Sulfat-Aerosole kühlen das Klima weniger als gedacht
08. Mai 2013: Lebensdauer wolkenbildender Sulfat-Partikel in der Luft geringer als angenommen: Ursache ist eine in bisherigen Klimamodellen unbeachtete Oxidation von Schwefeldioxid
Schwefeldioxid ist als Gegenspieler der Treibhausgase
offenbar weniger effektiv als bisher angenommen. Aus ihm entstehen in der Luft
Sulfat-Aerosolpartikel, die das Sonnenlicht reflektieren und als sogenannte
Wolkenkondensationskeime die chemischen Vorgänge in Wolken beeinflussen. Sulfat-Aerosolpartikel
helfen also, die Erde zu kühlen. Sie sind deshalb ein wesentlicher Bestandteil
vieler Klimamodelle. Wie ein Team um Forscher des Max-Planck-Instituts für
Chemie in Mainz nun jedoch herausfand, ist es wahrscheinlich, dass die meisten
Modelle bei ihren Vorhersagen den Kühlungseffekt dieser Partikel überschätzt
haben. Grund ist ein bisher weitgehend unberücksichtigter Reaktionsweg in den
Wolken, den Mineralstaub katalysiert und der die Lebensdauer von
Sulfat-Aerosolpartikeln und deren Fähigkeit, Sonnenlicht zu reflektieren, stark
beeinflusst.
Mauser und Fortpflanzung kosten Vögel viel Energie. Für die
Tiere wäre es also naheliegend, die beiden Vorgänge zeitlich voneinander zu
trennen. Trotzdem mausern und brüten viele Graubrust-Buschammern (Atlapetes
schistaceus) im kolumbianischen Regenwald gleichzeitig. Wissenschaftler am
Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell und der Princeton
Universität haben deshalb untersucht, ob den Tropenvögeln durch die
Doppelbelastung evolutionäre Nachteile entstehen. Demnach sind die
Schwungfedern von Vögeln, die gleichzeitig brüten und sich mausern, leichter
und kürzer als bei Tieren, die beide Phasen nacheinander durchlaufen. Außerdem
flüchten sie im Schnitt langsamer. Wahrscheinlich wird dieser Verlust an
evolutionärer Fitness von bislang unbekannten positiven Auswirkungen
ausgeglichen.
… und jetzt zum Marswetter
07. Mai 2013: Im Norden des roten Planeten treten Schneefälle mit großer Verlässlichkeit auf und lassen sich gut vorhersagen
Schneeschauer, die im eisigen Winter auf die Nordhalbkugel
des Mars niedergehen, könnten sich mehrere Wochen im Voraus vorhersagen lassen.
Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Tohoku Universität im japanischen Sendai
und des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau.
Die Rechnungen zeigen erstmals, dass diese Schneefälle mit einem besonderen
Wetterphänomen zusammenhängen: Schwankungen in Druck, Temperatur, Windstärke
und -richtung, die sich auf der Nordhalbkugel im Winter wellenartig ausbreiten
und sehr verlässlich auftreten. Für Rover, die diese Regionen erforschen
wollen, böten solche Wettervorhersagen die Möglichkeit, heftige Schneeschauer
auf der Fahrtroute auszuschließen.
Stärke und Anzahl von Synapsen sind entscheidend für die
Funktion des Gehirns. Forscher um Mathias Schmidt vom Max-Planck-Institut für
Psychiatrie konnten nun nachweisen, dass die Menge des Strukturproteins
Nectin-3, das zur Stabilisierung der synaptischen Nervenzellkontakte beiträgt,
durch frühkindlichen Stress verringert wird. Die Auswirkungen eines geringeren
Nectin-3-Spiegels sind langfristige kognitive Defizite. Durch die künstliche
Zugabe von Nectin-3 konnten die Forscher diese Veränderungen, die durch Stress
ausgelöst werden, an den Nervenzellen reparieren und die damit einhergehenden
kognitiven Defizite bei Lern- und Gedächtnisleistungen wieder ausgleichen.
Damit eröffnen sich neue Behandlungsansätze für stressinduzierte psychiatrische
Erkrankungen, wie beispielsweise der Depression.
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www.mpg.de.