Hochbegabungspresse Die Technische Universität München (TUM) bleibt
Exzellenzuniversität. Ausgezeichnet wurde heute ihr Zukunftskonzept mit seinem
umfassenden, deutschlandweit einzigartigen Tenure-Track-Karrieresystem für
Nachwuchswissenschaftler. Die Spitzenforschung wird die TUM verstärkt in
thematisch ausgerichteten Integrative Research Centers organisieren. Sie
erweitert ihr Spektrum um eigene Zentren für Diversity-Forschung und die
gesellschaftliche Dimension der Technikwissenschaften („Munich Center for
Technology in Society“). Zudem war die TUM mit ihrer „International Graduate
School of Science and Engineering“ sowie vier Exzellenzclustern gemeinsam mit
der LMU München erfolgreich. An die TUM fließen 2012 bis 2017 mindestens 165
Millionen Euro.
Als Universität unternehmerisch handeln, um Talente in ihrer
Vielfalt zu gewinnen und zu fördern. Die Forschung fachübergreifend an den
wichtigsten Herausforderungen der Menschheit orientieren und dabei in den
Dialog mit der Gesellschaft treten. Dies sind die beiden Kerngedanken des
Zukunftskonzepts, für das die TUM vom Wissenschaftsrat und der Deutschen
Forschungsgemeinschaft zum zweiten Mal als Exzellenzuniversität ausgezeichnet
wurde.
„Wir freuen uns für die Wissenschaftsmetropole München, die sich
mit ihren beiden Landesuniversitäten TUM und LMU als internationaler
Spitzenplatz der Forschung souverän behaupten konnte“, kommentierte
TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann den neuerlichen Erfolg. „Das eindeutige
Votum der Fachgutachter aus aller Welt bestärkt uns an der TUM, den vor allen
anderen deutschen Universitäten eingeschlagenen Modernisierungskurs
fortzusetzen. Unsere Ziele: Wissenschaftlichkeit, Internationalität,
Unternehmertum.“ Die Verankerung in der Europäischen Metropolregion München sei
für die TUM ebenso wichtig wie die Präsenz in jenen Weltregionen, „wo künftig
verstärkt die Musik spielt“, so Herrmann. „Eine starke Hochschulgemeinschaft
mit eigener Identität, wie sie bei uns an der TUM gegeben ist, ist die
entscheidende Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit.“
Zukunftskonzept „TUM.The
Entrepreneurial University“
TUM Faculty Tenure Track
Der neue durchgängige Karriereweg bedeutet einen Paradigmenwechsel
im deutschen Berufungssystem. Junge Talente mit Auslandserfahrung bekommen eine
klare Perspektive: Binnen sechs Jahren können sie vom „Assistant Professor“
(W2) zum „Associate Professor“ (W3) und später auch zum „Full Professor“
aufsteigen. Dazu müssen sie sich aber wettbewerblich in einem
Evaluierungssystem mit harten Qualitätskriterien durchsetzen. Bis 2020 wird die
TUM 100 neue Professuren einrichten. Die Nachwuchsforscher werden teils
gemeinsam mit der Max-Planck-Gesellschaft berufen (MaxPlanck@TUM). Die TUM
flankiert das System mit aufeinander abgestimmten Recruitment-Instrumenten, vom
professionellem Headhunting bis zum Netzwerk „Munich Welcome!“, das den
Familien der Wissenschaftler bei der Integration hilft.
Integrative Research Centers
Die globalen Herausforderungen in Themengebieten wie Energie oder
Ernährung kann kein Fach allein bewältigen. Die TUM hat ein einmalig breites
Fächerspektrum und damit beste Voraussetzungen für interdisziplinäre
Fragestellungen. Diese Chance nutzt sie, indem sie Wissenschaftler aus den
Fakultäten in Integrative Research Centers zusammenführt. Die Zentren (mit
Ausnahme des „TUM-IAS“) führen zudem eigene Masterstudiengänge und verfügen
über das Promotionsrecht.
