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Der Krebsinformationsdienst – jeden Tag erreichbar von 8:00 bis 20:00 Uhr. |
1986 wurde im Deutschen Krebsforschungszentrum der
Krebsinformationsdienst (KID) gegründet – damals noch als reiner Telefondienst.
Heute steht Krebspatienten, Angehörigen und Ratsuchenden ein kostenloses
multimediales Angebot für alle Fragen zum Thema Krebs zur Verfügung. Speziell
für Ärzte, Pflegekräfte und Berater im psychosozialen Bereich wurde außerdem
2014 der Fachkreise-Service krebsinformationsdienst.med ins Leben gerufen.
Gründung nach amerikanischem Vorbild
Angefangen hat alles vor 30 Jahren: Das Deutsche
Krebsforschungszentrum (DKFZ) gründete einen Informationsdienst, um vermehrt
eingehende Patientenfragen nicht nur wissenschaftlich fundiert, sondern auch
patientengerecht zu beantworten. Vorbild war der amerikanische Cancer
Information Service am National Cancer Institute (NCI). Eine Hand voll
ehrenamtlicher Mitarbeiter beantwortete am Telefon Fragen zum Thema Krebs. Der
steigende Bedarf an Informationen führte über die Jahre zur stetigen
Vergrößerung des Teams und zu einer verbesserten Erreichbarkeit. Seit 2006
steht der Telefondienst Ratsuchenden täglich von 8:00 Uhr bis 20:00 Uhr
kostenlos zur Verfügung. Auch neue Informationskanäle kamen dazu: 1999 ging die
Internetseite www.krebsinformationsdienst.de
online, im Jahr 2001 wurde der E-Mail-Service eingerichtet. Seit 2012 lädt der
KID in sozialen Medien zur Diskussion ein, zuerst auf Facebook, 2014 folgte
Google+. Über ein zweites Standbein am Universitäts KrebsCentrum (UCC) Dresden
verfügt der Krebsinformationsdienst seit März 2010. Aktuell sind beim KID knapp
70 Ärzte und wissenschaftliche Mitarbeiter zur Beantwortung von Anfragen und
für die systematische Recherche und Bewertung der zunehmenden Menge an neuen
Daten in der Onkologie beschäftigt.
„Die Gründung des Krebsinformationsdienstes war eine
echte Innovation. Sie verbesserte die Versorgung in einer Zeit, als das
Sprechen über die eigene Krebserkrankung ein Tabu und Informationen für
Patienten schwer verfügbar waren. Damals wie heute trägt der
Krebsinformationsdienst dazu bei, Hintergrundinformationen zum Thema Krebs
sowie aktuelle Forschungsergebnisse, zum Beispiel auch aus dem DKFZ,
laiengerecht und für den Einzelnen auf die persönlichen Bedürfnisse
zugeschnitten zu vermitteln“, beschreibt Prof. Dr. Michael Boutros,
kommissarischer Wissenschaftlicher Stiftungsvorstand des Deutschen
Krebsforschungszentrums, die Pionierleistung. „Der enorme Wissenszuwachs in der
Onkologie weltweit macht eine Navigationshilfe für Krebsbetroffene unbedingt
notwendig. Denn die Fülle an Informationen zum Thema ist nur schwer zu
überblicken.“
Patienten und Angehörige im Fokus
Knapp 30 Ärzte stehen für Fragen am Telefon zur
Verfügung. Weitere 10 Ärzte antworten Ratsuchenden per E-Mail. Aktuell
beantwortet der Krebsinformationsdienst etwa 34.000 Anfragen pro Jahr, vor
allem von Krebspatienten und ihren Angehörigen. Am häufigsten fragen Betroffene
nach Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen und nach Adressen von
Therapie- und Unterstützungsangeboten. Der Alltag mit der Erkrankung, etwa der
Umgang mit Nebenwirkungen oder Fragen zur Sicherheit von
alternativmedizinischen Angeboten, sind ebenfalls häufig Thema. „Wir nehmen uns
Zeit für die Betroffenen mit ihren individuellen Fragen, Ängsten und Anliegen“,
sagt Dr. Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes.
