Donnerstag, 23. Mai 2013

Max-Planck-Update (Enantiomerentrennung, Erderwärmung, Nano-Eiskristalle)



Handverlesene Moleküle: Mit Mikrowellen lassen sich Enantiomere, 
hier die beiden Varianten von 1,2 Propandiol, unterscheiden. 
Enantiomere besitzen dieselbe chemische Struktur, verhalten sich 
aber wie die linke und rechte Hand spiegelbildlich zueinander. 


Hochbegabungspresse


Der richtige Blick für Spiegelmoleküle

22. Mai 2013: Eine neue Methode kann links- und rechtshändige Moleküle zuverlässig unterscheiden
Die Chemie des Lebens kennt rechtshändige und linkshändige Moleküle, die ganz unterschiedliche Wirkung haben können. Ein amerikanisch-deutsches Forscherteam hat jetzt eine neue Technik entwickelt, mit der sich diese beiden spiegelbildlichen Varianten eines Stoffs zuverlässig auseinanderhalten lassen. Die Methode erkennt die sogenannten Enantiomere einer Verbindung im Prinzip sogar in Stoffgemischen. Die Technik habe zudem das Potenzial, die Enantiomere eines Stoffs nicht nur zu unterscheiden, sondern auch zu trennen, berichtet das Entwicklerteam, zu dem auch Melanie Schnell vom Hamburger Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) gehört. Das CFEL ist eine Kooperation von DESY, der Max-Planck-Gesellschaft und der Universität Hamburg.

Der Klimawandel macht nur Pause

22. Mai 2013: Die Erderwärmung geht weiter, auch wenn die schlimmsten Prognosen weniger wahrscheinlich werden
Die Erderwärmung stellt Klimaforscher immer wieder vor Rätsel, aber eines steht so gut wie fest: In den nächsten Jahrzehnten wird sich die Durchschnittstemperatur auf der Erde weiter erhöhen, auch wenn sie in den Jahren von 2001 bis 2010 deutlich langsamer gestiegen ist als im Jahrzehnt zuvor. Das belegt die neue Prognose eines internationalen Forscherteams, das von Wissenschaftlern der Universität Oxford geleitet wurde und an dem auch die beiden Direktoren Jochem Marotzke und Björn Stevens des Max-Planck-Instituts für Meteorologie beteiligt waren. Die Wissenschaftler haben anhand aktueller Klimadaten neu berechnet, wie stark sich die Luft an der Erdoberfläche erwärmt haben wird, sobald sich der Kohlendioxid-Gehalt der Luft verdoppelt hat. Das wird etwa in der Mitte des Jahrhunderts der Fall sein, wenn die Konzentration des Treibhausgases weiter unvermindert wächst. Dann wird die Durchschnittstemperatur im Vergleic h zu vorindustriellen Werten wahrscheinlich um 0,9 bis 2,0 Grad Celsius angestiegen sein. Bis zum Ende des Jahrhunderts würde sich die Atmosphäre deutlich stärker aufheizen als um zwei Grad, auf die die UN-Klimakonferenz die Erwärmung begrenzen will.

Im Niemandsland der Eiskristalle

22. Mai 2013: Simulationen erlauben erstmals Einblicke in die Kristallisation winziger Wassertropfen
Wasser, das zu Eis gefriert, ist Physik im Alltag, aber auch Wissenschaftler lernen darüber immer wieder Neues. So lässt sich erst jetzt auch im Nanometer-Bereich untersuchen, wann dieser Kristallisationsprozess beginnt und wie schnell er bei verschiedenen Temperaturen und Wassertropfen unterschiedlicher Größe verläuft. Denn Forscher des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz haben gemeinsam mit Kollegen von der George Washington University in Washington D.C. und der University of California in Davis ein Modell entwickelt, mit dem sich die Eisbildung in winzigen Wassertropfen simulieren lässt. Dabei stellten sie fest, dass die Kristallisationsrate bei sehr kleinen Tropfen stark von deren Radius abhängt. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Klimamodelle zu verbessern, weil die Kristallisation von Wasser bei der Wolkenbildung in den oberen Atmosphärenschichten eine entscheidende Rolle spielt.

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