- Das Munich Center for
Technology in Society (MCTS) gibt der TUM-Forschung eine neue
Dimension: Soziologen und Ethiker, Philosophen und Historiker, Politik-,
Wirtschafts- und Medienwissenschaftler werden Hand in Hand mit Ingenieur-
und Naturwissenschaftlern arbeiten. Sie untersuchen, wie sich
Technikwissenschaften und Gesellschaft gegenseitig beeinflussen. Bürger
und Politik wird das „MCTS“ mit einbeziehen.
- Das Anna Boyksen
Diversity Research Center wird die Vielfalt der Menschen sowie
die Mehrwerte erforschen, die sich daraus für die Gesellschaft ergeben.
Sein Schwerpunkt liegt auf der hierzulande vernachlässigten Frage, wie die
gemeinsame Teilhabe unterschiedlich geprägter Menschen die Natur-,
Ingenieur- und Lebenswissenschaften befruchten kann.
- Die 2010 gegründete Munich
School of Engineering (MSE) wird zum Zentrum für „Grüne
Technologien“. Sie koordiniert „TUM.Energy“, den bedeutendsten
Forschungsschwerpunkt der TU München. Wissenschaftler aus nahezu allen
Fakultäten erforschen nachhaltige Energieversorgung und Mobilität. Die
„MSE“ trägt entscheidend dazu bei, neueste Erkenntnisse aus den
Naturwissenschaften rascher in den Ingenieurwissenschaften wirksam werden
zu lassen. Einbezogen werden Doktoranden mit exzellenten
Studienabschlüssen der Fachhochschulen Rosenheim, München, Weihenstephan,
Deggendorf und Ingolstadt.
- Das TUM Institute for
Advanced Study (TUM-IAS) war das Zentrum des ersten
Zukunftskonzepts von 2006. Es wird weiter ausgebaut. Exzellenten
Wissenschaftlern aus Universitäten und Industrie ermöglicht das „TUM-IAS“,
gemeinsam über mehrere Jahre visionäre Ideen in neuen Forschungsfeldern zu
verwirklichen – frei von weiteren Aufgaben. Diesem Exzellenzzentrum hatte
die BMW Group einen Institutsneubau in Garching geschenkt.
TUM Universitätsgemeinschaft
Die TUM schafft Arbeits- und Studienbedingungen, unter denen die
unterschiedlichen Talente ihre individuellen Stärken optimal entfalten können.
Mit dem neuen Vizepräsidenten-Amt für Diversity & Talent Management stellt
sie sicher, dass Vielfalt in allen Bereichen der Universität zum Tragen kommt.
Die TUM hat das deutschlandweit einmalige Netzwerk „Munich Welcome!“ initiiert:
Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen werden gemeinsam Hochqualifizierten
den Start in der Region München erleichtern. Unter dem Motto „TUM.Family“
beteiligt sie alle Generationen an Forschung und Lehre, von Schülern bis zu den
Ehemaligen, ihren Alumni. Die „TUM Emeriti of Excellence“ sind an nahezu allen
Projekten der Exzellenzinitiative beteiligt.
TUM.Global
Die TUM wird ihre internationale Präsenz ausbauen. Neben den
Standorten in Singapur, Peking, Mumbai und São Paolo wird sie Büros in Brüssel,
Kairo, Boston und Tokio eröffnen. Dort rekrutiert sie zum einen exzellente
Wissenschaftler und Studierende. Zum anderen wird sie Kooperationen mit
Universitäten, Unternehmen und Förderorganisationen schließen sowie das
Netzwerk mit ihren Ehemaligen erweitern. Das Brüsseler Büro wird die Interessenvertretung
der „EuroTech University Alliance“ bestehend aus der TUM sowie den
Universitäten in Eindhoven, Kopenhagen und Lausanne.
Graduiertenschulen
Die Graduiertenschulen der TUM gewährleisten eine strukturierte
wissenschaftliche Ausbildung, ermöglichen interdisziplinäre Forschungsprojekte
und bieten den Doktoranden überfachliche Qualifikationen. Das gemeinsame Dach
aller Graduiertenschulen bildet die TUM Graduate School, in die
hochschulzentral drei bis vier Millionen Euro pro Jahr investiert werden.
