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Wissenschaftler und Politiker feierten in Tel Aviv mit
einem festlichen Symposium das 40-jährige Jubiläum des wissenschaftlichen
Kooperationsabkommens zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum und dem
israelischen Forschungsministerium.
"Deutschland und Israel haben eine ganz besondere
Beziehung zueinander. In der Nachkriegszeit waren es die wissenschaftlichen
Kontakte, die eine Annäherung beider Länder vorbereitet haben. Mit ihrer
Zusammenarbeit haben israelische und deutsche Forscher der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen den Weg bereitet", sagt Johanna Wanka, Bundesministerin
für Bildung und Forschung in ihrem Grußwort. Damit schildert die Ministerin den
historischen Kontext, der vor vierzig Jahren zum Kooperationsabkommen zwischen
dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem israelischen
Forschungsministerium geführt hat.
Im Jahr 1976 unterzeichneten Vertreter des DKFZ und des
damaligen israelischen Forschungs- und Entwicklungsrats (später: Ministry of
Science, Technology and Space, MOST) eine Kooperationsvereinbarung. Der Vertag
regelt die Förderung binationaler Krebsforschungsprojekte, die jeweils von
einem deutschen (aus dem DKFZ) und einem israelischen Forschungsteam (aus
verschiedenen Universitäten und Institutionen) gemeinsam bearbeitet werden. Bis
heute wurden 171 Tandem-Projekte gefördert.
"Über die Jahrzehnte haben die gemeinsamen
Forschungsprojekte bedeutende Ergebnisse erzielt und die beeindruckende Anzahl
von mehreren hundert Publikationen hervorgebracht", sagt Michael Boutros,
kommissarischer wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ, beim Jubiläums-Symposium
in Tel Aviv. "Über den wissenschaftlichen Erfolg hinaus hat das Programm
dazu beigetragen, dass sich deutsche und israelische Krebsforscher intensiv
vernetzt haben und viele enge Freundschaften entstanden sind."
Bereits anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums wurde die
DKFZ-MOST-Kooperation um die jährlich stattfindende "German Israeli Cancer
Research School" für junge Krebsforscher aus Israel und aus dem DKFZ
erweitert. "Ein voller Erfolg - hier begegnen sich Studenten aus beiden
Ländern und haben dabei die Gelegenheit, mit renommierten Krebsforschern
relevante wissenschaftliche Themen zu diskutieren", sagt Peter Angel, der
das Kooperationsprogramm seitens des DKFZ koordiniert.
Die deutsch-israelischen Forschungsergebnisse haben viele
wichtige Erkenntnisse darüber beigetragen, wie Krebs entsteht und wie man ihn
besser behandeln kann. Zahlreiche der über das DKFZ-MOST-Abkommen geförderten
Wissenschaftler wurden mit Auszeichnungen geehrt. Die glanzvollste darunter war
2004 der Nobelpreis für Chemie an Aaron Ciechanover vom Technion in Haifa.
Das DKFZ-MOST-Kooperationsabkommen stand Modell für
weitere binationale Initiativen. So bieten das Weizmann-Institut und das DKFZ
mit der German-Israeli Research School in Cancer Biology ein gemeinsames
Ausbildungsprogramm für Doktoranden an. "Die Teilnehmer profitieren von
den Stärken beider Institutionen, haben sowohl israelische als auch deutsche
Mentoren und Gelegenheit zu einem Forschungsaufenthalt in der jeweiligen
Partnerinstitution", sagt Otmar Wiestler, Präsident der
Helmholtz-Gemeinschaft. "Die DKFZ-MOST-Kooperation war auch Vorbild für
eine neue Partnerschaft im Bereich der personalisierten Medizin, in der sich
verschiedene Helmholtz-Gesundheitsforschungszentren und israelische Institutionen
mit gemeinsamen Projekten beteiligen."
Bewegende Worte fand der israelische Forschungsminister
Ofir Akunis zum Abschluss des Symposiums: "Ich danke allen Beteiligten,
die sich in den vergangenen vier Jahrzehnten für die deutsch-israelische
Zusammenarbeit in der Krebsforschung engagiert haben. Besonders freut mich der
stetige Einsatz des DKFZ-Vorstands für das Kooperationsprogramm. Ich glaube
fest daran, dass wissenschaftliche und freundschaftliche Beziehungen wie die
unseren einen großen Beitrag dazu leisten, der Menschheit eine friedliche und
lebenswerte Zukunft zu sichern."
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr
als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische
Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen
Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass
Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren
präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden
können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes
(KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die
Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat
das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg
eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die
Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale
Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für
Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben
universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter
Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein
wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ
wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10
Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der
Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
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