Der
immer lauter werdende Ruf nach unmittelbarer Verwertbarkeit birgt die Gefahr,
die langfristigen Ziele von Forschung, Studium und Lehre aus dem Blick zu
verlieren. Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer der vierten gemeinsamen
Konferenz von Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Japanisch-Deutschem Zentrum
Berlin (JDZB) und Japan Committee of Universities for International Exchange
(JACUIE) in der letzten Woche in Berlin.
160 Expertinnen und Experten aus Japan und Deutschland – darunter 60 Hochschulleiterinnen und -leiter – diskutierten, wie Innovation und gesellschaftlicher Nutzen im Kontext der unterschiedlichen akademischen Fächer zu verstehen seien und wie die Hochschulen in Japan und Deutschland auf gesellschaftliche Erwartungen reagieren könnten, ohne ihren eigentlichen Bildungsauftrag aufzugeben. Sie verständigten sich auf Basis eines systemischen Innovationsbegriffs auf drei Prinzipien, die nach ihrer Auffassung mit Blick auf ein erfolgreiches Wirken der Hochschulen in der Gesellschaft leitend sein müssen:
• Umfassende akademisch fundierte Bildung und
Ausbildung bilden die Grundlage für Innovation und gesellschaftlichen
Fortschritt. Dazu zählt nicht nur die Vermittlung von fachlichem Wissen und
Handlungskompetenz, sondern auch die Heranbildung einer gereiften
Persönlichkeit, die sich in ihrem Handeln an ethischen Grundsätzen orientiert.
• Die Vielfalt der Fachdisziplinen muss in ihrer
jetzigen Qualität erhalten werden. Gleichzeitig muss transdisziplinäre und
transsektorale Zusammenarbeit auf allen Ebenen nachhaltig gefördert werden.
• Sowohl Förderprogramme als auch Kriterien, anhand
derer die Leistung der Hochschulen beurteilt wird, müssen dem Wesen und den
Ansprüchen von Forschung und Bildung angemessen sein.
HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler: „Hochschulbildung darf nicht auf Wissensvermittlung reduziert werden und Forschung ist mehr als die Generierung schnell verwertbarer Erkenntnisse. Die Studienzeit soll auch eine Zeit der Persönlichkeitsentwicklung sein. Eine stabile Demokratie und eine nachhaltig erfolgreiche Wirtschaft brauchen verantwortungsbewusste Akademiker, die einen möglichst weiten Blickwinkel haben. Das sollten Politik und Wirtschaft im Auge haben, wenn sie ihre Anforderungen an die Hochschulen formulieren.“
HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler: „Hochschulbildung darf nicht auf Wissensvermittlung reduziert werden und Forschung ist mehr als die Generierung schnell verwertbarer Erkenntnisse. Die Studienzeit soll auch eine Zeit der Persönlichkeitsentwicklung sein. Eine stabile Demokratie und eine nachhaltig erfolgreiche Wirtschaft brauchen verantwortungsbewusste Akademiker, die einen möglichst weiten Blickwinkel haben. Das sollten Politik und Wirtschaft im Auge haben, wenn sie ihre Anforderungen an die Hochschulen formulieren.“
Sein japanischer Kollege Prof. Dr. Kyosuke Nagata, Vorsitzender von JACUIE: „Wir brauchen Wissenschaft, Technologie und Menschen, die sich an Veränderung anpassen. Es kann aber nicht bei Anpassungen bleiben. Menschen sollten Wissenschaften und Technologien entwickeln, die die Gesellschaft in die Zukunft führen können. Das erwarten die Bürgerinnen und Bürger zu Recht von den Hochschulen. Sie sind der Ort, an dem ein breites Spektrum auf freiem Denken basierender akademischer Forschung sowie Individualität und Kreativität der Forschenden und Studierenden gefördert werden.“
Kontakt:
Susanne Schilden (HRK-Pressesprecherin): schilden@hrk.de;
0049 228/887-152
Stefanie Schulte-Austum
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
German Rectors´ Conference
Ahrstraße 39
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53175 Bonn
Tel.: +49 (0)228 887-153
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Fax: +49 (0)228 887-280
E-Mail: schulte@hrk.de
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