Hochbegabungspresse
Drei
Forscher und eine Forscherin aus dem Ausland erhalten höchstdotierten
internationalen Forschungspreis Deutschlands
Ein
Nachrichtentechniker aus den USA, eine Mikrobiologin aus Schweden, ein
Psychologe aus den Niederlanden und ein Festkörperphysiker aus Japan wurden als
neue Alexander von Humboldt-Professoren ausgewählt. Der mit jeweils bis zu fünf
Millionen Euro dotierte Preis wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung
vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Mit
der Alexander von Humboldt-Professur zeichnet die Stiftung weltweit führende
und im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen aus. Sie
sollen langfristig zukunftsweisende Forschung an deutschen Hochschulen
durchführen.
Die ausgewählten Preisträger treten nun in Berufungsverhandlungen mit den deutschen Universitäten, die sie für den Preis nominierten:
Die ausgewählten Preisträger treten nun in Berufungsverhandlungen mit den deutschen Universitäten, die sie für den Preis nominierten:
·
Giuseppe Caire (47),
Nachrichtentechniker an der University of Southern California, Los Angeles,
USA, wurde von der Technischen Universität Berlin nominiert.
·
Die Mikrobiologin Emmanuelle
Marie Charpentier (44), zuletzt an der Umeå University,
Schweden, tätig, wurde von der Medizinischen Hochschule Hannover nominiert.
·
Jens Förster (48) ist
Psychologe an der University of Amsterdam, Niederlande. Er soll künftig an der
Universität Bochum forschen.
·
Der Festkörperphysiker Hidenori
Takagi (52) wurde von der Universität Stuttgart nominiert. Er
forschte zuletzt am RIKEN Advanced Science Institute, Wako, Saitama, Japan.
Der
Auswahlausschuss der Humboldt-Stiftung hatte über elf Anträge zu entscheiden.
Von den Nominierten arbeiten derzeit sieben in den USA sowie je einer in
Großbritannien, Japan, den Niederlanden und Schweden.
Die
Verleihung der Preise wird 2014 in Berlin stattfinden.
Das Preisgeld ist für die Finanzierung der ersten fünf Jahre in Deutschland bestimmt. Den Hochschulen eröffnet der Preis die Chance, internationalen Spitzenkräften konkurrenzfähige Rahmenbedingungen und eine langfristige Perspektive für die Arbeit in Deutschland zu bieten sowie ihr eigenes Profil zu schärfen.
Das Preisgeld ist für die Finanzierung der ersten fünf Jahre in Deutschland bestimmt. Den Hochschulen eröffnet der Preis die Chance, internationalen Spitzenkräften konkurrenzfähige Rahmenbedingungen und eine langfristige Perspektive für die Arbeit in Deutschland zu bieten sowie ihr eigenes Profil zu schärfen.
Die
Verleihung der Preise an die sieben Humboldt-Professoren, die im letzten Jahr
ausgewählt wurden und nun ihre Verhandlungen abgeschlossen haben, findet am 8.
Mai 2013 in Berlin statt.
Weitere
Informationen: www.humboldt-foundation.de/web/ahp-2014.html
Kurzporträts der neuen Alexander von Humboldt-Professoren
Giuseppe Caire, Nachrichtentechnik
Nominierende
Universität: Technische Universität Berlin gemeinsam mit dem Fraunhofer
Heinrich-Hertz-Institut, Berlin
Giuseppe
Caire ist einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Grundlagen
der Nachrichtentechnik und der Informationstheorie. Seine bahnbrechenden
Arbeiten zur kodierten Modulation und viele weitere Publikationen und
Anwendungen haben die Praxis und Standards in der modernen drahtlosen
Kommunikation nachhaltig beeinflusst. Sie stecken hinter vielen aus dem Alltag
nicht mehr wegzudenkenden Techniken der digitalen Kommunikation wie
W-Lan-Verbindungen oder Mobilfunkübertragungen. Durch die Verbindung von
theoretischer Forschung an der Universität auf höchstem Niveau mit praktischen
Anwendungen am Heinrich-Hertz-Institut soll er weiterhin produktive Forschung
und konkrete Umsetzung miteinander verbinden und die internationale
Spitzenstellung der Technischen Universität Berlin auf dem Gebiet festigen.
Giuseppe
Caire, geb. 1965, ist derzeit Professor an der University of Southern
California, Los Angeles, USA. Im Anschluss an die Promotion 1994 an der
Universität Turin war der gebürtige Italiener Forschungsmitarbeiter bei der
European Space Agency ESTEC in den Niederlanden, bis er 1995 als Assistant
Professor zurück nach Turin ging. 1997-1998 war er Associate Professor an der
Universität Parma und ging im selben Jahr als Forschungsstipendiat an die Princeton
University, USA. Von 1998 bis 2005 war er Full Professor in Sophia Antipolis,
Frankreich, 2000 verbrachte er mehrere Monate an der University of Sydney. Er
erhielt zahlreiche Auszeichnungen, insbesondere durch den IEEE, wo er auch als
Präsident einer Fachgesellschaft (Information Theory Society ITS) tätig war.
2011 erhielt er ein Marie Curie-Forschungsstipendium der EU.
