Donnerstag, 23. Mai 2013

Deutsches Studentenwerk: 25.000 zusätzliche, preisgünstige, öffentlich geförderte Wohnheimplätze


Hochbegabungspresse  



  • Deutsches Studentenwerk (DSW) fordert Bund-Länder-Programm
  • DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Nur mit öffentlicher Förderung sind bezahlbare Mieten bei Neubauten möglich“
  • DSW warnt vor erneuten Engpässen zum Wintersemester 2013/2014
  • Meyer auf der Heyde: „Bund muss seine Blockadehaltung aufgeben“
  • Jahrestreffen der Wohnheim-Verantwortlichen in Bremen

Bremen/Berlin, 22. Mai 2013. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) befürchtet für das kommende Wintersemester 2013/2014 erneut Engpässe an bezahlbarem Wohnraum für die Studierenden und bekräftigt seine Forderung an Bund und Länder, gemeinsam ein Sonderprogramm für 25.000 zusätzliche, preisgünstige Wohnheimplätze aufzulegen.

Zum Auftakt des Jahrestreffens der Wohnheim-Verantwortlichen aus den 58 Studentenwerken sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Gerade in den Großstädten und Ballungszentren wird es für die Studierenden im kommenden Wintersemester extrem schwierig werden, eine preisgünstige Bleibe zu bekommen.“

Meyer auf der Heyde: „Wir benötigen dringend 25.000 zusätzliche, preisgünstige, öffentlich geförderte Wohnheimplätze für Studierende, und wir benötigen diese Plätze rasch. Darin bestätigt uns auch der Bundesbauminister, der Anfang Juni 2013 zu einem zweiten ‚Runden Tisch‘ zum studentischen Wohnen einlädt“, so Meyer auf der Heyde.

Meyer auf der Heyde bezeichnet es als „Kardinalfehler“, dass über die – gerade erst erhöhten – gemeinsamen Hochschulpakte von Bund und Ländern zwar zusätzliche Studienplätze geschaffen werden, parallel aber die soziale Infrastruktur des Studiums nicht mitgestärkt wird. „Es kann nicht sein, dass Bund und Länder gemeinsam die Studienplatz-Kapazitäten ausbauen, aber nicht die Wohnheimkapazitäten“, kritisiert er.

Ein Bund-Länder-Programm wie in den 1990er Jahren sei dringend nötig, erklärt der DSW-Generalsekretär. „Der Bund muss seine bisherige Blockadehaltung aufgeben und gemeinsam mit den Ländern wieder ein solches Programm auflegen“, fordert er.

Die Gesamtzahl von rund 230.000 öffentlich geförderten Wohnheimplätzen  habe sich nach den gemeinsamen Bund-Länder-Förderprogramme in den 1990er Jahren nicht wesentlich erhöht. „Aber die Studierendenzahlen sind seitdem förmlich explodiert“, kommentiert Meyer auf der Heyde, „1999 gab es rund 1,7 Millionen Studierende, heute sind es 2,5 Millionen.“

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Wohnheimbau: Deutsches Studentenwerk würdigt Anstrengungen der aktiven Länder

  • Verband der Studentenwerke: Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und neu Hessen fördern Studentenwohnheimbau mit Zuschussprogrammen
  • Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW): „Immer mehr Länder bewegen sich“
  • Studentenwerke mit 183.000 Plätzen bundesweit
  • Meyer auf der Heyde: „Der Bund muss mit ins Boot“

Bremen/Berlin, 22. Mai 2013. Zum Auftakt seiner Wohnheimtagung in Bremen würdigt das Deutsche Studentenwerk (DSW), der Verband der 58 Studentenwerke in Deutschland, die Anstrengungen der beim Wohnheimbau aktiven Bundesländer –  besonders Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen, die ihre Studentenwerke mit Zuschüssen fördern.

DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde erklärte vor mehr als 120 Wohnheim-Expertinnen und -experten aus den Studentenwerken: „Preisgünstige Mieten für die Studierenden lassen sich bei Neubauten nur mit  Zuschüssen  realisieren. Das müssen noch mehr Länder beherzigen.“

Meyer auf der Heyde nannte als jüngstes positives Beispiel dafür das Land Hessen. Die hessische Landesregierung will im Jahr 2014 unter anderem 2.000 zusätzliche Wohnheimplätze für Studierende schaffen, die Hälfte davon gefördert mit 15.000 Euro Landeszuschuss pro Platz.

Der Freistaat Bayern fördert jeden Wohnheimplatz mit faktisch 26.500 Euro Zuschuss. „Das ist ein gutes Beispiel für die anderen Länder“, so Meyer auf der Heyde.

