Der Verein „Gefangene
helfen Jugendlichen“ will junge Menschen davor bewahren, mit dem Gesetz in
Konflikt zu geraten. An Schulen vermitteln ehemalige Haftinsassen, welchen
Preis sie für ihr kriminelles Verhalten zahlen mussten. Das Präventionsprojekt
bekommt im Dezember 2015 den Primus-Preis der Stiftung Bildung und
Gesellschaft.
Berlin,
16. Dezember 2015. Wie ist es, jahrelang fernab von Familie und Freunden hinter
dicken Gefängnismauern seine Strafte abzusitzen? Um sich eine solche Situation
besser vorstellen zu können, berichten ehemalige Kriminelle von ihren
persönlichen Erfahrungen. Sie erzählen in Schulklassen und Jugendgruppen,
welche negativen Auswirkungen ihr kriminelles Handeln für die Opfer hatte, aber
auch für sie selbst und ihre Familien. Dabei werden die Schüler ab zwölf Jahren
auch aktiv einbezogen. Ihre aktuellen Fragen und Probleme werden genutzt, um
Themen wie Körperverletzung und Diebstahl altersgerecht in Rollenspielen zu
behandeln.
Das Projekt
„Präventionsunterricht an Schulen“ soll sensibilisieren. Es soll Jugendliche
animieren, ihre bereits eingeschlagene kriminelle Laufbahn zu überdenken, bevor
der Kreislauf von Gewalt, Straftaten und Drogenmissbrauch nicht mehr zu
durchbrechen ist. Das außergewöhnliche Kriminalitäts-Präventionsprojekt bekommt
dafür im Dezember den Primus-Preis von der Stiftung Bildung und Gesellschaft
verliehen.
Der Präventionsunterricht ist
Teil der Arbeit des Vereins „Gefangene helfen Jugendlichen“. Zwei Inhaftierte
der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel ergriffen 1996 die Initiative, um
Jugendliche vor einem ähnlichen Schicksal zu bewahren. In Zusammenarbeit mit
der Schul- und Justizbehörde entwickelten sie ein umfangreiches Präventionskonzept,
dass inzwischen mehr als 10.000 Hamburger Jugendliche erreicht hat.
Der
Primus-Preis wird
jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die im Juni 2013
vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gegründete Stiftung Bildung
und Gesellschaft will so Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der
Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass
die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren,
sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie
Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle
Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen ausgezeichneten Projekten
wird im Januar 2016 der Primus des Jahres gewählt.
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