Dienstag, 25. Juni 2013

Vorsicht, Burnout! Gallup-Studie: Belastung der Mitarbeiter am Arbeitsplatz nimmt zu

Hochbegabungspresse


Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich zunehmend auf der Arbeit gehetzt und müssen in gleicher Zeit immer mehr Leistung erbringen. Dies geht aus Daten hervor, die das Beratungsunternehmen Gallup anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai veröffentlicht. Für die repräsentative Untersuchung wurden 2.198 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren telefonisch interviewt. 

Unterschiede nach Alter und im Ost-West-Vergleich
In der Studie stimmten 18 Prozent der befragten Arbeitnehmer vollständig der Aussage zu,
dass sie sich bei ihrer Arbeit oft gehetzt fühlen. Fast ein Viertel (24 Prozent) gab an, dass vom
Arbeitgeber erwartet wird, in gleicher Arbeitszeit mehr zu leisten. „Vor allem Arbeitnehmer
in der Altersgruppe zwischen 35 und 54 Jahren sehen sich einem größeren Druck ausgesetzt.
Denn in dieser Lebensphase versuchen viele von ihnen, Karriere und Familie in Einklang zu
bringen“, erklärt Marco Nink, Senior Consultant bei Gallup Deutschland.
Zudem fühlen sich die Menschen in den neuen Bundesländern stärker von den
Entwicklungen betroffen als Arbeitnehmer im Westen des Landes. So gaben mit 24 Prozent
der Befragten weitaus mehr ostdeutsche Arbeitnehmer an, auf der Arbeit gehetzt zu sein, als
dies in den alten Bundesländern der Fall ist (16 Prozent). „Vor dem Hintergrund höherer
Arbeitslosigkeit in den ostdeutschen Bundesländern, steigt aus Angst vor einer
Erwerbslosigkeit der Druck auf die Arbeitnehmer. Die Wahrnehmung vieler Arbeitnehmer ist
zudem, dass zu wenig Personal für die anfallenden Aufgaben vorhanden ist“, so Nink. Das
spiegelt sich seiner Meinung nach auch in den unterschiedlichen Verhältnissen von Gehalt
und Arbeitszeit wider: „Ostdeutsche Arbeitnehmer arbeiten im Schnitt 1,5 Stunden länger
pro Woche als Arbeitnehmer aus Westdeutschland, verdienen aber rund 800 Euro weniger
pro Monat.“

Steigende Burnout-Gefahr
„Mit Blick auf die Ergebnisse verwundert es nicht, dass die Zahl der Burnout-gefährdeten
Mitarbeiter in deutschen Unternehmen hoch ist“, meint Nink. Fast ein Drittel (32 Prozent)
der befragten Arbeitnehmer gab an, sich durch den steigenden Arbeitsstress in den letzten 30
Tagen innerlich ausgebrannt gefühlt zu haben. Hochgerechnet auf die gesamte
Arbeitnehmerschaft in Deutschland betrifft dies fast 11,2 Millionen Arbeitnehmer. „Dabei
sollten Unternehmen ein hohes Interesse daran haben, dass ihre Mitarbeiter gesund bleiben.
Eine Krankschreibung auf Grund von Burnout-Syndromen ist vor allem für die betroffenen
Menschen tragisch, schadet aber auch den Unternehmen. Denn Arbeitnehmer, die zu viel
Stress ausgesetzt sind, fehlen krankheitsbedingt im Schnitt 2,3 Tage länger im Jahr als
andere Arbeitnehmer“, so der Gallup-Berater.

Wellbeing auf der Unternehmensagenda
Laut Marco Nink haben viele Firmen dieses Problem bereits erkannt: „Optimistisch stimmt
immerhin, dass das Wohlbefinden der Mitarbeiter auf die Unternehmensagenda rückt.“ So
gaben 29 Prozent der Arbeitnehmer an, dass sich ihr Arbeitgeber für ihr allgemeines
Wohlergehen interessiert. Gallup berät seit vielen Jahren weltweit Unternehmen dabei, wie
sie das Thema „Wellbeing“ im Unternehmensalltag verankern können. „Aus unserer
Erfahrung heraus ist es notwendig, dass Führungskräfte das Thema stärker in den Fokus
stellen. Vielen Mitarbeitern ist möglicherweise nicht bewusst, welche Möglichkeiten ihr
Unternehmen im Bereich ‚Wellbeing‘ anbietet. Die Führungskraft ist dabei der Stein des
Anstoßes und kann Mitarbeiter ermutigen, in Aktivitäten einzusteigen“, erläutert Nink.

Über Gallup
Gallup Deutschland ist ein forschungsbasiertes Beratungsunternehmen und Spezialist für die
Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie. Gallup berät Unternehmen u.a. im
Bereich der Verhaltensökonomie und entwickelt zukunftssichernde Strategien. Mit seinen
wissenschaftlich fundierten Werkzeugen und seiner branchenübergreifenden Expertise trägt
Gallup maßgeblich zum organischen Wachstum von Unternehmen bei.

Die Grafiken zur Studie finden Sie zum Download unter folgendem Link:

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Anke Pfeifer
Marketing Consultant
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