Hochbegabungspresse
Die Hochschulrektorenkonferenz und der Arbeitgeberverband
der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie, Südwestmetall, haben
sich im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung heute in Stuttgart klar zum
Bologna-Prozess und der gestuften Studienstruktur mit Bachelor und Master
bekannt. Die gestufte Struktur unterschiedlicher Studienabschlüsse an
Fachhochschulen und an Universitäten entspreche dem differenzierten Bedarf der
Unternehmen und eröffne zugleich Möglichkeiten zur wissenschaftlichen
Vertiefung, erklärten Dr. Stefan Wolf, Vorsitzender von Südwestmetall, und
Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz am Montag in
Stuttgart.
Gleichzeitig äußerten sie jedoch ihre Sorge über die
zunehmende Tendenz von Absolventen insbesondere anwendungsorientierter
Bachelorstudiengänge aller Hochschularten sich in konsekutive, also unmittelbar
anschließende, Master-Studiengänge einzuschreiben, ohne dazwischen eine
Berufstätigkeit auszuüben. Gemeinsames Ziel von Hochschulen und Wirtschaft
müsse es sein, den Bachelor als Studienabschluss mit hervorragenden
Beschäftigungsperspektiven zu etablieren. „Für viele Funktionen im Unternehmen
sind Bachelorabsolventen sehr willkommen und haben gute
Aufstiegsmöglichkeiten“, so Dr. Wolf.
In einzelnen Bachelor-Studiengängen wäre für den heute
notwendigen Umfang der Studieninhalte eine Ausweitung der Regelstudienzeit auf
bis zu acht Semestern erforderlich. Dies würde aber eine qualitätsvolle
wissenschaftliche Vertiefung im anschließenden auf zwei Semester verkürzten
Master-Studium erschweren oder gar unmöglich machen. Südwestmetall und
Hochschulrektorenkonferenz empfehlen daher eine Überprüfung der
ländergemeinsamen Strukturvorgaben.
Weiter regen HRK und Metallarbeitgeber die
(Wieder-)Einführung von Studienbeiträgen an, denn sie seien auch aus
Gerechtigkeitsgründen dringend notwendig. Denn derjenige, der „durchstudiere“,
werde belohnt – Aufsteiger und Personen, die für Praxisphasen „aussetzten“,
würden bestraft. Dies führe zu groben Ungerechtigkeiten und Fehlallokationen,
weil das konsekutive Studium gebührenfrei sei, während für ein
Weiterbildungsstudium nach dem Bachelor im Allgemeinen Beiträge erhoben werden.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Schulte-Austum
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
German Rectors´ Conference
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