Beitrag
zur Integration in Wissenschaft und Gesellschaft / Hochschulen und
Projektleitungen können Anträge für zusätzliches Personal stellen
Die
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) will aus ihren Heimatländern geflohenen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Mitarbeit in DFG-geförderten
Forschungsprojekten erleichtern und damit einen Beitrag zur Integration von
Flüchtlingen in Wissenschaft und Gesellschaft leisten. DFG-Präsident Professor
Dr. Peter Strohschneider stellte dazu jetzt im Hauptausschuss der größten
Forschungsförderorganisation in Deutschland ein Maßnahmenbündel vor. Dieses
sieht im Kern vor, dass für bereits laufende Förderprojekte Zusatzanträge für
die Beteiligung von qualifizierten oder angehenden Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern gestellt werden können.
„Die
Integration der Menschen, die ihre Heimat unter Gefahr für Leib und Leben
verlassen mussten, ist Aufgabe aller gesellschaftlichen Gruppen. Auch die seit
jeher auf Weltoffenheit und Pluralität gründende Wissenschaft kann und muss
hierzu ihren Beitrag leisten“, betonte Strohschneider.
„Selbst wenn wir nicht sicher sagen können, wie viele es sind, so befinden sich
unter denen, die nun als Flüchtlinge zu uns kommen, ganz sicher auch angehende
oder bereits etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dies zeigen
auch erste Anfragen an die DFG nach Fördermöglichkeiten.“
Um die
Situation von geflohenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit den
Mitteln der DFG zumindest ein Stück weit zu verbessern, müssten nicht erst neue
Förderverfahren eingerichtet werden, so der DFG-Präsident weiter. Vielmehr gebe
es im Rahmen der Projektförderung bereits Möglichkeiten, qualifizierte Personen
in geförderte Projekte einzubinden. Dies lasse sich insbesondere über
Zusatzanträge zu laufenden Förderungen erreichen, die von den ursprünglichen
Antragstellern unter anderem immer dann gestellt werden könnten, wenn nach der
Bewilligung ihrer Projekte weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur
Verfügung ständen, deren Mitarbeit für die Forschung einen zusätzlichen Vorteil
bringe.
„Wir wollen
alle Hochschulen und Projektleitungen ausdrücklich ermuntern, diese zusätzlichen
Möglichkeiten zu nutzen“, betonte Strohschneider.
Konkret
bieten sich für die Beteiligung geflohener Forscherinnen und Forscher mehrere
Varianten an: Zur kurzfristigen Integration von Flüchtlingen aller
wissenschaftlichen Qualifikationsstufen können Zusatzanträge auf Stellen
oder Gastmittel gestellt werden. Für die längerfristige Einbindung von
wissenschaftlich bereits etablierten Personen eignet sich das Mercator-Modul;
mit ihm können zum einen Aufenthalts- und Reisekosten und zum anderen eine Vergütung
gewährt werden, deren Höhe sich wie bei den Gastmitteln nach der
wissenschaftlichen Qualifikation richtet. Sowohl Stellen oder Gastmittel als
auch Mercator-Mittel können für alle DFG-Förderverfahren zusätzlich beantragt
werden. Das Budget hierfür wird abhängig sein von der Anzahl der Personen, die
auf diese Weise in geförderte Projekte eingebunden werden können.
Darüber
hinaus können geflohene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch direkt an
Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereichen und anderen DFG-geförderten
Verbundprojekten beteiligt werden. Die Mittel hierfür müssen nicht gesondert
über Zusatzanträge eingeworben, entsprechende Maßnahmen können auch aus den
bereits bewilligten Mitteln finanziert werden. So können beispielsweise Flüchtlinge
mit einem Bachelor- oder vergleichbarem Abschluss ein Qualifizierungsstipendium
für eine spätere Promotion in einem Graduiertenkolleg erhalten oder gleich in
das Kolleg aufgenommen werden.
Wie die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die jeweiligen Projekte eingebunden
würden, liege in der Verantwortung der Projektleitungen und Hochschulen, so der
DFG-Präsident. Auch die konkrete rechtliche Ausgestaltung sei Sache der
Hochschulen, etwa die Feststellung akademischer Qualifikationen oder der Abschluss
von Stipendien- oder Beschäftigungsverträgen.
Strohschneider
abschließend: „Wir als DFG wollen rasch, ohne großen zusätzlichen Aufwand und
flexibel die finanziellen und fördertechnischen Voraussetzungen für eine
Beteiligung an den von uns geförderten Projekten schaffen und sind
zuversichtlich, damit einen guten Beitrag zur Integration von Flüchtlingen in
unser Wissenschaftssystem und unsere Gesellschaft zu leisten.“
Weiterführende
Informationen
Medienkontakt:
Marco
Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel.
+49 228 885-2230, Marco.Finetti@dfg.de
Marco Finetti
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leiter und Pressesprecher
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kennedyallee 40
53175 Bonn
Tel. +49 (228) 885-2230
Fax +49 (228) 885-2180
Mobil: +49(151)10853827
Marco.Finetti@dfg.de
www.dfg.de
30 Jahre Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leiter und Pressesprecher
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Kennedyallee 40
53175 Bonn
Tel. +49 (228) 885-2230
Fax +49 (228) 885-2180
Mobil: +49(151)10853827
Marco.Finetti@dfg.de
www.dfg.de
30 Jahre Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm