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Helga Bansch: Die Rabenrosa
32 Seiten, ab 3 Jahren
ISBN 978-3-7026-5874-8
Verlag Jungbrunnen 2015
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Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband
evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Ev. Literaturportal, verliehen.
Gesucht werden Bücher, die anregen über uns selbst, unser Miteinander und unser
Leben mit Gott neu nachzudenken. Für 2016 haben Leserinnen und Leser 99
Titel vorgeschlagen. Der Vorsitzende des Evangelischen Literaturportals Bischof
Jan Janssen, Oldenburg, gab die Entscheidung der Jury bekannt und sagte über
„Die Rabenrosa“: „Ein Bilderbuch, das Mut zur eigenen Identität macht und
einen zuversichtlichen Blick auf das Geschenk der Vielfalt wirft!“ Der
Evangelische Buchpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird Helga Bansch am 28.
September 2016 in der Lambertikirche in Oldenburg überreicht.
Helga Bansch wurde 1957 in Leoben in der Steiermark geboren. 25 Jahre
lang war sie als Volksschullehrerin tätig. Im Rahmen einer Ausbildung zur
Lebens- und Sozialberaterin arbeitete sie mit verhaltensauffälligen Kindern und
entdeckte das Malen als Ausdrucks-mittel. Heute lebt sie als freischaffende
Künstlerin in Wien und in der Südsteiermark.
Die Begründung der Jury:
Wie kann man für Kinder vom Anderssein erzählen?
Bild und Text dieses meisterhaften Bilderbuches über
die Stärke einer Andersartigen stammen aus einer Hand. Die Bilderbuchkünstlerin
Helga Bansch setzt ein kleines rosa Ei in ein Nest mit grüngesprenkelten.
Umsorgt von zwei aufmerksamen Rabeneltern wachsen nun vier Rabenkinder und ein
nacktes rosa Wesen heran. Weil sie immer friert, besorgt der Vater der
Federlosen ein rosa Kleid und eine rote Mütze, und die Rabenmutter nennt sie
„unsere kleine Rosa“. Alle anderen Tiere wundern sich, haben Mitleid oder geben
Tipps, wie aus dem eigenartigen nackten Geschöpf noch ein richtiger Rabe werden
könnte. Eltern und Geschwister bleiben gelassen und bilden den soliden Boden,
auf dem sich Rabenrosa ihrer Identität versichern kann. Helga Bansch erzählt
konsequent aus der Ich-Perspektive und lässt Kinder und Vorlesende
teilhaben an Rosas Bemühungen, so zu werden wie ihre Geschwister. Und an ihrem
Realitätssinn:
Ich bin anders!
Herausragend sind die Bilder: In wechselnden Formaten, mit
Elementen der Bildgeschichte und der Collage und aus waghalsigen Perspektiven
zeigt die Illustratorin wie Rabenrosa ganz selbstverständlich ihren Platz im
Leben der großen schwarzen Vögel einnimmt. Die Entscheidung für die reduzierte
Farbpalette der Erdtöne und das bewusst gesetzte Rot der Protagonistin rücken
Rosa ins Zentrum und laden ein zur Identifikation. Zu entdecken gibt es
eine Bilderbuchfigur, die selbstbewusst und eigen Lebensfreude und Mut
verkörpert. „Ich freue mich auf morgen“, lautet der programmatische letzte
Satz.
Verlag
Jungbrunnen
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Jung, jünger, Jungbrunnen