Das größte deutsche Forschungsschiff, der Eisbrecher
Polarstern, öffnet am Wochenende des 22. und 23. April im Rahmen des
Wissenschaftsjahres 2016*17 – Meere und Ozeane seine Luken für die
Öffentlichkeit. Beim Rundgang über das Schiff können Interessierte in den
Laboren, den Unterkünften sowie auf der Brücke eine Expedition nacherleben.
Rund um das Schiff stellt das Alfred-Wegener-Institut auf dem Gelände der
Lloyd-Werft außerdem seine Wissenschaft vor. Science Dating, Vorträge und
Kamingespräche sowie Mitmachaktionen für Kinder runden das Programm ab.
Einmal dort auf der Brücke der Polarstern stehen, von wo
aus der Kapitän durch das Eis navigiert – davon träumen viele Schiffs- und
Polarforschungsbegeisterte. Am Wochenende nach Ostern ist dies erstmals seit
fünf Jahren wieder möglich: Sofort nach dem Einlaufen - im Anschluss an eine
knapp halbjährige Antarktisexpedition -entladen Logistiker und Wissenschaftler
des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
(AWI) das international bekannte Schiff, um es für eine der selten möglichen
Open Ship-Veranstaltungen vorzubereiten. Geräuschkulissen, Videos und
Texttafeln auf einem ausgewiesenen Rundgang ermöglichen es den Besuchern, in
die Rolle eines Expeditionsteilnehmers zu schlüpfen. Die Veranstaltung findet
statt am Samstag von 11:00 bis 17:00 Uhr und am Sonntag von 10:00 bis 16:00
Uhr, der letzte Rundgang über das Schiff startet jeweils eine Stunde vor
Veranstaltungsende.
Auch abseits des Schiffes erwartet die Gäste ein
spannendes Programm. Auf dem Werftgelände wird beispielsweise ein Tauchturm
aufgestellt, den sich Mensch und Maschine teilen: Die Meereisgruppe setzt ihren
neuen Tauchroboter in den Turm und lädt Besucher ein, selber das Steuer zu
übernehmen. So lässt sich nachvollziehen, wie schwierig ein Unterwasserfahrzeug
im dreidimensionalen Raum zu steuern ist. Weiterhin demonstriert die
AWI-Tauchgruppe, wie man unter Wasser bohren kann, um Versuchsaufbauten zu
installieren. Meeresbegeisterte können selber ausprobieren, wie man bei
schlechten Sichtverhältnissen zurechtkommt, indem sie mit einer verdunkelten
Tauchmaske versuchen, Seemannsknoten zu knüpfen. Unterwasser-Videos runden das
Angebot ab, in die Welt der Polar- und Meeresforschung einzutauchen.
Viele weitere Wissenschaftsgruppen geben in einem 300
Quadratmeter großen Zelt Einblicke in ihre Arbeit und freuen sich auf den
Austausch mit den Gästen. Teams aus dem ganzen AWI-Forschungsspektrum von der
physikalischen Ozeanographie über die Geowissenschaften und die Meeresbiologie
bis hin zur Meteorologie zeigen ihre Forschungsgeräte und berichten, was sie
damit entdeckt haben. Erstmals wird es im Wissenschaftszelt auch ein Science
Dating geben. Wie beim Speed Dating treffen sich Besucher und Forscher zu
kurzen Frage- und Antwortrunden, bei denen die Gesprächspartner nach jeweils
drei Minuten wechseln. Ein weiteres neues Format sind Kamingespräche. Sie
ergänzen das Vortragsprogramm, dessen Inhalte ebenso wie die am Science Dating
teilnehmenden Forscherinnen und Forscher in Kürze auf www.awi.de/open-ship veröffentlicht
werden.
Für Kinder gibt es ein extra Programm im eigenen Zelt.
Mit Farbdruck und Malaktionen ist der Nachwuchs eingeladen, sich mit dem Thema
Wasser auseinanderzusetzen. Die High Sea-Schüler des AWI bieten außerdem
verschiedene Mitmach-Experimente an und mit „Waterballs“ können Kinder
trockenen Fußes über Wasser laufen. Für Jung und Alt ist an das leibliche Wohl
gedacht: Alle können sich an Ess- und Trinkständen verpflegen. Weitere
Informationen rund um die Polar- und Meeresforschung gibt es beim
AWI-Förderverein.
Bremerhaven-Besucher haben auch die Möglichkeit, einen
ersten Eindruck von einer neuen Wissenschaftstour zu erhalten, die das
Alfred-Wegener-Institut für das Wissenschaftsjahr 2016*17 - Meere und Ozeane konzipiert hat. In einem
mobilen Polarcamp können Interessierte ab Mai in zwölf deutschen Städten das
Leben und Forschen in der Antarktis selbst erleben. Gefördert wurde das Projekt
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Mehr Infos sowie Orte und
Termine: www.awi.de/polarcamp.
Für die An- und Abreise zum Open Ship Polarstern wird es
Shuttle-Busse geben, die von den Haltestellen Bremerhaven Hauptbahnhof,
Havenwelten und Rotersand zum Veranstaltungsgelände in der Brückenstraße 25
(Gelände der Lloyd-Werft) und zurück pendeln.
Bitte beachten Sie: Das Forschungsschiff Polarstern ist
nicht barrierefrei. Menschen mit schweren Gehbehinderungen können das Schiff
selbst daher nicht besichtigen, das Rahmenprogramm bietet ihnen jedoch
vielfältige Teilhabemöglichkeiten. Eltern müssen den Kinderwagen abstellen,
bevor sie an Bord kommen. Aufgrund internationaler Sicherheitsstandards ist es
zudem nicht möglich, Rucksäcke oder größere Taschen, Speisen und Getränke mit
an Bord zu nehmen. Diese können an einer Garderobe abgegeben werden, hier gibt
es auch eine Parkmöglichkeit für Kinderwagen. Auch Tiere dürfen nicht
mitgenommen werden. Es ist zudem zwingend erforderlich, dass sich alle Besucher
mit ihrem Personalausweis oder Reisepass ausweisen können, da die Veranstalter
aufgrund geltender Bestimmungen in der internationalen Schifffahrt zu
stichprobenartigen Kontrollen verpflichtet sind.
Open Ship im Überblick
Eine vorherige Anmeldung ist weder nötig noch möglich.
Ort: Gelände der Lloyd-Werft, Brückenstraße 25,
Bremerhaven
Termine:
Samstag 22. April 2017 von 11:00 bis 17:00 Uhr (spätester
Zutritt zum Schiffsrundgang 16:00 Uhr)
Sonntag 23. April 2017 von 10:00 bis 16:00 Uhr (spätester
Zutritt zum Schiffsrundgang 15:00 Uhr).
Anreise: Der Bus pendelt am Samstag ab 10:10 Uhr (Sonntag
ab 9:10 Uhr) ab Hauptbahnhof. Der letzte Bus ab Werftgelände fährt jeweils eine
halbe Stunde nach Veranstaltungsende. Den genauen Fahrplan für die Haltestellen
Bremerhaven Hauptbahnhof, Havenwelten, Rotersand finden Sie unter www.awi.de/open-ship.
Parkmöglichkeiten: In der Nähe der Lloyd-Werft stehen
öffentliche Parkplätze zur Verfügung (Franziusstraße und Brückenstraße)
Ihre Ansprechpartnerin in der Abteilung Kommunikation und
Medien ist Dr. Folke Mehrtens, Tel. 0471 4831-2007 (E-Mail: Folke.Mehrtens@awi.de).
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