Nach
Auffassung der deutschen Hochschulen haben Bund und Länder wichtige und
richtige Signale für eine neue Bund-Länder-Initiative in der Nachfolge der
Exzellenzinitiative gesetzt. Der Senat der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) sah
bei seiner heutigen Sitzung in Berlin allerdings auch bedenkliche Tendenzen in
der politischen Diskussion, die die Dynamik der bisherigen Exzellenzinitiative
und damit die positiven Effekte für das gesamte Hochschulsystem gefährden
würden.
Die
Hochschulen begrüßen nachdrücklich den erklärten Willen von Bund und Ländern,
das Verfahren zur Etablierung eines Nachfolgeprogramms für die
Exzellenzinitiative zeitgerecht zum Abschluss zu bringen, so der HRK-Senat.
Dabei spielt es aus Sicht der Hochschulen eine zentrale Rolle, die Förderlinie
1 (Exzellenzcluster) finanziell so hinreichend auszustatten, dass eine angemessene
Erfolgsquote gesichert ist (60 Cluster). „Die Spitzenforschung an deutschen
Universitäten hat ein enormes Potenzial, das weiter gehoben und genutzt werden
muss“, erläuterte der für Forschung zuständige Vizepräsident der HRK, Prof. Dr.
Ulrich Rüdiger, nach der Sitzung. „Die Forschenden an den Universitäten und
ihren Partnereinrichtungen wollen ihre Innovationskraft, Dynamik, Kreativität
und internationale Wettbewerbsfähigkeit weiterhin in Förderanträge einbringen.
Dabei nehmen die Hochschulen mit großer Zustimmung zur Kenntnis, dass die
Verantwortlichen in Bund und Ländern sich am Prinzip eines
wissenschaftsgeleiteten Verfahrens und an der Idee einer Anschlussfähigkeit am
erfolgreichen Konzept der bisherigen Exzellenzinitiative orientieren.
Selbstverständlich sollte sein, dass mit dem Gesamtkonzept der Förderung keine
Eingriffe in die Autonomie der Hochschulen verbunden sind.“
Der HRK-Senat
warnte aber davor, den dynamischen Impuls eines echten Wettbewerbs durch eine
dem Hochschulsystem insgesamt nicht gerecht werdende Ausgestaltung der
konkreten Förderlinien zu schwächen. Insbesondere wenden sich die Hochschulen
gegen zu hohe Hürden für den Zugang zur Linie 2.
Zwar stimmen
sie dem Konzept zu, den Zugang zur geplanten Förderlinie 2 (Schlagwort:
„Spitzenuniversitäten“) an einen Erfolg in der Förderlinie 1
(„Exzellenzcluster“) zu binden. Es sei sinnvoll, so die geforderte
Planungs- und Strategiefähigkeit einer Hochschule und das qualitätsgeleitete
Verfahren der Linie 1 zu integrieren. Problematisch werde diese Verbindung
allerdings, wenn die Hürden des Zugangs zur Linie 2 so hoch würden, dass die
Beteiligten nicht mehr von einem offenen, größenunabhängigen Wettbewerb
ausgehen könnten. „Gleich mehrere Exzellenzcluster – möglicherweise sogar aus
unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen - einwerben zu müssen, um überhaupt
Zugang zur Linie 2 zu erhalten, passt nicht zu der Herausforderung, die schon
eine einzige erfolgreiche Antragstellung in der zentralen Linie 1 auch für sehr
gut aufgestellte Universitäten bedeutet“, so HRK-Präsident Prof. Dr. Horst
Hippler.
“Die Hochschulen wollen einen offenen, anspruchsvollen Wettbewerb. Die Einwerbung eines Exzellenzclusters, die Vorlage eines Strategiekonzepts plus weitere Faktoren wie die diskutierten „Past Merits“ – das sind für Linie 2 angemessene Grundlagen.“
Stefanie Schulte-Austum
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
German Rectors´ Conference
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Fax: +49 (0)228 887-280
E-Mail: schulte@hrk.de
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