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Preisverleihung 2015 |
ABSCHLUSSBERICHT FÜR DIE PRESSE
AUSWÄRTIGES AMT VERGAB PREISE AN AUSLANDSSCHULEN
Hochbegabungspresse Am 6. Januar verliehen Prof. Dr. Maria Böhmer,
Staatsministerin im Auswärtigen Amt, und Ulla Schmidt, Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages, die Preise an sieben Auslandsschulen. Bei der Preisvergabe für die beiden
Wettbewerbe „Beruf macht Schule – Exzellenzpreis Berufsorientierung in der
deutschen Auslandsschularbeit“ und „DAS – Gemeinsam lernen und leben –
Inklusion an Deutschen Auslandsschulen“ zeichnete sich deutlich der hohe
Stellenwert ab, den die Themen „Berufliche Bildung“ und „Inklusion“ an den
Auslandsschulen haben.
Die
Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Prof. Dr.
Maria Böhmer, hob anlässlich der Preisverleihung „Beruf macht Schule“
die Bedeutung des deutschen dualen Ausbildungsmodells hervor: „Die duale
Ausbildung ist einzigartig in Deutschland, und sie erweist sich als
Exportschlager. Nicht nur für die Auslandsschulen, sondern auch für die
Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom anbieten. Die Preisträger des
Wettbewerbs ‚Beruf macht Schule‘ zeigen, wie wichtig und effizient eine
umfassende und frühe Berufsorientierung sein kann. Sie sorgen für die
Fachkräfte von morgen, hier und in der ganzen Welt. Unter uns befinden sich
jetzt hochmotivierte Auszubildende aus dem Kosovo und dem Baskenland, die von
den ambitionierten Projekten ihrer Schulen profitieren konnten.“
Ulla
Schmidt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Schirmherrin für den
Wettbewerb „Inklusion an Deutschen Auslandsschulen“ begrüßte die ganzheitlichen
Perspektiven der Projekte: „Die prämierten Auslandsschulen haben bereits
große Fortschritte hinsichtlich der inklusiven Beschulung gemacht. Ihre
Kreativität unterstreicht den breitgefächerten Ansatz, für den Deutsche Schulen
allgemein im Ausland stehen. Auch auf diese Weise verstärken diese Schulen ein
positives Deutschlandbild.“
Andreas Grüderich,
Gesamtschulleiter der Deutschen Schule Buenos Aires, die den ersten Preis im
Wettbewerb „Beruf macht Schule“ gewann, betonte: „Argentinien ist ein nicht
ganz einfacher Standort, deshalb freut es uns umso mehr, dass unsere Arbeit mit
diesem Preis gewürdigt wird. Wir sind auf Ausbildungsplätze angewiesen, die wir
über das in unsere Schule integrierte Berufsbildungszentrum anbieten. Sind die
Aussichten für die deutsch-argentinischen Unternehmen nicht gut, befinden auch wir uns in einer
schwierigen Situation. In den letzten zwei Jahren haben wir ein neues Konzept
entwickelt, um unsere Schüler, die sehr ihrer Familie und ihrem Land verhaftet
sind, für ein Studium und eine Ausbildung in Deutschland zu begeistern. Wir
hatten Erfolg: Fünf unserer Absolventen wagten den Sprung über den großen Teich
und fangen jetzt an, in Deutschland zu studieren. Derzeit planen wir ein
Studienjahr, das die Schüler auf ein Studium in Deutschland vorbereiten soll.
