von ihnen auch positiv begutachtet
wurden. Damit ist das Programm auch dort erfolgreich, wo anwendungsorientierte
Fächer im Fokus stehen.
Eine Spitzenbewertung bei der Begutachtung haben folgende
Hochschulen
erzielt:
Humboldt-Universität zu Berlin
Universität Bielefeld
Universität Bremen
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Hochschule Fulda
Universität
Hamburg
Universität Kassel
Hochschule Neubrandenburg
Eberhard Karls Universität
Tübingen
Sie sind herausragende Vorbilder für chancengerechte
Hochschulen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
und die Länder fördern mit dem Professorinnenprogramm Berufungen auf
unbefristete W2- und W3-Professuren. Dabei liegt der Fokus auf
sogenannten vorgezogenen Professuren, also Professuren, die in spätestens fünf
Jahren nachbesetzt werden müssen und die mit dem Programm bereits jetzt für
diese Übergangszeit parallel besetzt werden können. Auch die Finanzierung von
Berufungen auf eine schon freie Professur ist möglich.
Im Falle einer Förderung für eine solche Regelberufung
verwenden die Hochschulen die durch die Förderung frei gewordenen Mittel für die
Durchführung von zusätzlichen gleichstellungsfördernden Maßnahmen.
Die Anlage zu der Pressemitteilung enthält eine Übersicht
der positiv bewerteten Hochschulen nach Bundesländern. Das Dokument finden Sie
unter:
Friedrich-Ebert-Allee 38 * 53113 Bonn *
Telefon: (0228) 5402-122 * Telefax: (0228) 5402-160 *
E-Mail: presse@gwk-bonn.de;
URL: http://www.gwk-bonn.de