Aktuelle Datenfortschreibung zu „Frauen in Hochschulen und
außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ veröffentlicht
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat soeben die
„19. Fortschreibung des Datenmaterials (2013/2014) zu Frauen in Hochschulen und
außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ veröffentlicht. Seit inzwischen
mehr als 25 Jahren, nämlich seit 1989, werden diese Daten gemeinsam von der GWK
aufbereitet und in regelmäßigem Turnus der Öffentlichkeit zur Verfügung
gestellt. Sie sind Gradmesser dessen, was erreicht wurde und damit auch
statistische Grundlage für alle weiteren gleichstellungspolitischen Maßnahmen.
Die GWK ist die einzige Stelle im nationalen Wissenschaftssystem, die
Datenmaterial zur Situation von Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen
Forschungseinrichtungen kontinuierlich und systematisch erfasst und in Form von
regelmäßigen Datenfortschreibungen transparent darstellt.
Der diesjährige GWK-Bericht zeigt, dass sich seit 1994 der
Anteil von Frauen an der Gesamtzahl
·
der Erstimmatrikulationen von 45,1 % auf 49,8 %,
·
der Studienabschlüsse von 41,5 % auf 51,2 %,
·
der Promotionen von 31,2 % auf 44,2 %,
·
der Habilitationen von 13,5 % auf 27,4 % und
·
der Professuren von 7,5 % auf 21,3 %
erhöht hat.
Der Anteil an Professorinnen an Hochschulen ist zwischen
1994 und 2013 kontinuierlich angestiegen: Er wuchs in diesem Zeitraum von 7,5 %
auf 21,3 %. Differenziert man allerdings nach Besoldungsgruppen, so zeigt sich
auch für das Jahr 2013: Je höher die Besoldungsgruppe, desto niedriger der
Anteil der Frauen. Der Anteil der W1-Profesorinnen an Hochschulen insgesamt
liegt bei 39,9 %, der C3/W2-Profesorinnen bei 21,8 % und der
C4/W3-Professorinnen bei 17,3 %.
Der GWK-Bericht analysiert aber nicht nur die Lage in den
Hochschulen, sondern nimmt auch die außerhochschulischen
Forschungseinrichtungen in den Blick. Der Frauenanteil an Führungspositionen
bei FhG, HGF, MPG und WGL ist im Vergleichszeitraum von 1995 bis 2014 von
2,3 % auf 14,9 % gestiegen. Betrachtet man die
Forschungsorganisationen im Einzelnen, werden große Unterschiede sichtbar: so
lag der Frauenanteil an Führungspositionen bei der MPG im Jahr 2014 bei 21,8 %,
bei der WGL bei 16,8 %, bei der HGF bei 14,6 % und bei der FhG lediglich bei
4,7 %.
Die aktuelle Datenerhebung der GWK zeigt deutlich, dass es
weiterhin besonderer Anstrengungen für die Chancengleichheit in Wissenschaft
und Forschung bedarf. Die von der DFG 2008 verabschiedeten
Gleichstellungsstandards mit dem sogenannten Kaskadenmodell als Leitgedanke und
die von der GWK beschlossene Feststellung flexibler Zielquoten in den
außeruniversitären Forschungsorganisationen sind wichtige Eckpunkte zur
Erhöhung des Anteils von Frauen auch in anspruchsvollen Positionen des
Wissenschaftsmanagements. Das Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder
ist ein Beispiel für eine erfolgreiche spezifische Fördermaßnahme.
Entsprechende Förderprogramme in den Ländern wirken in die gleiche Richtung.
Der neue Bericht „Frauen in Hochschulen und
außerhochschulischen Forschungseinrichtungen“ liegt nun für den Zeitraum
2013/2014 vor. Er ist online unter http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Papers/GWK-Heft-45-Chancengleichheit.pdf
abrufbar und in Kürze als Heft 45 der „Materialien der GWK“ beim Büro der GWK
erhältlich.
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