Für diese studienvorbereitenden Kurse möchten wir das Preisgeld einsetzen.“
Sybille Rohrmann, Schulleiterin
der Deutschen Schule Rio de Janeiro, die den ersten Preis im Wettbewerb
„Inklusion an Auslandsschulen“ erhielt, sagte: „Den Preis empfinden wir als
Anerkennung für den Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir sind eine
Begegnungsschule mit insgesamt rund 1.400 Schülern und Kindergartenkindern. Wir
haben seit 2009 systematisch ein Inklusionszentrum aufgebaut, über das wir
nicht nur die Kinder mit sonderpädagogischem Lernbedarf erfassen, sondern auch
diejenigen, die vorübergehende Lernschwierigkeiten haben. Die Schüler sollen
unser Leitbild der Toleranz, Integration und der Akzeptanz von anderen Kulturen
auch im Schulalltag leben. Im Bundesstaat Rio de Janeiro hat unsere Schule
inzwischen Modellcharakter.“
Die
Preisverleihung fand im Rahmen des Jahrestreffens der Leiterinnen und Leiter
der 140 Deutschen Auslandsschulen statt. Eingeladen hatte das Auswärtige Amt
gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen des
Bundesverwaltungsamtes. Schirmherren der Preise waren Bundesaußenminister
Frank-Walter Steinmeier und Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt.
Deutsche
Auslandsschulen leisten in 71 Ländern der Welt ambitionierte Arbeit. 140
Schulen sind es inzwischen auf allen Kontinenten, an denen 81.800 Schülerinnen
und Schüler, unter ihnen 61.000 Nichtdeutsche, unterrichtet werden. Hinzu
kommen rund 1.100 Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom der
Kultusministerkonferenz weltweit anbieten, mit derzeit über 350.000 jungen
Deutschlernern.
Die
Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes
betreut im Auftrag des Auswärtigen Amts und unter Mitwirkung der Länder die
Deutschen Auslandsschulen und Sprachdiplomschulen in finanzieller, personeller
und pädagogischer Hinsicht.
DIE DREI PREISTRÄGER DES WETTBEWERBS „BERUF MACHT SCHULE –
EXZELLENZPREIS BERUFSORIENTIERUNG IN DER DEUTSCHEN AUSLANDSSCHULARBEIT“
1. Preis (dotiert mit 10.000 Euro)
Deutsche Schule Instituto Ballester in Buenos
Aires, Argentinien
Um
ihre Schüler früh für einen Berufsweg in Deutschland zu interessieren, hat die
Schule umfangreiche Maßnahmen entwickelt. Gemeinsam mit dem in die Schule integrierten
Berufsbildungszentrum konnte das Konzept „MehrAusBildung“ bereits erfolgreich
umgesetzt werden: Mit einem zweimonatigen Austauschprogramm inklusive einer
Hochschulbesuchswoche in Bayern, mit Ausbildungstutoren und durch
Partnerschaften mit den Hochschulen in Regensburg und Coburg. Zu der
Berufsbildungsmesse „EduAlemania“ und dem Unternehmensplanspiel „Junior
Manager“ werden auch weitere südamerikanische Schulen eingeladen.
2. Preis (dotiert mit 5.000 Euro)
Loyola-Gymnasium in Prizren, Kosovo
Das
noch nicht einmal zehn Jahre junge klassische Gymnasium im Süden des Kosovo
weist die landesweit besten Abitur-Abschlüsse auf. Pro Jahr legen hier rund 100
von 700 Schülerinnen und Schülern das Deutsche Sprachdiplom ab. Von Anfang an
pflegte das Loyola-Gymnasium Kontakte zu Förderern in Deutschland. So konnten
seit 2010 hochmotivierte Absolventen als Auszubildende an mehrere
mittelständische Unternehmen in Westfalen vermittelt werden. Gut die Hälfte der
14 jungen Menschen, die dieses Jahr im Rahmen der „Ausbildungsinitiative“ nach
Westfalen kamen, waren Mädchen. Besonders Begabte erwartet hier ein Duales
Studium.
