Philip Benjamin/NCT Dresden |
Das Kuratorium des
Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hat Prof. Michael Baumann einstimmig
als Vorstandsvorsitzenden und Wissenschaftlichen Stiftungsvorstand des DKFZ in
Heidelberg gewählt. Michael Baumann hat sich in den vergangenen Jahren als
Direktor der Strahlentherapie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus sowie
als Direktor am Institut für Radioonkologie des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf
und des OncoRay-Zentrums als erfolgreicher Mediziner, Krebsforscher und
Wissenschaftsmanager erwiesen. Der Anstellungsvertrag ist unterzeichnet, so
dass Michael Baumann zum 1. November 2016 ans DKFZ wechseln kann, das er
gemeinsam mit Prof. Josef Puchta, dem Kaufmännischen Vorstand, leiten wird.
Michael Baumann wird die Nachfolge von Prof. Michael
Boutros antreten, der das Amt kommissarisch von Prof. Otmar D. Wiestler
übernommen hatte. Wiestler war zum 1. September 2015 als Präsident der
Helmholtz-Gemeinschaft nach Berlin gewechselt.
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof.
Johanna Wanka, sagt: „Mit Michael Baumann haben wir einen herausragenden
Mediziner und Wissenschaftler gewonnen. Er ist die ideale Person, um Grundlagenforschung
mit angewandter Krebsforschung zu verbinden. Nur so kann es uns gelingen,
wissenschaftliche Erkenntnisse schneller und effektiver in die medizinische
Versorgung der Patientinnen und Patienten zu bringen.“
„Ich bedanke mich sehr für das mir entgegengebrachte
Vertrauen. Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ zu sein ist eine sehr große
Herausforderung und verantwortungsvolle Aufgabe. Das DKFZ gehört zur absoluten
Spitzengruppe der Krebsforschungszentren weltweit. Es bietet mit seinen
herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern exzellente
Voraussetzungen, um die Biologie von Krebserkrankungen besser zu verstehen und
um bessere Präventionsmaßnahmen, neue Diagnostik und wirksamere
Therapiemethoden gegen die Volkskrankheit Krebs zu entwickeln. Über die
Stärkung der grundlagenorientierten Forschung hinaus ist es eine unserer
zentralen Zukunftsaufgaben, diese neuen Behandlungen noch besser auf die
spezifischen Bedürfnisse der individuellen Patienten zuzuschneiden und
Forschungsergebnisse den Betroffenen schneller zukommen zu lassen. Hierzu ist
das DKFZ gezielte Partnerschaften mit den führenden Universitätsklinika in
Deutschland im Bereich der Krebsforschung eingegangen“, sagt Michael Baumann.
Josef Puchta, Kaufmännischer Vorstand des DKFZ, kommentiert:
„Ich kenne Michael Baumann seit fünf Jahren und arbeite mit ihm im Deutschen
Krebskonsortium (DKTK) eng zusammen. Ich freue mich über die ausgezeichnete
Wahl und dass wir einen international ausgewiesenen Krebsmediziner,
Krebsforscher und Wissenschaftsmanager für das DKFZ gewinnen konnten. Michael
Baumann bringt große Erfahrung mit, und ich habe ihn als dynamische
Persönlichkeit kennengelernt. Ich bin davon überzeugt, dass wir die zukünftige
Entwicklung des DKFZ gemeinsam erfolgreich weitergestalten werden.“
Michael Baumann ist Professor für Radioonkologie der TU
Dresden, Klinikdirektor der Strahlentherapie am Universitätsklinikum Carl
Gustav Carus und gleichzeitig Direktor am Institut für Radioonkologie des
Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf sowie Direktor des OncoRay-Zentrums. Er
war in den vergangenen Jahren die treibende Kraft dafür, dass die
Krebsforschungsstandorte Dresden und Heidelberg heute in zahlreichen
Kooperationen hervorragend zusammenarbeiten. Jüngstes Beispiel dafür ist das Nationale
Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden, das seit 2015 als zweiter Standort
neben Heidelberg in Partnerschaft mit dem DKFZ aufgebaut wird.
Lebenslauf Michael Baumann
Michael Baumann ist derzeit Professor für Radioonkologie
und Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus und seit 1990 in der Behandlung von
Patienten mit Krebserkrankungen mittels Strahlentherapie tätig. Er ist Direktor
des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden sowie einer der
beiden Co-Direktoren am HZDR-Institut für Radioonkologie und Direktor des
OncoRay-Zentrums. Er ist zudem der Gründungsdirektor des Universitäts
KrebsCentrums Dresden (UCC) und Sprecher des Standorts Dresden im Deutschen Konsortium
für Translationale Krebsforschung (DKTK).
Baumann
promovierte 1988 in Hamburg zum Doktor der Medizin. Danach war er bis Ende 1989
als Wissenschaftler im Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical
School in Boston tätig. Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für
Strahlentherapie habilitierte er 1994 in Hamburg. 1995 wechselte er als
Krebsspezialist und gleichzeitig Leiter der radioonkologischen Forschung an die
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus in Dresden. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte
liegen in der Entwicklung einer biologisch-individualisierten Radioonkologie,
in der Hochpräzisions- und Protonentherapie sowie in der Behandlung von Lungen-
und Kopf-Hals-Tumoren.
Baumann veröffentlichte mehr als 350 wissenschaftliche
Artikel in Fachzeitschriften. Er ist Chefredakteur der international führenden
Fachzeitschrift für Radioonkologie, Radiotherapy & Oncology. 2004 wurde
Michael Baumann zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften
Leopoldina gewählt und erhielt eine Vielzahl akademischer Auszeichnungen, u.a.
den Gerhard Hess Preis (DFG 1997), den Michael Fry Award der amerikanischen
Strahlenforschungsgesellschaft (2002), die Regaud Goldmedaille der europäischen
Radioonkologen (2012) und die Röntgenplakette der Stadt Remscheidt (2016).
Michael Baumann war Präsident der europäischen Gesellschaft für Radioonkologie
(ESTRO), der Europäischen Krebsgesellschaft (ECCO) und der Deutschen
Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).
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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr
als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes
(KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die
Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat
das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die
Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für
Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären
Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der
hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um
die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land
Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft
deutscher Forschungszentren.
Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Stefanie Seltmann
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches
Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 280 69120 Heidelberg
T: +49 6221 42-2854
F: +49 6221 42-2968
E-Mail: S.Seltmann@dkfz.de
Dr. Sibylle Kohlstädt
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum
Im Neuenheimer Feld 280
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F: +49 6221 42 2968
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