Donnerstag, 19. Mai 2016

Evangelischer Buchpreis 2016 für „Die Rabenrosa“ von Helga Bansch!

Helga Bansch: Die Rabenrosa
32 Seiten, ab 3 Jahren
ISBN 978-3-7026-5874-8
Verlag Jungbrunnen 2015

Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Ev. Literaturportal, verliehen. Gesucht werden Bücher, die anregen über uns selbst, unser Miteinander und unser Leben mit Gott neu nachzudenken. Für 2016 haben Leserinnen und Leser  99 Titel vorgeschlagen. Der Vorsitzende des Evangelischen Literaturportals Bischof Jan Janssen, Oldenburg, gab die Entscheidung der Jury bekannt und sagte über „Die Rabenrosa“: „Ein Bilderbuch, das Mut zur eigenen Identität macht und einen zuversichtlichen Blick auf das Geschenk der Vielfalt wirft!“ Der Evangelische Buchpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird Helga Bansch am 28. September 2016 in der Lambertikirche in Oldenburg überreicht.

Helga Bansch wurde 1957 in Leoben in der Steiermark geboren. 25 Jahre lang war sie als Volksschullehrerin tätig. Im Rahmen einer Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin arbeitete sie mit verhaltensauffälligen Kindern und entdeckte das Malen als Ausdrucks-mittel. Heute lebt sie als freischaffende Künstlerin in Wien und in der Südsteiermark.

Die Begründung der Jury:
Wie kann man für Kinder vom Anderssein erzählen?
Bild und Text dieses meisterhaften  Bilderbuches über die Stärke einer Andersartigen stammen aus einer Hand. Die Bilderbuchkünstlerin Helga Bansch setzt ein kleines rosa Ei in ein Nest mit grüngesprenkelten. Umsorgt von zwei aufmerksamen Rabeneltern wachsen nun vier Rabenkinder und ein nacktes rosa Wesen heran. Weil sie immer friert,  besorgt der Vater der Federlosen ein rosa Kleid und eine rote Mütze, und die Rabenmutter nennt sie „unsere kleine Rosa“. Alle anderen Tiere wundern sich, haben Mitleid oder geben Tipps, wie aus dem eigenartigen nackten Geschöpf noch ein richtiger Rabe werden könnte. Eltern und Geschwister bleiben gelassen und bilden den soliden Boden, auf dem sich Rabenrosa ihrer Identität versichern kann. Helga Bansch erzählt konsequent aus der Ich-Perspektive  und lässt Kinder und Vorlesende teilhaben an Rosas Bemühungen, so zu werden wie ihre Geschwister. Und an ihrem Realitätssinn: 

Ich bin anders!

Herausragend sind die Bilder: In wechselnden Formaten, mit Elementen der Bildgeschichte und der Collage und aus waghalsigen Perspektiven zeigt die Illustratorin wie Rabenrosa ganz selbstverständlich ihren Platz im Leben der großen schwarzen Vögel einnimmt. Die Entscheidung für die reduzierte Farbpalette der Erdtöne und das bewusst gesetzte Rot der Protagonistin rücken Rosa ins Zentrum und laden ein zur Identifikation.  Zu entdecken gibt es eine Bilderbuchfigur, die selbstbewusst und eigen Lebensfreude und Mut verkörpert. „Ich freue mich auf morgen“, lautet der programmatische letzte Satz.


Verlag Jungbrunnen
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