Samstag, 9. April 2011

Mehr Aufmerksamkeit für Philanthropie durch europäische Business Schools

Hochbegabungspresse April 2011 - Gutes tun für andere Menschen: Seit mehreren Jahren entwickelt und internationalisiert sich die Philanthropie und ihrer Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen wird immer mehr Bedeutung beigemessen. Mit vielfältigen innovativen Untersuchungen in allen Bereichen des öffentlichen Interesses wie Gesundheit, Bildung, Kultur oder Umwelt trägt die Philanthropie wesentlich zur Verbesserung des Gemeinwohls bei. Die meisten Kenntnisse über Philanthropie stammen derzeit noch aus den Vereinigten Staaten. Die europäische Philanthropie blieb lange Zeit weitgehend unbeachtet, nur sporadisch wurde sie von einzelnen Think Tanks oder Universitäten wissenschaftlich untersucht. Inzwischen schenken ihr auch europäische Business Schools vermehrt Aufmerksamkeit. Im Rahmen der Forschung stellen sich Fragen wie: Welche Ansätze bringen dauerhafte Effekte für die Gesellschaft? Oder: Welche Arten von Partnerschaften ermöglichen erfolgreiche Gemeinschaftsprojekte?

Die Studie „Family Foundation Philanthrophy” der Cass Business School vergleicht erstmals die Ausgaben für wohltätige Zwecke der 100 größten Familienstiftungen in Deutschland, Großbritannien, Italien und den USA. Das 2009 gegründete Philanthropiezentrum ECSP (Erasmus Centre for Strategic Philanthropy) der Rotterdam School of Management möchte mit Hilfe von Forschung und Ausbildung die Qualität, die Effektivität und die Transparenz des Philanthropie-Sektors in Europa und speziell in den Niederlanden verbessern. Und auch die französische ESSEC Business School beteiligt sich am Trend: Seit Anfang 2011 besitzt sie einen Lehrstuhl für Philanthropie.

Das „Centre for Charitable Giving and Philanthropy“ der Cass Business School ist das erste Forschungszentrum Großbritanniens für Philanthropie. Es wurde mit dem Ziel gegründet, durch qualitative Forschung den internationalen Wissensaustausch zu fördern, eine politische Basis zu schaffen und neue Forscher auszubilden. Die Professorin und Kodirektorin des Forschungszentrums, Cathy Pharoah, führte die Studie „Family Foundation Philanthrophy“ durch, in der sie die Spenden der 100 größten Familienstiftungen in vier Ländern untersuchte: Deutschland, Großbritannien, Italien und den USA. Die Auswertung der deutschen Daten zeigt ein hohes Maß an wohltätigen Ausgaben - vor allem im Hinblick auf die Untergrabung der Rolle privater Wohltätigkeit in Ostdeutschland während der Nachkriegszeit. Im Jahr 2008 lagen die Spenden der beiden größten Stiftungen in Deutschland bei 77 Mio. Euro (Bertelsmann Stiftung) und 75 Mio. Euro (Robert Bosch Stiftung GmbH).

Den Herausforderungen und Bedürfnissen der philanthropischen Organisationen in ganz Europa, die jedes Jahr über 50 Billionen Euro an die verschiedensten Projekte spenden, widmet sich das seit zwei Jahren existierende Erasmus Centre for Strategic Philanthropy (ECSP) der Rotterdam School of Management, Erasmus Universität. Das Zentrum ist auf vier Schwerpunkte spezialisiert: - Forschung: In umfangreichen Forschungsprogrammen wird Wissen generiert, dass der Verbesserung des Managements und der Organisation im Philanthropie-Sektor helfen soll

- Bildung: Das ECSP bietet strategische Philanthropie-Wahlkurse für Studierende in Bachelor- und Master-Programmen sowie Weiterbildungskurse für Führungskräfte im Philanthropie-Sektor

