Neuherberg, 21.06.2013. Wissenschaftler des Instituts für
Diabetes und Adipositas (IDO) am Helmholtz Zentrum München und der Technischen
Universität München haben gemeinsam mit amerikanischen Partnern der Universität
von Cincinnati einen neuen Ansatzpunkt zur verbesserten Behandlung von
Fettleibigkeit (Adipositas) entwickelt. Wie die Forscher um Prof. Dr. Matthias
Tschöp, Direktor des IDO, und Dr. Kirk Habegger vom Metabolic Disease
Institute, Universität Cincinnati, USA, herausfanden, verstärkt das im
Magen-Darm-Trakt gebildete Hormon Glukagon-like Peptide 1 (GLP-1) die Wirkung
eines Magenbandes auf den Gewichtsverlust.
Es gibt verschiedene chirurgische Methoden zur Bekämpfung
von Fettleibigkeit. Das Magenband hat gegenüber anderen chirurgischen Methoden
den Vorteil, dass die Operation verhältnismäßig unkompliziert und für den
Patienten besser verträglich ist. Hinzu kommt, dass das Magenband jederzeit
operativ wieder entfernt werden kann. Der entscheidende Nachteil ist jedoch,
dass der erzielte Gewichtsverlust im Vergleich zu anderen chirurgischen
Methoden gering ist.
Wie die Wissenschaftler um Tschöp und Habegger nun
herausfanden, kann durch eine Aktivierung des GPL-1-Rezeptors die Wirkung des
Magenbandes wesentlich verstärkt werden. Eine Kombination von Band und
Hormontherapie führte an fettleibigen Ratten zu annähernd dem gleichen
Gewichtsverlust wie ein Magenbypass. „Besonders wichtig ist dabei jedoch der
richtige medikamentöse Ansatz“, betont Tschöp.
Zukünftig wollen die Forscher nun herausfinden, ob eine
Kombination mehrerer im Magen-Darm-Trakt gebildeter Hormone die Wirkung des
Magenbandes weiter verstärken kann. "Wir glauben heute, dass
Kombinationstherapien das zukünftige Mittel der Wahl für die Behandlung
ausgeprägter Adipositas sein werden", so Tschöp. "Eine sogenannte
Polytherapie mit chirurgischen und medikamentösen Elementen ist neu und
vielversprechend. Diese wurde allerding bisher noch nicht am Menschen
durchgeführt."
Weitere Informationen
Original-Publikation:
Habegger, KM. et al. (2013), GLP-1R Agonism Enhances
Adjustable Gastric Banding In Diet-Induced Obese Rats, Diabetes.
Link zur Fachpublikation: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23775764
Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches
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für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten
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das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz
des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum
München beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter und ist Mitglied der
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