Freitag, 22. Mai 2015

Menschenrechtsinstitut: Unabhängiges Gremium soll Ursachen für Misshandlungsfälle bei der Bundespolizei untersuchen

Presseportal für Hochbegabung Zu den Vorwürfen der Misshandlung von Flüchtlingen durch die Bundespolizei in Hannover erklärt das Deutsche Institut für Menschenrechte: „Das Deutsche Institut für Menschenrecht empfiehlt, eine  unabhängige Kommission oder einen Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Aufklärung der Misshandlungen oder sogar Folterungen einzusetzen. Dieses Gremium sollte vor allem die strukturellen Ursachen analysieren, die dazu geführt haben, dass es offensichtlich über einen längeren Zeitraum wiederholt zu schwerwiegenden, rassistisch motivierten Misshandlungen kommen konnte, die zudem folgenlos geblieben sind.

Deutschland  ist menschenrechtlich verpflichtet, alle Maßnahmen zu treffen, damit  seine Beamten weder gegen das Folter- und Misshandlungsverbot noch gegen  das Diskriminierungsverbot verstoßen.

Angesichts des Ausmaßes und der  Umstände der jetzt bekannt gewordenen Vorfälle genügt es nicht, nur die  beteiligten Beamten straf- und disziplinarrechtlich zu verfolgen.  Vielmehr muss zugleich überprüft werden, wie rechtliche Vorgaben für das  Handeln der Polizei, deren Ausbildung, Handlungsroutinen und  Führungsverhalten sowie Beschwerdewege für Beamte und Betroffene  verändert werden müssen, um derartige Fälle in Zukunft auszuschließen –  in Hannover und in allen anderen Dienststellen der Bundespolizei.“

Hintergrundinformationen:

Studie: "Racial Profiling" – Menschenrechtswidrige Personenkontrollen nach § 22 Abs. 1 a Bundespolizeigesetz
(Link:
Policy Paper: Unabhängige Polizei-Beschwerdestellen - Eckpunkte für ihre Ausgestaltung (Link:

Pressekontakt:
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