„Unsere wissenschaftlich fundierten Informationen und Auskünfte haben immer das
Ziel, Betroffenen bei der Bewältigung ihrer Situation zu helfen.“ Mehr als
600.000 Besucher nutzen außerdem jeden Monat die Internetseite www.krebsinformationsdienst.de.
Neben Informationen zur Behandlung sind vor allem die Themen Vorbeugung und
Früherkennung von Krebs bei den Online-Nutzern sehr gefragt.
Fachkreise-Service: Wissen gezielt nutzen Seit Februar
2014 ist der Fachkreise-Service krebsinformationsdienst.med über eine eigene
Service-Nummer und E-Mail-Adresse erreichbar. Vor allem Ärzte, Pflegekräfte und
psychosoziale Berater nutzen das Angebot häufig als Wegweiser im
Gesundheitswesen zur Verbesserung der Patientenversorgung. Auf der
Internetseite finden sie aktuelle Nachrichten aus der Onkologie, einen
Newsletter und Bestellmöglichkeiten für Patienteninfomaterial.
Qualitätsangebot noch bekannter machen
„Dank der langfristigen Finanzierung durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung können wir weiterhin Qualität auf
höchstem Niveau und ein breites Leistungsspektrum anbieten“, betont Weg-Remers
die Neutralität und Unabhängigkeit des Serviceangebots. Für die Zukunft wünscht
sie sich einen noch größeren Bekanntheitsgrad des KID in der Bevölkerung.
„Damit alle, Betroffene, Angehörige und Interessierte, von unserem Angebot
profitieren können.“
Fragen zu Krebs? Wir sind für Sie da.
Für Patienten, Angehörige und Ratsuchende
Telefon: 0800 – 420 30 40, täglich von 8 bis 20 Uhr
E-Mail: krebsinformationsdienst@dkfz.de
Für Fachkreise
Telefon: 0800 – 430 40 50
E-Mail: kid.med@dkfz.de
Hintergrundmaterial:
Der aktuelle Jahresbericht des Krebsinformationsdienstes
ist online unter https://www.krebsinformationsdienst.de/info/jahresbericht-krebsinformationsdienst-2015.pdf
Ein Kurzportrait steht zur Verfügung unter https://www.krebsinformationsdienst.de/info/krebsinformationsdienst-kurzportrait.pdf?m=1455887768
Der Krebsinformationsdienst ist seit 1986 Anlaufstelle
für alle Fragen zu Krebs. Im Internet bietet der Krebsinformationsdienst
aktuelles Wissen, nützliche Tipps, Adressen, Linktipps und Hinweise auf
Fachquellen. Am Telefon, per E-Mail sowie in Sprechstunden in Heidelberg und
Dresden beantwortet der Dienst Fragen von Ratsuchenden. Im sozialen Netzwerk
"Facebook" vermittelt er aktuelle Nachrichten und lädt zur Diskussion
ein. Der Krebsinformationsdienst ist ein kostenfreies Angebot des Deutschen
Krebsforschungszentrums, finanziert aus öffentlichen Mitteln. Er kann daher
unabhängig informieren, frei von Interessenkonflikten und ohne Werbung.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr
als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes
(KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die
Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat
das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die
Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für
Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben
universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter
Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist
ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das
DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu
10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der
Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
Ansprechpartner für die Presse:
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches
Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 280 69120 Heidelberg
Tel.: +49 6221 42-2854
Fax: +49 6221 42-2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de
Dr. Sibylle Kohlstädt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
69120 Heidelberg
Tel: +49 6221 42 2843
Fax: +49 6221 42 2968
E-Mail: S.Kohlstaedt@dkfz.de