Mittwoch, 3. Juli 2013

Vor 50 Jahren wurde das Geheimnis Schwarzer Löcher gelüftet

Hochbegabungspresse

1963 fand Roy Kerr die Berechnungsgrundlage für Schwarze Löcher – das AEI widmet ihm und seinem Werk am 4. und 5. Juli in Potsdam eine eigene Tagung 

Vor genau 50 Jahren revolutionierte der neuseeländische Mathematiker Roy Kerr das Wissen über astrophysikalische Objekte, die wir heute Schwarze Löcher nennen. Er zeigte, dass sich Größe und Form rotierender Schwarzer Löcher anhand von nur zwei Eigenschaften – Drehimpuls und Masse - exakt beschreiben lassen. Jedes der Milliarden von Schwarzen Löchern in unserem Universum lässt sich mit dieser einfachen Lösung von Einsteins Gleichungen beschreiben. Seitdem hat es keine vergleichbare einzelne Entdeckung auf dem Gebiet der Allgemeinen Relativitätstheorie mehr gegeben, und astronomische Beobachtungen beginnen zu zeigen, dass Kerr mit seinen Aussagen recht hat. Roy Kerr gilt heute als Kandidat für den Physik-Nobelpreis.

Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) widmet Roy Kerr eine eigene Tagung, zu der wir Sie hiermit herzlich einladen. 
Roy Kerr selbst wird berichten, wie er seine bahnbrechende Entdeckung machte, Reinhard Genzel wird einen Überblick über die besten Forschungsergebnisse geben, die wir bisher über Schwarze Löcher haben. Jean Eisenstaedt wird einen historischen Abriss über die Entwicklung des Schwarze-Loch-Konzepts geben. Zu den weiteren Sprechern gehören Roger Blandford, Georgi Dvali, Saul Teukolsky und viele andere.

Die Kerr-Konferenz findet statt am
4. und 5 Juli 2013 auf dem Max-Planck-Campus in Potsdam-Golm.

Anmeldung für Medienvertreter: 

Live-Übertragung ins Internet
Alle Vorträge der Konferenz werden am 4. und 5. Juli live ins Internet übertragen:
www.kerr-conference.org und auch nach der Konferenz zur Verfügung stehen. 

Neuseeland würdigt seinen großen Sohn, indem der Neuseeländische Botschafter, Seine Exzellenz Peter Rider, die Teilnehmer der Kerr-Konferenz am 4. Juli zu einem Dinner in die Residenz Neuseelands einlädt. Da die Konferenz kurz vor der 20. Internationalen Konferenz zur Allgemeinen Relativitätstheorie und Gravitation in der polnischen Hauptstadt Warschau stattfindet, werden zahlreiche internationale Größen der Gravitationsforschung und der Astrophysik in Potsdam erwartet.

Der Konferenzort Potsdam war auch der Wirkungsort eines bedeutenden Vorgängers von Kerr: Karl Schwarzschild war dort Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums, als er 1916 eine Lösung der Einstein'schen Feldgleichungen für statische Massen fand und ein Phänomen entdeckte, das heute als „Schwarzes Loch“ bekannt ist: eine Zusammenballung von Materie, deren Gravitation so groß ist, dass ihr nicht einmal Licht entkommen kann. Schwarzschilds Lösung hatte einen Nachteil: In der Wirklichkeit des Universums gibt es nichts Statisches, alles bewegt sich um eine Achse oder um andere Körper herum. Deshalb musste die Physiker mit Näherungen rechnen.

An dieser Stelle brachte Kerr einen entscheidenden Fortschritt: Er fand für rotierende Massen, beispielsweise Schwarze Löcher, eine exakte Lösung der Feldgleichungen aus Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Nun konnte die Dynamik der Raumzeit um rotierende Massen herum mithilfe weniger Eigenschaften wie Drehimpuls und Masse beschrieben werden. Zusammen mit Alfred Schild führte Kerr 1965 die Kerr-Schild-Raumzeit ein, die der Astrophysik konkrete Vorstellungen von Schwarzen Löchern, Neutronensternen und kompakten binären Sternensystemen brachte. Erst nach und nach erkannte die Wissenschaft die Bedeutung von Kerrs Werk. Für seine Arbeit erhielt Kerr zahlreiche wissenschaftliche Auszeichnungen, darunter vor kurzem die Albert-Einstein-Medaille.

Weitere Informationen:
Alles über Schwarze Löcher: www.scienceface.org


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