Emmanuelle Marie Charpentier, Molekularbiologie
Nominierende
Universität: Medizinische Hochschule Hannover gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum
für Infektionsforschung, Braunschweig
Emmanuelle
Marie Charpentier gilt als eine der innovativsten Forscherinnen auf dem Gebiet
der RNA-Regulation und der molekularbiologischen Infektionsforschung. Zu ihren
vielbeachteten Arbeiten gehört beispielsweise die Erforschung bakterieller
Krankheitserreger sowie die Fähigkeit von Bakterien, sich ihrerseits gegen
Krankheitserreger zu verteidigen. An der Medizinischen Hochschule Hannover
sowie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung soll sie Grundlagenforschung
zu den molekularen Mechanismen mit der Umsetzung in klinische Therapien
verbinden und die in Deutschland zuletzt vernachlässigte klinische
Infektiologie stärken.
Emmanuelle
Marie Charpentier, geb. 1968, ist seit 2008 Associate Professor an der Umeå
University in Schweden, wo sie das Labor für Molekulare Infektionsmedizin
leitet. Nach der Promotion in Frankreich ging die Französin 1996 als
Postdoktorandin an die RockefeIler University, USA, und war
Forschungsassistentin in New York und Memphis. Seit 2002 verfolgte sie ihre
Karriere in Wien, nach der Habilitation 2006 ging sie nach Umeå, wo sie 2009
Professorin wurde. Seither baut sie eine weitere Arbeitsgruppe (EMBL
Partnership) in Schweden auf. Auszeichnungen erhielt sie durch die Schwedische
Fernström Stiftung 2011 und die Stadt Wien 2009.
Jens Förster, Psychologie
Nominierende
Universität: Ruhr-Universität Bochum
Jens
Förster zählt zu den international produktivsten und renommiertesten
Experimentalpsychologen im Bereich Soziale Kognition und Motivation. Seine
Arbeiten und Konzepte etwa zur Regulation von Annäherung und Vermeidung, zu
Distanz, Emotion und Kognition oder zu den Bedingungen von Kreativität und
Ausdauer liefern Beiträge zu aktuellen wirtschaftlichen, sozialen und medizinischen
Themen. An der Universität Bochum soll Jens Förster den Forschungsschwerpunkt
Psychologie vor allem im Bereich Business and Social Psychology weiter ausbauen
und international mit zur Spitzenstellung führen. Dazu dient auch die geplante
Errichtung eines Center of Self-Regulation. In Bochum wird er mit dem
klinischen Psychologen und Alexander von Humboldt-Professor Jürgen Margraf
zusammenarbeiten.
Jens
Förster, geb. 1965, ist seit 2007 Full Professor für Psychologie an der
Universität von Amsterdam in den Niederlanden. Der gebürtige Deutsche ging nach
der Promotion in Trier zunächst nach Würzburg und von dort als Postdoktorand an
die Columbia University in New York, USA, bevor er für eine C1-, später eine
C2-Professur zurück nach Würzburg kam. Darauf folgte eine Vertretungsprofessur
in Duisburg, bis er 2001 als Heisenberg-Stipendiat abermals an die Universität
Würzburg zurückkehrte. 2001-2007 war Jens Förster Full Professor an der Jacobs
University in Bremen, anschließend ging er in die Niederlande. Er ist Mitglied
in zahlreichen Verbänden, darunter der Deutschen Gesellschaft für Psychologie
(DGPs), der European Association of Social Psychology und der American
Psychological Association. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, wie den Best
Paper Award des International Social Cognition Network und den
Charlotte-und-Karl-Bühler-Preis der DGPs.
Hidenori Takagi, Festkörperforschung
Nominierende
Universität: Universität Stuttgart gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für
Festkörperforschung, Stuttgart
Hidenori
Takagi ist einer der weltweit herausragenden und international bestens
vernetzten Forscher für die moderne Festkörperforschung und
Materialwissenschaft. Seine Beiträge auf dem Gebiet der
Hochtemperatursupraleitung, der korrelierten Materialien und der magnetischen
oxydischen Verbindungen gelten als ebenso innovativ und hervorragend wie seine
Fähigkeiten bei der Synthese von neuartigen Verbindungen. An der Universität
Stuttgart sowie am dortigen Max-Planck-Institut für Festkörperforschung soll er
den strategischen Schwerpunkt der Festkörperforschung verstärken und eine
Neuausrichtung von der "klassischen" Halbleiter- und Metallforschung
hin zu "Advanced Materials" vorantreiben und die interdisziplinäre
Forschung ausbauen helfen.
Hidenori
Takagi, geb. 1961, ist derzeit Professor an der University of Tokyo sowie seit
2002 Direktor des Magnetic Materials Laboratory am RIKEN Advanced Science
Institute in Wako, Saitama, Japan. Während und nach der Promotion (1989) war er
an der University of Tokyo nach der Promotion war er als wissenschaftlicher
Mitarbeiter bei AT&T Bell Laboratories in den USA tätig. 1994 kehrte er als
Associate Professor nach Tokio zurück, seit 1999 ist er ebendort Professor.
Unter den wichtigsten Auszeichnungen sind der IBM Science Prize (1988) und der
Prize for Science and Technology des japanischen Bildungsministeriums (2010).
2010 war er zudem Fellow der American Physical Society. Hidenori Takagi hat
mehrere Zeitschriften wie das Journal of the Physical Society of Japan
herausgegeben. Er ist Mitherausgeber mehrerer internationaler Fachzeitschriften
sowie Mitglied mehrerer internationaler Gremien, u.a. dem International
Advisory Committee am Canadian Institute for Advanced Research (seit 2008).
Die
Alexander von Humboldt-Stiftung
Jährlich
ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen
wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk
von weltweit mehr als 26.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 130
Ländern - unter ihnen 49 Nobelpreisträger.
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Leiter Referat Presse, Kommunikation und Marketing
Georg Scholl
Tel: +49 228 833-258
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