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Hilfe im Niemandsland zwischen
Syrien und der Türkei
© Malteser Hilfsdienst e.V. |
Köln. Zehntausende Menschen müssen weiter an der
syrisch-türkischen Grenze ausharren. Damit so wenige wie möglich die kalten
Nächte unter freiem Himmel verbringen müssen, beteiligen sich die Malteser mit
ihrer Partnerorganisation im Grenzstreifen zwischen der Türkei und Syrien am
Aufbau von Zeltstädten. Gestern bauten die Helfer 225 Familienzelte auf.
Bereits am Sonntag hatten die Malteser eine mobile Gesundheitsstation in
Betrieb genommen, um die Vertriebenen medizinisch zu versorgen. Trotz des
dringenden Appells des Flüchtlingshilfswerks UNHCR an die türkische Regierung,
die Grenze für neu ankommenden Flüchtende aus der Region Aleppo zu öffnen,
bleibt der Übergang Öncüpinar weiterhin geschlossen. Im Niemandsland der Grenze
ist die türkische Regierung zugleich bemüht, zusammen mit lokalen und
internationalen Hilfsorganisationen, die Not der Menschen zu lindern.
„Die Versorgung einer so großen
Menge an Leuten ist eine enorme logistische Herausforderung, insbesondere vor
dem Hintergrund der schwierigen Sicherheitslage“, berichtet der Malteser
Programmkoordinator Dr. Shaheen Haque aus der nahegelegenen türkischen
Grenzstadt Kilis. „Wir haben es mit Menschen zu tun, die seit Jahren in einem
Kriegsgebiet leben, in dem die medizinische Infrastruktur systematisch zerstört
wurde. Viele von ihnen sind bereits mehrfach geflohen, besonders der
Gesundheitszustand von Kindern, Schwangeren und älteren Menschen ist zum Teil
sehr schlecht.“
Auch fehlt es auf syrischer Seite an
Vorbereitung und Kapazitäten, um noch mehr Flüchtende unterbringen und
versorgen zu können. Viele der bestehenden Flüchtlingscamps sind im Laufe des
Krieges als ungeordnete Zeltstädte entstanden, die nur sporadisch durch
Hilfslieferungen versorgt wurden. „Auf die schlechten hygienischen Bedingungen,
die mangelnde Müll- und Abwasserentsorgung und die ungenügende Bodenbefestigung
weisen wir immer wieder hin. Wenn über einen längeren Zeitraum viel mehr
Menschen auf dem Grenzgebiet untergebracht werden sollen, müssen neue Camps
eingerichtet werden. Auch wenn das keine langfristige Perspektive für die
Menschen sein kann – gefangen im Niemandsland – gibt es derzeit keine
Alternative, um möglichst vielen Flüchtenden das Leben zu retten“, erläutert
Dr. Haque.
Das Auswärtige Amt hat für
Soforthilfemaßnahmen der Malteser 200.000 Euro bereitgestellt.
Achtung Redaktion:
Janine Lietmeyer, Länderkoordinatorin für die Region Nahost von Malteser International, steht in Köln für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
Fotos zum Download finden Sie hier.
Janine Lietmeyer, Länderkoordinatorin für die Region Nahost von Malteser International, steht in Köln für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
Fotos zum Download finden Sie hier.
Die Malteser sind Mitglied der „Aktion Deutschland Hilft“ und rufen zu Spenden für die Menschen in der Region auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120
001 2
BIC: GENODED 1PA7
Stichwort: „Nothilfe Syrien“
Oder online: www.malteser-spenden.de
Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020
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Stichwort: „Hilfe für Flüchtlinge“
Malteser International ist das
weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die
Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für
Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer
Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der
Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere
Informationen: www.malteser-international.org
und www.orderofmalta.int