International Graduate School of Science and Engineering (IGSSE)
Doktoranden aus den Natur- und den Ingenieurwissenschaften zu
gemeinsamen Forschungsprojekten zusammenbringen – dieses Ziel hat die 2006
gegründete „International Graduate School of Science and Engineering (IGSSE)“
erreicht. Nun hat sie ihr Konzept weiterentwickelt: Sie führt Projektteams in
thematischen „Focus Areas“ zusammen, um übergreifende Forschungsfelder zu
erfassen – zum Beispiel den Themenbereich „Wasser“ oder die Anwendung
biologischer Prinzipien in der Technik (Bionik).
Exzellenzcluster
In Exzellenzclustern erforschen Wissenschaftler unterschiedlicher
Fächer aus verschiedenen Institutionen übergeordnete wissenschaftliche
Fragestellungen. Die TUM ist „Host University“ bei vier Exzellenzclustern
gemeinsam mit der LMU München.
Neu in München ist der folgende
Exzellenzcluster („Host Universities“ in Klammern):
Munich Cluster for Systems Neurology – SyNergy (LMU & TUM)
Die Systemneurologie ist ein neues Wissenschaftsfeld, das die
Mechanismen bei der Entstehung neurologischer Erkrankungen entschlüsseln
will. Die Wissenschaftler von „SyNergy“ werden untersuchen, wie sich
Entzündungsreaktionen auf neurodegenerative Prozesse auswirken, wie sich
mikrovaskuläre und degenerative Schädigungsmechanismen gegenseitig beeinflussen
und wie Immunzellen mit der Blut-Hirn-Schranke wechselwirken.
Fortgeführt werden die folgenden Exzellenzcluster:
Origin and Structure of the Universe (TUM & LMU)
Der Ursprung und der Aufbau des Universums hinsichtlich Materie,
Raum und Zeit sowie die Natur der Fundamentalkräfte sind das Forschungsthema
des Clusters „Origin and Structure of the Universe“. In Kooperation mit dem
Leibniz-Rechenzentrum entsteht das „Computational Center for Particle and
Astrophysics (C2PAP)“, das die bislang gewonnen Daten aufbereitet.
Munich-Centre for Advanced Photonics – MAP (LMU & TUM)
Neue kohärente Lichtquellen und Laser-getriebene Teilchenquellen
mit einzigartigen Eigenschaften sind die Forschungsziele des Exzellenzclusters
„MAP“. Diese ermöglichen neue Anwendungen in Physik, Chemie, Biologie und
Medizin. Eine neue Infrastruktur bietet künftig das „Center for Advanced Laser
Applications (CALA)“, ein Gemeinschaftsprojekt von LMU und TUM, für das die DFG
unabhängig von der Exzellenzinitiative rund 64 Millionen Euro bewilligt hat.
Ein Neubau entsteht derzeit in Garching.
Nanosystems Initiative Munich – NIM (LMU, TUM & Universität
Augsburg)
Das Ziel des Clusters „NIM“ ist die Entwicklung, Herstellung und
Kontrolle von multifunktionalen Nanosystemen für die Informationstechnologie,
die Energieumwandlung und für medizinisch relevante Technologien. Künftig wird
die Integration solcher Nanosysteme in reale Umgebungen zum zentralen
Forschungsaspekt.
Center for Integrated Protein Science Munich – CIPSM (LMU)
Die Wissenschaftler von „CIPSM“ erforschen seit 2006 die
Eigenschaften von Proteinen mit genetischen, (bio)chemischen und
(bio)physikalischen Methoden. Künftig sollen verstärkt die Wechselwirkungen von
Proteinen in ihren Netzwerkbeziehungen und daraus abgeleitete therapeutische
Einsatzmöglichkeiten im Mittelpunkt stehen. „Host University“ ist die LMU,
stark beteiligt ist weiterhin die TUM.
Ausführliche Informationen zu allen Projekten: http://www.exzellenz.tum.de
TUM-Wissenschaftler erklären ihre Projekte im Video: http://www.youtube.com/TUMuenchen1
Bilder zum Download: http://mediatum.ub.tum.de/?id=1108545
Video-Statements zum Download:
ftp://ftp.lrz-muenchen.de/transfer/presse/presse/exzellenzinitiative/
Ansprechpartner:
Dr. Ulrich Marsch, Sprecher des Präsidenten
Tel.: 089 289 22779 oder 0173 8902400
E-Mail: marsch@zv.tum.de
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