Die
EBZ Business School Bochum, die Hochschule Bremen, die Universität Kassel, die
Hochschule Koblenz und die Hochschule Reutlingen haben als erste Hochschulen
regulär das Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes
durchlaufen. Die Zertifizierung bescheinigt ihnen Konzepte und Maßnahmen, um
für Studierende mit unterschiedlicher Herkunft und sozialem Hintergrund mehr
Chancengerechtigkeit in der Bildung zu eröffnen.
Essen/Berlin,
15.03. 2016.Heute erhalten die fünf Hochschulen ihre Zertifikate für die
erfolgreiche Auditierung. Sie haben ein zweijähriges Verfahren durchlaufen, in
dem jede Hochschule eine individuelle Diversity-Strategie entwickelt und
umgesetzt hat. Diese betrifft sowohl organisatorische Strukturen als auch
Studium und Lehre. Service-Leistungen für Studierende, Kommunikation, Personal
oder bauliche Veränderungen können ebenfalls Teil der Diversity-Strategie sein.
„Der
Umgang mit Diversität ist und bleibt eine der großen Entwicklungsaufgaben für
die Hochschulen in Deutschland“, erklärt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender
Generalsekretär des Stifterverbandes. Den Wert, sich dem Thema Vielfalt zu
öffnen, haben in den letzten Jahren immer mehr Hochschulen erkannt. Mit acht
von ihnen hatte der Stifterverband das Diversity Audit entwickelt bzw. in einer
Pilotphase erprobt. Meyer-Guckel: „Eine diversitätsfreundliche Kultur stärkt
die Hochschulen in ihrer Leistungsfähigkeit.“
Immer
noch orientieren sich die meisten Hochschulen stark an dem idealtypischen
„Normalstudierenden“, der aus einer Akademikerfamilie stammt und mit dem Abitur
in der Tasche sich Vollzeit auf sein Studium konzentriert. Coaching- und
Beratungsangebote für Studienpioniere aus nichtakademischem Elternhaus (51
Prozent) und für Studienanfänger mit Migrationshintergrund (23 Prozent)
gewinnen an Bedeutung. Auch die Zahl derjenigen steigt, die zum Beispiel erst
eine Berufsausbildung absolviert haben (22 Prozent), aus dem Ausland kommen (11
Prozent) oder neben dem Studium ein Kind versorgen müssen (fünf Prozent).
„Ohne
Diversität, ohne die Vielfalt der Denkansätze und die Freiheit des Denkens gibt
es keine Wissenschaft und Forschung. Diese Grundsätze dürfen getrost
Binsenweisheiten genannt werden, aber es kann leider immer noch nicht darauf
verzichtet werden, sie immer und immer wieder in Erinnerung zu rufen. Die
Auditierung kommt deshalb zeitlich gerade recht“, meint Kristian
Bosselmann-Cyran, Präsident der jetzt zertifizierten Hochschule Koblenz.
Das
Besondere am Diversity Audit des Stifterverbandes: Es dient weniger dazu, von
außen vorgegebene Standards abzuprüfen. Die Auditoren unterstützen und beraten
vielmehr die teilnehmenden Hochschulen bei der Entwicklung und Umsetzung einer
Diversitätsstrategie. Zertifiziert wird somit insbesondere, dass die
Hochschulen sich einem intensiven organisatorischen Entwicklungsprozess
gestellt haben. Die Zertifikate sind drei Jahre gültig, also bis März 2019. Das
Diversity Audit an den fünf Hochschulen wurde von der JPMorgan Chase Foundation
und der Gips Schüle Stiftung gefördert.
„Das
Diversity Audit hat bei uns wichtige Prozesse angestoßen, etwa Maßnahmen zur
Verbesserung der Studierfähigkeit, zur Karriereförderung von Frauen oder der
Verbesserung der Inklusion“, erklärt der Präsident der Universität Kassel,
Reiner Finkeldey. Ein konkretes Beispiel sei das hochschulspezifische Programm
Karriere-Mentoring DIVERS, bei dem Studentinnen und Promovendinnen mit
Migrationshintergrund, aus nichtakademischen Familien oder mit gesundheitlichen
Beeinträchtigungen beim Übergang in den Beruf oder in die Wissenschaft
unterstützt werden.
Für
die EBZ Business School in Bochum war es ein großes Anliegen, die Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft auf die Potenziale von Diversity aufmerksam zu machen und
mit Studierenden, Hochschulmitarbeitern sowie Vertretern aus Unternehmen
Ansatzpunkte zur Integration des Diversity Management in die Branche zu
erarbeiten. „Wir sehen uns als Multiplikator für Diversity-Themen“, so die
Rektorin Sigrid Schaefer.
Für
die Hochschule Bremen erklärt deren Rektorin Karin Luckey: "Das
Diversity-Management ist in der Hochschule Bremen eng mit unserem
Studienerfolgsmanagement verknüpft, das wiederum fester Bestandteil des
Qualitätsmanagements ist. Wir sind stolz, dass unsere Erfolge und Ziele bei der
Herstellung von Chancengleichheit und Durchlässigkeit im Studium erfolgreich
auditiert wurden."
Ausführliche
Informationen zum Diversity Audit:
http://www.stifterverband.org/diversity-audit
http://www.stifterverband.org/diversity-audit
Kontakt
Presse:
Peggy
Groß
Kommunikationsmanagerin
Stifterverband
für die Deutsche Wissenschaft
T 030
322982-530
Ansprechpartnerin
zum Diversity Audit:
Bettina
Jorzik
Programmleiterin
„Lehre und akademischer Nachwuchs“
Stifterverband
für die Deutsche Wissenschaft
T
0201
8401-103