3. Preis (dotiert mit 2.500 Euro)
Deutsche Schule Bilbao, Spanien
Derzeit
liegt die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien bei über 50 Prozent. Umso mehr
Gewicht erhält hier eine frühe Berufsorientierung. Die Deutsche Schule Bilbao
schreibt Berufs- und Studienberatung groß. Bereits seit 2005 schickt sie,
mittels einer Vereinbarung mit neun Europaschulen, alle Schülerinnen und
Schüler ihrer Abiturklassen für zweiwöchige Praktika in Unternehmen nach
Schleswig-Holstein. In diesem Herbst fand die vierte Studien- und Berufsmesse
an der Schule statt. Unterstützung erfahren die jungen Menschen auch in dem
breiten Alumni-Netzwerk und einer neuen Kooperation mit der
Humboldt-Universität.
DIE VIER PREISTRÄGER DES WETTBEWERBS „DAS –
GEMEINSAM LERNEN UND LEBEN – INKLUSION AN DEUTSCHEN AUSLANDSSCHULEN“
1. Preis (dotiert mit 10.000 Euro)
Escola Alemã Corcovado – Deutsche Schule Rio de Janeiro,
Brasilien
Die
1.300 Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule Rio de Janeiro können
zwischen einem deutschen und einem brasilianischen Ausbildungszweig wählen. Das
Thema Inklusion ist fest als Teil der Schulkultur verankert. Die gesamte
Schulgemeinschaft einschließlich der Eltern befasst sich aktiv mit dem Thema,
und es gibt eine offene Kommunikation zu strittigen Fragen. Auf Früherkennung
legt die Schule mit ihrem Inklusionsmodell höchstes Augenmerk.
2. Preis (dotiert mit 5.000 Euro)
Deutsche Schule Pretoria, Südafrika
„Gemeinsam
auf dem Weg“: Unter diesem Motto setzt die Deutsche Schule in der Hauptstadt
Südafrikas, einem Land mit elf offiziellen Sprachen, inklusive Maßnahmen auf
inner- und außerschulischer Ebene ein. Barrierefreie Zugänge, spezielle
Schalldämmungen in den Klassenzimmern für Hörgeschädigte, regelmäßige
sozialpädagogische Übungen mit den Kindern und „Runde Tische“ mit den Eltern
gehören dazu. 850 Kinder und Jugendliche werden hier unterrichtet.
„Entscheidend ist für uns die innere Haltung aller am Schulleben Beteiligten“,
sagt Schulleiter Norbert Klevenz.
3. Preis (dotiert mit 2.500 Euro)
Deutsche Schule Barcelona, Spanien
Individuelle
Lernbegleitungen und Nachteilsausgleiche bietet die Deutsche Schule Barcelona
schon seit zehn Jahren an. Entwicklungsgefährdete Kinder können sich auf Wunsch
der Eltern einem psychopädagogischen Testverfahren unterziehen. Die 1.400
Schüler umfassende Einrichtung bietet Supervisionen für Lehrer und Workshops
für Eltern an. In einem umfangreichen Leitfaden sind die Grundsätze der Schule
zur individuellen Förderung festgehalten und dienen allen Lehrkräften als
Grundlage für ihre Arbeit.
Sonderpreis
German Swiss International School Accra, Ghana
Kinder
mit Behinderung haben es in Ghana schwer, oft werden sie von ihren Familien versteckt.
Die German Swiss International School bietet mit ihrem Stützunterricht einen
Gegenpol. Zehn Prozent der Schüler weisen besondere Herausforderungen auf, wie
Sprachentwicklungsstörungen oder Autismus. Zu den Förder- und
Inklusionsmaßnahmen gehören kreative Angebote wie „Time for Talents“, „Free
Play“, individuelle Studienzeiten. Hier darf sich der schwer körperbehinderte
sechsjährige Michael frei äußern: „So bin ich eben!“
PRESSEKONTAKT
Im
Auftrag der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen
für
die Schulpreise des Auswärtigen Amtes:
Dorothee Tackmann
meder. agentur
für veranstaltungen
und kommunikation gmbh
rosenstraße 18
10178 berlin
tel.: +49 (0) 30 / 2888451-16
mobil: +49 (0)179 /
1003845