- Beratung: Das ECSP berät Stiftungen mithilfe seines Netzwerks

- Austausch: Eine spezielle Plattform soll den regen Austausch der verschiedenen Organisationen innerhalb des Philanthropie-Sektors fördern

Auch die französische ESSEC Business School möchte der europäischen Philanthropie künftig zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. So weihte sie Ende Januar 2011 mit Unterstützung der Partner BNP Paribas Wealth Management, Fondation de France und KPMG ihren neuen Lehrstuhl für Philanthropie ein. Angegliedert an das „Institut de l’Innovation et de l’Entrepreneuriat Social“ (IIES) wird der Lehrstuhl vor allem auf Herausforderungen fokussiert sein, die mit der Schaffung, der strategischen Entwicklung und dem Management von philanthropischen Initiativen verbunden sind. Sowohl in Europa als auch über Europa hinaus sollen Synergien genutzt und gemeinsame Projekte entwickelt werden. Die Professorin Anne-Claire Pache des neuen Lehrstuhls betont: „Es gibt neue, speziell europäische Herausforderungen im Hinblick auf die Philanthropie. Heute halte ich es für notwendig, den reichen amerikanischen Wissenssektor mit europäischen akademischen Forschungsergebnissen zu ergänzen. Dies macht diesen neuen Lehrstuhl wirklich relevant”.

Pressekontakt

Dirk Hermanns - Noir sur Banc - Tel.: +33 (0)1 41 43 72 76

ESSEC Institut für Innovation und Soziales Unternehmertum

Getreu seiner humanistischen und unternehmerischen Tradition, war ESSEC die erste französische Business School, die im Jahr 2002 ein Cluster sowie einen Lehrstuhl für soziales Unternehmertum schuf. Im Jahr 2009 beschloss das Team aufgrund zahlreicher erfolgreicher Initiativen in ihrem Bestreben noch einen Schritt weiter zu gehen und das ESSEC Institut für Innovation und Soziales Unternehmertum (IIES) zu gründen, dessen Aufgabe es ist, Ausbildung, Initiativen und Forschungsarbeiten mit sozialer Innovation zu verbinden, um so den Bereich sozialen Unternehmertums als eigenes Berufsfeld und eigenen Forschungsgegenstand zu etablieren. Das IIES wird unterstützt von der Stiftung MACIF, dem Versicherungsunternehmen MAIF, dem staatlichen Finanzinstitut Caisse des Dépôts et Consignations, der Immobiliengesellschaft Logeo, dem Recycling- und Verpackungsunternehmen Eco-Emballages sowie von der Europäischen Union.


Cass Business School

Die Cass Business School, City University, bietet eine innovative, zukunftsorientierte Hochschulausbildung, berufliche Weiterbildung und Forschung an. Sie befindet sich im Herzen des berühmten Finanzzentrums, der „City“ in London. Die Undergraduate-, spezialisierten Master- und renommierten MBA-Programme zeichnen sich durch akademische Exzellenz aus. Die Schule arbeitet national und international an Forschungsprojekten und betreut cirka 100 PhD-Studenten. Cass besitzt in Europa den stärksten Lehrkörper für Finance, Actuarial Science und Insurance. Im aktuellen EMBA-Ranking der Financial Times rangiert die Cass Business School an zehnter Stelle.


Die Rotterdam School of Management, Erasmus Universität wurde wiederholt zu einer der zehn besten Business-Schulen Europas gewählt. Sie ist beheimatet in der Hafenstadt Rotterdam, die für ihre niederländischen Tugenden Offenheit, Flexibilität und Toleranz bekannt ist und Unternehmen aus der ganzen Welt angezogen hat. Der Schwerpunkt liegt auf wegweisender Forschung im Bereich nachhaltiger Unternehmensführung sowie auf der Ausbildung von Führungskräften globaler Unternehmen. Die RSM bietet eine breite Auswahl von Bachelor-, Master-, Doktoranden-, MBA- und Weiterbildungsprogrammen für Führungskräfte an.


Dirk Hermanns
Senior International Consultant

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