Hochbegabungspresse
1963 fand Roy Kerr die
Berechnungsgrundlage für Schwarze Löcher – das AEI widmet ihm und seinem Werk
am 4. und 5. Juli in Potsdam eine eigene Tagung
Vor genau 50 Jahren revolutionierte
der neuseeländische Mathematiker Roy Kerr das Wissen über astrophysikalische
Objekte, die wir heute Schwarze Löcher nennen. Er zeigte, dass sich Größe und
Form rotierender Schwarzer Löcher anhand von nur zwei Eigenschaften –
Drehimpuls und Masse - exakt beschreiben lassen. Jedes der Milliarden von
Schwarzen Löchern in unserem Universum lässt sich mit dieser einfachen Lösung
von Einsteins Gleichungen beschreiben. Seitdem hat es keine vergleichbare
einzelne Entdeckung auf dem Gebiet der Allgemeinen Relativitätstheorie mehr
gegeben, und astronomische Beobachtungen beginnen zu zeigen, dass Kerr mit
seinen Aussagen recht hat. Roy Kerr gilt heute als Kandidat für den
Physik-Nobelpreis.
Das Max-Planck-Institut für
Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut/AEI) widmet Roy Kerr eine eigene
Tagung, zu der wir Sie hiermit herzlich einladen.
Roy Kerr selbst wird berichten, wie
er seine bahnbrechende Entdeckung machte, Reinhard Genzel wird einen Überblick
über die besten Forschungsergebnisse geben, die wir bisher über Schwarze Löcher
haben. Jean Eisenstaedt wird einen historischen Abriss über die Entwicklung des
Schwarze-Loch-Konzepts geben. Zu den weiteren Sprechern gehören Roger
Blandford, Georgi Dvali, Saul Teukolsky und viele andere.
Die Kerr-Konferenz findet statt am
4. und 5 Juli 2013 auf dem
Max-Planck-Campus in Potsdam-Golm.
Anmeldung für Medienvertreter:
Live-Übertragung ins Internet
Alle Vorträge der Konferenz werden
am 4. und 5. Juli live ins Internet übertragen:
Neuseeland würdigt seinen großen
Sohn, indem der Neuseeländische Botschafter, Seine Exzellenz Peter Rider, die
Teilnehmer der Kerr-Konferenz am 4. Juli zu einem Dinner in die Residenz
Neuseelands einlädt. Da die Konferenz kurz vor der 20. Internationalen
Konferenz zur Allgemeinen Relativitätstheorie und Gravitation in der polnischen
Hauptstadt Warschau stattfindet, werden zahlreiche internationale Größen der
Gravitationsforschung und der Astrophysik in Potsdam erwartet.
Der Konferenzort Potsdam war auch
der Wirkungsort eines bedeutenden Vorgängers von Kerr: Karl Schwarzschild war
dort Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums, als er 1916 eine Lösung
der Einstein'schen Feldgleichungen für statische Massen fand und ein Phänomen
entdeckte, das heute als „Schwarzes Loch“ bekannt ist: eine Zusammenballung von
Materie, deren Gravitation so groß ist, dass ihr nicht einmal Licht entkommen
kann. Schwarzschilds Lösung hatte einen Nachteil: In der Wirklichkeit des
Universums gibt es nichts Statisches, alles bewegt sich um eine Achse oder um
andere Körper herum. Deshalb musste die Physiker mit Näherungen rechnen.
An dieser Stelle brachte Kerr einen
entscheidenden Fortschritt: Er fand für rotierende Massen, beispielsweise
Schwarze Löcher, eine exakte Lösung der Feldgleichungen aus Albert Einsteins
Allgemeiner Relativitätstheorie. Nun konnte die Dynamik der Raumzeit um
rotierende Massen herum mithilfe weniger Eigenschaften wie Drehimpuls und Masse
beschrieben werden. Zusammen mit Alfred Schild führte Kerr 1965 die
Kerr-Schild-Raumzeit ein, die der Astrophysik konkrete Vorstellungen von
Schwarzen Löchern, Neutronensternen und kompakten binären Sternensystemen
brachte. Erst nach und nach erkannte die Wissenschaft die Bedeutung von Kerrs
Werk. Für seine Arbeit erhielt Kerr zahlreiche wissenschaftliche
Auszeichnungen, darunter vor kurzem die Albert-Einstein-Medaille.
Weitere Informationen:
Alles über Schwarze Löcher: www.scienceface.org
Milde Marketing Science Communication
Merkurstr. 12
D-14482 Potsdam
Tel. : +49 331 583 93 55
Fax : +49 331 583 93 57