Sonntag, 18. August 2013

BIGSAS@school: Schüler aus Bamberg wechseln die Perspektive und werden mit Aha-Erlebnissen belohnt



Presseportal für Hochbegabung

„Von den ca. 200 Sprachen im meinem Land kann ich zwei sprechen, dann noch
die Amtssprachen Englisch und Französisch und seit ich hier in Deutschland bin,
lerne ich auch noch Deutsch. Welche Sprachen sprecht ihr?“. Große Schüleraugen
blicken auf die Doktorandinnen und Doktoranden der BIGSAS, der Bayreuth
International Graduate School der Universität Bayreuth.

In den letzten Schultagen vor den Sommerferien kamen rund 60 Schülerinnen und
Schüler der 8. Klassen des Bamberger Franz-Ludwig-Gymnasiums nach Bayreuth
und besuchten die BIGSAS am Geschwister-Scholl-Platz.

Im Projekt BIGSAS@school können Schulklassen die Doktorandinnen und
Doktoranden der BIGSAS treffen und mit Fragen über Afrika und das Leben dort
‚löchern‘. Und die Fragen der Bamberger Jugendlichen waren zahlreich und bunt
durcheinander: Das Essen wird oft mit den Händen gegessen, verbrennt man sich
da nicht die Finger?, Was, du hast wirklich zehn Geschwister?, Mehrere Frauen zu
haben ist bei euch wirklich normal und können Frauen dann auch mehrere Männer
haben?, Gibt es noch so richtig traditionelle Heiler in deinem Land und gehst du
lieber dahin, als in ein Krankenhaus?, Wer ist dein Lieblingssänger?, Kennst du
eigentlich Eminem? …

Am verwunderlichsten war für die Schülerinnen und Schüler allerdings die
Sprachenvielfalt auf dem afrikanischen Kontinent und dass in einem Land oft
mehrere hundert Sprachen gesprochen werden. Die Doktorandinnen und
Doktoranden sprachen ein paar Sätze in ihrer Muttersprache, die sich so gar nicht
wie die anderen europäischen Sprachen anhörten.

Die Schülerinnen und Schüler hörten interessiert und gespannt den Erzählungen
der Promovenden zu, die von den Unterschieden in Deutschland zu ihren Heimatländern
berichteten. Eine Doktorandin wunderte sich beispielsweise, dass es keine
direkte Kommunikation in öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. „Die Menschen sitzen
im Bus und kommunizieren über Facebook – aber nicht im realen Leben mit der
Person auf dem Nebensitz!“. Die Lehrerin des Bamberger Gymnasiums gab ihr
lachend Recht und meinte, dass die Fahrt nach Bayreuth ähnlich verlaufen sei.
Anschließend besuchten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den
BIGSAS-Promovenden den Ökologisch-Botanischen Garten, der sich auf dem
Campus der Universität Bayreuth befindet. Inmitten tropischer Pflanzen lernten die
Schülerinnen und Schüler vor allem, dass es oft auf die Perspektive ankommt,
denn durch den Dialog hat sich das stereotype Afrikabild in ihren Köpfen verändert.
„Afrika ist viel mehr, als ich vom Fernsehen weiß“, sagte eine Schülerin des
Bamberger Gymnasiums über den facettenreichen Kontinent.

Das Ziel von BIGSAS@school
Das Projekt BIGSAS@school gibt es seit eineinhalb Jahren. Es soll Schülerinnen
und Schülern die Möglichkeit geben, alle sie interessierenden Fragen über Afrika
stellen zu können und die Antworten dazu sozusagen aus erster Hand zu
bekommen. Mehrere Klassen Bayreuther Gymnasien hatten auf diesem Wege
bereits regen Austausch mit den Doktorandinnen und Doktoranden der
Graduiertenschule. Simone Dausner, Lehrerin am Bamberger Franz-LudwigGymnasium,
hatte schon während ihres Referendariats am Bayreuther MarkgräfinWilhelmine-Gymnasium
an BIGSAS@school teilgenommen. Nun sollten auch die
Schülerinnen und Schüler ihrer neuen Bamberger Wirkungsstätte diese tolle
Chance des kulturellen Austausches erleben können.

Hintergrund
Afrika in seiner ganzen Vielfalt und Komplexität stellt seit der Gründung der
Universität Bayreuth einen Fächer übergreifenden Forschungsschwerpunkt dar;
seit Jahren nehmen die Bayreuther Afrikastudien eine internationale
Spitzenposition ein. Die Bayreuther Internationale Graduiertenschule für
Afrikastudien (BIGSAS) ist Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.
Im Fokus dieser einzigartigen Struktur stehen aktuell 107 Doktorandinnen und
Doktoranden (Junior Fellows) aus 29 afrikanischen, amerikanischen, asiatischen
und europäischen Ländern. Sie profitieren innerhalb der klar strukturierten
Qualifikationsphase von der international anerkannten Expertise und der fachlichen
Vielfalt der Afrikastudien an der Universität Bayreuth sowie von der individuellen
Betreuung und den praxisorientierten Trainingseinheiten für die künftige berufliche
Laufbahn innerhalb oder außerhalb der Wissenschaft.

Kurzporträt der Universität Bayreuth
Die Universität Bayreuth ist eine junge, forschungsorientierte Campus-Universität.
Gründungsauftrag der 1975 eröffneten Universität ist die Förderung von interdisziplinärer
Forschung und Lehre sowie die Entwicklung von Profil bildenden und Fächer
übergreifenden Schwerpunkten. Die Forschungsprogramme und Studienangebote decken
die Natur- und Ingenieurwissenschaften, die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie
die Sprach-, Literatur und Kulturwissenschaften ab und werden beständig weiterentwickelt.
Gute Betreuungsverhältnisse, hohe Leistungsstandards, Fächer übergreifende
Kooperationen und wissenschaftliche Exzellenz führen regelmäßig zu Spitzenplatzierungen
in Rankings.

Seit Jahren nehmen die Afrikastudien der Universität Bayreuth eine internationale
Spitzenposition ein; die Bayreuther Internationale Graduiertenschule für Afrikastudien
(BIGSAS) ist Teil der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Die Hochdruck- und
Hochtemperaturforschung innerhalb des Bayerischen Geoinstituts genießt ebenfalls ein
weltweit hohes Renommee. Die Polymerforschung ist Spitzenreiter im Förderranking der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Universität Bayreuth verfügt über ein
dichtes Netz strategisch ausgewählter, internationaler Hochschulpartnerschaften.
Derzeit sind an der Universität Bayreuth ca. 11.000 Studierende in rund 100 verschiedenen
Studiengängen an sechs Fakultäten immatrikuliert. Mit ca. 1.500 wissenschaftlichen
Beschäftigten, davon 225 Professorinnen und Professoren, und rund 1.000
nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern ist die Universität Bayreuth der größte Arbeitgeber der
Region.

Kontakt:
Pressestelle der Universität Bayreuth
Brigitte Kohlberg
Pressesprecherin
Universitätsstraße 30
D-95447 Bayreuth
Telefon(+49) 0921 / 55-5357
Telefax (+49) 0921 / 55-5325
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