Hochbegabungspresse
Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich zunehmend auf der
Arbeit gehetzt und müssen in gleicher Zeit immer mehr Leistung erbringen.
Dies geht aus Daten hervor, die das Beratungsunternehmen Gallup anlässlich
des Tags der Arbeit am 1. Mai veröffentlicht. Für die repräsentative
Untersuchung wurden 2.198 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren
telefonisch interviewt.
Unterschiede nach Alter und im Ost-West-Vergleich
In der Studie stimmten 18 Prozent der befragten Arbeitnehmer
vollständig der Aussage zu,
dass sie sich bei ihrer Arbeit oft gehetzt fühlen. Fast ein
Viertel (24 Prozent) gab an, dass vom
Arbeitgeber erwartet wird, in gleicher Arbeitszeit mehr zu
leisten. „Vor allem Arbeitnehmer
in der Altersgruppe zwischen 35 und 54 Jahren sehen sich
einem größeren Druck ausgesetzt.
Denn in dieser Lebensphase versuchen viele von ihnen,
Karriere und Familie in Einklang zu
bringen“, erklärt Marco Nink, Senior Consultant bei Gallup
Deutschland.
Zudem fühlen sich die Menschen in den neuen Bundesländern
stärker von den
Entwicklungen betroffen als Arbeitnehmer im Westen des
Landes. So gaben mit 24 Prozent
der Befragten weitaus mehr ostdeutsche Arbeitnehmer an, auf
der Arbeit gehetzt zu sein, als
dies in den alten Bundesländern der Fall ist (16 Prozent).
„Vor dem Hintergrund höherer
Arbeitslosigkeit in den ostdeutschen Bundesländern, steigt
aus Angst vor einer
Erwerbslosigkeit der Druck auf die Arbeitnehmer. Die
Wahrnehmung vieler Arbeitnehmer ist
zudem, dass zu wenig Personal für die anfallenden Aufgaben
vorhanden ist“, so Nink. Das
spiegelt sich seiner Meinung nach auch in den
unterschiedlichen Verhältnissen von Gehalt
und Arbeitszeit wider: „Ostdeutsche Arbeitnehmer arbeiten im
Schnitt 1,5 Stunden länger
pro Woche als Arbeitnehmer aus Westdeutschland, verdienen
aber rund 800 Euro weniger
pro Monat.“
Steigende Burnout-Gefahr
„Mit Blick auf die Ergebnisse verwundert es nicht, dass die
Zahl der Burnout-gefährdeten
Mitarbeiter in deutschen Unternehmen hoch ist“, meint Nink.
Fast ein Drittel (32 Prozent)
der befragten Arbeitnehmer gab an, sich durch den steigenden
Arbeitsstress in den letzten 30
Tagen innerlich ausgebrannt gefühlt zu haben. Hochgerechnet
auf die gesamte
Arbeitnehmerschaft in Deutschland betrifft dies fast 11,2
Millionen Arbeitnehmer. „Dabei
sollten Unternehmen ein hohes Interesse daran haben, dass
ihre Mitarbeiter gesund bleiben.
Eine Krankschreibung auf Grund von Burnout-Syndromen ist vor
allem für die betroffenen
Menschen tragisch, schadet aber auch den Unternehmen. Denn
Arbeitnehmer, die zu viel
Stress ausgesetzt sind, fehlen krankheitsbedingt im Schnitt
2,3 Tage länger im Jahr als
andere Arbeitnehmer“, so der Gallup-Berater.
Wellbeing auf der Unternehmensagenda
Laut Marco Nink haben viele Firmen dieses Problem bereits
erkannt: „Optimistisch stimmt
immerhin, dass das Wohlbefinden der Mitarbeiter auf die
Unternehmensagenda rückt.“ So
gaben 29 Prozent der Arbeitnehmer an, dass sich ihr
Arbeitgeber für ihr allgemeines
Wohlergehen interessiert. Gallup berät seit vielen Jahren
weltweit Unternehmen dabei, wie
sie das Thema „Wellbeing“ im Unternehmensalltag verankern
können. „Aus unserer
Erfahrung heraus ist es notwendig, dass Führungskräfte das
Thema stärker in den Fokus
stellen. Vielen Mitarbeitern ist möglicherweise nicht
bewusst, welche Möglichkeiten ihr
Unternehmen im Bereich ‚Wellbeing‘ anbietet. Die
Führungskraft ist dabei der Stein des
Anstoßes und kann Mitarbeiter ermutigen, in Aktivitäten
einzusteigen“, erläutert Nink.
Über Gallup
Gallup Deutschland ist ein forschungsbasiertes
Beratungsunternehmen und Spezialist für die
Schnittstelle zwischen Ökonomie und Psychologie. Gallup berät
Unternehmen u.a. im
Bereich der Verhaltensökonomie und entwickelt
zukunftssichernde Strategien. Mit seinen
wissenschaftlich fundierten Werkzeugen und seiner
branchenübergreifenden Expertise trägt
Gallup maßgeblich zum organischen Wachstum von Unternehmen
bei.
Die Grafiken zur Studie finden Sie zum Download unter
folgendem Link:
Gern können Sie uns bei weiteren Fragen direkt kontaktieren:
Anke
Pfeifer
Marketing
Consultant
E-Mail: anke_pfeifer@gallup.de