Dr.
Michal Heller wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Sofja
Kovalevskaja-Preis ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld in Höhe von knapp 1,65
Millionen Euro wird Heller am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
(Albert-Einstein-Institut, AEI) ab Dezember 2016 eine Forschungsgruppe aufbauen
und an der Frage forschen, ob unsere dreidimensionale Welt in Wirklichkeit ein
Hologramm ist.
Michal Heller wird dabei insbesondere mit der
Abteilung „Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien“ von Prof. Dr.
Hermann Nicolai zusammenarbeiten. Mit Michal Heller kommt – nach Daniele Oriti
im Jahr 2008 und Yanbei Chen 2004 – bereits der dritte Kovalevskaja-Preisträger
an das AEI.
„Das AEI bietet ein fantastisches Umfeld für
meine Forschung und die Gravitationsphysik im Allgemeinen. Daher bin ich
begeistert von der Aussicht, am AEI zu forschen“, kommentiert Heller seine
Auszeichnung.
Die Preisverleihung findet am 15. November
2016 in Berlin statt.
Quantenphysik
und was Schwarze Löcher über unsere Welt verraten – darum geht es in der
Forschung von Michal Heller:
Ist unsere dreidimensionale Welt in
Wirklichkeit ein Hologramm? Manche Physiker vermuten dies nach Beobachtungen an
Schwarzen Löchern. Nach dem holografischen Prinzip wäre wie in Platons
Höhlengleichnis das, was wir sehen, nur eine Abbildung oder der Schattenwurf
einer mehr oder weniger weit entfernten Wirklichkeit. So wie die
dreidimensionale Wirkung des Hologramms auf Informationen beruht, die in einem
flachen Medium gespeichert sind. Der Physiker Michal Heller wendet diese
Theorie und mathematische Instrumente wie Tensor-Netzwerke auf die Erforschung
exotischer Materieformen wie dem Quark-Gluon-Plasma und auf die Zustände im
Innern sowie an der Oberfläche von Schwarzen Löchern an. Ziel seiner Forschung
ist es, neues Licht auf die Entstehung der Raumzeit und auf Quantenfeldtheorien
zu werfen.
Dr.
Michal P. Heller
1984 in Polen geboren, studierte Physik an
der Jagiellonen-Universität in Krakau, Polen, wo er 2010 promoviert wurde.
Zahlreiche Forschungsaufenthalte während seines Studiums führten ihn nach
Großbritannien, Frankreich, Israel und an das MIT in Cambridge, USA. Als Postdoktorand
ging Michal Heller zunächst an die University of Amsterdam, 2014 dann an das
Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo, Canada.
Der
Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung
Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis bekommen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte. Sie forschen bis zu fünf Jahre lang an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen und bauen eigene Arbeitsgruppen an ihren Gastinstituten auf. Der Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis bekommen die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in einer frühen Phase ihrer Karriere Risikokapital für innovative Projekte. Sie forschen bis zu fünf Jahre lang an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen und bauen eigene Arbeitsgruppen an ihren Gastinstituten auf. Der Preis wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Weitere
Informationen:
Dr. Elke Müller, Pressereferentin AEI , Tel.:
0331 – 567 7303, elke.mueller@aei.mpg.de