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Berlin
6.8.2013 Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) und die ZEIT-Stiftung
Ebelin und Gerd Bucerius verleihen der Stadtbibliothek Stuttgart den Preis
„Bibliothek des Jahres 2013“. Die Stadtbibliothek erhält den mit 30.000 Euro
dotierten einzigen nationalen Bibliothekspreis im Rahmen einer feierlichen
Preisverleihung am 24. Oktober 2013 (Tag der Bibliotheken) in Stuttgart. Der
Preis “Bibliothek des Jahres” wird in diesem Jahr zum vierzehnten Mal
verliehen.
Mit
der Stadtbibliothek Stuttgart wird eine Bibliothek geehrt, die schon früh ihr
Zukunftskonzept der „Bibliothek als innovativer Lernort“ entwickelt und
konsequent umgesetzt hat. Sie war eine der ersten Bibliotheken mit
Internetzugang und RFID-Technologie. Nach dem Umzug in ein neues Haus wurden
besonders im Bereich der Vermittlung digitaler Kompetenzen viele neue,
kreative Wege beschritten. Aus ihren Angeboten zur Kompetenzvermittlung in
den Bereichen Information und Recherche, Leseförderung und digitale
Lesekompetenz seien hier der „Safer Internet Day“, Informationsabende zur
medialen Entwicklung unter dem Titel „Medienfluten“ sowie die Erarbeitung von
Kriterien zur Bewertung von Computerspielen bei „Gigames“ beispielhaft
genannt.
Die
multimediale Bibliothek bietet beste Bedingungen für das lebensbegleitende,
selbstgesteuerte und zielgerichtete Lernen vor allem in der beruflichen
Bildung: Kabinette und Lernstudios sowie 400 Lese- und Arbeitsplätze, in
denen die 120 bibliothekseigenen Notebooks genutzt werden können, laden zum
Lesen, Lernen und Arbeiten ein. Printmedien und digitale Quellen stehen
gleichberechtigt nebeneinander, nur Inhalte und Relevanz entscheiden über
ihre Präsenz in der Bibliothek. Die Stuttgarter Bibliothek steht mit langen
Öffnungszeiten (Montag bis Samstag von 9.00 bis 21.00 Uhr), den 24-Stunden
Angeboten wie z.B. der „Bibliothek für Schlaflose“, einem ausgebauten
mehrsprachigem Angebot und mehr als 4.000 Veranstaltungen im Jahr für ein
qualitativ hochwertiges Bibliotheks- und Kulturangebot.
Doch
gerade dem realen Raum wird eine entscheidende Bedeutung beigemessen: Mit
ihrem Neubau der Zentralbibliothek, dem leistungsfähigen Netz von 17
Stadtteilbibliotheken und den zwei Bücherbussen schafft die Stadtbibliothek
Stuttgart eine außergewöhnliche Atmosphäre, die den Dialog zwischen Menschen
verschiedener Kulturen, Generationen und sozialer Hintergründe fördert.
Seit Eröffnung des Neubaus 2011 wurden über 2,6 Millionen Besucher in die
Zentral- und Stadteilbibliotheken gelockt.
Die
Jury unter Vorsitz von dbv-Präsidentin Gudrun Heute-Bluhm hob besonders
hervor, dass sich die neue Zentralbibliothek hinter dem Bahnhof als
Anlaufstelle in einem schwierigen Stuttgarter Stadtteil der gesamten
Bevölkerung der Stadt öffnet und das Viertel belebt und aufwertet. Auch die
Stadtteilbibliotheken machen Angebote an alle sozialen Gruppen. „Die
Bibliothek hat sich schon beim ersten Spatenstich des Neubaus für Toleranz
ausgesprochen und sich ganz bewusst an Menschen mit Migrationshintergrund
gewandt“ so Heute-Bluhm in der Jurysitzung.
Neben
der ausgezeichneten Bibliothek werden drei weitere nominierte Bibliotheken
von der Jury als besonders verdienstvoll hervorgehoben: das Lernatelier
Karlstadt, eine innovative Schulbibliothek in Bayern, die Stadtbibliothek
Gütersloh, die sich in Krisenzeiten mit einem fundierten Konzept auf wichtige
Kernthemen konzentriert und so ihre knappen Ressourcen sehr gezielt einsetzt,
und die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften –
Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft, die substanziell neue Dienstleistungen
für die Informationsversorgung entwickelt hat.
Alle
nominierten Bibliotheken wurden von den Jurymitgliedern nach folgenden
Kriterien bewertet: die Qualität und Innovation der bibliothekarischen
Arbeit, ihre Zukunftsorientierung, ihre nachhaltige Wirkung, ihre attraktiven
Serviceleistungen, ihre medienwirksame Öffentlichkeitsarbeit, ihr
internationales Engagement und ihre (lokale, regionale, internationale)
Vernetzung.
Weitere
Informationen:
ZEIT-Stiftung
Gerd und Ebelin Bucerius
Gestalten,
neue Herausforderungen erfassen, Projekte entwickeln und realisieren,
engagierte Menschen bei wissenschaftlichen, kulturellen und erzieherischen
Vorhaben unterstützen – das sind die Ziele der 1971 gegründeten ZEIT-Stiftung
Ebelin und Gerd Bucerius. Sie ist in Hamburg und weit darüber hinaus tätig.
Die
ZEIT-Stiftung gehört zu den großen privat errichteten gemeinnützigen
Stiftungen in Deutschland. Der Name des Stifters Gerd Bucerius lebt in ihren
wichtigsten Einrichtungen fort – der Bucerius Law School, dem Bucerius Kunst
Forum und dem Bucerius LERN-WERK, dem Bucerius-Förderpreis Freie Presse
Osteuropas und der Bucerius Summer School on Global Governance. Bis heute hat
die Stiftung mehr als tausend Vorhaben finanziell unterstützt und viele
davon selbst entwickelt und umgesetzt.
Der
Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband
e.V. (dbv) sind ca. 2.100 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen
Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr
als 60 Jahren der Förderung des Bibliothekswesens und der Kooperation aller
Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur
und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken.
Zu den Aufgaben des dbv gehören auch die Förderung des Buches und des Lesens
als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die
Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.
Kontakt:
Deutscher Bibliotheksverband
e.V.
Maiken Hagemeister,
Pressesprecherin und Leitung Kommunikation,
Tel.: 0 30/644 98 99 25
Stadtbibliothek Stuttgart
Christine Brunner,
Direktion, Sekretariat Tel.: 0711/216-96500
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