Hochbegabungspresse
Je mehr
Tabakwerbung Jugendliche schauen, desto häufiger rauchen sie – und werden
letztendlich abhängig. Das zeigt eine neue Studie der DAK-Gesundheit und des
Kieler Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) vor dem
Weltnichtrauchertag am 31. Mai.
Rund 1.300 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 15
Jahren wurden über 30 Monate beobachtet. Bei Studienbeginn hatten sie noch nie
geraucht. Fazit der Untersuchung: Nach zehn Kontakten mit Tabakwerbung erhöhte
sich das Risiko des täglichen Rauchens um 30 Prozent. „Damit ist der Weg in
eine Abhängigkeit getan“, kommentiert Ralf Kremer, Suchtexperte bei der
DAK-Gesundheit, das Ergebnis.
WHO-Rahmenabkommen wird ignoriert
„Unsere Studie macht deutlich, dass es dringend an der Zeit
ist, zu handeln. Die Politik muss endlich ein umfassendes Tabakwerbeverbot
durchsetzen,“ fordert Kremer. Hintergrund: Bereits 2004 hatte sich Deutschland
mit der Ratifizierung des WHO-Rahmenabkommens verpflichtet, bis 2005 ein
umfassendes Verbot für Tabakwerbung umzusetzen. „Das Thema wird seit Jahren
ausgesessen.“ Vor allem im Sponsoring-Bereich spielt Tabakwerbung nach wie vor
eine große Rolle – auch bei Veranstaltungen mit jungem Publikum.
Insgesamt weniger jugendliche Raucher
Positiv bewertet die DAK-Gesundheit, den Trend bei Jugendlichen
weniger zu rauchen. „Seit 2001 hat sich die Zahl der jugendlichen Raucher mehr
als halbiert“, erläutert Kremer. „Die Bemühungen um Aufklärung tragen erste
Früchte. Dennoch raucht noch jeder achte Jugendliche in Deutschland. Ein Grund
mehr, auch in Sachen Tabakwerbeverbot nicht locker zu lassen.“
Wer mit dem Rauchen aufhören möchte, findet bei der
DAK-Gesundheit unter www.justbesmokefree.de oder www.dak.de/rauchstopp Rat und
Hilfe.