Freitag, 14. Juni 2013

Max-Planck-Update: Turbolader für Nervenzellen, Der Bruder als Vorbild für Vaters Gesang und Die Erfindung des Lichtrades

Hochbegabungspresse

Turbolader für Nervenzellen

13. Juni 2013: Göttinger Max-Planck-Wissenschaftler haben einen Schlüsselmechanismus entdeckt, der die Signalleistung von Nervenzellen im Gehirn steigert
Im dichten Verkehr ein hupendes Auto lokalisieren, beim TV-Zappen zwischen Fußball und Krimi nicht völlig den Überblick verlieren oder am Ende eines gelesenen Satzes den Anfang nicht vergessen - das alles sind für uns ganz alltägliche Fähigkeiten. Sie erlauben es uns, auf schnell wechselnde Umstände zu reagieren und selbst komplexe Tätigkeiten korrekt durchzuführen. Damit das funktioniert, müssen die Schaltkreise aus Nervenzellen in unserem Gehirn sehr flexibel sein. Einen wichtigen molekularen Mechanismus, der Nervenzellen zu solchen Anpassungskünstlern macht, haben jetzt Forscher der beiden Göttinger Max-Planck-Institute für experimentelle Medizin und biophysikalische Chemie unter der Leitung der Neurobiologen Nils Brose und Erwin Neher entdeckt.

Der Bruder als Vorbild für Vaters Gesang

12. Juni 2013: Junge Zebrafinkenmännchen können den Gesang des Vaters von ihrem Bruder lernen
Vogelgesang wird ähnlich wie die menschliche Sprache meist von Generation zu Generation durch Imitationslernen weitergegeben. Obwohl der Gesang in der Regel von einem erwachsenen Vorbild erlernt wird, gibt es auch Hinweise zu aktivem Lernen unter jungen Geschwistern. Forscher vom Max-Planck-Institut für Ornithologie in Seewiesen haben beobachtet, dass junge Zebrafinken, die ohne Väter aufwuchsen, ihren Gesang indirekt von ihren Brüdern lernen konnten, die kurzzeitig Kontakt zum Vater hatten. Die Gesänge der Geschwister waren sich dabei sogar ähnlicher als die des Bruders und des Vaters. Somit kann ein Jungvogel genauso als Gesangsvorbild dienen wie ein Alttier.

Die Erfindung des Lichtrades

11. Juni 2013: Eine neue Form von Lichtwellen erweitert die Möglichkeiten in Biologie, Physik und Nanotechnik
Mikro- und Nanoteilchen lassen sich mit Licht immer besser steuern. Forscher des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts in Erlangen können nun mit einem Laser winzige Partikel um eine Achse rotieren lassen, die senkrecht zum Lichtstrahl steht – ein Teilchen dreht sich also wie der Reifen eines Fahrrades in seiner Fortbewegungsrichtung. Das erreichten die Forscher, indem sie ein photonisches Rad erzeugten: Licht mit einem rein transversalen Drehimpuls. Ein solcher Zustand des Lichts war bisher nicht bekannt. Physiker gingen davon aus, dass es nur Licht mit einem propellerförmigen longitudinalen Drehimpuls gibt. Die neue Form der Kontrolle über Lichtwellen macht optische Pinzetten vielseitiger, mit denen sich Zellen und andere Mikro- und Nanoobjekte festhalten und manövrieren lassen.
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Den gesamten Text der Presseinformationen finden Sie auf unserer Homepage www.mpg.de.