„Immer mehr Länder bewegen sich“, stellt Meyer auf der Heyde fest. Laut DSW wolle Schleswig-Holstein den Bau von mehreren Wohnheimen mit Landeszuschüssen und Darlehen unterstützen. Jüngst habe das Studierendenwerk Vorderpfalz eine Zusage des Landes Rheinland-Pfalz für Zuschüsse zu einem neuen Studentenwohnheim erhalten.

Nordrhein-Westfalen habe Ende 2012 ein Förderprogramm aufgelegt, allerdings ausschließlich mit vergünstigten Darlehen. Berlin wolle sich ebenfalls engagieren, wenn auch bisher lediglich mit unentgeltlicher Grundstücksüberlassung.

Meyer auf der Heyde sieht allerdings auch den Bund in der Pflicht: „Mit 2,5 Millionen Menschen studieren so viele wie nie zuvor. Das ist politisch gewollt und eine Riesenchance. Für die Studierenden preisgünstigen Wohnraum zu schaffen, ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern, und hier hat der Bund, der gemeinsam mit den Ländern ja auch zusätzliche Studienplätze schafft, eine klare Mitverantwortung. Der Bund muss mit ins Boot.“

Derzeit haben die 58 Studentenwerke bundesweit rund 183.000 Wohnheimplätze.

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„Wir bauen mit sozialem Auftrag“

·         Deutsches Studentenwerk (DSW): Studentenwerke setzen beim Wohnheimbau Sozialauftrag um
·         DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde: „Wir bauen mit dem Ziel günstiger Mieten“
·         Hälfte der Studierenden in den 183.000 Wohnheimplätzen der Studentenwerke hat weniger als 640 Euro im Monat 
·         Meyer auf der Heyde: „Wir vergeben Wohnraum nach sozialem Bedarf, nicht nach Bonität des Mieters“

Bremen/Berlin, 9. Mai 2012. Das Deutsche Studentenwerk (DSW) als Verband der 58 Studentenwerke in Deutschland betrachtet die Bautätigkeit privater Investoren beim studentischen Wohnen zwar als Ergänzung und teilweise Entlastung für die städtischen Wohnungsmärkte. Gleichzeitig betont der Verband, dass die Studentenwerke mit ihren mehr als 1.000 Wohnheimen im Gegensatz zu den Investoren keine Rendite- und Gewinnabsichten verfolgen, sondern vielmehr in Umsetzung ihres Sozialauftrags auf die Sicherung dezidiert preisgünstiger Mieten zielen, damit Studierende sorgenfrei studieren können, vor allem solche mit schmalem Geldbeutel.

Nach der Schätzung von DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde, der in Bremen das Jahrestreffen der Wohnheim-Verantwortlichen aus den Studentenwerken eröffnete, bauen private Investoren bundesweit derzeit rund 6.000 Wohneinheiten für Studierende.

„Das sind in der Regel hochpreisige Angebote“, so Meyer auf der Heyde. „Nur ein geringer Teil der Studierenden kann es sich jedoch leisten, in solch hochpreisige Residenzen zu ziehen.“

Meyer auf der Heyde betont, die Studentenwerke ermöglichen mit ihren rund 183.000 Plätzen in 1.000 Wohnheimen dagegen dezidiert preisgünstige Mieten. „Die Hälfte der Studierenden, die bei den Studentenwerken wohnen, hat 640 Euro oder weniger monatlich zur Verfügung.“

„Das Geschäftsmodell der gemeinnützigen Studentenwerke richtet sich nach ihrem sozialen Auftrag und orientiert sich am Gemeinwohl“, betont Meyer auf der Heyde. „Wir vergeben eben unseren Wohnraum nach dem sozialen Bedarf, nicht nach der Bonität des Mieters.“

Die durchschnittliche Warmmiete in einem Wohnheim der Studentenwerke beträgt derzeit 214 Euro, einschließlich aller Nebenkosten und Internetanschluss. Bei Neubauten liegt die Miete in der Regel zwischen 215 und 300 Euro im Monat, je nachdem, ob und wie umfangreich das zuständige Bundesland den Bau mit Zuschüssen fördert oder nicht.

Das Studentenwerks-Wohnheim ist für Studierende die günstigste Wohnform außerhalb des Elternhauses.


Stefan Grob
Referatsleiter Presse/Kultur
Stellvertreter des Generalsekretärs
Deutsches Studentenwerk
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4.6., Mensa Nord, Berlin: „zu gut für die Tonne!“