© Melanie Schnell/CFEL
Der richtige Blick für Spiegelmoleküle
22. Mai 2013: Eine neue Methode kann links- und rechtshändige Moleküle zuverlässig unterscheiden
Die Chemie des Lebens kennt rechtshändige und linkshändige
Moleküle, die ganz unterschiedliche Wirkung haben können. Ein
amerikanisch-deutsches Forscherteam hat jetzt eine neue Technik entwickelt, mit
der sich diese beiden spiegelbildlichen Varianten eines Stoffs zuverlässig
auseinanderhalten lassen. Die Methode erkennt die sogenannten Enantiomere einer
Verbindung im Prinzip sogar in Stoffgemischen. Die Technik habe zudem das
Potenzial, die Enantiomere eines Stoffs nicht nur zu unterscheiden, sondern
auch zu trennen, berichtet das Entwicklerteam, zu dem auch Melanie Schnell vom
Hamburger Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) gehört. Das CFEL ist
eine Kooperation von DESY, der Max-Planck-Gesellschaft und der Universität
Hamburg.
Der Klimawandel macht nur Pause
22. Mai 2013: Die Erderwärmung geht weiter, auch wenn die schlimmsten Prognosen weniger wahrscheinlich werden
Die Erderwärmung stellt Klimaforscher immer wieder vor
Rätsel, aber eines steht so gut wie fest: In den nächsten Jahrzehnten wird sich
die Durchschnittstemperatur auf der Erde weiter erhöhen, auch wenn sie in den
Jahren von 2001 bis 2010 deutlich langsamer gestiegen ist als im Jahrzehnt
zuvor. Das belegt die neue Prognose eines internationalen Forscherteams, das
von Wissenschaftlern der Universität Oxford geleitet wurde und an dem auch die
beiden Direktoren Jochem Marotzke und Björn Stevens des Max-Planck-Instituts
für Meteorologie beteiligt waren. Die Wissenschaftler haben anhand aktueller
Klimadaten neu berechnet, wie stark sich die Luft an der Erdoberfläche erwärmt
haben wird, sobald sich der Kohlendioxid-Gehalt der Luft verdoppelt hat. Das
wird etwa in der Mitte des Jahrhunderts der Fall sein, wenn die Konzentration
des Treibhausgases weiter unvermindert wächst. Dann wird die Durchschnittstemperatur
im Vergleic h zu vorindustriellen Werten wahrscheinlich um 0,9 bis 2,0 Grad
Celsius angestiegen sein. Bis zum Ende des Jahrhunderts würde sich die
Atmosphäre deutlich stärker aufheizen als um zwei Grad, auf die die
UN-Klimakonferenz die Erwärmung begrenzen will.
Im Niemandsland der Eiskristalle
22. Mai 2013: Simulationen erlauben erstmals Einblicke in die Kristallisation winziger Wassertropfen
Wasser, das zu Eis gefriert, ist Physik im Alltag, aber auch
Wissenschaftler lernen darüber immer wieder Neues. So lässt sich erst jetzt
auch im Nanometer-Bereich untersuchen, wann dieser Kristallisationsprozess
beginnt und wie schnell er bei verschiedenen Temperaturen und Wassertropfen
unterschiedlicher Größe verläuft. Denn Forscher des Max-Planck-Instituts für
Polymerforschung in Mainz haben gemeinsam mit Kollegen von der George
Washington University in Washington D.C. und der University of California in
Davis ein Modell entwickelt, mit dem sich die Eisbildung in winzigen
Wassertropfen simulieren lässt. Dabei stellten sie fest, dass die
Kristallisationsrate bei sehr kleinen Tropfen stark von deren Radius abhängt.
Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Klimamodelle zu verbessern, weil die
Kristallisation von Wasser bei der Wolkenbildung in den oberen
Atmosphärenschichten eine entscheidende Rolle spielt.
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