Sonntag, 25. September 2016

Dresdner Krebsspezialist Michael Baumann wird Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums


Philip Benjamin/NCT Dresden 

  
Das Kuratorium des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hat Prof. Michael Baumann einstimmig als Vorstandsvorsitzenden und Wissenschaftlichen Stiftungsvorstand des DKFZ in Heidelberg gewählt. Michael Baumann hat sich in den vergangenen Jahren als Direktor der Strahlentherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus sowie als Direktor am Institut für Radioonkologie des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf und des OncoRay-Zentrums als erfolgreicher Mediziner, Krebsforscher und Wissenschaftsmanager erwiesen. Der Anstellungsvertrag ist unterzeichnet, so dass Michael Baumann zum 1. November 2016 ans DKFZ wechseln kann, das er gemeinsam mit Prof. Josef Puchta, dem Kaufmännischen Vorstand, leiten wird.
  
Michael Baumann wird die Nachfolge von Prof. Michael Boutros antreten, der das Amt kommissarisch von Prof. Otmar D. Wiestler übernommen hatte. Wiestler war zum 1. September 2015 als Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft nach Berlin gewechselt.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Johanna Wanka, sagt: „Mit Michael Baumann haben wir einen herausragenden Mediziner und Wissenschaftler gewonnen. Er ist die ideale Person, um Grundlagenforschung mit angewandter Krebsforschung zu verbinden. Nur so kann es uns gelingen, wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und effektiver in die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten zu bringen.“

„Ich bedanke mich sehr für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ zu sein ist eine sehr große Herausforderung und verantwortungsvolle Aufgabe. Das DKFZ gehört zur absoluten Spitzengruppe der Krebsforschungszentren weltweit. Es bietet mit seinen herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern exzellente Voraussetzungen, um die Biologie von Krebserkrankungen besser zu verstehen und um bessere Präventionsmaßnahmen, neue Diagnostik und wirksamere Therapiemethoden gegen die Volkskrankheit Krebs zu entwickeln. Über die Stärkung der grundlagenorientierten Forschung hinaus ist es eine unserer zentralen Zukunftsaufgaben, diese neuen Behandlungen noch besser auf die spezifischen Bedürfnisse der individuellen Patienten zuzuschneiden und Forschungsergebnisse den Betroffenen schneller zukommen zu lassen. Hierzu ist das DKFZ gezielte Partnerschaften mit den führenden Universitätsklinika in Deutschland im Bereich der Krebsforschung eingegangen“, sagt Michael Baumann.

Josef Puchta, Kaufmännischer Vorstand des DKFZ, kommentiert: „Ich kenne Michael Baumann seit fünf Jahren und arbeite mit ihm im Deutschen Krebskonsortium (DKTK) eng zusammen. Ich freue mich über die ausgezeichnete Wahl und dass wir einen international ausgewiesenen Krebsmediziner, Krebsforscher und Wissenschaftsmanager für das DKFZ gewinnen konnten. Michael Baumann bringt große Erfahrung mit, und ich habe ihn als dynamische Persönlichkeit kennengelernt. Ich bin davon überzeugt, dass wir die zukünftige Entwicklung des DKFZ gemeinsam erfolgreich weitergestalten werden.“

Michael Baumann ist Professor für Radioonkologie der TU Dresden, Klinikdirektor der Strahlentherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und gleichzeitig Direktor am Institut für Radioonkologie des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf sowie Direktor des OncoRay-Zentrums. Er war in den vergangenen Jahren die treibende Kraft dafür, dass die Krebsforschungsstandorte Dresden und Heidelberg heute in zahlreichen Kooperationen hervorragend zusammenarbeiten. Jüngstes Beispiel dafür ist das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden, das seit 2015 als zweiter Standort neben Heidelberg in Partnerschaft mit dem DKFZ aufgebaut wird.

  
Lebenslauf Michael Baumann
  
Michael Baumann ist derzeit Professor für Radioonkologie und Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und seit 1990 in der Behandlung von Patienten mit Krebserkrankungen mittels Strahlentherapie tätig. Er ist Direktor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden sowie einer der beiden Co-Direktoren am HZDR-Institut für Radioonkologie und Direktor des OncoRay-Zentrums. Er ist zudem der Gründungsdirektor des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) und Sprecher des Standorts Dresden im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK).

Baumann promovierte 1988 in Hamburg zum Doktor der Medizin. Danach war er bis Ende 1989 als Wissenschaftler im Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical School in Boston tätig. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Strahlentherapie habilitierte er 1994 in Hamburg. 1995 wechselte er als Krebsspezialist und gleichzeitig Leiter der radioonkologischen Forschung an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus in Dresden. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Entwicklung einer biologisch-individualisierten Radioonkologie, in der Hochpräzisions- und Protonentherapie sowie in der Behandlung von Lungen- und Kopf-Hals-Tumoren.
  
Baumann veröffentlichte mehr als 350 wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften. Er ist Chefredakteur der international führenden Fachzeitschrift für Radioonkologie, Radiotherapy & Oncology. 2004 wurde Michael Baumann zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt und erhielt eine Vielzahl akademischer Auszeichnungen, u.a. den Gerhard Hess Preis (DFG 1997), den Michael Fry Award der amerikanischen Strahlenforschungsgesellschaft (2002), die Regaud Goldmedaille der europäischen Radioonkologen (2012) und die Röntgenplakette der Stadt Remscheidt (2016). Michael Baumann war Präsident der europäischen Gesellschaft für Radioonkologie (ESTRO), der Europäischen Krebsgesellschaft (ECCO) und der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).
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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.

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 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
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