Dienstag, 4. Juni 2013

Fokus@Helmholtz: Zeig mir Deine Gene, und ich sag Dir was Du hast

Hochbegabungspresse

Vor wenigen Wochen erst erlangte die personalisierte Medizin große Aufmerksamkeit, als die US-Schauspielerin Angelina Jolie sich ihre Brüste entfernen ließ. Damit reagierte Jolie auf ein stark erhöhtes Brustkrebsrisiko, das Mediziner anhand ihrer persönlichen Erbanlagen ermittelt hatten. Abseits der Schlagzeilen treibt das Thema die Fachleute jedoch schon länger um. „Zeig mir Deine Gene, und ich sag Dir, was Du hast“: Unter diesem bewusst provokanten Titel steht die zweite Folge der neuen Diskussionsreihe Fokus@Helmholtz am 12. Juni in Berlin. Denn was zunächst verlockend und hoffnungsvoll klingt, stellt sich bei näherem Hinsehen als mitunter folgenschwer und verwirrend dar. Vertreter aus Forschung, Pharmaindustrie und Ethik stellen sich im Auditorium Friedrichstraße der Frage: „Was bringt die personalisierte Medizin?“

Zunächst ist es nur eine besonders effektive und neuartige Methode der Vorsorge: Bei der personalisierten – oder auch individualisiert genannten – Medizin untersuchen Ärzte jeden einzelnen Menschen genau nach seinen Erbanlagen und erarbeiten anhand seiner genetischen Merkmale eine maßgeschneiderte Therapie. Das Ziel ist, schwerwiegende Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen früher erkennen, ihnen treffsicher vorbeugen oder sie erfolgreicher behandeln zu können Gleichzeitig jedoch werden die Fragen immer lauter: Ist die personalisierte Medizin überhaupt schon so weit entwickelt, dass sie jedem helfen kann? Wie teuer ist sie und vor allem: Wer trägt die Kosten? Droht am Ende  sogar eine gesellschaftliche Spaltung? Kritiker bemängeln, dass durch die personalisierte Medizin die sozioökonomischen Gräben noch tiefer würden. Lediglich besser verdienende und gut versicherte Patienten könnten sich demnach diese Therapien künftig leisten.

Diese und andere Fragen diskutieren gemeinsam Experten aus Wissenschaft, Gesellschaft und Politik:

  • Prof. Donna Dickenson, Professorin für medizinische Ethik an der University of London
  • Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Vorstandssprecher Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Dr. Tobias Eichhorn, Geschäftsführer Pfizer Pharma GmbH, Business Unit Onkologie
  • Prof. Dr. Hans Ulrich Häring, Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München
  • Jan-Martin Wiarda, Moderation
Fokus@Helmholtz ist eine öffentliche Veranstaltung.
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Struktur der Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit fast 34.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 3,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).

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