Hochbegabungspresse
Hochschulen
machen erneut Fortschritte bei Umsetzung „Forschungsorientierter
Gleichstellungsstandards“ – der Frauenanteil bleibt aber insgesamt und zumal in
Leitungspositionen zu niedrig
Die
Gleichstellung an den Hochschulen hat aus Sicht der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) weitere Fortschritte gemacht, die jedoch noch
nicht ausreichend sind. Die größte Forschungsförderorganisation und zentrale
Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland stellte am
Donnerstag, dem 4. Juli 2013, auf ihrer Jahrespressekonferenz die Ergebnisse
der Abschlussberichte der DFG-Mitgliedshochschulen zur Umsetzung der 2008
beschlossenen „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG“ vor.
Die
Abschlussberichte waren, wie bereits zwei 2010 und 2011 vorgelegte Berichte,
unter anderem danach bewertet worden, ob und inwieweit das Thema Gleichstellung
bei den Hochschulen auf Leitungsebene institutionalisiert und mit einer
erkennbaren Gesamtstrategie umgesetzt worden ist und wie dabei die
verschiedenen Einheiten wie Fakultäten und Fachbereiche eingebunden wurden.
Weiteres zentrales Bewertungskriterium war die Entwicklung der Frauenanteile
auf den verschiedenen Hierarchiestufen der wissenschaftlichen Karriere von 2009
bis jetzt.
Bei
der institutionellen und organisatorischen Umsetzung konnte die zuständige
Arbeitsgruppe der DFG auf dieser Grundlage erneut ein positives Fazit ziehen.
„In allen Hochschulen sind wesentliche Standards für die Gleichstellung
gesetzt“, bilanzierte DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek bei der
Vorstellung der Ergebnisse. „Vielerorts lassen sich auch für die vergangenen
zwei Jahre weitere positive Entwicklungen erkennen.“
Dieser
Trend zeigt sich auch in der wie schon bei den Erstberichten vorgenommenen
Einstufung der Hochschulen in vier Umsetzungsstufen: 2010 hatten hierbei zwölf
Hochschulen das höchste Umsetzungsstadium (Stadium 4) erreicht, 2011 waren es
20 Hochschulen. In der aktuellen Runde wurden von 68 Hochschulen 22 in das
höchste Stadium eingestuft.
Diese
sind: FU Berlin, HU Berlin, TU Berlin, U Bielefeld, U Bremen, TU Dortmund, U
Düsseldorf, U Frankfurt/Main, U Freiburg, U Gießen, U Göttingen, U Hamburg, U
Heidelberg, U Jena, U Konstanz, U Marburg, U Münster, U Oldenburg, U Osnabrück,
U Paderborn, U Tübingen, U Wuppertal. Entsprechend wurde in der aktuellen
Berichtsrunde keine Hochschule mehr in das niedrigste Stadium eingestuft, 2011
waren dies noch fünf, 2010 noch zehn Hochschulen gewesen.
Weniger positiv fällt dagegen die Entwicklung der
Frauenanteile auf den unterschiedlichen Karrierestufen aus. „Auch hier hat es weitere Verbesserungen
gegeben, insgesamt jedoch nicht in dem Ausmaß, in dem die DFG und ihre
Mitglieder dies gemeinsam erhofft haben. Dies gilt vor allem für die höchsten
Qualifizierungsstufen“, konstatierte Dzwonnek.
Um
hier zu deutlicheren Fortschritten zu kommen, will die DFG das Thema
Gleichstellung auch über 2013 hinaus intensiv weiterverfolgen. „Der Fokus soll
hierbei nun ganz klar auf der Erhöhung der Frauenanteile liegen“, unterstrich
die DFG-Generalsekretärin. Die Mitgliederversammlung in Berlin beschloss dazu
ein doppeltes Reporting-Verfahren: Künftig sollen bei allen Förderanträgen für
Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und andere Forschungsverbünde
genaue Angaben darüber gemacht werden, wie viele Wissenschaftlerinnen auf
welchen Qualifizierungsstufen beteiligt werden sollen. Über die einzelnen
Anträge hinaus soll künftig jede Hochschule einmal jährlich zentral
quantitative Angaben zur Gleichstellungssituation an die DFG machen.
Auf
der Grundlage dieser Informationen wird die DFG auf ihrer Mitgliederversammlung
2017 über den dann erreichten Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern
an den Hochschulen und gegebenenfalls über weitere erforderliche Maßnahmen
beraten.
Weiterführende
Informationen
Medienkontakt:
Marco Finetti, Leiter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2230, Marco.Finetti@dfg.de
Diese Pressemitteilung
sowie die übrigen Pressemitteilungen zur DFG-Jahresversammlung und zur
Jahrespressekonferenz finden sich auch in einer elektronischen Pressemappe
unter:
Die Abschlussberichte
zur Umsetzung der „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ sind unter
www.dfg.de/foerderung/grundlagen_rahmenbedingungen/chancengleichheit/forschungsorientierte_standards
veröffentlicht.
Fachliche
Ansprechpartnerinnen in der DFG-Geschäftsstelle:
Dr. Eva Reichwein,
Gruppe Qualitätssicherung und Verfahrensentwicklung, Tel. +
49 228 885-2852, Eva.Reichwein@dfg.de
Dr. Nike Alkema, Gruppe
Qualitätssicherung und Verfahrensentwicklung, Tel. +49 228 885-2612,
Nike.Alkema@dfg.de
Nike.Alkema@dfg.de
Ausführliche
Informationen zum Thema Gleichstellung und den DFG-Aktivitäten finden sich auch
unter: